Immer mehr Aktive in der ganzen Republik wenden sich an die örtlichen Bundestagsabgeordneten der SPD und fragen nach, was die Partei unternimmt, damit die Brennelemente-Steuer nicht abgeschafft wird. Immer mehr Abgeordnete antworten. Die meisten verweisen auf die Weigerung der Union, die Steuer über den Jahreswechsel hinaus zu verlängern. Dabei setzt sich die SPD ja auch für andere politische Ziele ein, die ihr Koalitionspartner erstmal nicht will, sie versucht die Union zu überzeugen und unter Druck zu setzen - warum dann nicht auch hier? Manche Abgeordnete weisen auch darauf hin, dass vor dem Bundesverfassungsgericht noch eine Klage gegen die Brennelemente-Steuer anhängig ist und meinen, es mache keinen Sinn, vor dem Karlsruher Urteil etwas an der Gesetzeslage zu ändern.
Klar, es ist richtig, dass das Gericht
wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte entscheidet. Aber danach bleibt nur
noch sehr wenig Zeit, um vor Jahresende das Gesetz zu ändern. Also muss sich
die SPD intensiv auf ein positives Urteil zur Steuer vorbereiten, damit sie
dann sofort gut durchdacht und strategisch geschickt die Initiative ergreifen
kann. Mit „jetzt warten wir erstmal das Urteil ab" ist es jedenfalls nicht
getan.
Lediglich der Abgeordnete Marco Bülow reagierte anders. Er veröffentlichte eine
Presseerklärung in der es heißt: „Ich setze mich für eine Verlängerung der
Brennelementesteuer ein. Wir brauchen sie so lange, bis das letzte
Atomkraftwerk abgeschaltet ist. Ich unterstütze alle Bemühungen für eine
Verlängerung der Abgabe und werde diesen Standpunkt in der nächsten
stattfindenden Sitzungswoche in meine Fraktion und die Arbeitsgruppe Umwelt der
SPD einbringen.“
Es kann sich also lohnen, noch weitere SPD-Abgeordnete anzusprechen, oder ihnen
Postkarten zu schicken. Wie Du mitmachen kannst, steht hier:
https://www.ausgestrahlt.de/brennelemente-steuer
Alles über das strahlende Erbe: der Atommüllreport
Um das Wissen über die strahlenden Folgen der Atomkraft-Nutzung zu sammeln und
zu erhalten, aber auch um einen Beitrag zur gesellschaftlichen
Auseinandersetzung um einen verantwortbaren Umgang mit Atommüll zu leisten,
gibt es das Fachportal „Atommüllreport“. .ausgestrahlt ist eine der
Trägerorganisationen dieses Internet-Angebotes, in dem mehr Fakten zum Thema versammelt
sind, als an irgendeiner anderen Stelle:
http://www.atommuellreport.de
Jülich-Castoren nach Ahaus?
Empörung in Ahaus: Mitten in der Sommerpause hat das Bundesamt für
Strahlenschutz die Einlagerung von 152 Castor-Behältern aus Jülich genehmigt.
Noch ist damit nur die Aufbewahrung in der Zwischenlager-Halle erlaubt, der
Transport von Jülich nach Ahaus muss extra genehmigt werden. Aber damit steigt
die Wahrscheinlichkeit, dass der hochradioaktive Atommüll aus Jülich quer durch
NRW nach Ahaus gebracht wird.
Die zweite Variante, die vor allem vom Bundesforschungsministerium favorisiert
wird, nämlich der Export der Castoren in die USA, wird unwahrscheinlicher. Ein
einflussreiches Beratungsgremium des US-Energieministeriums hat sich jetzt
gegen die Aufnahme deutschen Atommülls ausgesprochen.
Kaum verfolgt wird von Behörden und Betreibern die dritte Möglichkeit, die von
örtlichen Anti-Atom-Initiativen und auch von .ausgestrahlt befürwortet wird,
nämlich der Neubau einer stabilen Lagerhalle in Jülich und ein Verzicht auf
Transporte.
In Ahaus ist inzwischen der ganze Stadtrat gegen weitere Castoren, selbst die
lange atomfreundliche CDU. Mehr dazu hier:
http://bit.ly/2b64D7t
Erweiterter Reader zur Atommüll-Kommission im Shop
Der umfangreiche Reader mit aktuellen Stellungnahmen zu den Ergebnissen der
Atommüll-Kommission ist jetzt wieder im .ausgestrahlt-Shop erhältlich, und zwar
in einer erweiterten Ausgabe, in der auch das Sondervotum des BUND zum
Abschlussbericht enthalten ist:
https://www.ausgestrahlt.de/reader-atommuell/
Aktuelles aus dem .ausgestrahlt-Blog
Aktuelle Berichterstattung über atompolitische Neuigkeiten und ihre Bewertung
liefert regelmäßig der .ausgestrahlt-Blog. Die Beiträge kannst Du auch per
E-Mail oder RSS-Feed abonnieren:
https://www.ausgestrahlt.de/blog/
Hier als Appetitanregung die Themen der letzten Beiträge:
- 50 Jahre Atomspaltung in Gundremmingen - 50 Jahre Unmoral
- Nach Castor-Protest: Urteil des Bundesverfassungsgerichts gegen
Polizei-Willkür
- Bundesumweltministerin erwägt Stilllegung von Urananreicherungsanlage
- Zwischenfälle in norddeutschen Atomkraftwerken
- Baustopp für französisches Atommülllager
- Leck im Atomkraftwerk Grohnde
- Grafenrheinfeld: Hunderte Einwendungen gegen Rückbaupläne
- Gutachten: Exportverbot für Brennelemente aus Lingen möglich
Blick über den .ausgestrahlt-Tellerrand
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Umweltminister Stefan
Wenzel (Grüne) kommen am 27. August ins Wendland und diskutieren mit örtlichen
Aktiven über die Frage, wie es mit Gorleben nach dem Ende der
Atommüll-Kommission weitergeht:
http://www.bi-luechow-dannenberg.de/?page_id=17051
Gestern wurde am Amtsgericht in Lingen das Verfahren gegen eine Aktivistin
eingestellt, die sich an einer Blockade der Brennelementefabrik beteiligt
hatte. Nach dem Prozess gab es gleich die nächste Blockade, hier im Film:
http://bit.ly/2bzGLcL
Alleine an der Elbe waren in den 70er Jahren 16 Atomkraftwerke mit teilweise
mehreren Reaktoren geplant. Nachlesen kannst Du das in einem „Spiegel“-Artikel
aus dieser Zeit. Schön, dass die meisten verhindert werden konnten:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41279936.html
.ausgestrahlt ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation. Wir unterstützen
AtomkraftgegnerInnen, aus ihrer Haltung öffentlichen Protest zu machen. Mit
diesem Newsletter informieren wir über Kampagnen, Aktionen und politische
Entwicklungen.
Mehr über .ausgestrahlt
https://www.ausgestrahlt.de/ueber-uns
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SofA Münster mit einigen wichtigen Anti-Atom-News aus der Region:
Lingen
Gestern kam es vor der Brennelementefabrik von Areva-ANF in Lingen zu einer Spontandemo, nachdem zuvor ein Verfahren gegen eine Atomkraftgegnerin wegen angeblicher Versammlungsleitung vor dem Amtsgericht Lingen eingestellt worden war. Die Atomanlage wurde 1,5 Stunden blockiert. Hier ein Filmbeitrag der Grafschafter Nachrichten: http://www.gn-online.de/nachrichten/atomkraftgegner-blockieren-brennelementefabrik-v6281.html
Bitte vormerken: Am 29. Oktober findet in Lingen eine überregionale Demo für die sofortige Stilllegung der Uranfabriken in Lingen und Gronau, das AKW Lingen II (Emsland) sowie aller anderen Atomanlagen statt - mobilisiert nach Lingen!
Eine neue Demo-Webseite mit dem Aufruf etc. befindet sich im Aufbau: www.lingen-demo.de
Gronau
Wie erst jetzt bekannt wurde, hat Bundesumweltministerin Hendricks in ihrem Schreiben zu einer möglichen Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau von Ende Juli auch angekündigt, dass ihr Staatssekretär Flasbarth das Land NRW zu einem Gespräch einladen wird. Wann und wo das stattfinden soll, ist noch unklar, u. a. weil das grüne Umweltministerium und das SPD-Wirtschaftsministerium in Düsseldorf bislang nichts dazu sagen. Das NRW-Wirtschaftsministerium bezeichnete den Hendricks-Brief bislang nur sehr vage als möglichen "ersten Schritt" in Richtung Stilllegung. Hat Hendricks die NRW-Landesregierung auf dem falschen Fuß erwischt?
GNS (Duisburg, Jülich, Castor, DBE)
Heute brachte die WAZ ein großes Interview mit GNS-Chef Wimmer zur Zukunft der Atommüll- und Castorfirma GNS, die EON, RWE, EnBW und Vattenfall gehört:
Die wichtigsten Punkte:
a) Die Atommüll-Konditionierungsanlage Duisburg soll definitiv 2019 geschlossen werden, der Rückbau habe bereits begonnen.
b) Als Alternative reiche der "zweite Bearbeitungsstandort in Jülich"
c) Kein Wort zu den drohenden Castor-Transporten von Jülich nach Ahaus (GNS-Zwischenlager)
d) Castoren für Deutschland sollen "nur" noch für die nächsten 10 Jahre hergestellt werden, deshalb neue Geschäftsfelder in der Schweiz, Tschechien und GB, im Fokus seien nun China, Japan und Korea
e) Derzeit produziere GNS in Mülheim 80 Castoren pro Jahr
f) Für die DBE (Gorleben) laufen "seit einigen Tagen" Verkaufsverhandlungen mit dem Bundesumweltministerium
Atomfeindliche Grüße
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
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Posted by Libby
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