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Bei der Nazi-Randale im "Bierkönig" auf Mallorca, die es zunächst in die BILD-Zeitung und dann in andere Medien geschafft hat, waren überwiegend Nazis aus der Rhein-Neckar-Region und dem Raum Karlsruhe beteiligt. Die Faschisten aus dem Umfeld der "Hammerskins" hatten eine so genannte Reichskriegsflagge gezeigt, wie sie von den Nazis zwischen 1933 und 1935 verwendet wurde.

Dazu skandierten sie vom Balkon der Kneipe "Ausländer raus". Auf ihren nackten Oberkörpern waren deutlich Hakenkreuze, Eiserne Kreuze, Wehmachtssoldaten sowie Symbole der "Hammerskin Nation" zu sehen.
Neben dem "Hammerkins"-Funktionär Malte Redeker aus der Vorderpfalz waren weitere Nazis aus der Region sowie Mitglieder der rassistischen Skinhead-Organisation dabei:

Wolfgang Erwin Benkeßer (Hamburg)
Wolfgang Benkeßer war schon in den 1990er Jahren in der rechten Szene vor allem in Mannheim und der Rhein-Neckar-Region aktiv. Er war zeitweise Funktionär der NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" (JN) in Mannheim. Dabei fiel der Fußball-Hooligan Benkeßer immer wieder durch brutale Schlägerattacken auf. Nach mehreren Verfahren u.a. wegen Körperverletzungsdelikten konnte sich Benkeßer medienwirksam im ZDF als "Aussteiger" präsentieren, um dann Anfang der 2000er Jahre im Umfeld des extrem rechten "Aktionsbüros Rhein-Neckar" aktiv zu werden.
Mittlerweile wohnt der "Hammerskin" Wolfgang Benkeßer in Hamburg, unterhält gute Kontakte zu den "Hells Angels" und verdingt sich im Rotlicht-Milieu.
Seine Kontakte in die Rhein-Neckar-Region sind dadurch nicht abgerissen, wie auch der gemeinsame "Urlaub" auf Mallorca belegt.

Marco Berlinghof (Ketsch)
Der Tätowierer Marco Berlinghof aus Ketsch (bei Schwetzingen) gehört ebenfalls zur Bruderschaft der "Hammerskins". Der Nazi unterhält dort in der Böttgerstraße 12 sein Studio "PikAss Tattoo". Daneben kreiert er auch seine eigenen Klamotten. Berlinghof war auf zahlreichen Nazi-Aufmärschen in der Rhein-Neckar-Region dabei. Im August 2014 sorgte ein Artikel über den Tätowirer in der Lokalpresse für Aufsehen. Die AIHD thematisierte Berlinghofs Gesinnung und seine Nazi-Kontakte, woraufhin der "Hammerskin" auf eine Presseanfrage deutlich ins Dementieren und Rumeiern kam. 2015 kondolierte der "Hammerskin" seinem verstorbenen "Bruder" Roland Sokol.  Dass Marco Berlinghof nun wieder zusammen mit anderen Nazis und Rassisten auffällig wurde, dürfte seinen Geschäften in Sachen "Tattoos und Lifestyle" nicht unbedingt zuträglich sein.

Jan Zrzodelny (Neuhofen)
Mit Jan Zrzodelny war ein alter "Kamerad" Redekers auf Mallorca dabei, und das nicht zum ersten Mal. Die Nazis aus der Rhein-Neckar-Region fahren regelmäßig auf die spanische Insel, um zu feiern.
Zrzodelny nimmt regelmäßig an Nazi-Aufmärschen und Veranstaltungen der rechten Szene teil. Seine Gesinnung trägt der Faschist auch auf der Haut spazieren. Auf seinem Rücken sind die Namen der "Blutzeugen" des "Dritten Reichs" aufgelistet. Das waren die Anhänger Adolf Hitlers, die am 9. November 1923 beim so genannten Marsch auf die Feldherrnhalle in München ums Leben kamen.

Benjamin Barrenscheen (Altrip)
Der Nazi Benjamin Barrenscheen soll zusammen mit anderen Faschisten am 17. Januar 2009 an einem Überfall auf ein vermeintlich linkes Bekleidungsgeschäft in Mannheim beteiligt gewesen sein. Angeleitet wurden die damals überwiegend jungen Nazis offensichtlich von Mitgliedern der "Hammerskins". 17 mutmaßliche Täter wurden nach dem Überfall festgenommen, darunter auch die "Hammerskins" Christian Lenz und Marc Winkenbach sowie Malte Redekers Sidekick Mark Fickelscher. Das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt.

Jan Hendrick Ruprecht (Ketsch)
Jan Ruprecht ist Anhänger der völkisch-nationalistischen Partei "Der III. Weg" und bewegt sich im Umfeld der rassistichen "Hammerskin Nation". Der Nazi nimmt regelmäßig an Kundgebungen und Aufmärschen der Partei teil, wie beispielsweise am 1. Mai 2015 in Saalfeld, am 1. Mai 2016 in Plauen und am 23. Mai 2016 in Ludwigshafen. Jan Ruprecht unterhält zahlreiche Kontakte zu weiteren organisierten AnhängerInnen der rechten Szene und ist darüber hinaus den Fußball-Hooligans des SV Waldhof Mannheim zuzurechnen.

Darüber hinaus waren bei der "Bierkönig"-Randale bzw. dem Mallorca-Besuch offenbar folgende Faschisten dabei:
- Benjamin Schiffer (Nazi aus Malsch bei Karlsruhe)
- Cedric Ehrenberger (Nazi aus Malsch bei Karlsruhe, "Die Rechte")
- Andreas "Andy" Klotz (Karlsruhe, "Die Rechte")
- Alexander Deptolla (Dortmund, "Die Rechte")
- Dennis Kiebitz ("Hammerskin" aus Braunschweig)

Ein Auto voll mit Nazis
Die Fünfer-Combo Malte Redeker, Jan Zrzodelny, Markus "Fickel" Fickelscher (Schifferstadt), Benjamin Riedle und Marc Müller ist häufiger auf Veranstaltungen der extremen Rechten anzutreffen. Dabei scheint es Redeker und seinen "Kameraden" relativ egal zu sein, aus welcher (rechten) Ecke die Aktion organsiert wurde. So waren die Fünf entweder gemeinsam oder als kleinere "Einheit" auf Kundgebungen der Nazi-Parteien NPD, "Der III. Weg" oder der Partei "Die Rechte" zugegen; zuletzt waren alle Fünf beim "Tag der deutschen Zukunft" in Karlsruhe-Durlach. Die Faschisten aus der Vorderpfalz agierten zusammen mit anderen früher unter dem Label "LuNaRa" (Ludwigshafener Nazis und Rassisten) und trafen sich auf rechtsoffenen "Böhse-Onkelz-Partys" in Ludwigshafener und Vorderpfälzer Kneipen.