Nachdem wir vergeblich versucht hatten, mit dem Auto in die Nähe des im Norden von Strasbourg gelegenen Blockadepunktes der NATO-ZU-Kampagne zu gelangen, erreichten wir gegen 7:30 Uhr den öffentlichen BLOCK-NATO-Treffpunkt an der Universität. Unterwegs sah man Gruppen von DemonstrantInnen, die versuchten, in die Innenstadt zu gelangen und Polizeitrupps, die relativ planlos gegen diese vorgingen und hierbei den Verkehr lahmlegten. Wir selbst konnten die Kontrollpunkte unbeschadet passieren. Andere mussten hierbei scheinbar Einschüchterungsversuche, Durchsuchungen und willkürliche Beschlagnahmungen der Polizei über sich ergehen lassen.
Bericht und Fotos von der Blockade und Demonstration der BLOCK-NATO-Kampagne
(Vorab: Dies ist ein individueller Erlebnisbericht, der auf den
Erfahrungen meiner Gruppe beruht. Bitte ergänzt diese Eindrücke, damit
ein besseres Gesamtbild entsteht!)
Wir erfuhren, dass es in der Nähe des "Place
de la République" gelungen war, eine Blockade zu errichten und
schlossen uns dieser an. Die Blockade bestand aus bis zu 300 Personen,
bezog sich auf die "Avenue de la Paix", einer Verbindungsstraße der
beiden Sicherheitszonen, und wurde bis etwa 13 Uhr Aufrecht erhalten.
Nachdem die Polizei anfangs gewaltsam auf die DemonstrantInnen reagiert
und auch Tränengas eingesetzt haben soll, hielt sie sich in diesem
Zeitraum weitgehend zurück. Die Situation war enspannt,
Samba-AktivistInnen und Clown-Army sorgten für gute Laune und es boten
sich gute Gelegenheiten für Pressearbeit.
Zur Unterstützung
der angemeldeten Großdemonstration an der Europabrücke, von der man
immer noch hoffte, dass sie nach der Unterminierung des
Demonstrationsverbotes doch in die Innenstadt gelangen könnte, begab
man sich schließlich in Form eines Demonstrationszuges zur "Pont
d'Anvers", die allerdings von einem Großaufgebot von Polizeikräften
gesichert wurde. Auf der anderen Seite waren die Rauchschwaden der
brennenden Häuser (hierüber ist ja ausreichend berichtet worden), sowie
der Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern zu sehen. Massen an
Polizeikräften passierten die Brücke und versuchten mehrfach, die
Situation eskalieren zu lassen, indem sie DemonstrantInnen massiv
bedrängten. Vereinzelt kam es auch zu gewaltsamen Übergriffen von
Seiten der Polizei, auf die entschlossen aber gewaltfrei reagiert
wurde. Man entschloss sich schließlich, über eine Parallelbrücke zur
Großdemonstration zu stoßen, wurde dann jedoch auf einer weiteren
Brücke von einem weiteren Polizeiaufgebot daran gehindert. Gegen 18 Uhr
verließ unsere Gruppe die Demonstration.
Videos von BLOCK-NATO
Weiteres Video
Weg vom Universitätsplatz bis zum Blockadepunkt