Solidarität mit den Kirchenbesetzern!

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Heute, am 25. Juli 2010, haben einige FriedensaktivistInnen die Eberhardskirche auf der Stuttgarter Königsstraße besetzt. Grund dafür war, dass vor dem öffentlichen Bundeswehrgelöbnis am 30. Juli, das auf dem Stuttgarter Schlossplatz stattfinden wird, ein Gottesdienst für die Soldaten in dieser Kirche stattfinden soll. 

 

Die AktivistInnen hielten nach dem heutigen Gottesdienst eine Rede zum Thema " Krieg und Frieden" und über den Widerspruch zwischen christlicher Friedensmoral und uniformierten Soldaten in einem "Gotteshaus". Die friedlich handelnden AktivistInnen wurden nach ca. 3 Stunden gewaltsam durch Polizeibeamte aus der Kirche getragen und anschließend in Gewahrsam genommen. Der zuständige Dompfarrer und Stadtdekan Michael Brock, erteilte den AktivistInnen, die sich die ganze Zeit hinüber friedlich verhielten, bis Freitag Hausverbot.


Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie die katholische Kirche, die anscheinend hinter den 10 Geboten steht ( 5.Gebot: "Du sollst nicht töten!") verantworten kann, eine Bundeswehrveranstaltung, deren Soldaten im Ausland Krieg führen, in einem Gottesdienst willkommen zu heißen und FriedensaktivistInnen, die dagegen protestieren von der deutschen StaatsGEWALT heraustragen zu lassen.

 

Wir, die Antifaschistische Initiative Leonberg [AIL], solidarisieren uns ausdrücklich mit den Festgenommenen und kritisieren die Kooperation von Kirche, Polizei und einer kriegstreibenden Bundeswehr aufs Schärfste. Daher rufen wir auf am Freitag, den 30. Juli an den Blockaden gegen das Bundeswehrgelöbnis auf dem Schlossplatz teilzunehmen um dieses Militärspektakel zu verhindern!

"Soldaten sind Mörder" (Kurt Tucholsky)

NIE WIEDER KRIEG !

Antifaschistische Initiative Leonberg [AIL]

Weitere Infos unter:

www.blockbw.tk
www.kriegstreiberblockieren.blogsport.de
www.otkm.bplaced.net/Joomla/

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kleines video von der räumung

Mit einem Flyer wurden Kirchenbesucher- und PassantInnen auf das Anliegen aufmerksam gemacht. Hier sei der Text zitiert:

 

Das öffentliche Gelöbnis der Bundeswehr am 30. Juli verhindern!

Wir wollen heute diese Kirche mit friedlichen Mitteln „besetzen“ und hoffen dabei auf euer Verständnis oder zumindest auf die Offenheit eurerseits mit uns über unser Anliegen zu diskutieren.

Wir haben vor bis zum 30. Juli in der Kirche zu bleiben.

Grund dafür ist das öffentliche Bundeswehr-Gelöbnis am 30. Juli vor dem neuen Schloss, das wir verhindern wollen. Ein Teil dieses militärischen Spektakels soll ein Gottesdienst am gleichen Tag hier in der St. Eberhards-Kirche sein. Wir sind davon überzeugt, dass ein solches Gelöbnis bei dem junge Rekruten ihre bedingungslose Treue gegenüber der Bundesrepublik Deutschland schwören, nicht zu trennen ist von den Kriegen die die Bundeswehr aktuell weltweit führt. Dass diese Kriege nicht im Interesse von Menschenrechten geführt werden, sondern allein von Profit- und Machtinteressen motiviert sind, ist einer stabilen Mehrheit der Bevölkerung bewusst. Gerade das Beispiel Afghanistan, wo während der Besatzungszeit die Alphabetisierungsrate noch weiter gesunken und die Arbeitslosenrate klar angestiegen ist, entlarvt die Propaganda der Regierung und Militärführung sehr deutlich.

Öffentliche Gelöbnisse und auch der davor geplante Gottesdienst hier in der Kirche, haben in erster Linie die Funktion diesen Kriegseinsätzen und dem Militär als solchem Legitimität zu verleihen. Mithilfe massiver Öffentlichkeitsarbeit sollen das Ansehen der Bundeswehr und die Zustimmung zu ihren Kriegseinsätzen in der Bevölkerung erhöht werden. Dazu hat die Bundeswehr ihren Etat für Werbe- und Rekrutierungsmaßnahmen in der Öffentlichkeit von 12 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 27 Millionen Euro im Jahr 2010 mehr als verdoppelt. Öffentliche Gelöbnisse sind ein Teil dieser Strategie und bedeuten gleichzeitig einen Bundeswehr-Einsatz im Inneren.

Wir werden diese Entwicklung nicht länger hinnehmen und fordern alle auf sich ebenso wie wir gegen eine zunehmende Militarisierung der Gesellschaft und Kriegspropaganda zu engagieren!
Mit der Besetzung der St. Eberhards-Kirche wollen wir zumindest einen Teil des öffentlichen Gelöbnisses am 30. Juli stören. Wir wenden uns dabei ausdrücklich nicht gegen Aktivitäten wie z.B. Vesperkirche die normalerweise in diesen Räumlichkeiten stattfinden, sondern ausschließlich gegen die Werbung für das organisierte Morden und Ausplündern anderer Länder! Wir versichern außerdem, dass wir alle „normalen“ Veranstaltungen in dieser Kirche nicht stören oder behindern werden. Nur den Gottesdienst am 30. Juli – Teil der militärischen Propaganda-Show, namens „Gelöbnis“ - werden wir nach allen Kräften vereiteln!

Das öffentliche Bundeswehr-Gelöbnis am 30. Juli verhindern!

Für eine Welt ohne Krieg und Ausbeutung!