In der Merseburger Willi-Sitte Gallerie soll vom 5.Februar bis zum 31.März eine Kunstausstellung der beiden Lebensgefährten Uwe Nolte und Kristina Zieber stattfinden. Uwe Nolte ist vor allem durch seine Kontakte in Neonazikreise und seine rechten Neofolk- bzw. Darkwave-Bandprojekte Barditus sowie Orplid bekannt. Er selbst versucht sich als harmloser Künstler auszugeben, dessen Werke in „antiker, vorchristlicher Thematik, nordischer Sphäre oder im traditionellen Kreis der deutschen Romantik angesiedelt“ seien. (1) In Wirklichkeit steckt hinter seine Ästhetisierung von kriegerischen Auseinandersetzungen, Männlichkeit, Ehre und Heldentum eine klare rechte Ideologie wie sie auch von Vertretern der neuen Rechten verbreitet wird. Im Folgenden sollen einige Beispiele von Noltes Kontakten zu Neonazis dargestellt werden.
1996 beteiligte sich Nolte mit seiner ehemaligen Band „Rückgrat“ an einem Sampler zu Ehren Leni Riefenstahls, der durch den Verlag „Agentur Werner Symanek“ veröffentlicht wurde. Aus halleschen Antifakreisen heißt es dazu:
„VAWS hat u.a. den
"okkultistischen Roman 'Dunkle Wege' vom Nazi-Dichter und
Hitler-Lehrer Dietrich Eckart, Bildbände von Nazi-Künstlern,
Leni-Riefenstahl-Filme und CDs aus den Bereichen Industrial, EBM und
Neo-Folk" in seinem Programm. Weiterhin "arbeitet Symanek
eng mit dem antisemitischen Musiker Joseph Maria Klumb alias Jay Kay
(Forthcoming Fire, Weissglut, Von Thronstahl) zusammen, der in
Anlehnung an den Autor Jan van Helsing an eine 'jüdischen
Weltverschwörung' glaubt und positiv auf Benito Mussolini Bezug
nimmt" (AFA Halle).
Die Debüt-Veröffentlichung von Orplid
wurde 1997 neben Eis & Licht (Eislicht) auch vom Ultima Tonträger
Versand beworben. Inhaber war der hallesche neonazistische
Führungskader Sven Liebich ("Nationaler Beobachter
Halle-Merseburg").“ (2)
Bis heute pflegt Uwe Nolte freundschaftliche Kontakte zu Sven Liebich. Liebich war führender Neonaziaktivist in Halle und Umgebung und betrieb unter anderem den „Nationalen Beobachter Halle-Merseburg“ und beteiligte sich an Angriffen auf Linke.
1998 beteiligte sich Noltes Bandprojekt „Orplid“ erneut an einem Sampler. Diesmal zu Ehren des italienischen Faschisten und Rassisten Julius Evola.
1999 Für den Neonaziversand „Strikeback“ aus Sachsen fungiert Uwe Nolte als „Model“ u.a. in einem Shirt der Band „Skrewdriver“. Diese Band gilt als Begründer der weltweiten Rechtsrock-Skinszene.
2000 Im Jahr 2000 posierte Uwe Nolte erneut als „Model“. Diesmal für den rehten Ultima-Tonträger Versand von Seven Liebich (siehe oben).
29./30.06.2005 betrieb Nolte einen Stand seiner Firma „Noltex“ auf dem Festival „Rock for Roots“ auf dem verschiedene rechte Bands spielten und auch bundesweit bekannte Neonazis wie Enrico Marx aus Sotterhausen ebenfalls Stände betrieben. Die beiden Standbetreiber Nolte und Marx, die direkt nebeneinander lagen unterhielten sich freundschaftlich. (2)
2007 soll Nolte mit einem „Good Night Left Side“-Shirt auf einem Neonazikonzert im Saalekreis aufgetaucht sein.
Hinzu kommen unzählige positive Rezensionen zu Nolte in Zeitschriften der neuen Rechten, wie „Blaue Narzisse“ und „Junge Freiheit“ sowie der NPD-Zeitschrift „Deutsche Stimme“. Außerdem organisierte Nolte in der Vergangenheit selbst Konzerte mit rechten Neofolk-Bands u.a. im Black Angel Halle/Saale oder der Palette Halle/Saale. (3) Auch wurde er auf Konzerten von Bands wie „Death in June“ gesehen. Auf solchen Konzerten taucht das Publikum auch gern mal in Militäranzügen des zweiten Weltkriegs auf. Nolte selbst posiert auch gern in Militäruniformen. In der Freundesliste der Facebookseite seiner Lebensgefährtin finden sich ebenfalls enorm viele Männer mit Militäruniformen. Wohin die Reise geht dürfte klar sein: faschistische Ästhetik, Verherrlichung von Kampf, Gewalt, Männlichkeit und Ehre.
Lange Zeit war es still um Uwe Nolte. Wahrscheinlich, weil er mit seiner Lebensgefährtin Kristina Zieber längere Zeit in Russland verbrachte. Nun versucht er mit Kunstausstellungen und Gedichtlesungen auch wieder in Deutschland seine Ideologie gut verpackt an die Leute zu bringen. So vor kurzem erst mit einer Gedichtlesung aus seinem Band „Orplid, mein Land“ im Black Angel Halle.
Weiter geht es am 05.Februar bis 31.März mit einer Kunstausstellung in der Willi-Sitte-Gallerie in Merseburg. Es ist davon auszugehen, dass weitere Veranstaltungen von Nolte folgen werden. Für Antifas, die sich über Kunst und Ästhetik der neuen Rechten informieren wollen sicherlich empfehlenswerte Veranstaltungen. Die Eröffnungsveranstaltungen mit Herrn Nolte sind sicher für Auseinandersetzungen mit handfesten Argumenten bestens geeignet.
Man sollte allerdings bedenken, dass gerade kleinere Gallerien oftmals keinen Wachschutz am Eingang haben, also besucht die Einstellung besser schnell, bevor die ersten Bilder fehlen oder irgendwelche „Chaoten“ rumrandalieren, weil sie für rechten Kunstkitsch nichts übrig haben.
wer kennt merseburg?
Merseburg liegt im südlichen Sachsen-Anhalt und hat knapp 35.000 EinwohnerInnen
https://de.wikipedia.org/wiki/Merseburg
Willi Sitte ein Antifaschist?
Kleiner Hinweis zu Willi Sitte.
Wille Sitte ist ein 1944 desertierter Wehrmachtssoldat, der sich nach seiner Desertierung den Partisanen in Norditalien anschloß.
Die Willi Sitte Stiftung beschäftigt sich auschließlich mit seinem künstlerischem Schaffen.
Eine Auseinandersetzung mit Willi Sitte dem Wehrmachtssoldaten und späteren Partisanen sucht die Stiftung nicht.
Links zu Willi Sitte
http://de.wikipedia.org/wiki/Willi_Sitte
http://www.hdg.de/lemo/html/biografien/SitteWilli/index.html
http://antifa.vvn-bda.de/200707/2801.php
Grrrrrrr
Was für einen "Tellerand" habt ihr euch denn zu Eigen gemacht?
Das zeigt ja schon mal ganz deutlich daß das Erbe "Willi Sittes" in den falschen Händen" liegt.
Einen Menschen nur "partiell" zu betrachten ist schon mal so schräg, das es mir die Sprache verchlägt. Aber ich kann ja noch schreiben.
Was meint ihr denn ws ein Künstler macht? Er "drückt sich über seine Kunst aus"! Also alles was sein Wesen, seine Erfahrungen und - Auffassungen - angeht. Diese Dinge sind von seinem Lebenslauf geprägt! Der risikovollen Kritik an den Nazi-Kunst Dozenten an der Kunstschule, die darauf folgende "Strafversetzung" an die Ostfront - was ein hohes Risiko barg dort als Kannonenfutter bewusst in den Tod gejagd zu werden- , die widerum risokobehaftete Entscheidung bei dem bewusstem Übertritt zu den antifaschistischen Partisanen Nord Italiens von der Wehrmacht erschossen zu werden, die Rückkehr nach Deutschland und der Eintritt in die SED (mit der sich seinerzeit deutlich antifaschistische Positionen und Hoffnungen verknüpften), seines Engagements für eine Kunst ohne Beeinflussung von stalinistischen Funktionären, was ihm widerum berufliche und persönliche Nachteile einbrachte....
Diese Kontinuität - an AUSDRUCK einer Lebenshaltung - die Künstler unweigerlich auch in ihren Werken ausdrücken, die will also diese tolle Stiftung einfach ignorieren.
Wenn ihr ein "Auto-Ersatzeillager" leiten würdet, währe eure Position vieleicht angebracht.
Aber Kunst - in euren Händen - das macht mir Angst!
An die Galerien und Vereine wenden
Ein Künstler wie Willi Sitte der als drittjüngstes Kind eines deutschstämmigen Bauern, einem Gründungsmitglied der KPTsch (Tschechische kommunistische Organisation) und einer tschechischen Mutter mit vier Brüdern und zwei Schwestern aufwuchs, würde einen Nazi in einer nach ihm, quasi in seinen Sinne geführten Galerie, nicht dulden! Es ist nur zu mutmassen wie er und seine italienischen Partisanenfreunde mit denen er im 2 Weltkrieg gegen die Faschisten kämpfte, diesen Eklat "auflösen" würde. ... und was er den Leitern dieser Galerie als Erklärung abverlangen würde!
Willis Zeichentalent führte ihn 1940 an die Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei in Kronenburg (Eifel). Die dort gelehrt Nazikunst griff er so offensiv an, das es ihm 1941 dei Einberufung in die Wehrmacht an die Ostfront einbrachte. Dort erkrankte er an Gelbsucht und wurde nach einem Heimaturlaub nach Italien versetzt. Dort desertierte er 1944 und schloss sich italienischen Partisanen an. Bis zum Ende des Krieges beteiligte er sich aktiv am antifaschistischen Kampf gegen den italienischen und deutschen Faschismus.
Nach künstlerischen Arbeiten in Mailand, Vicenza und Venedig kehrte Sitte 1946 nach Kratzau zurück. 1947 fand er in Halle (Saale) einen neuen Arbeits- und Wohnort. Hier trat er 1947 in die SED ein. 1951 erhielt Sitte einen Lehrauftrag an der Kunstschule Burg Giebichenstein, 1959 wurde er zum Professor an die Hochschule für Industrielle Formgestaltung Halle (Saale) berufen.
Er war damals ein Vertreter der aufmüpfigen, eigenwilligen Kunstszene in Halle (Saale), die Unabhängigkeit von Kulturfunktionären einklagte. Er hatte dadurch Ärger mit seiner Partei, der zeitweise zum Lehrverbot führte. Zu seinen Freunden gehörten damals Christa Wolf, Wolf Biermann, Eva-Maria Hagen, Sarah Kirsch, Rainer Kirsch und andere. Ab 1964 stieg Willi Sitte aktiv in die Politik ein, was zum Verlust einiger freundschaftlicher Kontakte führte.
Es ist an Merseburger Antifaschisten die Galerie, Kulturfunktionäre, den Trägerverein, entsprechend offensiv aufzufordern diesen "Nazi Künstler" aktiv und aus innerster Überzeugung den Zugang gerade zu dieser "Willi Sitte" Galerie zu verwehren.
Es währe ein Schlag ins Gesicht "Willi Sittes" und aller damaligen und heutigen KämpferInnnen gegen den Faschismus.
Meines Erachtens müssten, Anschreiben an Galerie, Trägervereine, Kunstämter(?) erfolgen mit der Aufforderung die Ausstellung abzusagen und einen Diskurs einzuleiten, wie es zu solche einem Eklat kommen konnte und wie ein eindringen von Neonazis in den Kulturbetrieb von der Position einer allgemeinen Auffassung zukünftig verhindert wird.
Sucht euch antifaschistische Verbündete. z.B. den VVN/BdA.
Würde mich nicht wundern wenn Willi Sitte als "Widerstansdskämpfer" zu Lebzeiten dort nicht auch Mitglied war.
Entsprechende Resserklärungen mit Anhängen der Anschreiben an Galerien, Trägervereine, Kunstämter dürften den Druck erhöhen!
So! Und nun los da in MSB!
Machen müsst's ihr schon alleine.
Ausstellung abgesagt
Die Austellung mit Nolte wurde laut Homepage der Willi Sitte Galerie komentarlos abgesagt.1
Die Absage wird weder begründet noch wird die betroffene Austellung namentlich aufgeführt.
Dies könnte auf persönliche Gespräche mit Stiftungs- und Galerievertreter_innen zurückzuführen sein.
Bleibt aber Spekulation.
Es ist abzuwarten ob sich der Stiftungsvorsitz oder Galerievertreter_innen noch öffentlich erklären.
1http://www.willi-sitte-galerie-merseburg.de/
Nachfragen
Mann kann ja schriftlich die Stiftung anfragen? Am besten mensch schickt bspw. einen Journalisten vor, der das macht!
Ne Erklärung wäre auch n Statement!
abwarten
Wie gesagt, bleibt abzuwarten, ob sich die Verantwortlichen noch öffentlich positionieren.
Danke
für den Hinweis.
Hammer mit wem und wo der aufgetreten ist.
Tief braun und völkisch und anscheinend bisher unkommentiert und ungestört.
Eine sachliche Betrachtung wäre angebracht
Leider kommt es in letzter Zeit immer wieder vor, dass sich antifaschistische Kreise mit dem Schaffen Herrn Noltes in einer unwürdigen Art und Weise auseinandersetzen, die hochgradig inakzeptabel ist!
Die Denunzierung Noltes scheint bedauerlicherweise bei einigen Aktiven aus persönlicher Antipathie zum Hobby geworden zu sein.
Ich habe persönlich viele ausgedehnte Gespräche mit Uwe Nolte geführt und bin schon lange der Überzeugung, dass die künstlerische Arbeit Noltes keineswegs der Verbreitung einer rechten Ideologie dient.
Weiterhin kritisiere ich audrücklich die Nennung teilweise falscher biografischer Eckdaten um der Diffamierung mehr Aussagekraft zu verleihen. Bewusst werden aktive Zeiten in der linken Szene und persönliche Freundschaften zu linken Aktivisten verschwiegen um Protest zu entfachen.
Wie wäre es denn mal mit einem persönlichen Diskurs ohne vorherige Verurteilung?
Ich verurteile die gesamte Art und Weise der Diskussion und hoffe das ich mich in nächster Zeit wieder an sinnvolen antifaschistischen Aktivitäten beteiligen kann.
sachlich bleiben...
Hast du außer viel Empörung und Verurteilungen von diesem und jedem auch etwas Inhaltliches beizutragen? Nimmt doch zur Abwechslung mal Stellung zu konkreten Vorwürfen, die in dem Artikel gegen Nolte erhoben werden... Hat es einen Grund, dass du darauf nicht eingehst? Dein einziges vorgebrachtes Gegenargument, neben der pauschalen Behauptung, das die recherchierten Informationen über Nolte "falsch" und das Produkt von persönlichen Feldzügen seien, sind wiederum deine persönlichen Beziehungen. Dabei ist das doch immer das gleiche Verteidigungsmuster nach Antifa-Outings: "Neeeein, der ist doch kein Nazi, ich kenn den, der ist in Ordnung", bei "Künstlern" die in rechten Gefilden unterwegs sind, allzu gern garniert mit der Behauptung, die Person verstehe sich als "progressiv" oder "alternativ" und stünde gar vermeintlich mit "der linken Szene" in Kontakt. Dabei ist das nichts als Bla Bla, um von konkreten Vorwürfen abzulenken... Ein Wunder, das hier noch nicht die Wörter "Zensur" und "Kunstfreiheit" gefallen sind, als vermeintliche Totschlagargumente.
Bitte nicht so einfach machen.
@ antifa_[b] Uwe Nolte mag jemand sein, der gerne mit sonderbarer Symbolik spielt. Sein Pendeln in der Grauzone ist seit langem bekannt, es gibt demzufolge kein aktuelles "Antifaouting" wie du behauptest.
Der einzige Vorwurf der meiner meinung nach noch bestand hat ist sein Kontakt zu Sven Liebich ( shirtzshop.de), der sich angeblich aus der rechten Szene gelöst haben soll, was ich ihm aber nicht abnehme.
Ansonsten ist Nolte in Halle bekannt. Wenn du ihn treffen willst solltest du vorwiegend linksorientierte Läden aufsuchen.
Ich mag seine Wirken mit dem ganzen traditionellem Romantik und Mittalaltergemanentum nicht. Aber ein Vorreiter ins Sachen rechter Szene ist Uwe Nolte mit Sicherheit nicht. Uwe Nolte unterscheidet seine Freunde nicht nach Herkunft oder Aussehen oder Sprache oder sexueller Orientierung, aber eben auch nicht nach politischer Einstellung.
Also Nolte kritiseren wegen seinem Verhalten in der Grauzone? Ja unbedingt, aber ihn zum Nazi mit Vorreiterwirkung zu machen ist lächerlich.
http://post.juergen-kasek.de/im-fokus-uwe-nolte-und-eine-umstrittene-ausst
Armselig...
"Die Eröffnungsveranstaltungen mit Herrn Nolte sind sicher für Auseinandersetzungen mit handfesten Argumenten bestens geeignet.
Man sollte allerdings bedenken, dass gerade kleinere Gallerien oftmals keinen Wachschutz am Eingang haben, also besucht die Einstellung besser schnell, bevor die ersten Bilder fehlen oder irgendwelche „Chaoten“ rumrandalieren, weil sie für rechten Kunstkitsch nichts übrig haben."
Geht's noch!?