Bo: NPD Stand effektiv gestört

Transpi Nr.1

Am Samstag, den 08. Mai, war es mal wieder so weit. Die NPD baute zum ersten Mal im Vorfeld der Landtagswahlen ihren Infostand in der Bochumer Innenstadt auf. Wieder einmal dabei waren Markus Schumacher und Andre Zimmer. Unterstützt wurden diese von zwei weiteren Nazis.

 

Die erste Böe wirft den Schirm um

Gegen 10:45 Uhr entdeckten AntifaschistInnen den am Ende der Kortumstr. Errichteten NPD stand.

Die aufmerksamen BeobachterInnen leiteten diese Information prompt weiter. So kam es dazu, dass gegen 11:10Uhr die ersten Leute gegen die Nazis protestierten und sich mit ihnen einen verbalen Schlagabtausch lieferten.

Dabei sollte es jedoch nicht bleiben. Eine Person näherte sich dem NPD Stand und machte den Schirm der NPD mit einem gezielten Tritt zu einem Klappfahrrad. Wutentbrannt und "du Wichser" grölend, rannte Andre Zimmer der Person noch ca. 50 m hinterher. Die bis dahin anwesenden AntifaschistInnen beömelten sich nur und zogen Andre Zimmer damit auf, dass er doch ein ziemlicher Lahmarsch sei. Markus Schumacher wollte jedoch nicht auf den Schirm verzichten und hielt ihn erst einmal 5 Minuten in der Hand. Als weitere Antifas eintrafen, war jedoch nicht mehr klar ob Markus den Schirm festhielt oder der Schirm Markus.

 

Verstärkung kommt

Die weiteren AntifaschistInnen zückten sogleich zwei Transparente, die sich gegen die NPD richteten und verteilten jede Menge Flugblätter, die sich mit der NPD im Wahlkampf auseinander setzen. Kurz nachdem die Transparente entrollt wurden, rückte schon die Staatsmacht vor.

Thomas „Harry“ Weinkauf, auch bekannt aus der Sat. 1 Reportage "Toto und Harry", kam direkt auf die AntifaschtInnen zu. Mit den Worten "Jetzt ist mal Ruhe hier" versuchte er sich Gehör zu verschaffen und warf den AntifaschistInnen vor, eine unangemeldete Versammlung durchzuführen. Auf den Hinweis, dass eine Eilversammlung wie diese laut Gesetz nicht angemeldet werden müsse, reagierten die zwei Beamten mit Ignoranz und bekamen dafür verbalen Konter zu spüren.

Was folgte war klar: die Personalien aller Personen wurden kontrolliert. Hierbei kam es zu einer Ingewahrsamnahme, da ein_e AntifaschtistIn ihren Personalausweis nicht dabei hatte. Die einzige weibliche Unterstützung der NPD hatte ebenfalls keinen Personalausweis dabei, durfte jedoch auf freiem Fuß bleiben. Hier machte die Polizei keine Beanstandungen und fragte die Personalien über Funk ab. Während der/die AntifaschistIn noch ca. 30 Minuten im Streifenwagen sitzen musste bevor es zur Gesa ging, machten die anderen Protestierenden mit der Party weiter.

Durchgehend waren Parolen gegen Nazis zu hören. Der NPD Stand wurde kaum gesehen, da er von Transparenten verdeckt war. Zusätzlich wurden Flugblätter gegen die NPD und "Kein Bock auf

Nazis" Zeitungen verteilt.

 

BürgerInnen ließen das "Glotzen" sein und stimmten in den Protest mit ein

Es ließ erfreulicherweise nicht lange auf sich warten, bis sich engagierte BürgerInnen den Protesten anschlossen.

So halfen diese beim Halten der Transparente und beim Verteilen der Materialien. Dass diese sich natürlich auch beim Bepöbeln der Nazis beteiligten ist selbstverständlich. Die Reaktion der PassantInnen war sehr schön. Unter anderem waren ältere Menschen zu hören, die mithalfen die Ansprachen des Jugendbeauftragten der NPD, Andre Zimmer, mit einem lauten im Intervall ertönten "Halt die Fresse" im Keim zu ersticken. So waren wenn überhaupt nur Bruchstücke, wie "Deutsch"-"national"- "Ausländer"-"NPD" zu verstehen. Als die NPD aus einem Handy Naziballaden abspielte, begannen die Protestierenden "Bella Ciao" zu singen. Ein sehr schönes Ereignis, da nicht nur die NPDlerInnen eine dumme Miene machte, sondern auch ein älterer Herr, der die meiste Zeit schweigend am Rande stand, plötzlich die Faust hob und zusammen mit den jüngeren Protestierenden das Lied bis zum Ende sang.

Aber nicht nur bezüglich der Nazis waren Jung und Alt an diesem Tag einig, sondern ebenfalls bezüglich der Polizei. Als diese nun vom Fußballspiel eine halbe Hundertschaft abzogen und sich bereits ein Eingreiftrupp mit Kamera und Handschuhen bewaffnet bereit machte, beklagte sich eine ältere Dame, dass "die Recht haben" (gemeint waren die Protestierenden). "Die (gemeint war die Polizei) sind doch wirklich gegen die Leute die gegen die Nazis sind. Die beschützen doch die Nazis", klagte sie weiter. Zu guter Letzt riss eine PassantIn, die wohl zufällig vorbei kam, einem der NPD-AktivistInnen ein Plakat aus der Hand und zerriss es. Der Widerspruch gegen die NPD an diesem Tag war enorm. So bekamen die Protestierenden alle paar Minuten Beifall von PassantInnen, die vorbei liefen.

Als die NPD dann um 13Uhr ihren Stand abbaute und sich in einen weißen Opel Corsa (RE-SI 342)

quetschte, lud ein Passant alle Beteiligten auf einen Kaffee ein.

 

8.Mai-Spaß dabei!

Der gestrige Tag war noch einmal ein schönes Erlebnis am Ende des diesjährigen Wahlkampfes. Wobei mensch auch erwähnen muss, dass dieses Jahr nicht alles so gut lief wie im vergangen Jahr. Dazu werden wir uns aber ausführlich in unserem Wahlkampfreport äußern. Andre Zimmer war Anmelder des Standes und der Kooperationspartner der Polizei.

Negativ sind ca. 5 Jugendliche, zwischen 14 und 16, aufgefallen, die dem Ultra- Spektrum zugeordnet werden können. Diese trugen teilweise Thor Steinar und haben sich die NPD Zeitung geben lassen. Als mensch jedoch die Zeitung zerriss und ihnen eine Ansage machte, hauten die Maulhelden ab.

Erfreulich war jeodoch, dass beinahe alle antifaschistischen Materialien verteilt werden konnten. Somit konnten, wie bei den Schulhofverteilaktionen an den Tagen zuvor, wieder mehrere Hundert Flugblätter und Kein Bock auf Nazis Zeitungen gerade an Jugendliche verteilt werden.

 

Lautsprecherwagen, Flugzeuge und Flaggschiffe

Bereits an den Tagen vor dem gestrigen Samstag kam es zu Wahlkampfaktionen der NPD.

So führten diese am Freitag Abend eine Lautsprecherfahrt mit einem orangefarbenden VW-Bus durch. Dieser wurde eine Woche zuvor bereits in Düsseldorf von einem Straßenschild angegriffen.

Bei dieser Kundgebung war neben Claus Cremer, dem Landesvorsitzenden der NPD-NRW, auch Markus Schumacher anwesend. Cremer selbst war fast täglich im sogenannten Flaggschiff der NPD in NRW unterwegs, um Lautsprecherfahrten und Kurzkundgebungen durchzuführen. In Bochum haben laut der NPD Bochum/Wattenscheid solche Kurzkundgebungen in Altenbochum, Laer, Wattenscheid , Gerthe, Langendreer, vor dem Schauspielhaus und vor dem Bochumer Hauptbahnhof stattgefunden. In wie weit diese Informationen der Wahrheit entsprechen ist unklar. Vereinzelt kam es auch in manchen Stadtteilen zu Verteilaktionen der NPD. In wie weit diese Informationen stimmen ist ebenfalls unklar. Fakt ist jedoch, dass ein Flugzeug der NPD am Donnerstag und am Samstag über Bochum seine Kurven drehte und Werbung für die Partei machte. Dass mensch gegen eine solche Werbetaktik der NPD nichts machen kann, sollte jedem bewusst sein.

Die Bochumer NPD Aktivisten Markus Schumacher, Andre Zimmer und Claus Cremer waren wie zum Teil schon erwähnt auch in anderen Städten aktiv, um die NPD zu supporten.

So war Andre Zimmer bei Kundegbungen der NPD in Mönchengladbach und in Teveren vor einem örtlichen Nato Stützpunkt anwesend.

 

Polizei Bochum- Wessen Freund? Wessen Helfer?

Wie bereist erwähnt, kam es zu einer Ingewahrsamnahme durch die Polizei. Die Person wurde mit auf die Wache genommen, da sie ihren Personalausweis zu Hause vergessen hatte. Nicht wie bei der Nationalsozialistin wurden die Daten per Funk abgefragt, sondern der Weg in die Wache war erforderlich. Nur blieb es nicht bei dieser Schikane. Auf der Wache schlug der aus dem Fernsehen bekannte Polizist Thomas "Harry" Weinfort, der Person ins Gesicht und warf diese auf den Boden. Weitere Schläge folgten. Dies war ein weiterer Polizeiübergriff auf einen Antifaschisten. Bereits im März kam es zu Übergriffen auf Antifas, als diese festgenommen wurden. Hierbei wurde eine Person bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt.

 


Bis auf den Polizeiübergriff war es eine schöne und effektive Aktion gegen die NPD am Tag der Befreiung!

Fight Nazis and Cops!

 


Antifaschistische Jugend Bochum

 

 

Antifa-Report zu den Wahlkämpfen in Bochum 2009:

http://ajb.blogsport.de/2009/10/10/antifa-report-zu-den-wahlkaempfen-2009-in-bochum/

 

Störaktionen gegen die Bochumer NPD im Wahlkampf:

http://de.indymedia.org/2008/07/223654.shtml
http://ajb.blogsport.de/2009/03/08/bochum-73-npd-musste-fruehzeitig-nach-hause/
http://de.indymedia.org/2009/05/250077.shtml
http://de.indymedia.org/2009/05/250561.shtml
http://de.indymedia.org/2009/07/256444.shtml
http://de.indymedia.org/2009/07/257237.shtml
http://linksunten.indymedia.org/de/node/9962
http://de.indymedia.org/2009/08/259369.shtml
http://de.indymedia.org/2009/09/259668.shtml

 

NPD im Bochumer Stadtrat:

http://ajb.blogsport.de/2009/11/08/antifaschistisch-gegen-den-einzug-der-npd-in-das-stadtparlament/

 

NPD sucht Räumlichkeiten:

http://ajb.blogsport.de/2009/09/09/pressemitteilung-npd-bochumwattenscheid-sucht-nach-raeumlichkeiten-fuer-ein-buergerbuero/


NPD eröffnet Büro in der Bochumer Innenstadt:

http://ajb.blogsport.de/2009/12/28/nachtrag-npd-buero-in-bochumer-innenstadt-eroeffnet/

 

Andre Zimmer Outing:

https://linksunten.indymedia.org/de/node/14719


Markus Schumacher Outing:

http://linksunten.indymedia.org/de/node/11580

 

NSBO-Aktivitäten in Altenbochum:

http://linksunten.indymedia.org/de/node/19721

 

Älteres zu Markus Schumacher:

http://de.indymedia.org/2006/05/148217.shtml

http://de.indymedia.org/2005/11/132444.shtml

http://braunraus.blogspot.com/2007/07/29.html

http://de.indymedia.org/2008/05/217178.shtml

http://de.indymedia.org/2009/08/259369.shtml

http://de.indymedia.org/2009/09/262160.shtml

http://linksunten.indymedia.org/de/node/10258

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saugeiles transpi! (do the silly walk)

wurde Anzeige erstattet? ich meine wegen dem Übergriff auf auf einen Antifa?

 

...des NPD-Werbeflugszeugs, des NPD-Internetwahlkampfs, der Lautsprecherfahrten in den Vororten, des großen NPD-Mobils, etc. hatte die NPD ohnehin genug Aufmerksamkeit. Besser sie bekommt negative Aufmerksamkeit, wird mit NS, Gegenprotest, Polizeipräsenz und Unannehmlichkeiten identifiziert, als wenn sie ungestört und "normal" in der Stadt steht und ihren Dreck verbreitet.