Am 02.02.2011 soll am Mannheimer Amtsgericht ein Prozess gegen einen Genossen stattfinden, dem vorgeworfen wird, am Rande einer antifaschistischen Kundgebung die Polizei für ihren Einsatz in beleidigender Weise kritisiert zu haben.
Siehe auch: AK Antifa verurteilt Repression gegen Teilnehmer einer antifaschistischen Kundgebung
Am 14.08.2010 fand in Mannheim eine Parade anlässlich des Christopher-Street-Days (CSD) statt. Das homophobe und rassistische Nazipack ließ es sich nicht nehmen im benachbarten Ludwigshafen eine Gegendemo gegen die CSD Parade anzumelden. Die Nazidemo sollte unter dem Motto „Normal ist anders! Für die traditionelle deutsche Familie! Gegen Gendermainsteam (sic!)“, angemeldet von Christian Hehl, stattfinden. In Ludwigshafen schlossen sich viele Antifaschist_innen zu einem handlungsfähigen Bündnis zusammen und protestierten gemeinsam gegen den geplanten Aufmarsch, den Hehl am selben Morgen beim Ludwigshafener Ordnungsamt absagte.
Im Anschluss an die Proteste in LU entschieden sich noch ca. 50 Menschen an der CSD-Parade in Mannheim teilzunehmen. Als der Zug in der Nähe des Wohnortes von NPD-Funktionär Christian Hehl vorbeikam, entschlossen sich einige dazu, die Öffentlichkeit über das Treiben des Nazis aufzuklären und bei einer spontanen Kundgebung den Anmelder des geplanten homophoben und sexistischen Aufmarsches in LU in einer öffentlichkeitswirksamen Aktion anzugehen.
Diese spontane Kundgebung scheiterte, als sich den ca. 50 Personen einige bewaffnete Polizeibeamte in den Weg stellten und sofort begannen die erste Reihe mit Pfeffergas und Knüppeln zu attackieren. Während dieses Einsatzes erklärte der jetzt angeklagte Genosse den Polizist_innen, dass er ihr brutales Vorgehen gegen uns und das gleichzeitige Schützen von Naziaufmärschen für unerträglich hält. In ihrer Pressemitteilung unterstellte die Polizei den Demonstrant_innen, die Polizei in Überzahl und vermummt überrannt zu haben.
Die Anklage gegen unseren Genossen ist ebenso wie die öffentliche Darstellung des Einsatzes durch die Polizei und den Mannheimer Morgen eine dreiste Verdrehung der Tatsachen.
Dieses Verhalten der Polizei nach Übergriffen ihrerseits erleben wir häufig, trotzdem lassen wir es uns nicht nehmen, Ort und Zeit unserer Proteste selbst zu bestimmen.
Wir rufen alle Antifaschist_innen auf, sich solidarisch zu zeigen und den Prozess zu begleiten.
Der Prozess beginnt am 02.02.2011 um 13 Uhr
Treffpunkt 12 Uhr vor dem Amtsgericht Mannheim
Schloss, Westflügel, Sitzungssaal 225 (1.OG)
Nach wie vor: EHU Karlsruhe
Nach wie vor:
EHU Karlsruhe Turmberg, Jürgen Zimmer - wir werden uns wieder sehen.