Bochum: Bundestagswahlkampf 2013 – ein Gespräch

Symbolbild: Durchgestrichenes NPD-Logo

Ein Gespräch mit zwei Bochumer AntifaschistInnen anlässlich der anstehenden Bundestagswahl am 22. September 2013. Lisa und Frank sind von einer Gruppe, die nicht genannt werden will. Ihre Namen sind ebenfalls geändert. Unser Mitglied Paul beteiligte sich auch an der Debatte.

 

 

Azzoncao: Hallo Ihr Drei, danke das Ihr trotz dieses heißen Wetters erschienen seid.

 

Lisa: Wir kommen gerne. Danke für die Einladung.

 

Azzoncao: Zur nächsten Bundestagswahl treten mehrere rechte Parteien an. Die Republikaner, die Bürgerbewegung pro Deutschland, die Alternative für Deutschland, Die Rechte, die NPD und noch ein paar kleinere Parteien.

Die NPD hat vorletzte Woche mit einem Stand in Bochum-Laer ihren Wahlkampf begonnen. Was sagt Ihr dazu?

 

Frank: Was soll man dazu sagen. Markus Schumacher, der im Bochumer Kreisvorstand der NPD sitzt und als Direktkandidat für den Bundestag für den Wahlkreis 141 kandidiert, hat mit zwei seiner Zöglinge am 18. Juli in Laer einen Plastikstand aufgestellt und Flugblätter verteilt. Anscheinend waren sie nur zu dritt, denn sie haben sich beim Flugblattverteilen gegenseitig fotografiert. Die Fotos haben sie auf die Internet-Seite der NPD-Bochum gestellt. Das war alles. Wie immer wenig Aktion, viel PR.

 

Azzoncao: Also nicht weiter beachten?

 

Frank: Das habe ich nicht gesagt. Ärgerlich ist es schon. Man muss aber deren Aktionen nicht überbewerten. Drei Nazis machen Reklame. Mehr war es nicht. Allein der Umstand, das es gemacht wurde ist interessant und sollte uns einen verstärkten Blick auf deren Propagandaaktivitäten im Vorfeld der Wahlen richten lassen.

 

Lisa: Für die NPD war die Meldung auf ihrer Internetseite mehr ein Zeichen, dass es den Bochumer Kreisverband überhaupt noch gibt. Denn der KV scheint sein Dasein vor allem digital im Internet zu fristen. Auf Facebook und seiner mickrigen Internet Seite. Da werden hauptsächlich rechte Plattitüden und rassistische Statements gegen Roma gepostet. Virtuelle Aktivitäten im Internet, wo sie es als politischen Erfolg verzeichnen, wie oft sie angeklickt werden. Realpolitisch haben sie aber Nichts zu bieten. Kommunalpolitisch passiert so gut wie gar Nichts. Der Kreisvorsitzende Claus Cremer läßt alle paar Wochen ein Statement über Vorgänge im Stadtrat ab. Das war `s. Der KV liegt anscheinend komplett brach.

Was bei Claus Cremer als Vorsitzenden auch niemanden verwundert. Cremer soll im letzten Jahr auf dem Landesparteitag der NPD mit nur 55 Prozent der Stimmen zum Landesvorsitzenden gewählt worden sein. Einen Gegenkandidaten soll es nicht gegeben haben. Also nur jeder Zweite im Landesverband wollte Cremer als Vorsitzenden. Das sagt sehr viel über seine Stellung im Landesverband aus und wieviel Vertrauen seine Kameraden in seine Fähigkeiten als Landeschef setzen. Seinen Aufstieg in der NPD ist ja mehr dem Niedergang der NPD in NRW geschuldet, als seinen Qualitäten als Politiker. Er war und ist der ewige Nachrücker. Zweite Garnitur, ein Platzhalter bis man einen Besseren findet. Seinen Posten als Mitglied des Bundesvorstands dürfte er ähnlich ergattert haben. Vermutlich wegen irgendeines Proporz. Die Stellung hat er seit dem letzten Bundesparteitag der NPD am 20./21. April 2013 in Weinheim.

 

Frank: Am 20. April, Hitlers Geburtstag haben die ihren Bundesparteitag gemacht!

Das wäre ein Witz für die Comedy-Sendung NNN, Neuste Nationale Nachrichten:

Braunes Fallobst zu Führers Geburtstag!

 

Lisa: Die Bochumer NPD hat mit weiteren Problemen zu kämpfen. So musste die NPD-Landesgeschäftsstelle von Bochum nach Essen ziehen. Das heißt, ein Teil der administrativen und logistischen Tätigkeiten, der Koordinierungstreffen etc. dürfte sich nach Essen verlagert haben. Also Abgabe von Verantwortung und Macht an den Essener Kreisverband, der wohl die Geschäftsstelle betreuen dürfte. Wenn Cremer die Geschäftstätigkeiten der NPD NRW nicht von seinem Büro in der Junggesellenstraße aus tätigt. Einem Büro, das die Stadt Bochum ihm als Stadtratsmitglied zur Verfügung gestellt hat. Auf jeden Fall ist die Hausadresse der NPD Landesgeschäftsstelle in der Marienstraße 66a in Essen und als Postadresse wird immer noch ein Schließfach in Bochum angegeben. Diese Konstellation dürfte alles in allem etwas stressig sein und vielleicht intern zu Streit führen, wenn die Essener NPD was vom Kuchen abhaben will.

 

Frank: Was zur Zeit nicht so aussieht. Cremer hat ja den Essener NPD-Stadtrat Marcel Haliti immer im Schlepptau. Wenn der Essener NPD-Stadtrat dann so eine devote Hausnummer bei Cremer schiebt, kann man sich natürlich auch Gedanken über Halitis Kompetenzen machen.

Vor zwei Wochen haben sich Cremer und Haliti vor dem Bochumer Polizeipräsidium und der Zeche Zollverein in Essen fotografieren lassen. Mit drei Wasserträgern im Schlepptau bekundeten sie „Nationale Solidarität“ mit den Angeklagten des Aktionsbüro Mittelrhein, die in Koblenz ein Verfahren wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung haben. Die Fünf scheinen die ganze geballte NPD Power des Ruhrpotts in einer bundesweiten Kampagne der JN darzustellen. Claus Cremers schlapper Haufen.

Aber das sind Spekulationen, die wir machen, um zu einer Einschätzung zu kommen. Keine handfesten Analysen, eher Arbeitshypothesen.

 

Lisa: Ja, das was Frank zuletzt sagte sind Hypothesen. Wir versuchen Personal, Aktionen und Strukturen der NPD nach zu zeichnen um darüber zu einer Analyse zu kommen. Die dann wieder die Grundlage bilden soll, die Pläne der NPD zu durchkreuzen und sie mit unseren Aktionen in die Marginalität zu katapultieren. Ohne eine adäquate Analyse, hast du kein Fundament selber effektive Strategien und Taktiken zu bestimmen.

Wir ziehen es dabei vor, uns eigene Gedanken zu machen. Uns das Geschehen vor Ort anzusehen, unser Alltagswissen und Erfahrungen einzubringen. Das Denken überlassen wir nicht anderen.

Dieses Antifa-Expertentum ist mittlerweile zu einer echten Plage geworden. So genannte Rechtsextremisten-Experten mit irgendwelchen Hochschulabschlüssen sind uns ein Grauen. Wir beziehen uns lieber auf Statistiken, soziologische Studien, allgemein zugängliche Veröffentlichungen, Bücher, Broschüren, usw.. Lesen und diskutieren die Sachen. Was wir diskutieren soll ein gutes Fundament, eine überprüfbare, teils auch wissenschaftliche Basis haben. Dies um genauer, präziser, besser zu werden. Da tasten wir uns natürlich vor, machen Fehler, müssen die eingestehen und korrigieren, und weiter geht 's. Oder wie der Subcomandante Marcos der EZLN aus Chiapas sagen würde „fragend Voranschreiten“. Aber was immer wir lesen, wir hinterfragen es kritisch und nutzen für unsere Entscheidungen unseren eigenen Kopf.

 

Frank: Wir leben hier, wir kennen unsere Pappenheimer und unsere Stadt am Besten. Und wir sind es, die die antifaschistischen Aktionen ausführen und dafür den Kopf hinhalten. Niemand anders.

Da sind Abzocker-Journalisten mit flotter Schreibe, die von irgendwoher hier einfliegen und gesampelte Weisheiten erzählen wollen, verstaubte Wissenschaftler aus irgendwelchen Instituten und bürgerliche Bücherwürmer aus Parteien in all ihrer lebensfremden Alltagsuntauglichkeit für uns zweitrangig. Diese wollen mit ihrer Tätigkeit Geld verdienen und müssen ihre Expertisen innerhalb des Kapitalismus verkaufen. Wir haben als Ziel den Faschismus zu zerschlagen. Dafür nutzen wir natürlich alle möglichen Texte, auch die Beiträge dieser selbsternannten Profis gegen Rechts. Aber wir ziehen aus diesen Beiträgen das raus, was wir glauben, das es richtig ist. Und all unser Wissen dient als Instrumente im Kampf gegen den Faschismus. Nicht wie bei ihnen, als Selbstzweck der abstrakten, distanzierten und distanzierenden, angeblich objektiven Wissenschaft. Nicht im Verhältnis des abhängigen Lohnerwerbs, der nach Trends im öffentlichen Diskurs sucht und seine Inhalte dahingehend anpasst. Oder wie die Gestalten, die eine Karriere im kapitalistischen System machen und die alle emanzipatorischen Ansätze, die der Antifaschismus bietet, entsorgen. Unsere Perspektive ist eine befreite Gesellschaft, nicht die Integration unserer Gedanken und unseres Lebens in die kapitalistische Gesellschaft.

 

Lisa: Ich lese gerade ein Buch von dem französischen Soziologen Pierre Bourdieu. Da habe ich mir eine Stelle unterstrichen, die ich total super finde. Hört mal: „Der Rückzug vieler Wissenschaftler auf ihre akademischen Inseln, ihre Flucht in die reine Wissenschaft, hat ernste gesellschaftliche Konsequenzen. Indem sie der neoliberalen Politik keinen Widerstand entgegenbringen und auch die Öffentlichkeit nicht vor den Konsequenzen warnen, ebnen sie den Weg für die Auflösung sämtlicher gesellschaftlicher kollektiver Lebenszusammenhänge und damit auch für neue Herrschafts- und Machtstrukturen, die ausschließlich den Gesetzen der Gewinnmaximierung unterliegen.“

 

Frank: Ja, das meinen wir. Klingt bei einem Soziologen halt besser. Und genau das beziehen wir auf die so genannten Rechtsextremismus-Experten, diese Beratungsstellen von Opfern rechter Gewalt, Mobile Beratungsstellen, städtischen und regionalen Stellen. Die sind voll mit solchen Leuten. Die haben über diese Art der Wissenschaft ihre Abschlüsse an den Unis gemacht und werden mit dieser neoliberalen Logik auf die Bereiche der Gesellschaft losgelassen wo es diese Probleme gibt. Das Ergebnis ist klar. Die angebotenen Lösungsansätze sollen die Menschen in den formalen Problemlösungsabläufe des Staats, also Beratung, Betreuung, Sozialarbeiter, Polizei, Strafverfahren, etc. einbinden. Gesellschaftliche, kollektive Lösungsansätze kennen diese Spezialisten nicht, können sie nicht, wollen sie nicht und verhindern sie aus Unwissenheit, Angst und Konkurrenz. Gleichzeitig wird die Zusammenarbeit mit Polizei, Verfassungsschutz, Behörden und Staat groß geschrieben. Integration des Repressions- und Überwachungsapparats in die Zivilgesellschaft das ist ihr Job, dafür kriegen sie Geld, Stellen und Netzwerke zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus ist dies eine Art Bildungsbürger - Kaste, die sich selbst wahnsinnig wichtig findet und sich und ihre Geldgeber, Parteien und Verbände hoch jubeln.

Die gleiche Kritik von Pierre Bourdieu kann man aber auch auf die vermeintliche Professionalisierung im Antifabereich beziehen. Hier laufen ganz ähnliche gruselige Entwicklungen ab.

 

Lisa: Und dazu gibt es halt die passende Basis. Mal ein Beispiel. Letztens gab es im soziokulturellen Zentrum Bahnhof Langendreer eine Veranstaltung zu der Partei Die Rechte. Der Referent war ein Journalist und machte Nichts weiter als die Namen, Kreisverbände, Daten, Anzahl der Mitglieder, Internetseiten, Versände, etc. aufzuzählen. Das war alles. Da hättest du besser alles auf drei Din A4 Seiten geschrieben und verteilt. Die Leute hätten mehr davon gehabt. Weil sie das zu Hause nachlesen können. Eine irrelevante, überflüssige Veranstaltung war das, weil eine strukturelle, politische und soziale Analyse der Politik der Rechte ausblieb. Die gab es einfach nicht. Und jetzt das Publikum. 70 Prozent kamen von dem verstaubten Bündnis Bochum gegen Rechts. Erst ein Ko-Referat des Richter Feldmann über Rechtsfragen, die mit der Sache Nichts zu tuen hatten. Sollte jeder halt mitkriegen, dass hier ein studierter Jurist schwadroniert. Dann, nach der Präsentation des eigenen gesellschaftlichen Status, sein Ruf nach der Polizei. Man müsse in Langendreer noch einmal ein Treffen mit der Polizei machen. Das wurde kurz diskutiert und aus war`s. Null Analyse der Politik der Kameradschaften. Keine Frage nach Gegenstrategien, eigenen Engagement oder gar Widerstand. Nur der Ruf nach Polizei und Obrigkeitsstaat. Das ist Alles was diesen Spießern einfällt. Hilflos, auf den Staat hoffend, selbstentmächtigend. Das ist Untertanenmentalität.

Dies passt zu einander. Ein hierarchisches, abstraktes Expertentum auf der einen Seite der Medaille. Auf der anderen Seite ein orientierungslose, ohnmächtige Basis. Brrr, mich schüttelt es.

 

Frank: Diese Leute leben von dem Allgemeinzustand der Antifaszenen. Das die meisten Leute sich vorkauen lassen was und welches Thema wichtig ist. Mit welchen Thema man sich auf welche Art auseinanderzusetzen hat. Da sind solche Parteienbündnisse wie Bochum gegen Rechts die Schlimmsten, weil sich dort Menschen aus den Parteien, Verbänden zusammenfinden, die diese hierarchische, autoritäre Möchtegernführer Nummer organisieren.

Womit die überhaupt nicht zurecht kommen ist, wenn ihnen normale Leute auf Augenhöhe kommen. Schlimmer noch, wenn die mehr Check haben als sie. Habitus ist für die alles.

 

Lisa: Ja, das was denen gar nicht schmeckt sind selbst denkende Basisgruppen und Individuen. Das haben wir jetzt mehrmals erfahren dürfen.

 

Azzoncao: Ok, ihr wollt Euch im ursprünglichen Sinn selbst be- und ermächtigen?

 

Lisa: Ja. Aber das was wir sagen geht über eine individuelle Kritik hinaus. Es betrifft nicht nur uns, als Subjekte oder als singuläre Gruppe. Es ist eine strukturelle Kritik, die besagt, dass das was zur Zeit in vielen Antifabereichen abläuft eine breite Selbstentmündigung der Basis ist, die erstens nur gewissen Leuten zu Gute kommt. Und zweitens, was viel wichtiger ist, diese Integration kapitalistischer Verwertungslogiken führt zur Niederlage des Antifaschismus.

 

Azzoncao: Aber was ist denn dann mit den ganzen Blockaden, damals in Köln, in Dresden, letztes Wochenende in Bad Nenndorf? Das ist doch ein gutes Zusammenwirken vieler.

 

Frank: Oh ja, die Ausnahme die die Regel bestätigt. Hurra.

Jede dieser Blockaden hat ihre eigene Geschichte. Die kann man nicht alle gleichsetzen. Es gibt Blockaden, die sind nur deswegen gut gelaufen, weil parallel militante Aktionen liefen von denen kaum jemand etwas weiß. Dann ist das immer abhängig, wer vor Ort welche Arbeiten im Vorfeld gemacht hat. Es gab auch viele Streitigkeiten. Diese Massenblockaden werden als ultima Ratio verkauft und oft schön verpackt, damit eine heile Antifa-Welt aufgebaut wird, die es so nicht gibt. Versteh mich nicht falsch. Ich habe nichts gegen diese Blockaden. Aber das ist ja wohl die einzige Aktionsform, die bundesweit mit einigen Erfolg vorzuweisen ist. Da gibt es so viel wo im Alltag was passieren muss, aber darauf wird verzichtet. Das Motto lautet: Einmal im Jahr sind wir ganz viele und machen eine Blockade. Und wer mehr will, fährt zu mehr Blockaden.

Das kann es doch nicht sein.

 

Azzoncao: Ok, das wird hier zum Rundumschlag. Liegt wohl am Wetter. Lasst uns doch bitte mit den Wahlen weitermachen. Das geht mir zu sehr durcheinander.

 

Frank: Ok. Wo waren wir? Die Bochumer NPD und die Landeszentrale?

Nach fast 40 Jahren ist die Landeszentrale der NPD nicht mehr in Bochum. Das bedeutet klar eine Verschiebung innerhalb der NPD-Strukturen. Und das nicht zum Vorteil der Bochumer NPD.

 

Die NPD ist sehr schlecht aufgestellt in Bochum. Das liegt vor allem an ihren total unfähigen Personal. Nicht nur Claus Cremer ist da zu nennen. Der stellvertretende Kreisvorsitzende Markus Schumacher ist ein weiteres Paradebeispiel für Inkompetenz. Er ist seit über 9 Jahren in der NPD und fungiert dort als stellvertretender Vorsitzender des Bochumer Kreisverbands. Er nennt sich selbst Ratsreferent. Ein verkrachter Student, der Nichts auf die Kette kriegt. Aus dem Hattinger Stadtrat ist er 2007 wegen nicht Erscheinens raus geflogen. Das muss man mal hinkriegen. Zudem ist er sehr unbeliebt bei seinen Kameraden. So unbeliebt, dass niemand auf seinen Prozess wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen im März letzten Jahres erschienen ist. 2011 beendete er eine Rede auf einer Kundgebung in Wattenscheid mit der SA-Parole „Alles für Deutschland“. Dafür hat er drei Monate Knast auf Bewährung kassiert. Er wohnt in Altenbochum. In dem Haus seines Vaters, einem Gewerkschaftler, der bei der Sozialen Liste und Der Linken rum springt. Super Gespann. Pappi macht auf links und Söhnchen pflastert den Stadtteil mit Nazipropaganda zu. Schumacher schafft es immer wieder sich ein paar unbedarfte Jungnazis ran zu ziehen, die dann schnell wieder die Biege machen, wenn die checken was für ein Verlierer er ist. Wenn der nicht das braune Mutterschiff NPD hätte, säße der ganz allein zu Hause und würde sich die alten Wochenschauen von 1943 ansehen. Es verwundert nicht, dass sich so einer beim Flugblattverteilen fotografieren lässt. Für den ist das eine Heldentat. Alles in Allem eine traurige Gestalt. Das Einzige was an Schumacher ernsthaft nervt, ist der Umstand, dass er seit Jahren Altenbochum mit seinen Nazistickern, Schmierereien und NPD-Flugblättern belästigt.

Da hätten wir aber noch Andre Zimmer, den Ex- Jugendbeauftragten der JN. Dieser wurde 2011 zu 22 Monaten Gefängnis auf Bewährung und einer sozialpädagogischen Maßnahme verurteilt. Er hatte seiner eigenen Familie und der NPD Autos und Sachen angezündet und das der Antifa andichten wollen. Dieser ist seit dem letzten Jahr wieder bei den Wattenscheider Nazis aktiv und hat im September einen erneuten Prozess vor den Bochumer Richtern.

Also drei Politversager und Vorbestrafte, die das Führungsteam der Bochumer NPD der letzten Jahre repräsentieren. Cremer, Schumacher und Zimmer. Die beiden erst genannten an der Spitze des Kreisverbands und als Bundestagskandidaten der NPD. Das ist keine gute Werbung für eine Partei. Weder nach innen, noch außen.

 

Lisa: Nebenbei sollte man noch erwähnen, dass Daniela Wegener, die Lebensgefährtin von Claus Cremer und ehemalige Vorsitzende der verbotenen Hilfsgemeinschaft Nationaler Gefangener (HNG), in Meschede für die NPD kandidiert.

 

Dann kommt noch ein weiterer widriger Umstand für die gesamte NPD hinzu. Sie wird gerade von mehreren rechten Parteien in die Zange genommen, was ihr eine Menge Wahlstimmen kosten könnte. Einerseits die „Bürgerbewegung pro Deutschland“ unter Manfred Rouhs, die Pro Köln und Pro NRW sehr nahe steht. Und die „Alternative für Deutschland“, die ja mit ihrer Euro-Feindlichkeit ordentlich NPD Themen bedient und nach Wählerstimmen gräbt. Hier ist eine rechtsbürgerliche Konkurrenz für die NPD entstanden. Die NPD versucht sich mit ihren Anti-Islam und Pro D-Mark Kampagnen von diesen Parteien nicht den braunen Schmalz von der Stulle nehmen zu lassen. Auf der anderen Seite „Die Rechte“ als Sammelbecken der neonazistischen Kameradschaften. Die macht der NPD die aktivistischen Jungnazis und überzeugten NS-Milieus streitig. Deswegen auch immer wieder die Betonung des „Nationalen Sozialismus“ durch die NPD. Die NPD geht in den Spagat und in den Verteilungskampf um Wählerstimmen zwischen den bürgerlichen und nationalsozialistischen Rechten. Das wird vor allen hier in NRW interessant werden, da hier die Pro Bewegungen und die Rechte stark sind. Für die NPD-Ruhrachse kann es zur Zerreißprobe werden. Und in Dortmund geht es zwischen der Rechten und der NPD schon handfest zur Sache. Wobei da anscheinend noch andere Sachverhalte rein spielen.

 

Azzoncao: Also auf lokaler Ebene eine geschwächte NPD. Diese wird aber Wahlkampf machen. Mit was rechnet ihr da?

 

Frank: Die NPD hat gesehen, dass in der Bochumer Innenstadt für sie keine Stände ohne antifaschistische Gegenwehr möglich ist. Diese wurden von Antifas immer gestört. Regelmäßig wurde mit Transparenten, Megaphonen, Aktionen, Flugblättern gegen ihren braunen Müll Stellung bezogen. In all dem Stress und Ärger ging das von ihr anvisierte bürgerliche Image unter. Die NPD hat später auch ganz offen zugegeben, dass sie das am meisten angekotzt hat. Und das dies nicht von den Parteien, sondern von den jugendlichen Antifagruppen gekommen ist. Das war bei der letzten Kommunalwahl 2009 sehr effektiv. Dann ist die NPD vor zwei Jahren kurzfristig dazu übergegangen mit Hilfe von auswärtigen Kameraden ihrer Ruhrachse Kundgebungen in den Bochumer Außenbezirken zu organisieren. Meist als Rundtour über Dortmund, Bochum und Essen. Die Auftritte waren oft nur kurz, weil das Personal zu wenig und der Sinn vor allem Fotos für ihre Internet-Seite waren. Als sie versuchten in Langendreer länger zu stehen, kamen sehr schnell Mirgant_innen, Stadtteilkids und Antifas zusammen, die sie störten. In anderen Stadtteilen kann es seien, dass sie nicht so ein Ärger bekommen haben und länger standen. Wattenscheid zum Beispiel.

Wir glauben, dass sie in der Wahlzeit, genau das machen werden. In die Außenbezirke gehen, weil sie fern großer Menschenmengen weniger Proteste befürchten. Das ist natürlich ärgerlich für sie, weil sie nicht so viele Menschen erreichen wie sie wollen. Und bei kleiner Personaldecke, will man schon so effektiv wie möglich handeln. Zudem wissen sie, dass sie dies nur aus Feigheit machen. Vermutlich werden sie also in die Außenbezirke gehen. Aber das kann auch riskant für sie sein, fern aller Aufmerksamkeit kann nicht nur ein Tisch umfallen.

Ähnlich werden sie es vermutlich mit ihrer Parteienwerbung machen. Schon jetzt wird NPD Werbung an illegalen Stellen auf Litfaßsäulen und Plakatwänden verklebt. Der Sinn scheint der, dass man unter der Vielzahl der Plakate weniger schnell erkannt wird. Und somit der braune Müll länger hängt. Denn hier in Bochum hängt brauner Scheiß meist nicht lange.

Und dann werden sie mit ihrem Werbetruck wieder vorbeischauen. Laut der Essener NPD Internetseite sollen es 16 Auftritte der NPD in NRW mit dem Truck geben. Claus Cremer will alle die Auftritte begleiten. Da wird es sich nicht nehmen lassen, hier in Bochum mit seinem Tross auf zu tauchen.

 

Azzoncao: Das klingt, dass Ihr mit dem Truck der NPD fest rechnet.

 

Lisa: Ja, wir rechnen mit dem NPD Truck. Ab den 12. August, da will die NPD auf Tour gehen. Letztes Jahr gab es ja vier ähnliche Auftritte der NPD auf dem Husemannplatz und am Bahnhof.

Und wir rechnen mit dem Auftritt der Bürgerbewegung Pro Deutschland. Auch die will ab Mitte August in NRW touren. Die antiislamischen Pro NRW Auftritte hatten wir ja 2010 gegen die Moschee in Ehrenfeld, dann 2012 in der City und im März diesen Jahres gegen eine Flüchtlingsunterkunft in Bochum-Wattenscheid. Sie werden daran anknüpfen wollen.

 

Azzoncao: Das hört sich aber nicht nach einer inaktiver NPD an. Ebenso nach einer hektischen Zeit?

 

Lisa: Wäre Cremer nicht auch Landesvorsitzender und würde für den Bundestag kandidieren, würden in Bochum keine solchen Kundgebungen stattfinden. Dann würde die Bundes-NPD nicht für einen solchen Looser KV ihren Truck vorbeischicken. Aber Cremer ist mit auf Tour und so wird der Truck hier aufschlagen. Genau so wie Udo Voigt 2005 hier seinen großen Auftritt auf den Massenberg-Boulevard hatte, als er hier Direktkandidat war. Ein Auftritt, der ziemlich in die Hose ging.

Generell gilt, dass genau der Eindruck einer aktiven NPD oder Pro-Struktur mit solchen Auftritten erzeugt werden soll. Das ist Kalkül. Das ist Medienarbeit.

Es wird wohl zwei oder drei solche Provo-Auftritte geben, um in die Medien zu kommen. Das ist ein lohnendes Konzept für sie. Minimaler Kraftaufwand, maximale Außenwirkung. Wenige Nazis als Besatzung, die die ganze Zeit rumfahren. Und dann ein paar lokale Unterstützer. Den Rest macht die aufgebrachte Cliche der bürgerlichen Demokraten.

 

Azzoncao: Wie ist das zu verstehen?

 

Lisa: Nun, alle die sonst nur verbal was gegen Nazis machen, aber dies für ihr Parteiimage brauchen sind dann da. Ist doch cool. Einmal, zweimal im Jahr ein Termin, wo ich meine Partei- oder Vereinsfahne schwenke und schon bin ich aktiver Antifaschist. Dann noch mundgerechte Parolen für die Presse, die solche Oberflächlichkeiten von Parteien und Verbänden gerne abdruckt. Motto „Widerstand formiert sich“ und so. Erspart den Schreiberlingen doch eigene Recherche und Nachdenken. Im letzten Jahr ist das mal sehr treffend als eine „win - win Situation“ beschrieben worden.

Die Nazis beweisen sich selbst Aktionsfähigkeit, Standfestigkeit gegen das ach so böse demokratische System, stellen sich als Opfer dar und schaffen es mit Minimalaufwand in die Presse zu kommen. Auf der anderen Seite sonnen sich unsere ach so demokratischen Parteien und Verbände im Bild der Verteidiger demokratischer Werte und ziehen daraus ihren medialen Gewinn, den sie hoffen über die Wahlen in klingende Münze umzuwandeln.

Unter dem Jahr geht bei den Grünen, der Linken, DKP, Soziale Liste und Co so gut wie Nichts. Recherche gleich Null. Sie haben keine Ahnung, was bei ihnen in der Stadt, am Wohnort, in den Schulen, Betrieben oder sonstwo geht. Wenn sie mal eine Veranstaltung machen, müssen sie immer Leute von Auswärts einladen. Arm ist das. Motto: Nazis sind böse, wehret den Anfängen, wo bleibt nur die Polizei. Aktivitäten gleich Null. Hauptbetätigung ist ein, zwei Vertreter auf Treffen zu schicken. Diese Plenas bestehen aus einem Haufen Funktionären. Da verirrt sich kein Bürger hin. Null Bürgerbeteiligung, keine soziale Verankerung. Migranten Fehlanzeige, von Gewalt Betroffene meiden diese Treffen, Antifas und Rechercheleute gehen erst gar nicht hin. Was bleibt sind solche Aktionen, wie diese NPD Truck Nummer, die zur Imagepflege dienen und natürlich die große Klappe man würde soundso viele Gruppen und Parteien vertreten, lalala. Diese Herrschaften wollen bei solchen Protesten gegen Naziauftritten genau das zur Schau stellen, worüber sie nicht verfügen: Kompetenz, Souveränität, Handlungsfähigkeit und Perspektive.

 

Azzoncao: Na, nicht jeder hat reaktionäre und faschistische Gesellschaftsentwicklungen als Schwerpunkt seiner politischen Arbeit.

 

Lisa: Logo, verlangt auch niemand. Aber dann nenne ich mich auch nicht Bündnis Bochum gegen Rechts, sondern Hofstall von King Budich, Beherrscher aller Alternativen, Kuppler der Parteien, Verarscher aller .... oder so.

Nehmen wir zum Beispiel den NPD Auftritt im Juli letzten Jahres. Ein Tag vorher verkündete Martin B. für das Bochum gegen Rechts in der WAZ was denn alles gegen das NPD-Flagschiff gemacht würde. Ergo sind am folgenden Tag alle Aktionen vom Bündnis gegen Rechts. Und das schreibt die WAZ dann auch. Dabei ist es egal, dass das BgR das ganze Jahr so etwas nicht macht, deren Parteimitglieder ansonsten in der Wahlzeit NPD-Tische ignorieren, das bei den Protesten gegen den Truck 90 Prozent der demonstrierenden Leute nicht vom BgR sind, der größte Teil nicht wegen deren Mobilisierung gekommen ist und das viele der 300 demonstrierenden Leute das BgR entweder nicht kennen oder einfach Scheiße finden. So geht das halt. Public Relation. Am nächsten Tag konntest du in der WAZ lesen, wie die Zuhälterfunktion des Bündnis für die Parteien und Verbände funktioniert hat. Da durfte man den „Widerstand“, die Reden der Herren von der SPD, DGB, Linkspartei, VVN und so weiter bewundern. Als ob keine anderen Menschen dagewesen wären. Beziehungsweise alle diese antifaschistisch halbgaren und vor Eigenwerbung strotzenden Reden gut gefunden hätte. Budich und Co machen die Menschen, ob sie nun antifaschistisch organisiert sind oder nicht, zum Beritt der Parteien. Über die Medien, oder auch organisatorisch.

 

Frank: 2008 hatte die antifaschistische Jugendgruppe AJB eine Demo gegen die NPD-Demo angemeldet. Da ist das Bündnis, namentlich über den DGB Vertreter Hermund, hingegangen und hat von denen den Rückzug der Anmeldung verlangt. Mit dem Argument, die AJB dürfe das nicht, sie sei nicht wichtig, sei nicht im Bündnis gegen Rechts. So geht das. Anmaßung, Arroganz. Natürlich hat die AJB die Anmeldung nicht zurückgezogen und dem Bündnis einen gepfefferten Antwortbrief geschrieben. Resultat war, dass auf der Bündnis gegen Rechts Demo 2000 Leute, samt CDU und Grauer Wölfe waren. Und auf der AJB-Demo ca. 1000 Leute, die das Spektrum abdeckten, die die NPD-Demo verhindern wollten. Budich hat einen omnipotenten Wahn. Bevor die Demos losgingen tauchte der bei der AJB Demo auf und tromptete stolz „Wir sind aber mehr“ und weg war er.

 

Lisa: Im Juli 2012 titelte die WAZ zum Erscheinen des NPD Trucks „Wie Bochum am Samstag die NPD-Demonstration "unsichtbar" machen will“. Es fehlte der Zusatz „Wie Bochum gegen Rechts“ linken Protest unsichtbar machen will.

Das Bündnis Bochum gegen Rechts ist purer Filz und Klientelismus. Der Haufen besteht nur deshalb, weil es dauerhafte Strukturen im Hintergrund gibt, beispielsweise Parteien und Verbände, die ein Interesse an der Existenz dieses Bündnis Bochum gegen Rechts haben. Würden das normale Bürger sein, wäre das Treffen schon nach einen halben Jahr wegen Initiativlosigkeit auseinandergefallen. Das sind Delegierte, Vertreter von Interessengruppen, die an Politik Geld verdienen wollen und an dem Punkt der sozialen Auseinandersetzungen über Rassismus und Faschismus ein Werkzeug in dem Bündnis haben, wie sie die Konflikte regulieren, die Menschen in dem sozialen Feld kontrollieren und manipulieren können.

Gleichzeitig ist diese politische Vorfeldorganisation sehr unproduktiv, da die Verteilungskämpfe der Parteien, Verbände und Interessensgruppen hier ausgetragen werden. Jeder will sich durchsetzen. Intrigen, Manipulation, Absprachen hinter den Rücken anderer. Die große Politik im Kleinen. Für einige Polit-Opis, die das schon ein Leben lang machen, ist das Lebenselixier. Die finden hier ihre Freizeitbeschäftigung. Dazu noch die verrenteten Ex-Lehrer, Ex-Sozialarbeiter, die Union der Grauhaarigen.

 

Paul: Hey, keine Altenfeindlichkeit! Und das mit der Union ist meine Lieblingsbeschimpfung.

 

Lisa: Die waren schon Rentner, als die im Alter von 20 anfingen zu studieren. Die waren schon immer so, halbe Stalinisten.

Allein würden die einzelnen Organisationen keine Antifaorganisation auf die Beine stellen können. Eine aktive Parteibasis haben die nicht mehr. Da kommen die Mitglieder nur zu Sitzungen zusammen. Und für Antifaarbeit hat da sowieso keiner Zeit. Also brauchen die das Bündnis, damit sie überhaupt als Partei in dem Feld sichtbar sind und etwas wie Einfluss haben. Der Laden ist pure Machtpolitik. Als das Bündnis gegründet wurde, wurde den unabhängigen Antifas versprochen, dass man sie marginalisieren wird; Mitglieder des Bündnis haben Antifas namentlich geoutet; man hat die unabhängigen Gruppen aus Stadtteilbündnissen gedrängt, in dem man Gerüchte und Denunziationen über sie bestreut hat, deren Aktionen über die Medien schlecht gemacht, und und und. Die Liste ist lang. „Bochum gegen Rechts“ und das zum Ableger mutierte „Langendreer gegen Nazis“ sind Regulative für den reformistischen-bürgerlich Saum im Stadtrat. Die existieren nicht in einem solidarischen emanzipatorischen Sinn, sondern dienen zur Kontrolle und Kanalisation der antifaschistischen Bewegungen.

 

Frank: Es ist dasselbe wie beim Umweltschutz oder anderen Themen. Nicht die Betroffenen haben Kompetenz, nicht die an dem Thema Arbeitenden eine Analyse, nicht die Handelnden Fähigkeiten und eine Perspektive. Sondern die, die das Thema präsentieren, bzw. an die gesellschaftlichen Mainstreamstrukturen verkaufen. Marktgerecht wird das Thema von ihnen in den Medien platziert und die Definitionsmacht des business as usual sorgt dafür, dass alles so weitergeht wie bisher. Das kannst du mit einem Kampf für einen ökologischen Schutzgebiet vergleichen. Da wehrt sich eine ganze Region. Bei einer großen Demo, reden dann aber nicht die Leute, sondern irgendein Vertreter einer Partei, die sich einen Scheißdreck gekümmert hat. Das ist dann der parteiinterne Ökofachmann, der immer herangerufen wird und reden darf. Dann noch irgendein Experte von sonstwoher. Und alles wird von einem speziellen Journalisten berichtet. Dann ist die Demo vorbei. Die Partei hat ihr Image gepflegt und kriegt ein paar mehr Stimmen. Der Experte hat bewiesen wie schlau er ist und kann mit einer Anstellung an der Uni rechnen und der Journalist ist beim nächsten Thema. Die Bürger haben keinen Vertreter aus ihrer Mitte gewählt, der versehen mit imperativen Mandat das vorträgt, was sie denken. Ihr Fachwissen ist keines, ihr täglicher Widerstand wird nicht repräsentiert, ihre Forderungen werden opportunistisch der politischen Großwetterlage und anderen Mauscheleien angepasst. Die Leute werden bevormundet und manipuliert. Ihnen wird dies als Professionalität im Politbusiness und Medienarbeit verkauft. Ihr Widerstand beginnt zu verpuffen, wird ineffizient, schließlich führt das zur Enttäuschung und Aufgabe. Diese Form politischer Repräsentanz zu organisieren und die Basisbewegungen tot zu machen, das ist der Job dieser Form von Bündnissen. Aus Sand im Getriebe des System machen sie Öl zur Schmierung des Systems. Diese Funktion hat dieses Bündnis Bochum gegen Rechts.

Stell Dir mal vor, Pro NRW und die NPD hätten diese Provo-Auftritte im letzten Jahr nicht in Bochum gemacht. Was bitte hätte es von den Parteien, Verbänden, etc. an sichtbaren Protest und Aktionen gegen Nazis gegeben? So gut wie Nichts über das ganze Jahr. Und die Demo in Bochum-Langendreer war nicht der Verdienst der Parteien. Ganz im Gegenteil. Die hatten Nichts, Garnichts, damit zu tuen. Und Bochum gegen Rechts noch weniger als Nichts. Da haben sie kurz vor der Demo alle aus dem Stadtteilbündnis rausgedrängt, die die ganze Arbeit gemacht haben. Die haben natürlich weitergemacht, ohne dem Bündnis. Das ist jetzt fast tot und hat bei allen verschissen, weil die behauptet haben es gäbe keine Nazis. Eine Woche später wurden vier Punks zusammengeschlagen. Das ist Langendreer gegen Nazis. Hampelmänner des Bochum gegen Rechts.

Das Spiel geht seit Jahren so. Budich und seine Lakaien gehen in Basisgruppen von der Uni, Occupy, Antifabündnisse, usw. und manipulieren die Strukturen. Diese verkaufen sie dann an die Parteien- und Verbandswelt, damit diese die Menschen als angebliche Basis in der Öffentlichkeit präsentieren können. Die Aktiven hauen ab, und übrig bleibt ein Kegelverein, der sich alle Monate mal trifft. Leere Gefäße in die dann mal wieder etwas Wasser gegossen wird, wenn im Sinne der Parteien, Verbände oder selbstherrlicher Rentner ein aktuelles Statement gewünscht ist.

 

Azzoncao: Mmmh, Ihr seid ziemlich wütend.

 

Lisa: Es ist pure Verarschung, Manipulation, Entmündigung, kapitalistische Ausbeutung und sehr weit entfernt von jedem akzeptablen demokratischen Verhalten. Das Resultat sind gelenkte Leute, die keine selbstständigen Gedanken und Aktionen entwickeln. Die weder experimentierfreudig, noch kreativ sind, die sich ihr Leben vorschreiben lassen. Daraus entspringt ein wehrloser, ohnmächtiger und hilfloser Antifaschismus, der nicht in der Lage ist den anstehenden Problemen gerecht zu werden.

 

Azzoncao: Willst Du diesen Leuten das Recht abstreiten gegen Nazis zu demonstrieren?

 

Lisa: Quatsch. Das kann ich nicht, das will ich nicht. Aber das was sie machen ist antidemokratisch und autoritär. Ihr Verhalten ist ausschließend und gezielt gegen alle Leute gerichtet, die etwas verändern wollen. Man muss sich doch nur diese gut situierten Rentner mit Lebensanstellung bei irgendeinem Verband ansehen. Das sind Verbandspolitiker, die haben mit Subkulturen, Flüchtlingen, MigrantInnen, marginalisierten Bevölkerungsgruppen Nichts gemein. Nicht den Alltag, nicht die Bedürfnisse und auch keine gemeinsame gesellschaftliche Perspektive. Da ist null Augenhöhe. Purer Paternalismus, mehr nicht.

 

Frank: In Bochum gibt es eine zentristische Informationspolitik, der sich seit langen fast alle Leute unterwerfen. Sie wird von Bo-Alternativ betrieben, die äußerst manipulativ im Sinne der Betreiber Informationen veröffentlicht, präsentiert, kommentiert, usw. Es sind die gleichen Leute, die diese Art der Dominanzpolitik betreiben und in diesen Plenen abhängen. Gibt es eine neue Initiative, sagen wir mal eine Besetzung an der Uni, gegen Nazis in LA, Occupy oder was anderes, tauchen sie dort auf, verkaufen sich als Bindeglied zu ach so wichtigen Parteien, Medien, etc.. Sie geben sich als Politprofis, die beratend der Initiative zur Seite stehen wollen. Sie suchen sich unbedarfte oder geltungssüchtige Leute in den Treffen heraus und funktionalisieren sie. Die kriegen ein Pöstchen zugeschoben und handeln dankbar in deren Interesse. Nach einem Jahr sind die Initiativen platt, initiativlos. Allein diese Typen haben sich mal wieder als Sprecher, Vertreter, Koordinator hervorgetan. Gehen zum nächsten Projekt oder bleiben im Sinne des okkupierendes Verwaltens in der mittlerweile hierarchischen Initiative. Über Bo-Alternativ lässt sich dann noch alles so regulieren, dass nur sie und ihre Cliche als Aktivposten in Bochum erscheinen.

 

Azzoncao: Was uns betrifft, teilen wir Eure Kritik. Aber das Gespräch driftet ab. Lasst uns zu den Wahlen zurück kommen. Das Thema autoritäre Linke und Sozialdemokratie stirbt so bald nicht aus und könnt ihr ein anderes Mal bedienen. Ok? Also, was wollt ihr bei den Wahlen machen?

 

Paul: Vielleicht sag ich als Senior mal was.

Die Strategie der unabhängigen Antifagruppen bei den letzten Kommunalwahlen 2009 sah wie folgt aus. Es wird keine rechtsradikale, rassistische und volksverhetzende Meinung im öffentlichen Raum geduldet. Umgesetzt wurde diese Devise, in dem alle Plakate, denen man habhaft wurde, entsorgt wurden. Entweder wurden die nur abgehängt, oder zerstört, oder mit Parolen überklebt, mit Farben übermalt, angezündet. Wie auch immer. Öffentlicher Raum wurde den Nazis nicht überlassen.

Entdeckte man Aufkleber oder Postwurfsendungen wurden die entfernt oder eingesammelt.

Persönliches Auftreten versuchte man mit konsequenten Entgegentreten zu begrenzen und zu konterkarieren.

Das Entscheidende war aber bei allen Aktionen, dass man versuchte, diese defensiven Reagieren in eine aktive Handlung zu verwandeln. Das hieß selber eigene antifaschistische Positionen und Inhalte in den Raum zu stellen. Plakate wurde so verändert oder kommentiert das sie antifaschistisch wirkten. Bei dem Entfernung faschistischer Aufkleber und Werbung wurde mit eigenen Materialien dagegen gehalten. Bei den Protesten war man gut vorbereitet, damit man selber akustisch, optisch und inhaltlich die Oberhand hatte. Die Aktionen gegen die Nazis sollten einladend wirken und zum mitmachen anregen.

Zu guter Letzt wurde entschieden, dass wenn die Nazis mit ihrer Hetze der Gesellschaft im Allgemeinen und den Muslimen und Flüchtlingen im Speziellen kommt. Das man dann den Nazis einen Schritt entgegengeht und ihre Volksverhetzung vor ihrer Haustür thematisiert. Damit ihre Nachbarschaft dem Rechtsradikalismus auch ein Gesicht zuordnen kann. Also es gab eine Reihe an Outings, damit diese Herrschaften nicht aus einer Anonymität heraus hetzen können, sondern die braune Propaganda ein verantwortendes Gesicht bekam.

Also ganz grob gesagt. Das Auftreten der Antifas sollte über das notwendige und zwingende Reagieren hinaus gehen und damit nicht nur rechtsradikale Aktivitäten verhindern, sondern diese auch zurückdrängen.

 

Azzoncao: Mit Erfolg?

 

Paul: Ja, und es ist ein Erfolg vor allen antifaschistischen Jugendlichen und unabhängigen Antifagruppen. Sie bildeten die Kerne, denen sich BürgerInnen dann anschlossen. Und das hat Nichts mit den Parteien und ihrem Bündnis gegen Rechts zu schaffen. Die haben teilweise ein paar hundert Meter seelenruhig ihre Wahlkampfstände gemacht.

Aber man muss auch sagen, dass es schon Protest von BürgerInnen gab, bevor auch nur ein Antifa erschienen war. Das ist schön, dass es so etwas in Bochum gibt. Ich muss da unbedingt diese Sache mit dem unsichtbaren Theater auf der Kortumstraße erzählen. Vor ein paar Jahren haben einige Schauspieler die Szene eines rassistischen Überfalls nachgespielt. Es ging darum zu sehen, wie BürgerInnen reagieren und so. In anderen Städten hatten die Leute nur zugeschaut, nicht eingegriffen. Als die das hier in Bochum machten, kam eine Passantin und hat den Angreifer einfach umgetreten. Die Schauspieler waren total perplex und versuchten die Situation aufzulösen, zu erklären. Die Frau war schwer davon zu überzeugen nicht weiter zu machen. Ich weiß nur aus der Zeitung von dem Fall, weil es später einen Prozess am Amtsgericht gab. Es ging um die Verletzungen des Schauspielers, wer dafür jetzt aufkommen soll. So blöd es klingt, ich war etwas stolz auf meine Stadt. Aber angesichts der vielen Normalos, die hier immer wieder den Nazis zeigen, dass sie unerwünscht sind, fühle ich mich in der Stadt auch wohl.

 

Lisa: Nette Geschichte.

 

Paul: Und dazu wahr.

Das ganze Vorgehen der Antifas basiert auf eine älteren und breiteren Politik vor allem autonomer und unabhängiger Antifaschist_innen der letzten 25 Jahre. Dabei mein ich nicht die Alt-Linken, die hier auf irgendwelchen Parties von damals erzählen. Sondern einem ganz speziellen Spektrum. Es liegt an der Kontinuität der Aktionen, Recherchen, Öffentlichkeitsarbeit und des Politikansatzes in der ersten Person zu denken und handeln und dem Prinzip der direkten Aktion zu folgen. Auch in dem Umstand, dass immer Kontakt zu Betroffenen gesucht wurde, sei es in die Subkulturen, zu den MigrantInnen und Flüchtlingen oder in die Stadtteile, wo es Ärger gab. Eine Kontinuität, die bis heute nicht abgebrochen ist. Und das ist bei einer Antifaszene sehr wichtig, in der Antifagruppen meistens eine Haltbarkeitsdauer von 2 bis 3 Jahren haben. Diese Politik hat dazu geführt, dass Nazis in Bochum nur zögerlich an die Öffentlichkeit gehen. Protest, Gegenöffentlichkeit, Outings, aber auch Strafverfahren, Jobkündigung etc. waren ihnen gewiss und wollten sie vermeiden.

Mittlerweile ist es so, dass Bochumer Nazis lieber nach Dortmund, Witten, Herne, oder sonstwohin fahren, um sich dort in der Öffentlichkeit als Nazi zu präsentieren. Das ist aus lokaler Sicht natürlich gut, da sich keine Gruppen mit Anziehungskraft für weitere rechtsorientierte Personen profilieren kann. Aber es erzeugt auch das falsche Bild, dass Bochum kein Naziproblem hätte. Die Naziszenen existieren. Aber sie sind unauffälliger als in anderen Städten. Wenn es um kriminelle Organisationen geht sind sie auch klandestin organisiert. Es ist aber erst einmal als Gewinn zu verzeichnen, dass diese Form der Antifa-Politik zu einer minderen Präsenz von Nazis in der Öffentlichkeit führte und führt. Das Negativbeispiel für das Ruhrgebiet ist die Stadt Dortmund. Hier hat das öffentliche Auftreten der Nazis für eine Sogkraft gesorgt, so dass immer mehr Nazis aus anderen Regionen nach Dortmund zogen und die Szene verstärkten.

Denkt man sich den Ruhrpott von Hamm, Unna, Dortmund, Bochum, Essen, Mülheim, Oberhausen, Duisburg als eine Linie, so kann man sagen, dass das öffentliche Auftreten der Nazis einen richtigen Knick in Bochum bekommt.

Wie gesagt, es ist vorwiegend das Werk der unabhängigen und autonomen Antifas, sowie der Subkulturen in den letzten ca. 25 Jahren in Bochum. Die Recherchen und Veröffentlichungen der 90er, Mitherausgabe der Antifa NRW Zeitung, Gründung der LOTTA, die Recherche zum Hattinger Brandanschlag und dem Brandanschlag an der Herner Straße, etc p.p. Oder die Kampagne zur stellvertretenden Oberaufseherin von Majdanek in Bochum-Dahlhausen. Dann noch die Zurückdrängung der Nazis aus dem Bermudadreieck im Jahr 2000. Das waren ein breites Gemisch aus Leute aus den Subkulturen, linke Jugendliche, alt-autonome Zusammenhänge und unsere Recherche-Antifa. Mehrere Demos gegen die NPD-Zentrale. Die Recherche die Claus Cremer und Axel Reitz Strafverfahren wegen ihrer Reden zum Synagogenneubau bekamen. Unzählige Veranstaltungen. Erinnerungsarbeit zu Josef Gera. Die Zurückdrängung der Autonomen Nationalisten von der FNBH, die Verhinderung rechter Konzerte, die Entlassung des Schalker Fanprojektleiters weil er rechte Musikevents organisierte, dem maßgeblichen Anteil der Stadtteilmobilisierung gegen den Thor Steinar Laden, die ganze Langendreer Nummer in Recherche und mit der Zerlegung des Ewers Clans, alles von unabhängigen Antifas. Das nur mal auf die Schnelle. In Bochum hat autonomer und unabhängiger Antifaschismus eine lange und auch erfolgreiche Tradition. Es geht darum, dass dies weiterhin und noch besser umgesetzt wird. So eine Entwicklung wie in Dortmund muss man frühzeitig entgegenwirken.

 

Frank: Ich kenne das Ganze ja nur aus Hörensagen von Paul. Aber ich denke, dass da was dran ist. Also an dem Politikansatz. Deswegen denke ich auch, dass man mit diesen Erfahrungen arbeiten sollte.

 

Azzoncao: Was heißt das Ganze konkret für den Wahlkampf?

 

Lisa: Na, dass wir alles tuen werden, dass die NPD noch schlechter abschneidet als bei der letzten Bundestagswahl, wo sie 1,5 Prozent erhielt. Das wir uns jetzt schon mal warmlaufen, um im nächsten Jahr Claus Cremer aus dem Stadtparlament zu schmeißen. Wir wollen keine weiteren vier Jahre diesen Typen im Bochumer Stadtrat.

 

Azzoncao: Ihr seid nicht gerade viele.

 

Frank: Wie heißt es noch bei den Rebellen vom Liang Shan Po? „Es heißt in den Schriften der Weisen, ihr sollt die Schlange nicht geringer achten weil sie keine Hörner hat, niemand weiß ob aus ihr nicht dereinst ein Drache wird. Wie aus einem einzelnen Mann eine ganze Armee werden kann.“ Haha.

 

Lisa: Eindeutig zu viel Trash und Kampfsportfilme. Tsss, tsss.

Ja, wir sind wenige. Aber, wir denken, dass die Situation in Bochum ganz gut ist, viele Jugendliche für ein solches Vorhaben zu gewinnen. Es gibt ja auch einige andere Leute, die so drauf sind wie wir. Auf die hoffen wir natürlich auch. Das die sich jetzt vorbereiten. Transpis malen, Megaphone organisieren, etc. p.p.. Wir müssen nur aufpassen, dass wir uns inhaltlich und auch organisatorisch von den Parteien und deren Bündnis Bochum gegen Rechts und deren Ableger Langendreer gegen Nazis fernhalten. Sich vor deren Karren und damit vor die Politik der Linken, DKP, Grünen und der SPD spannen zu lassen wäre das Dümmste was passieren kann. Den Leuten soll bewusst werden, dass es unser Verständnis der Basisdemokratie ist, die den Faschismus stoppt. Nicht diese Verarsche autoritärer, pseudo-demokratischer Vereine und Parteien.

 

Frank: Wir müssen sehen, dass wir innerhalb der Proteste neue Leute für unsere Form der Politik gewinnen. Das bürgerliche Geschreie nach der Polizei und Obrigkeit von Langendreer gegen Rechts und Co kann man nicht verhindern. Aber es ist ein perspektivloser Kotau vor Staat und Kapital. Ein Ausverkauf des Antifaschismus.

Wir wollen uns auch in Zukunft selbstständig organisieren. Zeitlich, räumlich, personell und inhaltlich getrennt von diesen Menschen. Unsere eigenen Netzwerke, Austauschmöglichkeiten, Repräsentanz in der Öffentlichkeit entwickeln. Ähnlich wie Ihr es macht. Wir haben gesehen, das im Antifabereich nur dort etwas geht, wo man sich nicht in diese Bezüge der Parteien, Verbände und alte autoritären Szenestrukturen begibt. Das Soziale Zentrum ist ja ein weiteres Glanzbeispiel für solch eine autoritäre Struktur, wo Hierarchie- und Habitusspielchen alles blockieren.

So können wir uns selbst bestimmen, werden nicht instrumentalisiert, haben keinen Zeit-, Energie- und Reibungsverlust weil man sich ständig mit anderen streitet. Ideen kann man in Ruhe ausdiskutieren und Aktionen angehen.

 

Paul: Die reden eindeutig zu viel mit uns. Wir färben ab.

 

Azzoncao: Scheint so. Ok, noch eine letzte Frage. Es werden ja auch andere rechte Parteien an Start kommen. Was wird mit der Rechten von Christian Worch?

 

Lisa: Nun, bei deren Materialien und Altionen gilt das Gleiche. Wir gehen davon aus, das die von Dortmund aus nach Bochum expandieren wollen. Das heißt die Stadtteile Langendreer und Werne, aber auch Riemke und andere Stadtteile könnten mit Plakaten versehen werden. Uns interessiert dabei natürlich, wer in Bochum dahinter steckt. Auch was das Personal der anderen rechten Parteien angeht. Super wäre es, wenn Leute Fotos machen, Infos sammeln und irgendwann posten, damit alle die Infos haben.

 

Azzoncao: Danke für das Gespräch.

 

Frank: Dito.

 

 

 

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Nachtrag:

Das Interview fand vor ein paar Tagen statt. Am gestrigen 8. August machte die NPD einen weiteren Informationsstand in Bochum-Linden. Anscheinend ungestört.
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Ältere Informationen zur Bochumer NPD und Wahlen:

 

 

2012

 

Februar

Bochum: NPD Kundgebung auf dem Husemannplatz

https://linksunten.indymedia.org/en/node/54584

 

Mai

Nazikundgebungen in Bochum: Donnerstags Pro NRW, Freitags NPD

https://linksunten.indymedia.org/node/60129

 

Juli

Bochum: Deutschlandtour der NPD in Bochum umstellt

https://linksunten.indymedia.org/en/node/64236

Die NPD hat ihre Landesgeschäftsstelle in NRW geräumt

https://linksunten.indymedia.org/de/node/63435

 

August

NPD-Zirkus zum vierten Mal 2012 in Bochum

https://linksunten.indymedia.org/en/node/65936

 



NPD im Wahlkampf 2009
1.8.2008 - NPD floppt in der Bochumer City
http://de.indymedia.org/2008/07/223654.shtml
19.7.2009 - NPD Bochum bei der Kommunalwahl
http://linksunten.indymedia.org/de/node/8983
8.3.2009 - Bochum 7.3.: NPD musste frühzeitig nach Hause
http://de.indymedia.org/2009/03/243587.shtml
10.5.2009 - Bochum: NPD nervt durch bloße Anwesenheit
http://de.indymedia.org/2009/05/250077.shtm
15.5.2009 - Bochum: NPD-Schleichmichels ohne Genehmigung
http://de.indymedia.org/2009/05/250561.shtml
19.7.2009 - NPD Bochum bei der Kommunalwahl
http://de.indymedia.org/2009/07/256444.shtml
30.7.2009 - Bochum: Bekanntmachung Nr.111/09
http://linksunten.indymedia.org/de/node/9285
23.8.2009 - NPD Stand in Bochum gestört
https://linksunten.indymedia.org/de/node/9962
29.8.2009 - BO: Letztes Aufgebot der NPD
http://de.indymedia.org/2009/08/259369.shtml
7.11.2009 -BO: Antifaschistisch gegen den Einzug der NPD in das Stadtparlament
http://linksunten.indymedia.org/de/node/12997


Weiteres zur NPD
21.1.2010 - Zum Wahlkampf der NPD bei den Landtagswahlen in NRW am 9. Mai 2010
http://linksunten.indymedia.org/de/node/16031
8.7.2010 - Nazis in Werne und Langendreer
http://linksunten.indymedia.org/de/node/22293
23.8.2010 - NPD – Ruhrgebiet macht auf „Achsenmächte“
http://linksunten.indymedia.org/de/node/24498
28.2.2011 - NPD - Im Schweinsgalopp durchs Ruhrgebiet
http://linksunten.indymedia.org/de/node/34717
6.3.2011 - Bochum-Kurzmeldung: NPD Kundgebung in der Innenstadt
http://linksunten.indymedia.org/de/node/35074



Landtagswahlen 2010

Bo: NPD Stand effektiv gestört

https://linksunten.indymedia.org/de/node/20190


NPD Mahnwache in Bochumer Innenstadt

https://linksunten.indymedia.org/de/node/21189

 


Andre Zimmer und Markus Schumacher
13.11.2005 - "Heldengedenken" Bochum-Wattenscheid
http://de.indymedia.org/2005/11/132444.shtml
27.05. 2006 - NPD-Stand Gelsenkirchen
http://de.indymedia.org/2006/05/148217.shtml
29.7.2007 - Ein wackeliger Stuhl: Markus Schumacher verliert NPD-Sitz in Hattingen
http://braunraus.blogspot.com/2007/07/29.html
18.12.2009 - Bochum: Andre Zimmer geoutet
http://linksunten.indymedia.org/de/node/14719
30.4.2010 - BO: Markus Schumacher und André Zimmer wollen den Nationalsozialismus
http://linksunten.indymedia.org/de/node/19721
5.1.2011 - Naziaktivitäten in Bochum (Stand Januar 2011)
http://linksunten.indymedia.org/de/node/31469



Andre Zimmer – Prozess

Einiges „Hintergründiges“ zu den Vorwürfen gegen Andre Zimmer:
22.2.2010 - Brandanschlag auf NPD-Auto in Bochum-Wattenscheid
http://linksunten.indymedia.org/de/node/17121
9.3.2010 - Zerstörung von NPD-Briefkasten in Bochum-Wattenscheid
http://linksunten.indymedia.org/de/node/17625
8.1.2011 - Bo: Anschlag auf ein "nationales Objekt"
http://linksunten.indymedia.org/de/node/31637



Prozessberichte

Der Prozess gegen JN - Jugendbeauftragten Andre Zimmer beginnt

http://linksunten.indymedia.org/de/node/40246

JN-Jugendbeauftragter Andre Zimmer gesteht Brandstiftungen

http://linksunten.indymedia.org/de/node/41022

[BO] Freiheitsstrafe auf Bewährung für Andre Zimmer

http://linksunten.indymedia.org/de/node/41758

Kontaktsperre für Brandstifter

http://linksunten.indymedia.org/de/node/41795




Outings in Bochum
22.8.2009 - Nazi-Anwalt André Picker in Bochum geoutet
http://linksunten.indymedia.org/de/node/9908
25.8.2009 - Bochum: Büscher-Brüder als Nazis geoutet
http://linksunten.indymedia.org/de/node/10021
27.8.2009 - Bochum: Daniela Wegener geoutet
http://linksunten.indymedia.org/node/10084
28.9.2009 - Bo: NPD-Kandidat geoutet (Markus Schumacher)
http://linksunten.indymedia.org/de/node/11580
4.9.2009 - Bochum: Jannick Reckwald und Dominik geoutet
http://linksunten.indymedia.org/de/node/10344

12.1.2010 - Bochum: Simon Lottmann geoutet
http://linksunten.indymedia.org/de/node/15657
3.12.2010 - Bochum - Ben Wilde geoutet
http://linksunten.indymedia.org/de/node/29655
7.1.2011 - Bochum: Timo Wulffmeyer geoutet
http://linksunten.indymedia.org/de/node/31597
15.2.2011 - Bochum: Mario Schmidt und Judith geoutet
http://linksunten.indymedia.org/de/node/33956

 

 

 

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Azzoncao, ein Polit-Cafè

c/o Bahnhof Langendreer

Wallbaumweg 108

44894 Bochum

 

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Dieser hier wohnt oder wohnte in Bochum.

Nazi aus Bochum

 

Er ist seit paar Jahren auf beinahe allen Nazidemos in Dortmund am Start. Zusätzlich kann man bei einer WDR Reportage sehen, dass er mit Simon Schmiemann das Büro der Rechten in Huckarde renovierte. Bei Demos läuft er in der Regel im SkinheadFront Mobb mit. Man sieht ihn auch ab und an in Bochum mit den Gebrüdern Ewers. Er geht in Bochum häufig ins Stadion und hält sich da mit rechten Suffköpfen auf.

Beim letztens Bochum Total wurde er mit Christoph Drewer gesehen.

 

Name unbekannt.

der wohnt/wohnte mit partnerin in der ferdinandstr. 20 (direkt gegenüber hbf-hinterausgang) in einem der oberen stockwerken. hat dort auch bereits antifaschistische grüße übermittelt bekommen. allerdings sind in der gegend jetzt schon länger keine sticker mehr aufgetaucht, kann also sein dass die beiden mittlerweile weiter gezogen sind.

der mensch wohnt/wohnte in der ferdinandstr. 30, nicht 20 (eingang an der spielbude in den hinterhof)!

"Lisa: Ja, wir sind wenige. Aber, wir denken, dass die Situation in Bochum ganz gut ist, viele Jugendliche für ein solches Vorhaben zu gewinnen."

Hm, ich bin schon ein paar Jahre älter. Leider haben wir das auch immer gesagt. Und dann, als die ersten von uns nach der Uni in die Jobs kamen, da gingen die meisten gerade mal noch zu solchen Initiativen wie "Bochum gegen Rechts", etliche haben gar nichts mehr gemacht. Ich bin auch der Meinung, dass die Nazis in Bochum über die letzten Jahrzehnte nie stark waren, besonders im Vergleich zu den umliegenden Städten Dortmund und Witten und hinsichtlich vorhandener Strukturen. Witten ist heute ebenfalls unbedeutend. In den 80'ern war Wattenscheid, also die NPD ziemlich stark, hatte eine magnetische Anziehungskraft weit über Bochum hinaus, aber das ist lange vorbei. Alles danach war "wohlwollend" ausgedrückt Strohfeuer.

 

Aber mal etwas zum Thema eurer Analysen. Es kommt immer wieder das Gerücht auf, dass der NPD-WBLandesvorstand Cremer ein VS-Spitzel oder was auch immer ist. In diesem Zusammenhang ist total interessant, dass NRW-Innenminister Jäger (SPD) den Verbotsantrag der NPD nicht unterstützt und u.a. darauf verweist, er könne nicht garantieren, dass alle Spitzel abgezogenworden seien?! In Wattenscheid saßen bis zu letzten Verbotsantrag einige ganz hochrangige Spitzel des VS.

Am Samstag soll das NPD-Flagschiff auf den Bochumer Husemannplatz anlegen.

So heute auf Bo-Alternativ. Es ruft das Bündnis Bochum gegen Rechts auf.

 

Letztes Jahr wurde der Aufruf einer Antifagruppe nicht auf Bo-alternativ gepostet,

weil das Bündnis Nichts von der NPD Kundgebung wußte. Dann meldeten sie schnell 

eine Kundgebung an posteten ihren Aufruf. So geht das in Bochum.

Die Aussage von Claus Cremer auf der NPD NRW Internetseite am 16.08.2013: "Mit den Städten Münster, Hamm und Dortmund wurden bereits die ersten Stationen der NRW-Tour des NRW-Flaggschiffes hinter uns gebracht. Das Ziel -viel Aufsehen mit einem überschaubaren Einsatz- wurde voll erreicht. Nicht nur die Sichtwerbung die durch unser Flaggschiff erreicht wird ist im Wahlkampf nicht zu unterschätzen, auch die Kundgebungen auf zentralen Plätzen und die damit verbundene Medienöffentlichkeit sind unbezahlbar...."