Berichterstattung zum No Border Camp in Brüssel 2010

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In Brüssel fand vom 25. September bis zum 3. Oktober 2010 das NoBorder-Camp statt. Parallel traffen sich die EU-Wirtschafts- und FinanzministerInnen auf dem ECOFIN-Gipfel. Vor dem ECOFIN Gipfel fand eine Gewerkschaftsdemo mit 100 000 Teilnehmern statt.

Links: noborderbxl.eu.org | precarious-united.eu | enjoybrussels.noblogs.org

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Inhalt: Zusammenfassung 25.-27.09. | Leben auf dem Camp 28.09. | Repression am 29. & 30.09. | Demoverbot 01.10. | Abschlußdemo 02.10. | Radiobeiträge [de] | Camp-Zeitung |

 

Berichte auf linksunten: Bxl: Letzte Infos zum "No Border Camp" | Enjoy Brussels! Einige Ideen... | Brüssel vor dem NoBorder-Camp und dem ECOFIN | [Brüssel] Mit harten Bandagen. Die Polizei setzt auf Gewalt und Repression gegen No Border Aktivist_innen | Protest gegen Treffen der Euopean Security Agency | [Brüssel] Fotobericht 29.09.2010 | 29.09 Krisengroßdemo und Polizeirepression | [Brüssel] Willkür und Brutalität gegen No Border Aktivist_innen. Der Polizeistaat greift durch | [Brüssel] Massive Repression beim NBC | [Brüssel] Bilder vom 1. Oktober | [Brüssel] Direkte Aktionen gegen Stuttgart 21 | [Brüssel] NoBorder Demo | »Solidarité avec les Sans-Papier!« Fotoreportage der No-Border Demo

 

Hintergrundtexte & Analysen:

Bilder vom Camp:


25.-27. September


Mit harten Bandagen. Die Polizei setzt auf Gewalt und Repression gegen No Border Aktivist_innen [Fotobericht zur Demo am 26.09.2010]

 

Artikel auf at.indymedia.org:

 

Das NoBorder beginnt
Montag, 27.09.2010

In Brüssel findet seit dem 25. September das NoBorder-Camp auf einem legalen Gelände in der Rue Picard, im Stadtteil Koekelberg statt. Bereits am 26. September gab es eine Semira Adamu-Gedenk-Demonstration von etwa 150 Menschen zum Abschiebeknast 127bis. Diese wurde von den Bullen massiv angegangen. Die Cops setzten Pferde, Zivis, Hubschrauber und den für Belgien eher untypischen Wanderkessel ein. Die Stimmung in der EU-Hauptstadt ist angespannt. Am Mittwoch wird in Brüssel eine internationale Großdemo mehrerer Zehntausend ETUC-GewerkschaftlerInnen gegen die Sparpakete erwartet. Dann beginnt auch das EcoFin-Gipfeltreffen der EU-Wirtschafts und FinanzministerInnen, gegen das vielseitiger Widerstand angekündigt wurde. Für diejenigen die es nicht nach Belgien schaffen: Beim neugestarteten IMC Bruxelles gibt es eine Timeline. Radio Panik berichtet regelmäßig Vorort auf 105.4 und Radio Dreyeckland auf 102.3 Megahertz in Freiburg. Sprengt alle Grenzen!

Quelle: Autonome Antifa Freiburg

 


28. September


Artikel auf at.indymedia.org:

Das Camp füllt sich jeden Tag mit mehr Aktivistinnen und Aktivisten. Die angebotenen Workshops [PDF - en]  sind gut besucht und das Rahmenprogramm ist sehr vielseitig. Montags waren einige AktivistInnen auf einer  anti-rassistischen Bus/Fahrradtour in Brüssel [en,fr] unterwegs. Am heutigen Dienstag Abend gab es Theater und Konzerte, am Sonntag Filme in einem alternativen Kino und am Montag  weitere Konzerte. Außerdem gab es nachts direkte Aktionen gegen Akteure des Abschiebaparats in Brüssel. Ab Mittwoch wird das NoBorder Camp sichtbarer in der Brüsseler Innenstadt sichtbar sein.

 


29. September & 30. September

 


Artikel auf at.indymedia.org:

In der Solvaybibiliotheek (Leopoldspark), direkt hinter dem EU Parlament, sind um kurz vor 13 Uhr heute mehrere dutzend AktivistInnen festgenommen worden. Ihnen wird vorgeworfen Eigentum zerstört und die Öffentlicher Ordnung gestört zu haben. Insgesamt sind bis heute Mittag nach Angaben der Polizei 100 Menschen  festgenommen worden. Derzeit werden laut IMC Bruxsel [eng | fr] mehrere hundert AktivistInnen daran gehindert an der gewerkschaftlichen Demo teilzunehmen. Sie werden festgenommen oder -gehalten, Gegenstände werden beschlagnahmt und Lautsprecherwagen gestoppt. Der (duch diese Maßnahmen dezimierte) antikapitalistische Block wird während der Demo von Riot-Cops angegriffen und aufgelöst. Es kommt zu über 300 Festnahmen und zahlreichen Verletzungen. 

Auch am Donnerstag werden erneut AktivistInnen, die das Camp verlassen verhaftet.

 


01. Oktober

Am 1. Oktober sollte in Brüssel eine Demo gegen (Abschiebe-)Knäste, den Staat und gegen Grenzen stattfinden. Die Polizei riegelte den Treffpunkt  ab und erlies ein Versammlungsverbot für den Gare de Midi sowie umliegende Plätze und Straßen. Ziemlich willkürlich wurden daraufhin Menschen verhaftet, auch wenn diese nicht in Gruppen von mehr als fünf Personen unterwegs waren. Obwohl die Demo komplett verhindert wurde gab es direkte Aktionen an diesem Abend. So wurde die italienische Botschaft mit Scheiße beschmiert und eine Polizeiwache angegriffen. Außerdem wurde die Baden-Württembergische Landesvertetung aus Solidarität mit den Opfern von Polizeigewalt im Stuttgarter Schlossgarten besprüht und angemalt.

 


02. Oktober

 

Am Samstag fand die offizielle NoBorder Demo in Brüssel statt. Rund 1400 Menschen forderten die Auflösung der Grenzen und riefen zur Solidarität mit den illegalisierten MigrantInnen auf. Die Polizei hielt sich während dieser Demonstration erstaunlicherweise sehr zurück. Gegen Ende der Demo wurde ein großes "NoBorder" Banner zwischen zwei Straßenlaternen mitten in der Brüsseller Innenstadt aufgehängt und dort auch zurückgelassen.

 


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auf die startseite und am wochenende nach brüssel!

Liebe Leute,

vergesst nicht, dass es zum Teil in Europa richtig heftig zur Sache geht. In Griechenland wurde inzwischen scharf geschossen. Das passierte auch in Spanien. Sogar die loyalen Gewerkschaften legten auf der Pressekonferenz die Hülsen auf den Tisch. Dort waren Millionen auf der Straße waren, wogegen die Demo in Brüssel ein müder Witz war. In Barcelona hat es heftig gekracht (http://www.youtube.com/watch?v=55SBvemWTxg), weil die Bullerei eine frühere Bank geräumt hat (sieht man im Hintergrund http://www.youtube.com/watch?v=UBcAGqu4qaU) , die Aktivisten besetzt hatten, um zum Streik (außerhalb der staatstreuen Gewerkschaften UGT und CCOO) zu organisieren, das auch in Getafe (Madrid) scharf auf Streikende scharf geschossen wurde, davon kein Wort. Von wem die Gewalt ausging, ist klar zu sehen.
Wundert mich das Ralf Streck noch nichts geschrieben hat. Außer einem Vorbericht bei Heise habe ich von ihm noch nichts gefunden http://www.heise.de/tp/blogs/8/148473

 

Spanien zeigt der Regierung die rote Karte beim erfolgreichen Generalstreik

Während der Focus wieder einmal auf die Krawalle in Barcelona gerichtet wird, vergessen die Berichte auf der einen Seite, dass die Gewalt in Barcelona von den Sicherheitskräften ausging und die Gründe für den berechtigten Unmut fallen auch unter den Tisch. Deshalb soll es hier nur am Rand um die Randale gehen, sondern darum, dass Millionen gegen die Regierung und in den meisten Fällen, gegen ihre Regierung demonstriert und gestreikt haben. Die UGT übt inzwischen Selbstkritik, sich nicht am Streik der Basken beteiligt zu haben und baut eine Brücke für eine zukünftige Zusammenarbeit.

http://linksunten.indymedia.org/de/node/26002

Danke für die Videotips

 

Am Freitag, den 2. Oktober, fanden sich um Punkt 19 Uhr ca. 20 AktivistInnen am Flughafen Brüssel ein, um gegen Depotrationen und Frontex zu protestieren. Bei der Abflughalle wurden mit Hilfe von Heliumluftballonen zwei Transparente steigen gelassen. Die sich entrollenden meterlangen Banners hingen anschließend, vom Boden nicht mehr erreichbar, vor der Abfluganzeige und in einer anliegenden Halle.

Bericht und Fotos:

http://no-racism.net/article/3515

http://no-racism.net/image/3515

Ist irgendwo das Video, dass auf dem Camp noch am selben Tag gezeigt wurde verlinkt? Bin scheinbar zu blöds zu finden

Die Libertäre Gruppe Karlsruhe ruft gemeinsam mit der Interventionistischen Linken Karlsruhe zu einer Kundgebung gegen Abschiebungen, Residenzpflicht und rassistische Sondergesetze auf. Die Idee zu der Aktion hatte die Heidelberger Band Irie Révoltés. Neben der Unterstützung von “Viva con Agua” und “Rollis für Afrika” macht sich die Band für die Rechte von Flüchtlingen stark. Irie Révoltés haben Ende August ihr neues Album “Mouvement Mondial” veröffentlicht und sind seit kurzem in verschiedenen Städten in mehreren Ländern unter dem Motto “Weltweite Bewegung: barrierefrei” auf Tour.  Im Rahmen der Kundgebung in Karlsruhe werden die Sänger Mal Élevé, Carlito und Silence auftreten. Außerdem wird es Infostände, verschiedene Redebeiträge und Kaffee geben.

Los geht’s am Samstag, 9. Oktober um 13 Uhr am Bahnhofsvorplatz in Karlsruhe.

Mehr Infos gibt es auf folgenden Homepages: irie-revoltes.com | lka.tumblr.com