Es sind wieder extreme Zeiten angebrochen. Mit dem Vorwurf des „Extremismus“ sollen politische Strömungen, die von einer undefinierten aber angeblich richtigen Mitte abweichen, stigmatisiert und isoliert werden. Der Extremismusansatz hat mit der Totalitarismustheorie bereits eine lange Geschichte und begründet auf vermeintlich wissenschaftlicher Basis die Gleichsetzung gegensätzlicher politischer Richtungen. Mit der schwarz-gelben Bundesregierung gibt es aktuell Vorstöße über das übliche Maß der politischen und ideologischen Gleichsetzung von „Linksextremismus“ und „Rechtsextremismus“ hinauszugehen. Die neue Regierung plant Bundesmittel fortan gegen alle „Extremisten“ zu verwenden. Wer als extrem ge(t)adelt wird, soll aus der politischen Arena verdrängt werden.
Mit diesem Dossier wollen wir eine Sammlung von Texten und Multimedia-Beiträgen zu diesem Thema anbieten. Das Dossier wird unter www.antifaschistische-linke.de laufend aktualisiert. Solltet ihr Ergänzungen haben, dann schreibt sie uns doch bitte.
+++HINTERGRÜNDE+++
Texte
Christoph Butterwegge
Fatale Gleichsetzung von Links und Rechts
Tageszeitung Junge Welt, 14.11.2008
Das war Jesses Geschoß [PDF 62 KB]
Tageszeitung Junge Welt, 01.12.2010
Linke unter Generalverdacht
AKuBiZ e.V.
Pirnaer Verein stellt sich gegen eine »Extremismusklausel«
In der Broschüre „Total Extrem“, die im Jahr 2010 erschienen ist, informiert die Antifaschistische Linke Berlin
auf 76 Seiten über die so genannte Totalitarismus- und
Extremismusideologie. Diese Ideologie setzt Links und Rechts
gleich, verharmlost so die Gefahr von Neonazismus und ist
explizit gegen linke, antifaschistische Ansätze gerichtet.
Erhältlich in Druckform ist die Broschüre beim Antifaversand „Red Stuff“ oder auf unseren Infotischen.
→Download PDF-Datei [2,3 MB]
Video
http://www.youtube.com/watch?v=hzGn_TIR4ZI&feature=player_embedded
Der Extremismusbegriff ist in aller Munde aber woher kommt er und was steckt hinter dem Schlagwort? Als Kampfbegriff soll er das Gleichsetzen von Links und Rechts erleichtern – aber wie berechtigt ist die sog. Extremismustheorie? Darüber sprach das Diskurskombinat, ein virtuelles Forum für kritische Wissenschaftler und politische Aktivisten, mit dem Faschismus-Experten Prof. Wolfgang Wippermann von der FU Berlin.
+++PROTESTE GEGEN JESSE-VERANSTALTUNG IN FREIBURG UND REAKTIONEN+++
Texte
Antifaschistische Linke Freiburg
Geschichtsrevisionistische Veranstaltung mit Eckhard Jesse -
Missbrauch des Gedenkens an die deportierten badischen Juden
Gemeinsame Erklärung Freiburger Gruppen
Wir dulden keine Geschichtsverdrehung an der Uni Freiburg
Flugblatt
Download PDF [393 KB]
Antifaschistische Linke Freiburg
Extremistische Mitte: Protest gegen Jesse-Vortrag wird von Bereitschaftspolizei unterbunden
Rektorat der Uni Freiburg
Offener Brief an den Asta [PDF 101 KB]
U-Asta Uni Freiburg
Antwort auf den Offenen Brief des Rektorats
→Download PDF [39,1 KB]
Antifaschistische Linke Freiburg
Offener Brief an die Katholische Akademie der Erzdiözese Freiburg
Audio
Mittwoch, 10. November 2010
Gespräch mit unserem Sprecher Nils Bornstedt bei Radio Dreyeckland über den geplanten Protest gegen eine Uni-Veranstaltung mit dem „Extremismus-Forscher“ Eckhard Jesse und über allgemeine Fragen zur „Totalitarismus-Theorie“:
Donnerstag, 11. November 2010
Bericht bei Radio Dreyeckland über die Proteste gegen einen Vortrag von Eckhard Jesse und das massive Polizeiaufgebot an der Uni Freiburg:
Donnerstag, 18. November 2010
Im Morgenradio bei RDL ist die Veranstaltung mit Eckhard Jesse in der Freiburger Universität
nochmals Thema. Die Antifaschistische Linke Freiburg, der
Vizerektor der Uni Freiburg und der U-Asta schildern in der
Sendung ihre Positionen vor allem zum massiven Polizeieinsatz
in den Räumen der Uni:
Einleitung – Download [6 MB]
Nils und Ringo, Antifaschistische Linke Freiburg – Download [14 MB]
Prof. Dr. Heiner Schanz, Vizerektor der Uni – Download [18,5 MB]
Vincent Heckmann, U-Asta der Uni Freiburg – Download [10 MB]
Kommentar von Michel Menzel, Redakteur bei RDL – Download [3,5 MB]
Presse
Badische Zeitung, 05.11.2010
Linke wollen den Politologen Jesse nicht an der Uni haben
Junge Welt, 06.11.2010
Ungeheuerlicher Akt
Badische Zeitung, 11.11.2010
Linke Demonstranten stören Univortrag des Politologen Jesse
Badische Zeitung, 30.11.2010
Das Uni-Rektorat kritisiert den Asta scharf
Fudder, 01.12.2010
Uni-Rektorat: Kritischer Brief an Asta
Badische Zeitung, 02.12.2010
Brief mit Beigeschmack
Ergänzung
Vielen Dank für die Materialiensammlung.
Sehr empfehlenswert sind auch die Texte der »INEX - Gegen jeden Extremismusbegriff« aus Leipzig. Die hatten bereits 2008 das Vergnügen eines Jesse-Vortrages. Besonders gefällt mir daran, dass sie kein Problem mit dem Extremismusbegriff haben, weil er ihre Parteiarbeit - also das Mitmachenwollen an der ganzen Scheisse - stört; das bereitet mit nämlich, bei all ihrer berechtigten Kritik, doch etwas Bauchschmerzen beim Protest "linker" Parteien gegen Extremismus- und Totalitarismusbegriffe.
-> http://inex.blogsport.de
Auch interessant sind deren Vorträge zu linker Kritik am Stalinismus. Denn auch wenn eine Gleichsetzung von Links und Rechts nicht gerechtfertigt ist, muss man sich als Kommunist mit den Fehlern seiner Geschichte auseinandersetzen. Fehler, die zu autoritären Regimen führten sowie Zwangsarbeit, Knast und Tod für Millionen von Menschen bedeutete.