Bochum: Nachbarschaftsinformation zu Nazi in Leithe

Andre Zimmer
In den letzten Tagen wurde die Nachbarschaft des Nazis Andre Zimmer über seine politische Einstellung und seine Aktivitäten informiert. In seinem Wohnumfeld rund um die Weststraße 77 in Wattenscheid-Leithe haben Nachbarinnen und Nachbarn Flyer gefunden, welche auf die rechte Gesinnung des von Zimmer hinweisen. Andre Zimmer ist Mitglied der NPD und ordnet sich außerdem zusammen mit Dennis Bruglemans aus Gelsenkirchen der sogenannten "Kameradschaft Volkssturm Deutschland" zu.

Im Folgenden wird der Text auf dem Flugblatt zitiert.

 

Sehr geehrte Bewohnerinnen und Bewohner von Leithe,

wir wollen Sie mit diesem Flugblatt über einen Ihrer Nachbarn informieren. Es handelt sich um den Neonazi Andre Zimmer, der seit kurzem eine Wohnung in der Weststraße 77 bewohnt.

Andre Zimmer gehört zum Fußvolk der NPD Bochum/Wattenscheid und tritt in diesen Strukturen seit 2008 in Erscheinung. Zimmer kommt aus Bochum-Höntrop, wo er mit seinen Eltern im Beethovenweg wohnte und ging auf die Hauptschule Preinsfeld. Er ist einer der aktivsten Neonazis im Bochumer Stadtgebiet.


Zimmer war anfangs oft beim Verteilen von Propagandamaterial, Infoständen und Kundgebungen der NPD in Nordrhein-Westfalen anzutreffen. 2010 wurde bekannt, dass die NPD ihn offenbar als "Stützpunktleiter" der Parteijugend (Junge Nationaldemokraten) einsetzte. Dieser Aufgabe kam Zimmer nach. Eine stetige Hilfe für Zimmer war dabei stets Markus Schumacher, der im Kreisvorstand der NPD-Bochum sitzt.

Brandstiftungen und Übergriffe

Zimmer wurde im gleichen Jahr immer gewalttätiger und ließ sich schwere Straftaten anrechnen. Er beging Straftaten von Brandstiftung bis hin zur gefährlichen Körperverletzung und hat ein großes Interesse an Waffen und Sprengkörpern. Zimmer prahlte immer wieder damit, eigene Sprengkörper und Pyrotechnik zu bauen. 2010 sprengte er den Briefkasten seines Wohnhauses am Beethovenweg in die Luft, um die Polizei dazu zu bewegen, gegen Nazi-Gegner zu ermitteln. Am Silvesterabend des Jahres 2010 bedrohte er einen alternativen Jugendlichen mit einer Gaspistole und immer wieder fotografierte er sich mit selbstgebauten Sprengkörpern und Schusswaffen. Seine Gewaltbereitschaft nahm stetig zu. Anfang 2011 griff er zusammen mit "Kameraden" eine antifaschistische Spontandemonstration mit Pfefferspray an. Nach dem Angriff auf die Demonstration attackierte er eine weitere Person, die er als antifaschistisch identifizierte, mit Pfefferspray. Als die Polizei seine Wohnung durchsuchte, fand sie u.a. Schusswaffen, Anleitungen zum Bombenbau und Propagangdamaterial der NPD.


Während die Staatsanwaltschaft gerade dabei war, Anklage gegen ihn zu erheben, wurde er vom Staatsschutz aufgegriffen, wie er mit seiner Gaspistole in der Öffentlichkeit in die Luft schoss, weswegen er in Untersuchungshaft landete.


Zimmer wurde Mitte 2011 u.a. wegen Brandstiftung, Körperverletzung und unerlaubten Führens und Besitzes von Schusswaffen zu einer Freiheitsstrafe von 22 Monaten verurteilt, welche zur Bewährung ausgesetzt wurde. Die Bewährungsauflage sah vor, dass Zimmer eine Anstalt für schwererziehbare Jugendliche in Sachsen-Anhalt aufsuchen musste. Er legte nach dem Urteil seine Parteiämter nieder, um Schaden von der NPD abzuwenden. NPD-Aktivist_innen aus dem ganzen Ruhrgebiet waren bei seinem Prozess jederzeit anzutreffen. Die Anstalt jedoch schickte Zimmer im Sommer dieses Jahres wieder zurück nach Bochum, da Zimmer nicht therapierbar sei.

Weiterhin gewaltbereit

Seitdem ist Andre Zimmer wieder auf Kundgebungen und Verantstaltungen der NPD in Bochum zu sehen. Auch die rechtsradikalen Straftaten haben seit seiner Rückkehr zugenommen. Zimmer scheint eine treibende Kraft zu sein. Er hat zwar keine organisatorische Fähigkeiten oder Potential, um eine Führungsrolle zu besetzen, ist jedoch in seinem Aktivismus nicht zu unterschätzen. Seit Neuestem sammelt er eine Gruppe von rechtsgerichteten Jugendlichen aus Höntrop um sich. Außerdem läuft momentan ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz gegen ihn.

Andre Zimmer stellt eine Gefahr dar! Er ist nicht berechenbar und schreckt vor schweren Gewalttaten wie Körperverletzung und Brandstiftung nicht zurück! Da er versucht, mit seinen Nazi-Freunden in Wattenscheid Fuß zu fassen, sind auch Sie gefragt, dies zu verhindern!

Melden Sie rechtsradikale Straftaten und bringen Sie sie zur Anezige!

Zeigen Sie Zivilcourage und solidarisieren Sie sich mit Opfern rechter Gewalt!

Kein Platz für Nazis in Bochum!

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Ist ja schön und gut das der Typ geoutet wurde. Gibt es aber in Langendreer nicht viel gefährlichere Nazis? Erst letzte Woche nen Übergriff... Ihr schreibt doch selbst das Zimmer nur Fußvolk ist.

...die neuen Nachbarn werden auf jeden fall begeistert sein, einen Brandstifter und Spengstoffbastler im Haus zuhaben.

Sicherlich gibt es die. Was allerdings kein Grund sein sollte Zimmer nach bzw. bevor seinem baldigem Umzug nicht der Anonymität zu berauben. Wenn sich in Leithe das selbe abspielt wie vor ein paar Jahren und bis heute in Höntrop ist es doch zumindest schonmal gut wenn die Nachbarn wissen von wems kommt.

Also ich finde es einfach nur hammer das man herrn zimmer seiner anonymität beraubt. ich meine wenn ich jetzt in meiner vergangenheit straftaten begangen hätte und diese mich bis in die späteren Jahre verfolgen würde ich einfach nur ein psychisches wrack sein,und genauso muss es bei dem betroffenen auch sein. vielleicht hat er jetzt daraus gelernt und will einfach nur seine ruhe haben. Nur wenn weiter jede nur kleinste aufmerksamkeit auf ihn gerichtet wird oder auf das was er macht, fühlt er sich gerühmt und macht damit weiter weil er denkt : mit diesen taten stehe ich im mittelpunkt. ich finde in dieser gesellschaft sollten andere dinge im mittelpunkt stehen und nicht ein mensch von vielen, der anscheinend eine kaputte psyche hat.