(Brüssel) Direkte Aktionen gegen Stuttgart 21

Farbanschlag auf Baden-Württembergische Landesvertretung in Brüssel

Angesichts der untragbaren Repression der Baden-Württembergischen Regierung gegen Gegner_innen des Milliardenprojektes Stuttgart 21, haben wir in der Nacht auf den 2. Oktober die Landesvertretung in Brüssel angegriffen. Euer Polizeistaat kennt keine Grenzen. Unser Widerstand wird grenzenlos sein.

 

Keine Ruhe den Verantwortlichen, ob in Brüssel, Stuttgart, Berlin oder Hintertupfingen!

Stuttgart 21 ausserparlamentarisch verhindern!

Unsere Solidarität gegen ihre Repression!

 

 

 

 

 

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Danke für die Super Soli-Aktion, auch wenn das Bekennerschreiben leider ziemlich dürftig ausfällt!!

 

Hoffe das auch innerhalb der BRD bald zu Direkten Aktionen übergegangen wird, aber achtet dabei immer genau darauf was ihr macht, also unterlasst beispielsweise das anzünden/Beschädigen von Privatautos oder auch Firmenautos wenn diese nicht im Zusammenhang mit S21 stehen. Die Aktionen müssen vermittelbar sein!! Und ein gutes Bekennerschreiben ist wichtiger als die Aktion selbst!

Ihr solltet akzeptieren dass diese direkten Aktionen nicht gewünscht sind. Ich habe auch eine andere Meinung dazu, aber es ist wenig zielführend die Einheit der Demonstranten zu spalten. Außerdem gab es ja bereits diverse Aktionen die aber in den Medien nicht sonderlich transportiert werden.

Darum Finger weg vom s21 Protest - stellt selber was auf die Beine-Themen gibt es genügend.

Wenn die Polizei einem Menschen ein Auge aus dem Gesicht schießt, wenn der polizeistaat sein hässlichste Fratze zeigt, dann gilt es das anzugreifen, und es ist nicht mehr alleinig die Sache von Leuten, die auf alles andere Scheißen als ihre eigene Kampange, die ja nicht mit Gewalt in verbindung gebracht werden soll.

Solche Positionen scheißen auf di Opfer der Polizeigewalt, und ermöglichen dass dies immerwieder passiert, weil eine effektive Gegenwehr unterlassen bleibt, sowie das aufzeigen, dass dies kein Einzelfall ist, sondern strukturell.

 

Mir sind diese Bekannt, doch da war das Problem das sich sofort mit allen entsolidarisert wurde! Doch wenn der Bau verhindert werden soll braucht es unterschiedliche Aktionsformen, eben auch solche! Und es muss eine Akzeptanz zwischen den jeweiligen Protestformen bestehen. Ansonsten wird das Projekt "Weiter durchgeprügelt" und es wird nnmal dann so sein, das das Projekt realisiert habt und ihr keine Zähne mehr habt und umsonst Zeit verschwendet habt. Habt ihr aus Wyhl, Brockdorf, Wackersdorf, usw usf etwa nix gelernt??

und offensichtlich bist du der "strategische superchecker" - das du weist wie es läuft und vor allem was gut und was schlecht ist.

Kurzsichtig ist das - und genu die Form von Spaltung die du verhindern willst.

Was haben wir aus Wyhl, Brokdorf, Wackersdorf etc. gelernt? - Einige Gedankensplitter:

(@ anonym: bezieh nicht alles, was ich schreibe auf Deinen Beitrag. Irgendwo muss ich mich halt in die Diskussion einreihen)

 

1) OK, wir wissen, dass das Geschehen in Stuttgart für die Bundesrepublik keinesfalls neu und einzigartig ist. Das ist gut und es ist schade, dass dieses Wissen kein Allgemeingut ist.

Dann frage ich: Welche Aktionsformen sind in der Lage, solches Wissen bei all den Menschen zu verbreiten, die in und durch die Ereignisse in Stuttgart vielleicht erstmalig auf die Gewalt- und Herrschaftsverhältnisse in D aufmerksam wurden  -  bzw. diese am eigenen Leib erfahren mussten?

Ist eine "Scherbendemo durch die Königsstrasse", wie von einem anderen "anonym" am 30.9. vorgeschlagen, dazu geeignet? Stärkt das die Bewegung?

 

2) An wen richten sich direkte Aktionen? Welche Message soll wem vermittelt werden?

Ich habe Zweifel, dass Farbe oder Glasbruch den Herrschenden was ausmachen. Die lassen das mit Steuergeldern wieder richten.

Und: Versteht und stärkt das die Bewegung?

 

3) Wo ist der Beleg, dass "wenn der Bau verhindert werden soll[, ...] es unterschiedliche Aktionsformen, eben auch solche [braucht]"?

Der erfolgreiche (!) Protest in  Wyhl hat sich eben durch seine Gewaltlosigkeit ausgezeichnet und daraus seine moralische Überlegenheit und letztlich Wirksamkeit bezogen.

Brokdorf war eine Niederlage und die Nichtinbetriebnahme von Wackersdorf hat nichts mit besonders militanten Aktionsformen zu tun. Und vor ausgeschlagenen Zähnen und Toten schützt das sowieso nicht.

Die Nennung vergangener Kämpfe allein als Beleg für die Verderblichkeit des deutschen Staates führt zu nix. Einzig gründliche Analyse unter Berücksichtigung der konkreten Bedingungen könnte uns weiterbringen. Was waren die Stärken und Schwächen der jeweiligen Bewegungen?

 

4) Was bringt es, immer wieder über Entsolidarisierung zu jammern? Auch die 'Avantgarde', also die bewussten, vorwärtstreibenden Kräfte müssen in Tuchfühlung mit der Bewegung sein, sonst ist der Misserfolg vorprogrammiert. Du sagst, es müsse "eine Akzeptanz zwischen den jeweiligen Protestformen bestehen." Wird darüber vorher nachgedacht, und - den Satz als Bedingung berücksichtigend - ggf. von Aktionsformen Abstand genommen, die diese Bedingung nicht erfüllen? Oder zieht 'die Szene' ihr Ding durch und die Bewegung soll das gefälligst akzeptieren? Und kann  in diesem Fall von einer (!) Bewegung überhaupt gesprochen werden? Ist das tatsächlich Solidarität und stärkt das die Bewegung?

 

5) Ein weiterer "anonym" stösst sich an "handlungsoptionen die keiner katz was zu leide tun". (Wer will schon Katzen Leid antun?)

Damit wird - so interpretiere ich das - behauptet, dass die Bewegung in Stuttgart derzeit nichts bewirkt und andere Aktionsformen wirkungsvoller wären.

Welche denn bitte konkret? Offenes Kräftemessen mit der Staatsmacht? Träum weiter! Und überhaupt: Stärkt das die Bewegung?

Ach, nein, das ist anonym ja egal, da er ein Problem mit "Einheit" (in seinen/ihren Augen=Einfalt) hat. Andererseits sollte sich "gemeinsam [...] eine kritik an staat und kapitalismus daraus entwickeln". Klar, sollte, müsste, könnte...

Wie wär es denn, die konkreten Kämpfe tatsächlich gemeinsam, als Einheit, durchzufechten, in der Hoffnung und mit dem Ziel, dass sich daraus weitergehende Erkenntnisse und Kritik an Staat und Kapitalismus entwickeln. "start thinking" reicht offensichtlich nicht. Bitte das Ganze bis zum Ende durchdenken!

 

6) A propos "umsonst Zeit verschwendet": Auch wenn es mehr Spaß macht, Staat und Polizei mit Farbanschlägen etc. hier und da ein wenig auf den Sack zu gehen, oder hier die Kommentarspalten vollzuposten: Wie wäre es, wenn alle, die hier auf linksunten ihren Senf abliefern, ab jetzt in den Kommentaren der Badischen Zeitung (oder ihrer jeweiligen Heimatpostillen) ihr Wissen weitergeben würden?  Und statt symbolischer Aktionen, die wenige Menschen verstehen, der Kontakt zu 'normalen' Leuten gesucht würde, um mittelfristig wirksame Allianzen zu erreichen, die die Gegenwehr gegen Stuttgart 21 und darüber hinaus  bewerkstelligen könnten?!

 

7) Künftigen Siegen muss ein Kampf um die Köpfe vorausgehen. Fangen wir mit Selbstreflexion und Selbstkritik an! Scheinradikale, aber wirkungslose, bzw. schlimmstenfalls vom Gegner auszuschlachtende Aktionsformen und Rituale ("das haben wir immer schon so gemacht") sollten zuerst auf den Prüfstand. Und immer dran denken: Dient  das, was ich tue der Stärkung der Bewegung?

 

Solidarische Grüße,

ein Freiburger

 

 

 

da kommt mir das schiere kotzen. meinst du das oettinger und seine kollegen nichts zur von den demonstrant-innen kritisierten politik beitragen? glaubst du das diese politik sich auf einen hauptbahnhof reduzieren lässt? hast du nicht den eindruck das es sich um autoritäre politik von oben handelt, die sich sowohl in repression, als auch in wirtschaftlichem wahnsinn widerspiegelt? come-on, start thinking and act! themen gibt es soviele, wie meinungen und äusserungsmethoden in der bewegung. gemeinsam sollte sich eine kritik an staat und kapitalismus daraus entwickeln, nicht an handlungsoptionen die keiner katz was zu leide tun. von einheit lernen wir nur einfalt.

Solche Einzelaktionen sind wenig zielführend da sie eben Einzelaktionen bleiben die den deutschen Staat überhaupt nicht jucken. Die Aktionen führen nicht dazu mehr Menschen zu zeigen wer wirklich Schuld ist: Kapitalismus, Staat, Polizei. So eine Aktion kann viel zu schnell abgetan werden als "Linker Terror", als Sachbeschädigung von einigen linken Spinnern o.ä.


Wir müssen die Massen auf die Straße bringen, Themen wie S21 verknüpfen mit Bildungsprotesten, Antifaschismus, Abschiebung, Sozialabbau, Hartz4, Rassismus ala Sarrazin, Atomkraft usw.

 

Ich bin froh dass die Aktion nicht in Deutschland passiert ist das hätte der Politik nur die Bilder geliefert die sie brauchen (die Gewalt geht als doch von den S21-Demonstranten aus usw.). Trotzdem ist es gut dass überall was geht und dass auch in Brüssel was passiert und auf die Thematik aufmerksam gemacht wird. Wichtig ist jetzt dass man den Menschen wie gesagt klarmacht dass Stuttgart 21 nur ein Teil des ganzen Problems ist und das es nicht die Lösung sein kann die CDU abzuwählen und die Grünen zu wählen. Nein! Wir müssen die Proteste ausweiten, mit anderen Themen verknüpfen und zu Massenstreik-Aktionen kommen.

 

Ein Monopol auf Aktionen gibt es natürlich nicht und deswegen sind so Kommentare auch lächerlich.

ich denke, dass direkte aktionen der falsche weg sind.

die linke oder autonome bewegung sollte sich wie bisher eher passiv verhalten, bzw. sich darauf beschränken leuten zu helfen, die das erste mal in ihrem leben kontakt mit pfefferspray oder wasserwerfern bekamen.

sollte es je zur aggression von seite der demonstranten kommen, darf diese auf gar keinen fall von uns ausgehen. in stuttgart sind zur zeit die unterschiedlichsten leute auf der strasse - gestern lief auf der demo neben mir ein anzugträger der "aufruhr, widerstand, es gibt kein ruhiges schwabenland" skandierte, ich sah einen normalen familienvater der ein schild mit der aufschrift "ministerland wird abgebrannt" trug. 10.000de stehen vor dem landtag und brüllen "mappus weg", "merkel weg" und "lügenpack". dinge die ich mir bis vor wenigen tagen nie hätte vorstellen können.

die bisherige gewaltlosigkeit ist der größte trumpf der protestbewegung. mappus und co würden ja nichts lieber tun, als die demonstranten zu kriminalisieren. durch den massiven gewalteinsatz von donnerstag hat sich die bawü landesführung selbst entlarvt und es würde mich nicht wundern, wenn die folgen dieses einsatzes auch irgendwann in berlin zu spüren sein werden.

Es darf nicht wahr sein. Ihr nehmt doch das Wort Gewalt nur dann in den Mund, wenn Farbbeutel  ihre Fassaden verschandeln. Selbst wenn Polizisten zusammenschlagen, Tränengas und Wasserwerfer einsetzen habt ihr nur eine Sorge, dass alles gewaltfrei abläuft. Über gelbe Farbe seid ihr empört. Diese Gewalt rückt euer Handeln (Wir sind friedlich!) in ein schlechtes schechteres Licht. Euer Protest ist künstlich, emotionslos selbst ein Polizeiknüppel auf den Kopf lässt euch nicht in Wut geraten. Ihr seid kontrolliert. Wichtig ist euch die Presse, die breitwillig von Steinen berichtete, die der Pressesprecher der Polizei erlogen hat. Ihr seid pressegeil und kapiert die Funktion der Presseorgane im Kapitalismus nicht.

 

Eure SchülerInnen waren nicht friedlich, als die Polizei zuschlug sind sie in Rage geraten und sind aggressiv geworden.  Sie haben sich gegen die Polizei tapfer gewehrt. Schaut euch die Videos doch alle noch mal an. So wie die Polizei sich verhalten hat, ist das verständlich. Steine sind nicht geflogen, aktiver Widerstand war es trotzdem. Das ist auch gut so und da gehört Mut zu!

 

Also jammert hier nicht so rum, sondern seid solidarisch!

 

Ihr seid die Spalter! Keine Entsolidarisierung mit solchen Aktionen! Wandelt Wut in Widerstand! Protest ist kein Wattebäuschchen! Obwohl selbst Autonome schon diese geworfen haben. Alles zu seiner Zeit! Alles eine Frage der Taktik!

"Es darf nicht wahr sein. Ihr nehmt doch das Wort Gewalt nur dann in den Mund, wenn Farbbeutel  ihre Fassaden verschandeln. Selbst wenn Polizisten zusammenschlagen, Tränengas und Wasserwerfer einsetzen habt ihr nur eine Sorge, dass alles gewaltfrei abläuft."

Unsinn. Klar ist Polizeigewalt auch Gewalt, das hat niemand bestritten.

 

"Über gelbe Farbe seid ihr empört. Diese Gewalt rückt euer Handeln (Wir sind friedlich!) in ein schlechtes schechteres Licht."

Einerseits: Unsinn. Nur Du nennst Farbe Gewalt. Andererseits: Richtig. Solche Aktionen können benutzt werden, um die Bewegung zu diskreditieren.

 

"Euer Protest ist künstlich,"

während Farbe natürlich, organisch oder was bitte ist?

 

"emotionslos selbst ein Polizeiknüppel auf den Kopf lässt euch nicht in Wut geraten."

Woher weisst Du das?

 

"Ihr seid kontrolliert."

Schonmal was von revolutionärer Disziplin gehört?

 

"Wichtig ist euch die Presse, die breitwillig [schönes Wortspiel!] von Steinen berichtete, die der Pressesprecher der Polizei erlogen hat."

Wem die öffentliche Meinung egal ist, hat schon verloren. Und die Reichweite von linksunten o.ä. ist doch eher begrenzt.

 

"Ihr seid pressegeil "

An wen, wenn nicht die Presse - und die zwangsläufig durch sie vermittelte Öffentlichkeit - , richten sich symbolischen Aktionen wie Farbbeutel?

 

"und kapiert die Funktion der Presseorgane im Kapitalismus nicht."

Unbewiesenen Behauptung

 

"Eure SchülerInnen waren nicht friedlich, als die Polizei zuschlug sind sie in Rage geraten und sind aggressiv geworden.  Sie haben sich gegen die Polizei tapfer gewehrt."

Aha. Und das beweist was?

 

"Schaut euch die Videos doch alle noch mal an. So wie die Polizei sich verhalten hat, ist das verständlich. Steine sind nicht geflogen, aktiver Widerstand war es trotzdem. Das ist auch gut so und da gehört Mut zu!"

 

"Also jammert hier nicht so rum,"

Wer jammert?

 

sondern seid solidarisch!

Mit wem oder was? Und sind Diskussionen über die Sinnhaftigkeit von Aktionen verboten? Oder sollte das nicht Selbstverständlichkeit sein?

 

"Ihr seid die Spalter!"

Ist Dir schonmal aufgefallen, dass Du die ganze Zeit von "Ihr" und "Eure" redest und dich damit abgrenzt?

 

"Keine Entsolidarisierung mit solchen Aktionen!

Wandelt Wut in Widerstand! Protest ist kein Wattebäuschchen!"

5€ ins Phrasenschwein.

 

"Obwohl selbst Autonome schon diese geworfen haben.

Alles zu seiner Zeit! Alles eine Frage der Taktik!"

Und was ist Deine Strategie?

 

Nichts für ungut,

ein Freiburger

So, dann will ich auch mal.

 

Ist Dir schonmal aufgefallen, dass Du die ganze Zeit von "Ihr" und "Eure" redest und dich damit abgrenzt?

 

Selbstverständlich ist mir das aufgefallen. Es ist mir bewusst. Ich unterscheide hier zwischen Menschen, die Farbeutel als symbolische Aktion tolerieren können. Anderseits zwischen Menschen, die das nicht schaffen, weil sie alles und jeden ihr eigenes Verständnis von  "Gewaltfreiheit" -überstülpen wollen.

Die sich auch einbilden grundsätzlich für die gesamte Bewegung "die Bevölkerung" sprechen wollen. Damit spaltet ihr den Protest.

 

 

Aus der Geschichte lernen!.

 

heißt von Wackersdorf lernen. Das bedeutet, dass die Bevölkerung nicht so gewaltfrei ist, wie sie die selbsternannten "Gewaltfreien" sie gerne hätten. Auch damals gabe es Leute, die dir die Maske vom Kopf gerissen haben. Aber auch Hunderte, die es beklatschen, wenn die Polizei mal rennen musste. und Nachschub an Flaschen und Steine reichten.  Niederschwelliger und aktueller heißt es aber auch von Gorleben lernen, wo es verschiedene Aktionsformen gibt und sich die breite Masse nicht über gelbe Farbe ausheulen würde.Dort eine Sitzblockade, hier... in der Nacht...

 

 

 

"Euer Protest ist künstlich,"

 

Eine Farbbeutelaktion entsteht zumeist dadurch, dass sich jüngere Menschen empören und handeln wollen. Während betimmte "dogmatisch Gewaltfreie" diesen Antrieb, der ehrlichen Protest ausmacht, in jeder Situation zurrückhalten wollen.

 

Dann sollten sich die "Gewaltfreien" ihren  Blickwinkel auch auf die Staatsgewalt konzentrieren, anstatt Belehrungen an Menschen zu richten, die sich für eine symbolische Farbbeutelaktion entschieden haben. Einfach mal Prioriäten setzen und verschiedene Protestformen aushalten können. .

 

 

Schonmal was von revolutionärer Disziplin gehört?

 

Sehr interessant diese Frage gestellt zu bekommen. Meine revolutionäre Disziplin verbietet es mir eine Farbbeutelaktion zu diskridetieren und mich zu entsolidarisieren. Ihr seid kontrolliert  bedeutet dann aber auch, dass die vollkommene Ausdehnung des Begriffs "Gewaltfreiheit" euer Denken und Handeln vollkommen kontrolliert. Da ist dann kein Platz für einen vielfältigen Widerstand und eure wichtige Aufgabe ist es, den Protest zu kontrollieren.

 

Wem die öffentliche Meinung egal ist, hat schon verloren. Und die Reichweite von linksunten o.ä. ist doch eher begrenzt.

 

Wichtig wäre es Linksunten bekannter zu machen z.B. durch Flyer, die an Demonstrierende verteilt werden. .Dann können sich die AktivistInnen selbst ein Bild machen, welche Berichte über den Protest glaubwürdiger und aktueller sind. Viele haben die Polizeigewalt am eigenen Leibe mitbekommen und können sich über  verschiedene Presseberichte nur wundern.  Langjährige AktivistInenn wissen, wie sie die Presse einzuschätzen haben und welche wichtige Rolle unsere eigenen Medien zukommt. 

 

sondern seid solidarisch!

Mit wem oder was? Und sind Diskussionen über die Sinnhaftigkeit von Aktionen verboten? Oder sollte das nicht Selbstverständlichkeit sein?

 

Mensch muss tatsächlich nicht über jede kleine Aktion groß diskutieren, selbst wenn man nicht damit einverstanden ist. Da sind Leute in der Nacht rausgegangen,  haben in ihrem Sinne das Richtige getan, und müssen jetzt lesen, dass sie damit den ganzen Protest diskreditieren.

 

 

5€ ins Phrasenschwein.

 

5 Euro ins Phrasenschwein, für diese Phrase.

 

Und was ist Deine Strategie?

 

Der Widerstand ist bunt, der Widerstand ist vielfältig. Menschen zugestehen, dass sie ihre eigene Aktionsform wählen und sich Gedanken machen.  Nicht jegliche Sachbeschädigung muss den gesamten Protest diskreditieren. So wird ihre Bedeutung vollkommen überhöht. Nicht jede Empörung ist Gewalt. Die Bedeutung der eigenen Medien nicht unterschätzen und diese stärken. 

 

Mir geht gerade ein Bild von 97 durch den Kopf. Im Wendland wehrte  sich ein Bauer mirt einer Forke gegen Polizisten ,  die ihn von seinem Traktor zerren wollte. Diese ist kein Aufruf sich zu bewaffnen. Sondern sich einfach Gedanken darüber zu machen, dass sich Menschen nicht alles gefallen lassen werden. Das sollten sich die Herrschenden gut überlegen, wenn sie der Meinung sind Tränengas, Knüppel und Wasserwerfer wären die richtigen Mittel  bürgerlichen Protest zu unterdrücken.

 

Es ist bestimmt falsch nach Stuttgart zu kommen, mit der Absicht mal wieder Steine werfen zu können. . Nur werden sich die Menschen diese Staatsgewalt nicht länger bieten lassen. Deshalb haben die SchülerInnen vollkommen richtig gehandelt, die sich der Polizei eingegengestellt haben und nicht zurückgewichen sind. . Heute beklagt sich die Polizei über eine "ungeheure Aggressivität" der Demonstranten. Es ist falsch diese Aussage jetzt als Lüge zu entlarven. Es ist auch sinnlos immer zu betonen "Wir waren friedlich, wir haben unsere Köpfe hingehalten" Die Verantwortlichen sind so dumm, dass sie ihre Verantwortung für diese Entwicklung nicht erkennen und warum die Wut in den Köpfen Tausender steigt.

 

 

endlich mal wieder bei nacht losziehen. das hat die bewegung echt verlernt - da ist eher gesichtzeigen und auf's näsle kriegen angesagt, seit etlichen jahren. gut, nichts spricht gegen zünftige demo's. aber um politische ernstgenommen zu werden, ist auch ein wenig subversion von nöten. so als ärgenzungsmittel. weiter so! überall!

Ein trauriges Bild liefert die A-Szene zur Zeit ab. Da gibts endlich mal ein paar ordentliche Demos, Blockaden etc. und die Taktik der Vorführung staatlicher Gewalt geht auch mal auf - und dann wollen die ganzen Leute gar nichts mit einem zu tun haben. Dann wird in besten Absichten die Landesvertretung verziert - wofür? Um sich als gewaltgeiles Spalterarschloch beschimpfen zu lassen!

Richtig so. Wer von den Bullen eingegast wird und dabei die Nationalhymne singt, oder sich dem völkischen Ideal hingibt, den sollte man besser machen lassen und ganz genau beobachten. Wenn dann nach der nächsten Wahl Grün-Schwarz regiert, was sich ja in Freiburg durchaus zur größten Zufriedenheit der CDU schon länger gestaltet, hat sich der Protest gelohnt.

Wenn sich bei einem bedeutenden Teil der Leute dort die ganze Gefühlswelt ob der politischen Ohnmacht beim Absägen einiger Exemplare der Gattung Acer und Sapindaceae eine Katharsis gönnt, um ansonsten wieder weiterzumachen wie bisher - tja, wenigstens besser als saufen.

Ach ja, und nochwas. Tatsächlich kann doch was gelert werden aus diesem Folkloreprotest: Die Demo und Blockade als Protestform wird im wesentlichen  politisch effektiver:

1. je unbedeutener der Anlass, bzw. die Forderung (da werden Leute geprügelt, obwohl sie nur Bäume retten wollen)

2. je weniger die Leute mit Linken oder gar Autonomen in Verbindung gebracht werden können (sich also normativ mit dem "durchschnittlichen deutschen Volk" gemein machen).

 

Achso, ist denn mittlerweile mal rausgekommen, ob die verstorbene Dame tatsächlich nach einer Polizeiattacke den tödlichen Anfall erlitt, oder gar nicht oder was? Das ist für mich das Zeichen der Solidarität der Proteste. Da scheint jemand gestorben zu sein und keinen interessierts. Wie hört sich das auch an: "Tote bei Protesten gegen Stuttgart 21"

In diesem Sinne: Keine Gewalt!

http://www.youtube.com/watch?v=DjUmgjdJNiA

 

PS: Leck mich am Arsch, die Sicherheitsabfragebuchstaben erkennt ja keine Sau.

Solche Aktionen sind Wind auf die Mühlen vonMappus, Rech und Grube !!!!

 

Genau das wollten sie mit dem Polizeieinsatz am Donnerstag erreichen und genau das nehmen sie als Rechtfertigung für härteres Durchgreifen !! Unsere beste "Waffe" ist derzeit der firedliche Widerstand und NUR der hat den Einsatz am Donnerstag zu einem solchen Skandal gemacht !!

 

Wenn Ihr nicht Mappus & Co. unterstützen wollt, dann macht so etwas NIE WIEDER !!

Ja sicher, Wasserwerfer in Stuttgart gegen Farbbeutel in Brüssel alles klar!

Schön, wie schnell ihr den Leuten, die für die Aktion verantwortlich sind in den Rücken fallt. , weil ihr Angst habt, Polizei bzw. Politik hätten einen Rechtfertigungsgrund. Was hat ein Farbeutel eigentlich mit Gewalt zu tun? Inwiefern ist damit Polizeigewalt zu rechtfertigen. Verstehe ich nicht.

 

 

Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, dass der Einsatz einfach mal das Ziel hatte Bäume zu fällen und das Arreal für die Öffentlichkeit abzusperren. 

Stuttgart 21 soll durchgesetzt werden. Da wurden dann die gewohnten Zwangsmittel eingesetzt. Da reicht es aus, wenn Menschen sich nicht entferen, auf Polizeifahrzeuge klettern und sich in Bäume hängen. Wo kommen denn die ganzen Armbrüche bei den Castorsitzblockaden her?  Stuttgart reiht sich ein in eine ständige Chronik der Polizeigewalt.

 

 

Ihr kapiert nicht, wer hier wem in den Rücken fällt!

 

In Stuttgart handelt es sich um FRIEDLICHEN Protest, deshalb und nur deshalb ist er so erfolgreich, sprich: bundesweit wahrgenommen!

 

Klar sind Farbbeutel nicht die gleiche Stufe von "Gewalt" wie Wasserwerfer gegen Minderjährige, aber darum geht es nicht!! Es geht darum, das Farbbeutel in die Medien kommen und genau die Thesen von "Linksextremisten" und ähnlichem untermauern, die wir widerlegen müssen!

 

Es geht darum, dass wir die moralische Legitimation auf unserer Seite haben, und deshalb auch so großen Rückhalt in der Bevölkerung finden! Die Aktion vom letzten Donnerstag zeigt doch, wie sehr Rech & Co. mittlerweile Angst haben vor den 100000en, die wöchentlich demonstrieren!

 

Das wird aber nur so bleiben, wenn wir unsere Legitimation aufrecht erhalten, also friedlich bleiben. Und friedlich heißt: Keine Farbbeutel, keine Sachbeschädigung, nicht provozieren lassen, und um Gottes Willen keine Steine werfen!!! Sonst haben wir verloren!

 

Also bitte macht so was nicht mehr, es geht nach hinten los, und das solltet ihr kapieren!

Dieser Thread bleibt stehen, aber die anderen Postings von der gleichen Person mit dem gleichem Inhalt wurden nach unten verschoben und eingeklappt.

Jungs und Mädels, Männer und Frauen,

 

was schmeißt ihr die schöne Farbe da auf den Boden? Lernt doch malen, malt mit der Farbe ein tolles Transparent und hängt es an die Fassade oder mauert symbolisch die Türe zu (aber Pappe als Untergrund nehmen) oder macht sonst was, aber nicht sowas primitives.

Ich habe nichts gegen jegliche Gruppierungen, ich war früher selbst aktiv dabei. Aber eins wird mir als Stuttgarter klar: Das, was wir hier in aller Friedlichkeit machen führt zu dem, was ich mir in hunderten Stunden auf zig Demonstrantionen immer gewünscht habe, wir bewegen nämlich was.

 

Wenn ihr euch also mit uns solidarisieren wollt, dann unterlasst solche Aktionen, ansonsten schadet ihr uns nämlich. Wenn ihr euch an die Spielregeln haltet könen wir sicher auch voneinander lernen. Natürlich zünden z.B. die Franzosen ständig Autos an und es gibt ganz andere Formen eines Protests oder Widerstandes. Aber wir, und wir sind verdammt viele, haben uns für eine friedliche Form entschieden.

 

Ich will kein Drama aus dem Farbfleck machen, aber die Message wäre auch mit nem S21-Aufkleber rübergekommen und die gute Farbe hätte man kreativ einsetzen können.

Hi, ich habe mich mal durch alle Kommentare gewühlt und muss gestehen ich kann beide Seiten irgendwie verstehen und alle haben ein Bisschen recht. Die Ereignisse Anfang der 80er haben z.B. gezeigt, dass Steien sehr wohl Argumente sein können. Die meisten besetzten Häuser haben damals Nutzungsverträge bekommen und so manche Hausgemeinschaft existiert heute noch. Allerdings wurde auch eingangs schon erwähnt, dass ein ordentliches Bekennerschreiben sehr wichtig ist. Das ist eben auch genau die Gelegenheit klarzumachen, dass man eben nicht im Auftrag, sondern aus Solidarität zur friedlichen Mehrheit und vor allem als REAKTION auf die Polizeigewalt handelt. Das gäbe auch der friedlichen Bewegung die Möglichkeit zu bekunden, dass man einerseits Gewalt für sich weiterhin ausschließt, gleichzeitig aber auch Verständnis zeigt, dass es eben Menschen gibt, die den Repressionsapparat nicht mehr tolerieren und zum aktiven Widerstand übergehen. Dass dies eine Folge der Polizeigewalt ist, kann dann relativ leicht kommuniziert werden. Ob die Medien das aufgreifen steht auf einem anderen Blatt. Simple Farbaktionen sind da meiner Meinung nach nicht ausreichend. Zielgerichtete und vor allem intelligente Sabotageaktionen z.B. der Bahn oder an Polizeifahrzeugen halte ich für wirkungsvoller.
Im Übrigen kann es nicht schaden, wenn sich der friedliche Teil mal mit den Autonomen in Verbindung setzt. Letztere haben bestimmt mehr Erfahrung in Sachen Erste Hilfe bei Wasserwerfer-, Tränengas- und Pfeffersprayeinsätzen und wohl auch mehr Erfahrung im Umgang mit Polizeitaktik.

Als Abschluss noch ein Tipp an die Sitzblockierer: Mir ist in diversen Videos aufgefallen, dass viele schon von selbst aufgestanden sind, nachdem ihnen 2 Beamte unter die Achseln gefasst haben. Das ist kein passiver Widerstand mehr, sondern garkeiner. Ihr müsst Euch steif machen und wirklich wegtragen lassen. 3 Beamte pro Nase müssen sie brauchen.

Solidarische Grüße.

Erstmal ist es total kontraproduktiv, wenn ihr Farbbeutelaktionen (keine Steine, keine Molotowscocktails, keine Bomben oder was ihr uns sonst noch so alles zuschreiben gedenkt) als unsolidarisch erklärt. Farbe dient um Ungerechtigkeit zu markieren. Und die ist zurzeit in Stuttgart sehr viel vorhanden.

Mit eurem gespalte schwächt ihr den Protest wesentlich!

 

 

Ihr denkt euer Protest ist so gut verlaufen, weil er FRIEDLICH verlaufen ist. Nun, euer Protest scheint für alle im Lande so interessant, weil ihr PROTESTIERT.

 

In Deutschland ist es normalerweise so, dass man als Michel nur akzeptieren hat, was von oben befiehlt wird. In Stuttgart aber, zeigt ihr, dass es auch anders möglich ist und dass über 100.000 Personen genauso denken.

Die Medien In-und Ausland berichten darüber so viel, weil wir uns in einer WIRTSCHAFTSKRISE befinden und ALLE Regierungen auf der ganzen Welt die Arbeiterklasse für die Krise bezahlen lassen wollen. Damit meine ich, dass die Löhne, die Sozialleistungen, die Arbeitsplätze gekürzt und gleichzeitig die Kosten für Krankenkasse, Steuern steigen werden. Wer will schon den ganzen Tag als Lohnsklave arbeiten und dann keine Freizeit haben, weil man sich von der Arbeit erholen muss. Generell kann man sagen, dass man mehr arbeiten muss für weniger Geld.

 

Die herrschende Klasse (Banker, Wirtschaftsbosse und Politiker) hat eben Angst, dass das liebe Volk sich diese Ausbeutung nicht mehr länger gefallen lässt. Anders ausgedrückt sie haben Angst vor SOZIALEN UNRUHEN!

 

Auf Wiki steht unter sozialen Unruhen: Aufruhr, Revolte, Meuterei, Aufstand (Rebellion) usw. Beim Durchklicken wird euch sicher auffallen, dass diese nicht unbedingt friedlich aussehen muss...

 

 

Genau in diese Ausgangssituation kommt der Protest gegen Stuttgart 21 herein.

Der Umbau des Bahnhofs symbolisiert genau diese Politik der Herrschenden, die sich das Geld beim Bau mit Pfusch und Vorstandsposten in die eigenen Taschen stecken werden. Die arbeitende Bevölkerung darf sich dann schon auf höhere Steuern, Kosten und weniger Geld im sozialen Bereich freuen. Dass nun 100.000 Personen im kleinen Städtchen Stuttgart auf die Strasse gehen, flösst denen da oben schon gewaltigen Respekt ein, denn eine so grosse Masse von Menschen kann auch die gutausgerüstete deutsche Bundespolizei nicht unter Kontrolle halten.

Und genau an diesem Punkt verhaltet ihr euch genau so, wie es die Regierung will. In der bürgerlich-kapitalistischen Demokratie ist es erlaubt Demos zu veranstalten, auf denen man seinen Unmut gaaaaaaaaanz laut ausdrücken darf. Dies wird toleriert, solange man die Gesetze nicht überschreitet. Gesetze nicht zu überschreiten bedeutet, brav den Anweisungen der Polizei zu folgen, nur PASSIV alles anschauen und kritisieren, anstatt sich AKTIV in die Geschehnisse einzubringen um sie zu verändern.

 

 

Seit Monaten gibt es nun passive Demos, die jedesmal fordern, dass Stuttgart 21 nicht gebaut werden soll. Doch an wen richtet ihr euren Protest? an die Regierung?

 

Die hat gesagt, dass Stuttgart 21 gebaut werden soll, ohne wenn und aber. Trotzdem macht ihr mir euren Appellen weiter, als ob sich die Regierung von einen Tag auf den anderen entscheiden würde, dass man jetzt doch der Bitte des Volkes nachgeht. Auch wenn der Protest 200.000 Menschen auf die Strasse bringen wird, solange diese sich passiv bettelnd verhalten werden, wird der neue Bahnhof trotzdem gebaut.  Wenn die griechische und spanische Regierung vor den Dauerprotesten und Generalstreiks nicht einbrechen, wird die deutsche Regierung ganz sicher nicht von einpaar Vuvuzelas einknicken.

 

Die Lösung ist m.E. sich AKTIV einbringen. Anstatt dass ihr euren Unmut an die Autoritäten des Landes mitteilt, solltet ihr euch mal AKTIV in das Geschehen einbringen. AKTIV bedeutet die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und sie direkt ohne Umwege zu verändern. AKTIV bedeutet, dass ihr Druck von unten aufbaut, dass die Politiker gezwungen sind Stuttgart 21 abzubrechen.

 

Die Male als ihr am meisten Medienaufmerksamkeit bekommen habt, war als sich gewissen Individuuen und Gruppen AKTIV in den Prozess eingebracht haben.

Da sind die unzählingen Aktionen von Robin Wood, die Besetzung des Nordflügels, der couragierte Herr der sich mit dem Polizisten geprügelt hat, weil dieser einer alten Frau die Hand ins Gesicht geschlagen hat und natürlich die versuchte Verhinderung der Fällung der Bäume.

 

Wollen wir auf letzteres eingehen. Diese Aktion war nur so erfolgreich, weil gleichzeitig im Park eine Schülerdemonstration stattfand, die sofort alle zum Polizeicorso geströmt sind und diesen AKTIV blockierten und somit verhinderten, dass die Polizei schnell die Absperrzäune aufstellen konnte, bevor man drauf reagieren hätte können. Dadurch war die Polizei gezwungen zu handeln und den Weg freizuprügeln. 

 

Gutes Beispiel zwischen Unterschied zwischen Passiv und Aktiv zeigt folgendes Video: http://www.youtube.com/watch?v=yUWmqs4rKXw

 

Mehrere Personen wollten Aktiv verhindern, dass der Zaun gebaut wird und steigen über die Absperrung. Die Mehrheit aber verhällt sich Passiv und überlässt die paar mutigen Leute der Polizei. Symptomatisch regen sich alle auf und schimpfen viel, aber rübersteigen will man dann doch niemand mehr.

 

Ehrlich gesagt, wenn ihr den Protest nicht um einen Quantensprung nach vorne entwickelt werdet ihr verlieren. Die Herrschenden werden euch einfach aussitzen bis ihr die Lust am demonstrieren verliert.

 

Deshalb ist es sowas von wichtig, dass ihr neue Kampfformen entwickelt. Hierbei solltet ihr die mächtigste Benutzen die der einfache Arbeiter besitzt. Die Kampfform des Streiks. Legt eure Arbeit nieder und ruft zu einer Demo mitten in der Woche, während den Arbeitszeiten. Würden dann die 100.000 Leute wiederkommen? Protestiert man nur in der Freizeit oder auch in einem Moment, wo man den Alltag und den Obrigkeitsglauben überwinden müsste?

 

Organisiert einen lokalen Generalstreik in Stuttgart, der das öffentliche Leben lahmlegt. Ihr würdet nicht glauben wie dann die Politiker auf euch zugehen werden.

Oder versucht Druck/Überzeugungsarbeit auf die Arbeiter auszuüben, die mit dem Umbau und den Abholzarbeiten beschäftigt sind. Wie sollen sie das Projekt verwirklichen, wenn die Arbeiter streiken und sich weigern dort zu arbeiten.

 

Ich bin überzeugt, dass unter den Arbeitern eine Mehrheit gegen Stuttgart 21 ist und auch einzelne mitprotestieren gehen. Doch wenn es so bleibt und der Stuttgart 21 Arbeiter am Feierabend PASSIV auf die Strasse geht, anstatt AKTIV zu streiken, sehe ich schwarz(-gelb sich am freuen)

 

Aktiv heisst für mich auch, wenn mir jemand auf die Fresse haut, dann habe ich das Recht zurückzuhauen.

Und wenn der Staat mir auf die Fresse haut, dann habe ich die Pflicht zurückzuhauen.

Aus freiheitlichem Prinzip!

 

 

Ich wohne in Schleswig - Holstein und habe bis zum Tag X nichts vom Projekt Stuttgart 21 gewusst - und selbst wenn, es hätte mich auch nicht sonderlich interessiert. Da baut mal also einen unterirdischen Bahnhof - na und ?

Aber dann hörte ich morgens am Tag nach Tag X im Radio davon, dass man bei einer friedlichen Demonstration gegen Kinder mit Wasserwerfern und Reizgas vorgegangen sei - und mein Interesse war geweckt.

 

Ich musste jedoch feststellen, das die hiesigen Medien nichts darüber zu berichten wussten, die Bild-Zeizung etwa schrieb als Header sowas wie "Löhne steigen wie noch nie" (was natürlich eine Farce ist), lediglich die kleineren Tagesblätter berichteten auf der ersten Seite davon.

Also fing ich an, auf eigene Faust im www nachzulesen. Bin dann im weiteren Verlauf durch viele Foren gegangen, habe etliche Videos zum betreffenden Tag gesehen und viele Meinungen und Kommentare gelesen.

 

Jetzt möchte ich auch gern einmal etwas dazu sagen:

 

Hier geht es weder um AKTIVISTEN noch um PASSIVISTEN noch um die DEMONSTRATION an sich. Es geht auch nicht darum, wie wer was durchführt (Farbbeutel werfen, Sitzblockaden, friedliches Demonstrieren, Pflastersteine oder Mollies werfen oder sonstwas), sondern warum dieses Projekt trotz der massiven Gegenwehr der stinknormalen Bürger weiter durchgeführt wird.

 

In erster Linie geht es um Geld. Es geht immer um Geld, und das ist tatsächlich das Problem.

Dieses Projekt, wer bezahlt das? Letztendlich der Steuerzahler. Wer verdient daran ? Der Steuerzahler? Natürlich nicht, sondern die Geld-Lobbyisten. Die verdienen während dem Bau und auch danach, die verdienen einfach immer, die Struktur ist so gut, das schnallt der Standard-Bürger gar nicht.

Und, ich habe es hier schon gelesen, diese Lobbyisten sind langatmig und werden den "Widerstand" aussitzen, und letztendlich werden die Bäume trotzdem gefällt und der Bahnhof gebaut, egal, wie viele Steine fliegen., oder wie lange die "passive" Demo noch anhält.

Zur Not baut man halt ein neues Gefängnis (an dem die Lobby dann verdient).

 

Schon so oft haben ganze Massen von Menschen demonstriert, aber hat es je was gebracht? Nein.

Siehe die Atomgegner. Unterschriftensammlungen noch und nöcher, Demos, Blockaden, Verhaftungen der AKTIVisten. Diejenigen, die PASSIV demonstrierten, waren in der Überzahl, aber um die hat man sich nicht geschert, die wenigen aktiven wurden verhaftet und aus dem Verkehr gezogen und hatten im Nachhinein das Nachsehen - ganz allein, ohne eine Masse Solidarischer im Hintergrund, die ihnen eine Gefängnis- oder Geldstrafe erspart hätte. Und - das AKW wurde trozdem gebaut, weil die Lobby damit Geld verdient!

 

Ich schliesse mich der Meinung von Anarchist an : Wenn die Stuttgarter Bürger wirklich verhindern wollen, das dieser Bahnhof gebaut wird, muss man die Lobby da packen, wo es sie schmerzt - und das sie mitbekommen, das der Bürger sie durchschaut hat! Also am Geld! Und da ist es wieder - das Problem: Geld.

 

Jeder Arbeiter, jeder Hartz4 Empfänger und jeder Demonstrant dort in Stuttgart, ob Rentner oder Schulkind, Punker oder Bänker, ist abhängig vom Geld, ob er es nun wahrhaben will oder nicht. Wir sind abhängig davon, die Lobby gibt uns Geld, und sie nimmt es uns auch, wenn es ihr passt.

 

Es bleibt nur eins zu tun : weitermachen wie bisher! Friedlich demonstrieren. Irgendwann wird sich Wut in Gewalt entladen, das wird man nicht unterbinden können, denn diese 100.000 (?) Demonstranten haben keinen "Kopf" keinen Führer. Obwohl in einer grossen Masse von Demonstrierenden mit grundsätzlich gleichen Zielen ist jeder für sich, und irgendwann wird einer den ersten Stein schmeissen, das lässt sich nicht vermeiden.

 

Aber Ihr als Demonstranten solltet versuchen, das umzusetzen, was Anarchist schon vorschlug:

 

Setzt die Arbeit aus! Nehmt spontan Urlaub, macht krank, was auch immer, setzt die Arbeit aus, schädigt damit die Lobby! Das bringt 10.000 mal mehr als passive Demos oder aktives Steineschmeissen!

Ein Beispiel : vor nicht allzulanger Zeit haben Berufskraftfahrer in Frankreich für bessere Bezahlung demonstriert - aber genützt hat es nichts . Erst als diese Kraftfahrer die Arbeit aussetzten und die Strassen mit Ihren Brummis blockierten, Waren nicht oder zu spät eintrafen und somit die Geld-Lobby geschädigt wurde, der Druck durch die Bürgerschaft zu gross wurde,bekamen sie, was sie wollten!

Und genau so müsst Ihr es auch machen. Immer friedlich (sofern es geht) und die Wurzel ganz unten beim Übel packen.

 

Wäre ich nicht Familienvater und ebenfalls vom Geld abhängig - ich wäre allein schon aus Solidarität nach Stuttgart gekommen und auch über den Zaun gestiegen oder hätte mich auf einen Baum gesetzt! Aber letztendlich geht es auch bei so einer  Sache wieder um Geld : die Polizisten, die da ihren Dienst tun, prügelnd oder nicht, bekommen Geld für das, was sie tun - und ich hätte dafür meinen Job schmeissen müssen, der doch so wichtig ist ... Und letztendlich sind es auch die Demonstranten, die das mitfinanzieren - ein Teufelskreislauf! Denn bleibt man seiner Arbeit einfach fern, was passiert? ...

 

Weiterhin viel Erfolg. Immerhin guckt derzeit eine breite Masse Richtung Stuttgart. Macht es richtig, und wir könnten die politische "Diktatur" zerbröseln, denn die Politik wird auch nur von der Lobby gesponsort (siehe Parteispenden zB).

 

Zuletzt noch in eigener Sache : www-wuse-vip.de

Meine Website , ich kämpfe für eine Welt "ohne Geld", schaut doch mal rein

 

jetzt geb ich mir doch mal einen Namen, anonym ist doch keine Lösung. Nein, ich bin nicht dieser Spammer

 

Verschwendet doch bitte nicht so viel Energie darauf, anderen Menschen ihre Aktionen vorzuschreiben. Betont doch nicht immer eure Friedfertigkeit. und grenzt euch ständig von "Steinewerfern" und "Autonomen" ab. Ihr halluzioniert ein Problem herbei, was es so nicht gibt.

 

Zu reden wäre über Polizeigewalt und wie damit umzugehen ist. Macht euch Gedanken über die wirklichen Probleme. Gelbe Farbe verletzt niemanden. Nur einige in ihre Eitelkeit.

 

Subsumiert doch nicht alles unter dem Begriffe "Terrorismus" Was hat gelbe Farbe mit einem terroristischen Anschlag zu tun? Nichts, rein gar nichts!Glaubt doch nicht, dass ein Bericht  über Farbbeutel die ganze Berichterstattung über Stuttgart beeinflussen würde.

 

Steht zu solchen Aktionen, wie ihr dazu steht. Aber behaltet eure Meinung einfach mal für euch. Auch ich schreibe hier nichts über meine eigene Meinung. Sie ist vollkommen irrelevant.

 

Eine sachliche Auseinandersetzung geht darum, ob der Bau sinnvoll ist und wie dieses  Projekt  gerade "durchgeprügelt "wird". Mainstreammedien erhalten dann noch Informationen von Politikern und Polizeisprecher, die sie für bare Münze nehmen, während die Nachrichten der Protestbewegung oft gefiltert  und verfälscht wiedergegeben werden. Nur so schaffen es z.B. die Polizei Horrormeldungen über  eigene Verletze (zu erinner nsei auch an angebliche "Säurenaschläge auf die Polizei, Sprengsätze ") zu installieren, während verletzte DemonstrantInnen verharmlost werden. So funkionieren die Medien.

 

Gaubt bitte nicht, dass Farbbeutel- Aktionen verantwortlich für mehr Polizei, mehr Wasserwerfer sind. Es gibt viele Menschen mit jahrelanger Demoerfahrung, die wissen wie Polizeieinsätze in der Bundesrepublik ablaufen und wie Stuttgart aktuell einzuorden ist . In Deutschland  z.B. bricht immer eine Materialschlacht aus und prügelnde PolizistInnnen sind  als Standart zu benennen.  Deutschland hilft sogar öfter mal anderen Ländern mit Wasserwerfern aus. BerlinerInnen könnten euch ein Liedchen davon singen, was Polizeigewalt bedeutet. . Aber Einheiten wie USK, 36er, BFEsind nur die Spitze des Eisbergs.

 

Die Polizei schreibt von einer ungeheurlichen Aggressivität, die ihnen letzte Woche entgegenschlug. Das ist aus ihrer Sicht sicherlich nicht gelogen. Sie ist der Überzeugung die DemonstrantInnen haben sich an all Regeln zu halten und sie alleine hat das Gewaltmonopol.  Sie darf sich alles erlauben und wir müssen uns von ihr zusammenschlagen lassen. Das haben sich viele in Stuttgart nicht gefallen lassen und es gab  aktiven Widerstand. Darunter verstehe ich z.B. auch das Werfen von Kastanien und die teilweise recht heftigen Rangeleien. Die Youtube Videos beweisen doch, dass sich die Menschen nicht alles gefallen lassen. Egal ob jung oder alt, viele verhielten sich nicht "friedlich" im eigentlichen Wortsinne. Wer so zuschlägt, wie die Polizei auf Demonstrationen darf sich über emotionale Gefühlsausbrüche und Aggressivität nicht wundern.

 

 

 

 

Was für ein Protest, man hätte meinen können das die S21-Gegner seit letztem Donnerstag was dazugelernt hätten. Dem war wohl leider nicht so.

Symbolishe Aktionen jenseits des legalen Spielraum (die zudem keinen direkt Schaden, da keine Menschen angegriffen wurden, während ihr hingegen sogar durch "Lügenpack" Rufe welche an bestimmte Personen gerichtet sind  ja Menschen direkt angreift, wenn auch nur verbal) gelten nun als schlimmer, als die alltäglich reproduzierte strukturelle Gewalt und als die  in dieser Gesellschaft eig völlig normale Polizeigewalt die allein am Donnerstag mehrere hundert Verletzte forderte? Warum ich von "normaler Polizeigewalt" Rede? Ganz einfach weil die Polizei das ausführende Organ des Staates ist und der Staat hat sich den Gesetzten des kapitalistischen Normalvollzugs zu unterwerfen und das ist auch der Grund warum dieser Bahnhof und das neue "Europaviertel" entstehen sollen. Es hat nichts (oder nur sehr  bedingt) damit was zu tun, das Grube, Mappus und Co ein persönliches Prestigeobjekt wollen, sondern weil dieses Projekt als volkswirkswirtschaftlich fortschrittlich gilt, was notweniig ist um sich in der globalisierten Marktwirtschaft als guten Wirtschaftsstandort durchzusetzen, was allerdings selbstverständlich auch Ausgrenzung nach Aussen reproduziert, da man ja dadurch in der Marktwirtschaftskokurrenz besser dastehen will, als andere. Deswegen sollte auch der Protest gegen S21 eine Kritik gegen das Grundproblem sein: Der Kapitalismus! Deswegen ist auch schon  der umstand uns als "Linksextreme" zu bezeichnen dämlich, "Linksradikal" ja, aber radikal sein allein hat nichts mit damit zu tun ob man Gewalt als Mittel (wobei eben wie gesagt allein Gewalt schon ein schwammiger Begriff ist) zur durchsetzung von Zielen verwendet sondern radikal sich lediglich darauf bezieht wie die Kritik aussieht, ob die Kritik das Grundproblem benennt (Radikal kommt vom grieschichen radix=von der Wurzel her).

 

Und wenn ich jetzt seh, wie hier manche mit "Such euch ein eigenes Thema" kommen. Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber mit "euch" meint ihr bestimmt "Linksextremisten". Und da muss ich dann doch eher sagen und zwar auf eurem Niveau: Such ihr euch doch ein eigenes Thema! Wer waren nämlich diejenigen, die anfangs fast als einzige sich gegen S21 ausgesprochen haben?? Wer waren wohl diehenigen, die anfangs fast alleine immer bei jeder Motagsdemo waren? Das waren Anfang zu 90Prozent, diejenigen die man gemeinhin als "Linksextremisten" hält. Und jetzt sollen diese Leute sich ein eigenes Thema suchen? Und vorallem: Wieso gibt es plötzlich ein Monopol auf Themen? Zumal wenn, dann müsste das Monopol auf das Thema bei den sog. "Linksextremisten" liegen und nicht bei euch! Nur wollen wir eben kein Monopol darauf!

 

Bleibt von mir aus friedlich, aber ich will verdammt noch mal nicht einen von euch Vollidioten rumflennen sehen, wenn sich bereits bei der nächsten "friedlichen Blockade" im Schlossgarten wieder das selbe abspielt! Ich will kein rumgestänkere von euch hören wenn der Bhf gebaut wird, was sicher ist wenn ihr euer Demonstrationsvehalten nicht ändert. Den solange ihr das nicht tut, wird er gebaut und daran ändern auch die Landtagswahlen nichtsmehr, selbst wenn die Grünen 100Prozent der Stimmen bekommen, müssen sie dann einsehen das bis dahin nunmal zuviele Fakkten geschaffen wurden, weil von euch keiner (zumindest  von ein paar wenigen Ausnahmen die aber nunmal zuwenig sind)  Aktiv was dagegen unternommen hat, und bis zur Landtagswahl wird es ein leichtes seine, euch mit Hilfe der Polizei beiseite zu schaffen solange ihr euch nicht Aktiv wehrt. Und um sih aktiv zu wehren benötigt es nichtmal Steine zu werfen, dazu haben andere hier schon genug geschrieben.

Ein Monopol auf Themen kann es nicht geben, wäre nicht durchsetzbar und alle Aussagen a la "Der oder die solle sich ein anderes Thema suchen" sind Quatsch.

 

Nachdem ich mir nochmal alle Beiträge durchgelesen habe, sehe ich einige Knackpunkte:

 

Die Vielfalt der Bewegung - Das ungeklärte Verhältnis aller Fraktionen von Menschen, die jetzt in Bewegung geraten sind, zueinander.

Das meint: Wenn Interesse an einer möglichst starken Protestbewegung besteht, die in der Lage wäre tatsächlich Gegenmacht zu entwickeln und S21 zu stoppen, wäre dann nicht zumindest das Bemühen angebracht, das Gemeinsame zu suchen und möglichst Dinge zu unterlassen, die von relevanten Teilen der Protestbewegung (noch?) nicht verstanden / getragen werden?! Wenn zweifelnde Menschen, wenn die Öffentlichkeit - durch all die Filter hindurch, die die kommerziellen Medien nun einmal bilden, oder an ihnen vorbei - dafür gewonnen werden sollen, Stellung zu beziehen und den Protest zu unterstützen, welche Aktionsformen ergeben dann Sinn?

 

Was soll das abgrenzende "Wir" vs."Ihr" innerhalb (!) der Protestbewegung, was sollen Diffamierungen wie "Linksextreme" oder Vollidioten, was soll die Häme, "Niemand solle rumheulen, wenn es oder sie erneut von Polizeigewalt betroffen sei"...

 

Die Polizeigewalt hat bei einigen "Normalbürger" Illusionen über diesen Staat zerstört oder zumindest angekratzt. Was tut die radikale Linke um diese Leerstelle zu füllen. Ratschläge nach dem Motto,  "Wir wussten das ja schon immer" oder "Da sieht mensch was bei Gewaltfreiheit rauskommt. Beim nächsten mal einfach ordentlich zurückschlagen" können's ja wohl nicht gewesen sein.

 

Wahl der Mittel

 

Ganz ernsthaft, haben wir eine Strategie, wie Bahnhofsverhinderung und Gesellschaftsveränderung funktionieren könnte?

Welche Funktion haben dabei die verschiedenen Aktionsformen. Wem nützt es? Was nützt es?

Wo ist in all den obigen Beiträgen der Nutzen z.B. von Farbwürfen begründet reflektiert worden.

Die Fähigkeit, den Nutzen, positive wie negative Auswirkungen des eigenen Handels zu reflektieren, gehört ja wohl zu den Mindestanforderungen für Revolutionäre.

Ich will damit nicht nochmal die Diskussion lostreten, Farbe sei Gewalt - natürlich Unsinn!!! - und finde Farbbeutel auch kein Drama,  das die Bewegung kaputt macht. Aber es ist doch schon auffällig, mit welcher Überheblichkeit hier z.T. über gewaltfreie Massenproteste zehntausender Menschen kommentiert wird, während bei anderen Gelegenheiten selbst der dümmste Glasbruch noch Schönredner findet. (Und nein, ich habe kein Grundsatzproblem mit Glasbruch.)

Wenn die gewaltfreien Massenprotest wirkungslos wären, was wären dann wirkungsvolle Protestformen? Und wer trägt diese? Oder backen wir uns in unserem Kopf eine andere Bewegung nach unserem Bilde und wundern uns, wenn die Realität nicht mit unseren Vorstellungen übereinstimmt?!

 

 

 

Auf zwei Punkte möchte ich eingehen.

 

Die Polizeigewalt hat bei einigen "Normalbürger" Illusionen über diesen Staat zerstört oder zumindest angekratzt. Was tut die radikale Linke um diese Leerstelle zu füllen. Ratschläge nach dem Motto,  "Wir wussten das ja schon immer" oder "Da sieht mensch was bei Gewaltfreiheit rauskommt. Beim nächsten mal einfach ordentlich zurückschlagen" können's ja wohl nicht gewesen sein.

 

Du scheint genau zu wissen, dass die "Normalbürger" sich alles gefallen lassen und immer friedlich bleiben werden,. Du sprrichts für SchülerIInnen, Familienväter, alte und junge Menschen, für den gesamten Protest. Ich halte dagegen, ich brauche die Menschen nicht aufzuhetzen. Wenn die Polizei weiter so vorgeht, dann wird das zwangsläufig die Wut steigern und es werden einige sich nicht mehr zurückhalten. Einhundertausend sind keine homogene Masse.

 

Wahl der Mittel

 Wo ist in all den obigen Beiträgen der Nutzen z.B. von Farbwürfen begründet reflektiert worden.

Die Fähigkeit, den Nutzen, positive wie negative Auswirkungen des eigenen Handels zu reflektieren, gehört ja wohl zu den Mindestanforderungen für Revolutionäre.

 

Für mich macht es keinen Sinn alles im Hinblick auf den revolutionären Nutzen hin zu analysieren.   Ich gestehe den Menschen, die für die "gelbe Farbe" verantwortlich sind, sich schon eigene Gedanken gemacht haben.  Ich vermute, dass sie aus Solidarität gehandelt haben und, dass sie ihre Tat als symbolischen Akt verstehen. Im Grunde genommen ist die Diskussion absurd.  Das ganze ereignete sich in Brüssel  und damit weit ab vom eigentlichen Geschehen. Niemand hat sich unter friedliche Demonstrierende gemischt und den eigenen Willen aufgezwungen.

 

Selbst wenn ich selbst gegen solch eine Aktion wäre, würde ich das nicht hier schreiben. Weil es einfach zu unwichtig ist ,um es breit zu diskutieren..Warum immer alles zerreden, in Stuttgart und weit darüber hinaus gibt´s ganz andere Baustellen.

 

 

lieber Anarcho, erstmal für die sachliche Erwiederung. Sonst hat mensch ja manchmal das Gefühl, dass es keinen Unterschied macht, ob in China ein Sack Reis umfällt, oder mensch sich die Mühe macht hier etwas zu schreiben, da einige ja sowieso den Durchblick haben und sich deshalb jede Debatte für sie erübrigt.

 

Du scheint genau zu wissen, ...

Nennen wir es mal eine Vermutung, was den Bewußtseinsstand der deutschen Bevölkerung angeht

dass die "Normalbürger" sich alles gefallen lassen und immer friedlich bleiben werden,.

Das habe ich nicht behauptet.

Du sprrichts für SchülerIInnen, Familienväter, alte und junge Menschen, für den gesamten Protest.

Ich spreche nur für mich, vertrete aber - basierend auf den Kämpfen vergangener Jahre und einiger grundsätzlicher Überlegungen - den Standpunkt, dass gesellschaftliche Veränderung ein umfassender Prozess ist, der sich auf breitere Bevölkerungsteile und ein fortschrittliches Bewußtsein derselben stützen können müsste, um erfolgreich zu sein.

Ich halte dagegen, ich brauche die Menschen nicht aufzuhetzen.

Das habe ich nicht behauptet.

Wenn die Polizei weiter so vorgeht, dann wird das zwangsläufig die Wut steigern und es werden einige sich nicht mehr zurückhalten.

Die Einschätzung teile ich. Die Frage ist bloß, was damit allein gewonnen ist. Es ist hier in den Kommentaren viel die Rede von "Wut". Und Wut in Widerstand zu überführen ist sicherlich ein richtiges Anliegen. Wirksamer Widerstand - wie Politik überhaupt - hat sich allerdings für mich daran zu messen, ob es gelingt, die eigenen Ziele durchzusetzen, (zumindest Teil-) Erfolge zu erringen.

Einhundertausend sind keine homogene Masse.

Stimmt, muss auch nicht sein.

Für mich macht es keinen Sinn alles im Hinblick auf den revolutionären Nutzen hin zu analysieren. 

Interessant. Es würde mich ernsthaft interessieren, warum nicht. Ich dachte eigentlich, dass es vielen hier  auf linksunten schon darum geht, den Kapitalismus zu überwinden.

  Ich gestehe den Menschen, die für die "gelbe Farbe" verantwortlich sind, sich schon eigene Gedanken gemacht haben.

Genauso gestehe ich es mir zu, deren Gedanken zu hinterfragen.

Ich vermute, dass sie aus Solidarität gehandelt haben und, dass sie ihre Tat als symbolischen Akt verstehen.

Deine Vermutung teile ich. Genausowenig verteufele ich die Aktionsform. Ich reibe mich hauptsächlich - vom düftigen Bekennerschreiben abgesehen - daran, dass einige hier die Aktion als achsoviel radikalere Aktionsform als gewaltfreie Massenproteste begrüßen und an der Denke, dass alles was ja gut gemeint ist, deshalb auch gut ist. Was natürlich nichts an meiner Solidarität ändern würde, falls jemand deswegen polizeiliche/juristische Probleme bekommen würde.

Im Grunde genommen ist die Diskussion absurd. 

Weswegen? Weil alle einer Meinung sind? Weil ohne Relevanz? Offensichtlich nicht.

Das ganze ereignete sich in Brüssel  und damit weit ab vom eigentlichen Geschehen.

Dann ist ja wohl ein vernünftiges Bekennerschreiben, meinetwegen auf Französich oder Niederländisch - das Mindeste, damit überhaupt jemand den Zusammenhang versteht.

Niemand hat sich unter friedliche Demonstrierende gemischt und den eigenen Willen aufgezwungen.

Schön.

 Selbst wenn ich selbst gegen solch eine Aktion wäre, würde ich das nicht hier schreiben. Weil es einfach zu unwichtig ist ,um es breit zu diskutieren.

Das Ding in Brüssel ist ja nur der Aufhänger für etwas, worüber ganz offensichtlich Diskussionsbedarf besteht.

OK, aber offensichtlich kann.Warum immer alles zerreden, in Stuttgart und weit darüber hinaus gibt´s ganz andere Baustellen.

Warum immer bestimmte Diskussionen nicht führen, wenn Diskussionen dazu dienen in Stuttgart und an anderen Baustellen langfristig voranzukommen?

 

Solidarische Grüße,

Ein Freiburger


Danke für die gelungene Aktion. 

 

Die Stuttgarter denken noch immer es gehe bei ihren Demo´s um ihren hässlichen Bahnhof. Wann merken die schwäbischen Hinderweltler das sie mit ihrem Protesten eine Welle der Gewalt losgetreten haben.

 

Das war´s noch lange nicht - wartet ab was noch kommt - und ... PS: Ihr seid dabei!

Ja leute was ist denn friedlich? Wo faengt Gewalt an? Jeder weis doch das verbale Gewalt sehr viel mehr schaden anrichten kann wie ein Schlag ins Gesicht. Wenn jemand quasi sagt: Wir sind friedlich ihr seid Hurensoehne" so direkt kam das noch nicht aber zusammengefasst kann man das schon so sagen. Geht nach Hause und demonstriert fuer was sinnvolles, nicht um einen beschissenen Bahnhof und einen Bruchteil von nem Park wo entfernt wird. Seid doch mal solidarisch mit deinem Nachbarn oder gib Nachhilfe, etc. Dann wuerde jeder aktiv beitragen um wirklich Veraenderung in der Gesellschaft zu bewirken. Lieber sind die anderen Schuld und ich habe Recht und ich muss an mir selber nix veraendern, scheiss polizeistaat. Man so ein scheiss gelabber, das geht mir so auf den Sack. Alter so viel Freiheit wie der Buerge in D hat, wo hat er mehr Freiheiten auf Erden? Sag mir ein Platz wo das der Fall ist.

Kann nicht einfach jedeR die Aktionsformen der anderen respektieren? Es gibt kein Monopol auf Kritik, Protest und Widerstand!

 

1. Wenn ich auf die Demo gehe oder im Park bei den Parkschützern bin, dann demonstriere ich so wie es zu ihrem Aktionskonsens passt, friedlich, auch wenn ich darauf gar keine Lust habe und es mir unter den Nägeln brennt...

 

2. Wenn ich selbst ne Aktion plane, bestimme ich mit den AktivistInnen selbst unseren Aktionskonsens, wenn das ne Farbbeutelaktion oder ne militante Demo ist, dann ist das unsere Sache...

 

Fazit: Bitte lasst doch einfach so n Quatsch wie "blöde friedliche Demo" oder "blöde Farbbeutelwerfer" sondern entscheidet einfach autonom wo ihr mitmachen wollt. Weder sollten Militante die friedliche Aktion, noch sollten Friedliche die militante Aktion kaputt machen. Ein bischen Respekt sollte doch selbstverständlich sein.

 

In diesem Sinne: Ob friedlich oder militant, gewaltig ist der Widerstand!!!