[Bo] "NWDO"-Anwalt Andre Picker geoutet und Wohnhaus markiert

Andre Picker als "proNRW" Biedermann (Quelle: Azzoncao)

Gestern Nacht wurde der Dortmunder Nazianwalt André Picker in seiner Nachbarschaft mit mehreren hundert Flugblättern geoutet und sein Wohnhaus in der Andreas-Hofer-Straße 20 in Bochum markiert. Picker ist wichtiger Akteur für die Rechtshilfestruktur der vergangene Woche verbotenen Kameradschaft "Nationalen Widerstands Dortmund" (NWDO), sowie für die gesamte aktionsorientierte Naziszene im Ruhrgebiet.

 

Nazis haben Namen und Adressen - heute:

 

André Picker, Andreas-Hofer-Straße 20, Bochum

Achtung: Nazi-Anwalt in ihrer Nachbarschaft!

 

Der bekannte Rechtspopulist und bundesweit agierende Nazianwalt André Picker wohnt in Altenbochum. Mit diesem Flugblatt wollen wir Sie über Andre Picker und seine Tätigkeiten für die nordrhein-westfälische und bundesweite Neonaziszene informieren. Andre Picker wohnt in der Andreas-Hofer-Straße 20, einer Parallelstraße zur Wittenerstraße. Andre Picker wuchs hier in Altenbochum auf. Schon damals fiel er durch seinen Konsum an “Landser”-Heftchen und seinem Einsatz für Südtiroler Separatisten auf. Später studierte er an der Bochumer Universität Jura. Noch heute spielt er im Uni-Schachclub Schach. Damalige Kommilitonen vermuten, dass er im Ring Freiheitlicher Studenten (r.f.s.) organisiert war. Der r.f.s. war ein zum Neofaschismus tendierender Studentenverband. Weiterhin vermuten sie, dass die Zerstörung der Reproduktion des Gemäldes “Guernica” von Pablo Picasso, welches eine Fachschaft auf den Campus anbrachte, auf diese Gruppe und die neofaschistische FAP zurückging. In den 90zigern war Andre Picker im Vorstand der rechten Partei “Die Republikaner” in NRW.

 

Andre Picker - Der Anwalt:

 

In seiner Eigenschaft als Rechtsanwalt besteht die Haupttätigkeit von Andre Picker darin, jede Art von Rechtsradikalen zu verteidigen. Mittlerweile hat er sich bei NPD-lern und den parteilosen Neonazis, den so genannten “Freien Nationalisten” und “Autonomen Nationalisten”, den Ruf eines der “Ihrigen” verdient. Auch bei dem gerade verbotenen „Nationalen Widerstand Dortmund“ hat Picker einen guten Ruf als zuverlässiger Anwalt, der alle Straftaten vertritt.

 

So verteidigte er in den letzten Jahren von seiner Dortmunder Anwaltskanzlei am Königswall 1:

 

  • Anna von Papen, einer Nachfahrin des früheren Reichskanzlers und späteren Vize-Kanzlers von Adolf Hitler, Franz von Papen. Sie war wegen Anstachelung zum Mord angeklagt worden, weil sie in München eine Rotte von Nazis anstachelte, einen Griechen zu erschlagen.
  • Thomas Haarhaus, der wegen Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung angeklagt war. Mit anderen bewaffneten und vermummten Nazis hatte er im Juli 2000 eine antifaschistische Gedenkveranstaltung in Wuppertal angegriffen.. die Ruhrgebiets-Nazis Mario Stüber, Björn Benjamin Thom und Matthias Tremel wegen eines ähnlichen Überfalls. 20 Nazis hatten im Zug drei antifaschistische Jugendliche angegriffen.
  • Stjepan Jus von der NRW - Naziband „Weisse Wölfe“. Auf ihrer CD forderten sie den “heiligen Rassenkrieg”, verfluchten “diesen gottverdammten Judenstaat” und sangen “Juda verrecke und Deutschland erwache”, sowie “Ihr tut unsrer Ehre weh - unsre Antwort Zyklon B”.
  • den Dortmunder Nazi Robin Schliemann, der im Februar 2007 die PLUS Filiale in Dortmund Brechten überfiel und einen Kunden mit vier Schüssen fast tötete.
  • Manuel und Sabrina Heine, die im Dezember letzten Jahres im Zusammenhang mit dem versuchten Mord am Passauer Polizeipräsidenten Alois Mannichl in Untersuchungshaft saßen. Zur Zeit ist bekannt geworden, dass Manuel Heine wegen Besitz von Kinderpornographie verurteilt wurde.
  • Daniel Ewers und Dennis Hülshorst, die im Sepember 2011 an einem Überfall auf alternative Jugendliche am S-Bhf Bochum-Langendreer beteiligt waren
  • Dennis Giemsch und Alexander Deptolla, die wegen Rädelsführerschaft bei dem Überfall von 400 Neonazis auf die DGB-Demo am 1. Mai 2009 in Dortmund angeklagt waren
  • Den „Nationalen Widerstand Dortmund“ (NWDO), eine bundesweit führendende Neonazi-Kameradschaft, die am 23.08.2012 vom Innenministerium NRW verboten wurde und maßgeblich den Nazi-Großaufmarsch zum „Antikriegstag“ am 1. September in Dortmund organisiert

 

Diese Liste ließe sich nach Belieben erweitern. Es scheint, je krasser die Straftaten, um so lieber verteidigt Picker die Täter.

 

Und diese einschlägigen Neonazis sind voll Lobes für ihn. Auf einer Internetseite der Nazis, die sich “Widerstand” nennt, heißt es: “Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bei Kamerad Picker für seinen Vortrag und seine in der Vergangenheit wertvolle, rechtsanwaltliche Hilfe bedanken. Wir werden ihn auch in Zukunft empfehlen, wenn das System wieder versucht, junge Männer und Frauen in ihrem Kampf für Deutschland zu kriminalisieren. “

 

Diese Notiz veröffentlichten Nazis aus München nachdem Picker ihnen eine Rechtsschulung gab.

 

Andre Picker - Der Politiker:

 

Beruflich verteidigt Herr Picker neonazistische Gewalttäter und schult deren Kameradschaften, öffentlich-politische ist seine Rolle die des sich bürgerlich gebenden Rechtspopulisten. Früher war er bei den “Republikanern” im NRW Landesvorstand. Heute ist er Beisitzer des Parteivorstands der rassistischen und rechtspopulistischen Partei “Pro NRW”. Für “Pro NRW” ist er darüber hinaus der Ansprechspartner für den Bezirksverband des Ruhrgebiets und des Kreisverbands im Ennepe Ruhr-Kreis.

 

Andre Picker, der sich hier in Altenbochum als Biedermann gibt, ist ein gefährlicher politischer Brandstifter. Er organisiert parteilich die rassistische und antidemokratische Hetze und schult und verteidigt all diejenigen, die seine mörderische Ideologie praktisch umsetzen.

 

Keine Anonymität den Feinden der Freiheit! Zeigen sie Herrn Picker was sie von ihm halten!

 

Kein Fußbreit den Faschisten!
Nazis aus der Anonymität reißen!

 


Hinweiß: Der Text basiert auf einem Outing welches bereits 2009 auf Linksunten veröffentlicht wurde. Wir halten es dennoch für sinnvoll, im Vorfeld des Antikriegstags erneut auf den Naziwanwalt Picker aufmerksam zu machen, da er nach wie vor eine zentrale Figur in der neonazistischen Szene im Ruhrgebiet darstellt und bedanken uns für die Infos.

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Welchen Sinn hatte diese Aktion? Andre Picker wurde bereits 2009 geoutet und mehrfach in anderen im Stadtteil verteilten Flyern erwähnt. Jeder kennt Andre Picker und dieses aufgewärmte "Outing" wird ihn auch nicht kratzen. Ich habe das Gefühl, hier sollte Aktionismus im Vorfeld eines vollkommen überbewerteten Events betrieben werden. Sobald das Event vobei ist, wird sich kaum noch jemand für eine wirksame antifaschisthsche Praxis in Bochum und Dortmund interessieren. So wie jedes Jahr. Noch verzweifelter erscheint der Aktionismus vor dem Hintergrund des gescheiterten Antifa-Camps (Auftaktdemo mit 80 Leuten spricht Bände).

Outet mal lieber den Markus Schumacher (wohnt in gleichen Stadtteil wie Picker) Der gerät allmählich in vergessenheit und wäre mal wieder fällig

Mach das bitte!

Zum Antifacamp kann man vieles sagen und vieles an ihm kritisieren. Das sollte man am Besten in einem eigenem Beitrag konstruktiv machen. Und bitte nicht eingefärbt unter der aufgezwungenen Wirkungslosigkeit und der sich daraus ergebenden Frustration.

 

Herr Picker wurde vor Jahren schon einmal geoutet. Dies war zur Zeit der Kommunalwahlen, als Outings gegen Mitglieder von NPD, Pro NRW und den Autonomen Nationalisten gezielt eingesetzt wurden, um neben einem Abreiß-Contest von Wahlplakaten und Störung/Belagerung ihrer Infostände den Braunen gezielt etwas entgegen zu setzen. D.h. braune Propaganda zu verhindern und deren Verantwortlichen in der Bevölkerung zu benennen.

Wie gehabt Handarbeit von der rührigen Antifaszene, die nichts mit Parteien, BGR, BOFO oder anderen parteilichen Vorfeldorganisationen zu tun hat.

 

https://linksunten.indymedia.org/node/9908
https://linksunten.indymedia.org/node/10021
https://linksunten.indymedia.org/node/10084
https://linksunten.indymedia.org/node/10344
https://linksunten.indymedia.org/node/11580

 

Im August letzten Jahres wurde das Haus in der Andreas Hofer Straße mit "Picker du Nazisau" rot besprayt. Der Spruch wurde in den letzten Monaten mit einem Fassadenanstrich beseitigt. Die neu gestrichene Fassade zeigt jetzt deutlich in schwarzer Farbe "Andre Picker du Nazisau".

Die Nachbarschaft weiß durch die Sprüche und durch die Flugblätter genau um seine Gesinnung. Dies noch einmal zu wiederholen war sinnvoll. Nicht nur wegen der "Vergesslichkeit" der Menschen, sondern weil Herr Picker diese politische Aufmerksamkeit verdient.

Ja, der Picker ist ne Nazisau, keine Frage. Aber die Adresse stimmt nicht. Da wohnt lediglich die Mutter.

 

Nur so am Rande.