Vortrag in der Uni
Linke Demonstranten stören Univortrag des Politologen Jesse
Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen ist ein Vortrag in der Freiburger Uniunter massivem Polizeischutz gehalten worden: Nach der Rede von Ministerpräsident Mappus wurde jetzt auch der Vortrag von Eckhard Jesse von Polizisten flankiert.
"Wir hätten gerne eine Universität, in der keine Polizei steht", sagte
Vizerektor Heiner Schanz vor der Veranstaltung gegenüber der BZ
angesichts der Tatsache, dass nach dem Vortrag von Ministerpräsident Mappus erneut eine Rede in Anwesenheit von einer großen Polizeitruppe stattfand.
Im Vorfeld hatten elf linke Gruppierungen angekündigt,
den Vortrag des Extremismusforschers der Technischen Universität
Chemnitz zu stören – unter anderem, weil sie Jesses Einteilung in
weichen Extremismus (dazu zählt der 62-Jährige die Partei Die Linke) und
harten Extremismus (laut Jesse gehört dazu die NPD, die den
demokratischen Staat komplett ablehnt) und seinen Vergleich von Links-
und Rechtsextremismus ablehnen.
Jeder der rund 100 Besucher des Vortrags wurde vor dem Eintritt in Hörsaal 1010 im Kollegiengebäude I von Sicherheitspersonal kontrolliert und musste seine Taschen abgeben. Jesse konnte seinen Vortrag erst mit 20-minütiger Verspätung beginnen, da rund 25 Personen lautstark "Jesse raus" skandierten und auf Trillerpfeifen lärmten.
Nachdem sowohl Vizerektor Schanz als auch Jens Awe vom Mitveranstalter
Studium Generale vergeblich versucht hatten, die Störer zum Zuhören zu
bewegen, rückten nach und nach immer mehr Polizisten in den Hörsaal ein.
Auch die Bemühungen anderer Besucher, mit den Störern ins Gespräch zu
kommen, scheiterten. Insgesamt 16 Störenfriede, darunter 11 Studierende,
wurden von der Polizei des Saales verwiesen, Gewalt wurde dabei nicht
angewendet. Ihre Personalien wurden aufgenommen. Es werde geprüft, ob
gegen sie wegen Hausfriedensbruchs oder Verstoßes gegen das
Versammlungsgesetz ermittelt werde, sagte Polizeisprecher Karl-Heinz
Schmid. Zehn weitere Protestierende aus der Besetzerszene verließen
danach freiwillig den Saal. "Wir haben unsere Bestes versucht", sagte
Awe. "Es ist für uns selbst schwierig, dass der Vortrag nur so
gewährleistet werden kann."
Nachdem alle Störer den Saal verlassen hatten, konnte Jesse, der zum
dritten Mal als Redner zu Gast an der Universität Freiburg war, mit
seinem Vortrag beginnen. Gleich zu Beginn betonte er, dass er keine
Gleichsetzung von Links- und Rechtsextremismus beabsichtige. Als harte
Extremisten bezeichnet der Herausgeber des Jahrbuchs und der
Schriftenreihe "Extremismus und Demokratie" diejenigen, die den
demokratischen Verfassungsstaat in Gänze ablehnen und einen
Systemwechsel anstreben, während sich laut Jesse weiche Extremisten nur
gegen bestimmte Bereiche demokratischer Verfasstheit, beispielsweise
gegen bürgerliche Freiheits- und Gleichheitsrechte, richten und sich
ansonsten an demokratische Prinzipien halten.
Anschließend beleuchtete Jesse Ideologie, Strategie und Organisation von
NPD, DVU und Republikanern sowie von der Partei Die Linke (die
partielle Absage der Linke an das System der Bundesrepublik ist laut
Jesse in Teilen der Öffentlichkeit wenig bemerkt), der DKP und der
Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands.
Wie viele Beamte am Mittwochabend im Einsatz waren, wollte Polizeisprecher Schmid nicht sagen.
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Proteste gegen Jesse in Karlsruhe
Antifa stürmt die Bühne
Karlsruhe - Bei der Veranstaltung "Karlsruhe zeigt Flagge gegen Rechts" (ka-news berichtete) im Konzerthaus ist es während des Referats des "Extremismusforschers" Eckhard Jesse zu einer Störung durch die Antifa Karlsruhe gekommen. Während des Vortrags stürmten mehrere Mitglieder der Antifa unter "Alerta, Alerta, Antifaschista"-Rufen die Bühne und versuchten ein Transparent mit der Aufschrift "Antifaschismus ist extrem wichtig, nicht extremistisch" zu entfalten, woran sie jedoch von der Security gehindert wurden.
Die Antifa kritisiert an Jesse, dass er linken und rechten Extremismus gleichsetze. Außerdem soll er die Umtriebe der NPD und Rechtsextremismus im Allgemeinen bagatellisieren. "Linke Ideen, die vom Gedanken der Gleichheit aller Menschen getragen sind, auf eine Stufe mit menschenverachtender rechter Ideologie zu stellen ist wissenschaftlicher und politischer Blödsinn", meint Tobias Jahnke, Sprecher der Autonomen Antifa Karlsruhe.
Gegen jede Art von Extremismus
Die Veranstaltung "Flagge zeigen gegen Rechts" war vor allem wegen des in der Badener Straße 34 geplanten Nazizentrums ins Leben gerufen worden (ka-news berichtete). Die Stadt wollte ein deutliches Zeichen gegen jede Art von Extremismus, also auch gegen Linksextremismus, setzen.
Während die Stadtverwaltung gegen das geplante "Kulturzentrum" der NPD über die Abänderung der Nutzungserlaubnis in der Badener Straße vorgegangen war, hatte die Antifa zu einer friedlichen Demonstration, dem "Stuhlgang gegen Rechts", aufgerufen, an dem sich auch einige Karlsruher Politiker beteiligt hatten (ka-news berichtete).
Jesse klar gegen ein Verbot der NPD
Während der Veranstaltung verteilte die Antifa im Konzerthaus Flugblätter, auf denen sie sich gegen die von den Referenten vertretene Gleichsetzung von Antifaschismus und Nazi-Ideologie wehrten und auf die angeblichen Verbindungen der Referenten zu Rechten aufmerksam machten. So soll Jesse nach Auskunft der Kritiker Kontakte zu führenden Protagonisten der "Neuen Rechten" haben. Auch sein Buch "Die Schatten der Vergangenheit - Impulse zur Historisierung des Nationalsozialismus" soll inzwischen als Standardwerk des "gemäßigten Geschichtsrevisionismus" gelten.
Jesse selbst distanzierte sich in seinem immer wieder von ironischem Beifall und Husten unterbrochenem Vortrag von den Vorwürfen. "Ich setze linken und rechten Extremismus nicht gleich", meinte er während seines Referats. In diesem sprach er sich klar gegen ein Verbot der NPD aus, da dieses "nicht effizient" sei und unter anderem "die NPD radikal machen" würde. Außerdem sei er dagegen, der NPD Räume zu verwehren da sie sonst von ihrer "Opferrolle" profitieren würde. (pbr)
»http://ka-news.de/karlsruhe/news.php4?show=pbr2008616-22B
Flagge gegen Rechts
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Flagge gegen Rechts
anarchie & kommunismus
Als ich mich gerade in den Saal gesetzt hatte laberte mich paar Minuten ein alter Typ zu und meinte ohne auf mich einzugehen "Du bist viel zu jung um hier eine Meinung zu haben...du hast keine ahnung von politik bla bla bla"
ich mich dann halt genervt wegesetzt - doch dann provozierten mich andauernd fast ohne Pause wieder zwei andere alte Männer und sagten mir das ich meine Kapuze abnehmen solle usw. ich habe sie dann einfach ignoriert und meine Kapuze aufgelassen was aufgrund der Kameraüberwachung der Bullen meiner Meinung nach auch gerechtfertigt war.
Auf einmal riss mir einer der alten Säcke dann mit Gewalt die Kapuze herunter und schaute mich mit rotem Gesicht wutschnaubend an. Der Staatsschutz verhinderte hier das es zu einer wieteren eskalation gekommen wäre und redete beschwichtigend auf den alten mann ein. Oo
nur eins dazu: sehr sehr komishce leute die von diesem "jesse" angezogen werden...OoOo