"Über die Schießerei in Friedrichshain
Sonntag, 6. Dezember 2009 um 2:30 Uhr. Forckenbeck Platz, Friedrichshain, Berlin. Ein Helikopter überfliegt den Park, er sucht nach der weggeworfenen, abgefeuerten Pistole eines schuldigen Polizisten in der Verkleidung eines Zivilisten.
Am letzten Sonntag schoss ein Zivilpolizist einem 18-Jährigen
ins Bein. Der Polizist behauptet, dass er gegenüber den fünf betrunkenen
Jugendlichen in Notwehr gehandelt hätte. Die Schießerei fand in einem
unserer Parks, dem Forckenbeck Platz, statt. Das was wir über den
Vorfall hören, stammt aus den Massenmedien, die behaupten dass
gewalttätige Jugendliche die „unschuldige“ Polizei attackiert haben. Es
ist wieder einmal klar auf wessen Seite die Presse steht. Tag und Nacht
sind Friedrichshains Strassen voll von in Zivil gekleideten und
uniformierten Polizisten, da ist es kein Wunder dass die Leute reagieren
indem sie sich zu wehr setzen und zurück schlagen. Was jedoch keine
Erwähnung findet, ist die inhärente Gewalt der Polizei. Wenn wir von der
Gewalt der Polizei sprechen, meinen wir nicht nur das Verprügeln, die
Schlagstöcke, die Handschellen, die Gefängniszellen, sondern das ganze
System, das die Polizei an ihre Stelle setzt und ihre Präsenz notwendig
macht. Ein System, dass sich durch alltägliche Gewalt in Form von
Arbeit, Schule, Gefängnis, Arbeitsamt, Bürokratie und Langeweile
auszeichnet. Die Gewalt von tausenden von Werbetafeln, die uns jeden Tag
mit Werbebotschaften bombardieren und die Gewalt von einem Leben in dem
Objekte andere Objekte konsumieren. Nämlich der Staat und der
Kapitalismus.
Wir wollen ein Ende der Besetzung von
Friedrichshain durch die Polizei. Nicht nur das, auch wollen wir die
Abschaffung der Polizei und dem System, das die Polizei notwendig macht.
An ihrer Stelle sollen die Menschen ihr Leben in die eigenen
Hände nehmen und es selbstbestimmt führen nach den Prinzipien von
Antiautorität, Solidarität, Kooperation und gegenseitiger Hilfe.
Einige Anarchisten aus dem Nord Kiez."
Zur Erinnerung, zum Nachdenken. Wegen der gestrigen Nacht, in der die Bullen gefesselte Leute geschlagen haben.
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