[Heidelberg] Jonathan Stumpf: Nazi-Skinhead und intellektueller Rassist

So präsentiert sich Stumpf als Autor der "Ketzerballaden" bei einer "Lesung" in der Gondel

Seit rund zwei Jahren studiert in Heidelberg der Rassist und Neonazi Jonathan Alan Stumpf am Zentrum für Altertumswissenschaften der Universität Heidelberg. Stumpf ist von der Optik ein klassischer Skinhead. Er gibt sich jedoch - zum einen durch das Studium, zum anderen durch seine selbst verfassten Gedichte und Texte - einen intellektuellen Anstrich. Kommiliton*innen fällt der 27-Jährige ab und an durch rassistische und rechte Sprüche auf, auch wenn er sich an der Uni sonst eher bedeckt hält. Mit dem Satz "Stell dir dein Deutschland ohne einen Ausländer vor" konfrontierte er beispielsweise Mitstudierende.

 

Neben auffälligen klassischen Skinhead- oder Rock'n'Roll-Tätowierungen wie Spinnenetzen auf den Ellbogen, dem so genannten Eight Ball, den "Fuzzy Dices" oder einem Pinup-Girl trägt Stumpf auf dem rechten Unterarm einen SS-Totenkopf und auf der linken Brust eine Triskele, wie sie vom verbotenen Rechtsrock-Netzwerk "Blood & Honour" und der rassistischen südafrikanischen "Afrikaner Weerstandsbeweging" verwendet wird.


Rechter Lebenslauf

Der am 13. August 1988 in Richmond, Virginia (USA), geborene Stumpf fiel in den vergangenen sieben Jahren immer wieder durch rassistische Ergüsse, fremdenfeindliche Angriffe und tätliche Auseinandersetzungen mit Andersdenken auf. In seiner Pforzheimer Zeit war Jonathan Stumpf Mitte der 2000er Jahre einer der Köpfe der rund 30-köpfigen Nazi-Truppe "Heidnischer Sturm Pforzheim". Diese Gruppierung machte unter anderem mit Aufklebern auf sich aufmerksam, auf denen in altdeutschen Druckbuchstaben "Dromneduj" geschrieben stand – rückwärts gelesen heißt das "Judenmord".
Unter anderem wegen einer rassistischen Hetzjagd auf einen schwarzen Jugendlichen im Oktober 2009 in Pforzheim wurde Stumpf im April 2010 vom Landgericht Karlsruhe zu 12 Monaten Haft ausgesetzt auf 3 Jahre zur Bewährung verurteilt.
Im Jahr 2009 zog Stumpf von Pforzheim nach Freiburg, wo er eine zweijährige Fachhochschule besuchte. 2011 legte er dort das Fachabitur ab. Bis 2011 lebte der Nazi in Freiburg.
Im Frühjahr 2011 veröffentlichte Stumpf unter dem Pseudonym "Johannes Scharf" das rassistische Buch "Sein oder Nichtsein – Gedanken über Religion und Rasse" im "Forsite"-Verlag des Naziversands "Parzifal". Das Buch wurde im April 2015 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert.
Zwischenzeitlich fuhr der Nazi mehrere Monate zur See und besuchte unter anderem Ghana und Lagos (2012).
Im Sommer 2012 ist Stumpf Soldat bei der US Army in der "D Company Task Force 1 50th Infantry". Er absolviert eine mehrwöchige Infanterie-Grundausbildung in Columbus, Georgia (USA). Danach war er im bayerischen Grafenwöhr stationiert.
Stumpf feierte Ende 2012 mit den Nazis vom 2014 verbotenen "Freien Netz Süd" in deren Immobilie in Oberprex (Oberfranken). Zu dieser Zeit besuchte er auch regelmäßig Konzerte von Rechtsrock-Bands, oftmals zusammen mit seinem "Kameraden" Philipp Mang (Emmendingen).

 

Kein Blatt vorm Mund

Auch im WorldWideWeb tummelt sich Jonathan Stumpf. So schrieb er im 2007 gegründeten Nazi-Internetforum Thiazi.net unter dem Nickname "DrMartens" eifrig mit. Das Forum wurde 2012 u.a. wegen Volksverhetzung, NS-Verherrlichung und rassistischem Gedankengut von den Ermittlungsbehörden zerschlagen.
Im sozialen Netzwerk Facebook, in dem sich Stumpf mit verschiedenen Profilen tummelt, verschleiert der 27-Jährige seine Verehrung von NS-Protagonisten kaum. So schwärmt er unter anderem vom Nazi-Märtyerer Horst Wessel und dem "Reichsjugendführer" Baldur von Schirach.
Seine Gesinnung blitzt bei Facebook ständig auf, wenn er beispielsweise in Bundeskanzlerin Angela Merkel eine "Hochverräterin" sieht oder Posts der so genannten Identitären Bewegung positiv gutiert.

Mit der Szene fest verbandelt
Zu seinen Bekanntschaften zählen zahlreiche Aktivist*innen und Angehörige der rechten Szene wie beispielsweise Jan Jaeschke (NPD Rhein-Neckar), Rogert Ziebart (Hate Crew, Band "Breakdown") oder Johannes Bachmann (Ex-"FN Kraichgau" - jetzt "Die Rechte Rhein-Neckar"). Auch zu Anhängern der "Identitären" hält Stumpf den Kontakt. Als Beispiele seien hier Benjamin Stein (Ex-NPD, "Identitäre Bewegung Schwaben", AfD) und Ronnie Hellriegel (NPD Stuttgart, Identitäre) aufgeführt. Den ehemaligen NPD-Landesvorsitzenden in Baden-Württemberg, Alexander Neidlein, zählt Stumpf ebenfalls zu seine Bekanntschaften.
Auch mit rechten Verbindungsstudenten ist der Nazi "dicke". So zählt u.a. der Aktive der Heidelberger Burschenschaft Normannia Nicolas Tschich zu seinen Facebook-Freunden.

Publizistische Tätigkeiten
Stumpf veröffentlichte in der jüngere Vergangenheit zehlreiche Artikel in rechten Magazin wie dem NPD-nahen Blatt "hier & jetzt" (1 und 2) von Arne Schimmer (NPD, "Burschenschaft Dresdensia-Rugia zu Gießen"). Daneben wurden Stumpfs Machwerke auch in den rechten Postillen "Volk in Bewegung" sowie "Deutschland in Geschichte und Gegenwart". "Volk in Bewegung" wird im "Nordland-Verlag" des langjährigen Nazi-Aktivisten Thorsten Heise (Frettenrode, Thüringen) herausgegeben. Neben Scharf tummeln sich in den Blatt auch andere Autoren aus der rechten Ecke, wie die Revisionisten und Holocaust-Leugner Gerd Zikeli ("Europaburschenschaft Arminia Zürich zu Heidelberg" - heute: "Burschenschaft Arminia Zürich zu Karlsruhe"), Horst Mahler, Gerd Honsik oder Bernhard Schaub. Die "Schriftleitung" haben die Nazis Roland Wuttke und Rigolf Hennig (NPD) inne.

Eigene Bücher
2013 erschien Stumpfs Roman "Das Kreuz des Südens. Exodus aus Europa" im Gröditzer Nazi-Verlag "libergraphix" bzw. "label33" unter dem Alias Johannes Scharf. In dem Buch beschreibt Stumpf ein Europa, das vom Islam "Überrollt" wurde und im Chaos versinkt. Die letzten "Weißen" wollen in Neuseeland einen neuen Staat nach ihren "europäisch geprägten" Vorstellungen etablieren. Zu erhalten ist das Machwerk u.a. im "Weltnetzladen" des Nazis Lars Käppler (Ex-NPD, Ex-BDVG) aus Neckarwestheim.
Im Buch "Kassandrarufe. Fabeln wider den Zeitgeist" von 2015 schwadroniert Stumpf (wieder unter dem Alias Johannes Scharf) von der "Abschaffung Europas" durch forcierten "Bevölkerungsaustausch". Dabei feiert er die rassistische, nationalistische PEGIDA als "Signal der Hoffnung" ab, die "gegen die Überfremdung ihrer Heimat und die Islamisierung des Abendlandes auf die Straße gingen" (aus dem Beschreibungstext des Buches beim "Kopp-Verlag").
Unter seinem Klarnamen veröffentlichte der Nazi im Jahr 2016 sein Buch "Helmel: Novelle über einen deutschen Jagdflieger" (Selbstverlag, Heidelberg). Im selben Jahr erschienen Stumpfs "Ketzerballaden: Spottgedichte eines Antichristen", in denen er ausgewählte Bibelstellen spöttisch in Reimform karikiert.

 

 

Weitere Infos zu Jonathan A. Stumpf:

https://linksunten.indymedia.org/de/node/13120

https://linksunten.indymedia.org/de/node/58059

https://linksunten.indymedia.org/de/node/23227

https://linksunten.indymedia.org/de/node/49062

https://linksunten.indymedia.org/de/node/95693

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Der Typ rechts ist Florian Stech, Nazi-Gewalttäter aus Offenburg.

Der zweite von Rechts ist Philipp Mang.

Kann jemand bei euch aus Ba-Wü mal nachsehen ob es Verbindungen zum Hammerskinnetzwerk gibt?

 

Er war am 13.12.2014 beim Hammerfest in Toul, aber Mitglied ist er nicht.

Der Nazi J. Stumpf studiert seit dem Sommersemester 2014 Geschichte und Germanistik an der Uni HD.

Danke.

er wohnt in einem Student_innen-Wohnheim in der Heinrich-Fuchs-Str. 44, Wohnung 109, Heidelberg-Rohrbach

Die Betrachtung seines Militär-Lamettas zeigt, dass er mit der Schußwaffe richtig gut umgehen kann: Der "Private First Class" (vergleichbar dem deutschen Obergefreiten) Stumpf trägt neben den bunten Streifen für gute Soldatendienste in der US-Army noch ein "U.S. Army Marksmanship Qualification Badge" im höchsten Rang "Expert" (das eher deutsch anmutende eiserne Kreuz im von unten offenen Kranz) und die Schützenschnur der Bundeswehr (können auch Angehörige anderer Streitkräfte erwerben) in der höchsten Stufe "Gold".

Die höchste Stufe zu erlangen ist da nicht sonderlich schwer... Spreche aus Erfahrung.

... im Schwimmbad an der Ecke.

Jonathan Stumpf [alias Johnny Krake] arbeitet neben seinem Studium im AQWA-Bäderpark in Walldorf (ca. 15 km von Heidelberg entfernt). Dort dreht er im Freibad seine Runden als Schwimmmeister. Auch im dortigen Hallenbad wurde er schon mal gesehen. Anhand seiner zahlreichen und auffälligen Tätowierungen ist der Typ prima zu identifizieren. Die Bäder bzw. der Bäderpark mit Sauna werden von den Walldorfer Stadtwerken betrieben.

Jonathan Stumpf besuchte die Vorlesung "Geschichte des Zionismus" an der Hochschule für Jüdische Studien (!) in Heidelberg und erhielt aufgrund des Outings in dieser Woche ein prinzipielles Hausverbot. Gut so! Offen bleibt: Welche Konsequenzen hat seine faschistische Einstellung für seine gesamte akademische Laufbahn? Danke für das detaillierte, absolut überzeugende Outing. 

Über das Hausverbot an der Hochschule für jüdische Studien wurden bereits sein Arbeitgeber im Schwimmbad, das Wohnheim und die entsprechenden Personen an der Uni in Stumpfs Studienfächern unterrichtet.

 

Fernuniverstität Hagen ruft dich, Jonathan. Kein Fußbreit den Faschisten.

Jonathan, wenn du schon dabei bist, deine Facebookprofile zu löschen, dann vergiss bitte nicht das hier: facebook.com/johnny.krake

 

Interessante Freundesliste und so offenherzig.

 

Kraken sind nicht artgeschützt.

Wir haben ein kleines Update zu Jonathan Stumpf mit aktuellen Infos verfasst.