Video: kalte Blockadenacht auf den Castorgleisen

Schienenblockade Widersetzen

Harlingen im Wendland. Die Auseinandersetzung um den Atomausstieg und die Laufzeitverlängerungen werden hier auf den Gleisen ausgetragen. Immer mehr Atom-Kraft-GegnerInnen erreichen die Castor-Transportstrecke. Nach und nach sitzen mehrere Tausend Menschen geschlossen auf den Schienen und blockieren die Bahnstrecke zum Verladebahnhof in Dannenberg. Mit Decken, warmer Suppe und Musik bereiten sie sich auf eine lange Nacht vor.

 

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Transkript (zum übersetzen für potentielle Untertitel)

 

Sprecher: Harlingen im Wendland. Die Auseinandersetzung um den Atomausstieg und die Laufzeitverlängerungen werden hier auf den Gleisen ausgetragen. Immer mehr Atom-Kraft-GegnerInnen erreichen die Castor-Transportstrecke. Nach und nach sitzen mehrere Tausend Menschen geschlossen auf den Schienen und blockieren die Bahnstrecke zum Verladebahnhof in Dannenberg. Mit Decken, warmer Suppe und Musik bereiten sie sich auf eine lange Nacht vor.

AktivistIn I: Wir sind hier in der Nähe von Hitzacker mit 5000 Leuten auf den Gleisen und allem Anschein nach ist die Polizei ratlos, wie sie uns hier runterkriegen soll mit vernünftigen Mitteln, weil das eine friedliche Sitzblockade ist und sie uns hier nicht mit adequaten Mitteln runterkriegt. Zumal ihre Nachschubwege abgeschnitten sind von Trekkern. Die Stimmung ist super. Ja ist toll.
Wir waren hier von Widersetzen schon vor zwei Jahren, da waren wir mit 400 Leuten hier und jetzt sind wir 5.000 oder so. Ich weiß es nicht. Ja das ist berauschend. Wir waren erst im Camp in Hitzacker sind da heut morgen dann mit ca 1.000 Leuten los und es kamen immer mehr dazu. Es ist toll.


AktivistIn II: Alles eingepackt, was man so braucht: warme Klammoten, Schokolade, Regenkleidung und gute Freunde mitgenommen.


AktivistIn III: Ich finde es einfach super, wie die Wendländer uns hier versorgen: mit Decken und warmen Klammotten und Essen und warmer Suppe gekocht und ich weiß nicht was. Das ist richtig toll. Und was mich sehr beeindruckt, ist auch, wie Bauern organisiert sind mit den Trekkern und es tatsächlich schaffen die Polizei zu stoppen und überall einfach Sperren zu machen. Also wahnsinn.

AktivistIn IV: Wir als Bäuerliche Notgemeinschaft sind hier in mehreren Kleingruppen heute morgen oder mittag losgefahren, um die Kreisel zu blockieren, um den Nachschub für die Polizei zu blockieren. Wir als Bauern leben hier, ernten unsere Früchte, wir können hier nicht weg, wenn etwas passiert mit den Castoren. Jeder andere kann weg, aber wir können unser Land nicht mitnehmen.

AktivistIn V: Ja, ich bin als Seelsorgerin hier. Wir sind ne ganze Menge, an die 50, in Teams aufgeteilt, von der Kirche. Der Castor steht jetzt ja in Dahlenburg und ist in NATO-Draht eingepackt und kann heute, wird heute nacht nicht weiterfahren und das heißt ja anscheinend, dass sie nicht planen hier sofort zu räumen. Und es ist auch nicht räumbar, soweit ich die Situation hier einschätze. Ausser wenn es ganz viele Verletzte geben soll. Und das kann es nicht sein.

Polizeiansprache: Bei ihrer Blockade hier auf den Gleisen handelt es sich um einen Verstoß gegen versammlungsrechtliche Bestimmungen. Sie sind aufgefordert den kompletten Bereich der Gleisanlage zu verlassen.

Sprechchor: ABSCHALTEN! ABSCHALTEN! ABSCHALTEN! ...

Polizistin: Gehen Sie freiwillig mit?

sprecher: Obwohl die Polizei...

Polizist: Auf die Beine! Das ist ihre Alternative. Auf die Beine! OK, dann schmeiß ihn solange in die Büsche, bis er fertig ist.