Am 22. Juni 2012 plant die Esoterik-Gruppe „Freigeister-Forum Tübingen“ um 19 Uhr unter dem Titel „Jürgen Elsässer trifft Ahmadinejad“ eine Vortragsveranstaltung im Tübinger Ratskeller.
Der Referent Jürgen Elsässer ist ein ehemaliger Linker, der sich in den letzten Jahren zum Nationalisten und Querfront-Aktivisten gewandelt hat. Elsässer schreibt für diverse rechte Blätter, gibt das rechte Verschwörungs-Magazin „COMPACT“ heraus und war auch schon mit einer Online-Kolumne Gastautor beim Rottenburger Kopp-Verlag. Als Referent trat Elsässer z.B. am 8. November 2011“Runder Tisch Niederbayern“/“Runder Tisch Dingolfing“, einem Kooperation lokaler REPs- und NPD-Aktivisten, auf. Jürgen Elsässer knüpft inhaltlich als ehemaliger Linker an die schlechtesten linken Traditionen an: Antiamerikanismus, Israelhass und verkürzte Kapitalismuskritik. Dazu kommt bei Elsässer noch eine gehörige Portion Homophobie. Bereits am 15. Juni 2009 schrieb Elsässer über die iranische Oppositionsbewegung:
„Das sollen die Repräsentanten des iranischen Volkes sein, oder auch nur der iranischen Opposition? Da lachen die Hühner im Capitol! Hier wollen Discomiezen, Teheraner Drogenjunkies und die Strichjungen des Finanzkapitals eine Party feiern. Gut, dass Ahmadinedschads Leute ein bisschen aufpassen und den einen oder anderen in einen Darkroom befördert haben.“
Bei diesen inhaltlichen Übereinstimmungen ist es kein Wunder, dass Elsässer ein bekennender Sympathisant des iranischen Gottesstaats ist. So nahm er Ende April 2012 an der Reise einer Solidaritäts-Delegation aus Deutschland in den Iran teil, worüber er bei seinem Auftritt in Tübingen berichten will.
Für uns ist der angekündigte Vortrag Anlass die herrschenden Verhältnisse im Iran zu thematisieren. Der Iran ist eine Theokratie, die religiöse Minderheiten wie die Bahai-Religion oder sexuelle Minderheiten wie Homosexuelle gnadenlos verfolgt und unterdrückt. Seit die Islamisten an die Macht kamen, wurden im Iran nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen bis zu 8.000 schwule Männer und Jugendliche hingerichtet. Nicht selten wurden die Opfer öffentlich an Baukränen erhängt oder zu Tode gepeitscht. Auch in diesem Jahr gibt es bereits die ersten Todesurteile gegen Homosexuelle.
Diese allgegenwärtige staatliche Unterdrückung betrifft natürlich auch Frauen, es herrscht z.B. Kopftuchzwang!
Die Opposition wird ebenfalls gnadenlos verfolgt. Ahmadinedschad ließ seine Elitetruppen, die Pasdaran, auf die oppositionelle Bewegung los. Währenddessen macht die deutsche Wirtschaft gute Geschäfte mit dem Mullah-Regime. Ein Teil der Überwachungstechnik, die gegen die iranische Opposition zur Anwendung kam, war „made in Germany“. Leider ist durch diese massive Repression die Opposition im Iran derzeit offenbar weitgehend ausgeschaltet.
Irans Präsident Ahmadinedschad ist ein Antisemit und lädt auch schon mal zu Holocaustleugner-Konferenzen mit Gästen aus aller Welt ein, veranstaltet antisemitische Karikaturen-Wettbewerbe und droht mit der Auslöschung Israels von der Landkarte. Praktisch findet der antiisraelische Vernichtungsdrang durch Unterstützung der islamistischen Hisbollah seinen Ausdruck. Kein Wunder, dass auch deutschen Neonazis so ein Präsident zusagt und Neonazi-Versände Fanshirts mit dem Konterfei von Ahmadinedschad anbieten. Doch die Unterstützergemeinschaft von Ahmadinedschad reicht noch weiter. Der Rottenburger Kopp-Verlag entsandte seinen Autoren Gerhard Wisnewski auf die Reise mit Jürgen Elsässer in den Iran, um dort die Hand von Ahmadinedschad zu schütteln. Wer aber Ahmadinedschad die Hand schüttelt, der schüttelt die Hand eines Schreibtischtäters, der für tausende Tote verantwortlich ist.
ART
Antifa Reutlingen/Tübingen
Hundsgemeiner Rassismus
"Die deutschen Tugenden sind es nämlich, die den besten Fußball hervorbringen – und nicht die Multikulti-Importe." Anlässlich der Fußball-EM lässt Elsässer auch hier die Hosen runter: juergenelsaesser.wordpress.com/2012/06/08/em-2012-jubeln-fur-deutschland/