Ein Mob hat sich gefunden... gegen die kapitalistische Stadt

Erklärung & Aufruf

Aus welcher Sicht man sie auch betrachtet, die Gegenwart ist ohne Ausweg. Das ist nicht die geringste ihrer Tugenden„

- Unsichtbares Komitee -

 

Wer die Entwicklung Berlins in den letzten Jahren verfolgt hat – und dabei nicht gerade aus dem Fenster einer Luxusbude schaute – der*die wird bemerkt haben, dass die kapitalistische Stadt ihren Raum rasant verwertet. Wie ein immer gleichbleibender Motor, wird Quartier um Quartier erschlossen, wird Haus um Haus saniert, wird einem Kiez nachdem anderen, eine neue Hippe-Scheiße angedichtet, verlieren Menschen ihr Zuhause, ihren Platz, ihren städtischen Raum...

Es soll gefälligst allen klar werden, dass in der kapitalistischen Stadt, nur Platz ist für Konsument*innen der Globalen Warenwelt. Alle Anderen, müssen noch mehr zusammenrücken, noch einen zweit Job annehmen, noch was vom Hartz für die Miete mit drauf packen oder werden wie Geflüchtete gleich irgendwo ein kaserniert.

 

All das, sind keine „normalen“ Marktlogiken, sondern ist Teil eines seit den 80er Jahren, in der westlichen Welt, forcierten Umstrukturierung der Stadt, als Wirtschaftsraum, hin zu einer Stadt, die selbst zur Ware wird.

Der Staat tut daher alles dafür, die Kieze und Plätze frei zumachen - für das neue Urbane-Klientel von Start-Ups und ähnlichem Scheiß - frei von all jenen, die nicht in eine ICH-AG verwandelt werden können, horrende Mieten zahlen oder sichtbarer Beweis für das Elend der kapitalistischen Stadt sind. Jenseits aller Kosmetik von Mietpreisbremse und Millieuschutz-Gebieten, geht es nämlich immer noch, um die Sicherung der Kapitalakkumulation, sei es mittels Immobilien oder toten Shopping-Center.

 

Ein widerständiger Kiez, wie um die Rigaer Straße, kollidiert da schon zwangsläufig mit den Vorstellung um die staatliche und kapitalistische Gestaltung des städtischen Raumes. Im Friedrichshainer Nordkiez trifft Luxus-Neubau auf die letzten teil besetzten Häuser, trifft Straßenkultur und Widerstand, auf den Bezirk und die Schweine. Begegnen sich immer mehr Menschen und durchbrechen die Cluster, werden Luxus-Neubaus verhindert (Verpiss dich CG-Gruppe)! Mit der Einrichtung des Gefahrengebiet und der Razzia wurde die Diffamierungsebene gelegt für den gestrigen Angriff und Räumung auf die R94. Eine neue Stufe der Gewalt – Schallt es aus den Medien, der Bullerei und von den Politiker*innen, aus der unaufhörlichen Diffamierungs-Machinerie. Eine Gewalt, die der depressiven Stille und der eigentlichen Gewalt, im Getöse der kapitalistischen Stadt gegenüber steht.

 

Das war ein Angriff auf die Zivilgesellschaft“ - Morgenpost über die Randale in der Flottwell Str. (erstes Februar Wochenende)


Ja, wir wollen der Sprengsatz
eurer perversen Gesellschaft sein! Gesellschaft ist perse scheiße, sie birgt nichts emanzipatives oder gar umstürzlerisches, denn eine Gesellschaft funktioniert immer über die Konstruktion eines Die und eines Wir-Gefühles. In diesem Fall: „Wir hart arbeitende Menschen der Urbanen Bourgeoisie“ und dort die „linken Chaot*innen“. Dabei ist klar die Konstruktion Gesellschaft zielt nicht zuallererst gegen linksradikalen Antagonismus, sondern dient der Nationalisierung und rassistischen Ausgrenzung, sei es im Zuge der Austeritätspolitik von „Wir Nordeuropäer“ und die „faulen Südeuropäer“ oder im Fall von Geflüchteten „Wir Deutsche“ und die „Fremden“. Das Konstrukt Gesellschaft, ist also knapp gesagt, eine Regierungstechnik. Wie heißt es doch, getroffene Hunde..., ja eure Zivilgesellschaft der Reichen werden wir immer angreifen. Es versteht sich von selbst, dass es uns scheiß egal ist, welcher Person nun der fette Mercedes oder die Luxus-Eigentumswohnung gehört, noch welches Schicksal damit verbunden ist. Es geht dabei vielmehr, um die Art der Organisierung der kapitalistischen Stadt, solange wie es um die Sicherung der Kapitalakkumulation mit ihrer schönen Warenförmigkeit geht, solange gibt es für uns immer einen Grund loszuziehen.

 

Dabei ist es ein alter Kniff der Macht, die die nicht von solchen Aktionen Betroffen sind, seien es Mieter*innen oder Arme, in die Empörung der Tat mit einzubeziehen. An dieser Stelle schließt sich der Kreis zur Zivilgesellschaft: Die Sicherung von Eigentum und Kapital, setzt in ihrer flexiblen Konstruktion von Gesellschaft darauf, jene die nie Eigentum besitzen werden, geschweige den Kapital, in potentielle Opferrollen zusetzen.

 

Noch mehr zeigt sich die PR-Strategie der Bullen mittels des vermeintlichen Refugees-Einzug, Spaltung und Druck zu erzeugen, sei es beim Kanal, dem Zeltlager in Charlottenburg oder jetzt in der 94. Das dabei ein Apartheids Staatsanwalt der Eigentümer ist, lässt sich an Perversität nicht mehr über bieten. Wir lassen uns nicht auf die Spaltung ein, wir hätten da so ein paar Ideen wo noch jede Menge Platz für Refugees und uns ist: Spreegold Tower und Luxusbuden gibt’s genug!

 

Um all das zu durchbrechen und unsere Wut wegen der Räumung einen Raum zugeben, hat sich gestern Nacht ein Mob von 50-60 Menschen gefunden und um kurz nach Mitternacht sich für einen Moment die Schlesiche Straße genommen, Barikaden errichtet, das Ordnungsamt eingerasselt, das ehemals besetzte GSW-Haus Schlesische Straße beworfen und eine brennende Barrikade auf der Puschkinallee gebaut.

 

Wir waren dabei nicht die einzigen, die letzte Nacht unterwegs waren:

  • In Pberg brennt ein BMW

  • Auch in Pberg brennen Baumaschinen & Baugut auf ner Luxusbaustelle

  • In Moabit fliegen Steine auf n Bank

  • Hallesches Ufer gibt’s auch Steine & Farbe für eine Bank

  • Brenne Luxusautos in der Alexandrinnen Straße, Gitschiner & Stralauer-Halbinsel

  • Steine auf Bank an der Heinrich-Heine Straße

  • Choriner Straße Sprayerei & Steine für ein Immobilienbüro

 

Für Berlin war die Sponti um Acht und der Rest der Nacht schon recht nett, aber es ist noch viel Platz nach oben: Lasst uns begegenen, besetzten, besprechen – Lasst uns losziehen und die Straßen der kapitalistischen Stadt in Brand stecken, lasst uns Flyern, Sprayen und Demonstrieren. Lasst uns Hinterhalte für die Schweine legen von Heerstraße-Nord bis Gropius-Stadt. Lasst uns treffen mit all jenen die von dieser Stadt ausgestoßen werden, mit all jenen die nicht verwertet werden wollen oder können, mit allen die auch Hass auf die Schweine haben. Lasst alle wissen lassen, dass am 9 Juli eine schon länger geplante Demo gegen die CG-Gruppe ist,dDie jetzt sicher groß wird, mindestens so Groß wie die Kiez-Demo am ersten Februar Wochenede, bloß mit noch mehr Wut...

 

Lasst uns die organisierte Traurigkeit durcbrechen und wieder anfangen zu Leben!

Bildet Banden, bildet euch und bereitet euch vor.
Kreativ & solidarisch zum 10 Millionen Euro Sachschaden und für Henkel gilt immer noch: Ab in den Kofferraum!


Think & Attack - Autonome Gruppen

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auch noch einen nette aktion von einem anwohner*in, der vom bullen heli genervt war und den mit laser pointer gebelendet hat und die Augen es Schweins verletzt hat:

http://www.morgenpost.de/berlin/polizeibericht/article207719663/Anwohner...

 

vielleicht kriegen wir irgendwie solidarität für den hin?

 

und hier noch n video auf bz von gestern nacht mit den diversen feuern:

 

http://www.bz-berlin.de/berlin/chaoten-mob-randaliert-auf-berlins-strassen

...ich bin absolut auch der meinung, dass solidarität für die betroffene person angebracht, und nötwendig, ist.

 

...jetzt zu sagen, dass die person "lediglich" so handelte, weil sie vom heli genervt war, stellt doch kein negatives argument dar. ein mensch ist von den bullen genervt und macht ne direkte aktion. 

 

...jede solche aktion verdient meine vollste unterstützung, begeisterung und folgerichtig solidarität - insofern die person nicht aus offen erkennbaren, anti-emanzipativen gründen handelt (z.b. faschismus, misogynie,...)

 

...solch eine solidarität drücken wir eben auch durch prozessunterstützung, gefangenenhilfe und soliparties zur finanziellen unterstützung aus. 

 

...auch wenn die begriffe überholt wirken mögen. in fehender solidarität mit diesem menschen drückt sich in meinen augen eine ganz beschissene proletariats-/unterschichtenfeindlichkeit aus. eine moralische positionierung, welche sich erlaubt zu urteilen, welchen menschen im kampf mit obrigkeit und herrschaft nun unterstützenswert sind und welche nicht, ist in meinen augen keine emanzipative position.

 

...kanns mir ja auch egal sein, wenn ne person beim ladendiebstahl erwischt wird, solange sie nicht eindeutig "meiner" szene angehört.

 

argh!

 für so eine scheiss Aktion!Schon mal dran gedacht was da passieren kann?!Egal,die Schuld bekommen ja eh die Bullen...

Es versteht sich von selbst, dass es uns scheiß egal ist, welcher Person nun der fette Mercedes oder die Luxus-Eigentumswohnung gehört, noch welches Schicksal damit verbunden ist. Es geht dabei vielmehr, um die Art der Organisierung der kapitalistischen Stadt, solange wie es um die Sicherung der Kapitalakkumulation mit ihrer schönen Warenförmigkeit geht, solange gibt es für uns immer einen Grund loszuziehen.

22. Juni 2016 - Tag X

nicht freiwillig wurde gestern der tag x ausgreufen

 

ein praktisches video für die kurzen nächte

 

https://vimeo.com/120366551

 

passt auf euch auf!

 

2 millionen + x