"Wieviele sind hinter Gittern, die wir draußen brauchen!"
Politische Gefangene - Sendung zu Repression und Widerstand.
Radiotipp für den 7.9. und 9.9.
Zu hören über das Webradio Radio Flora aus Hannover per Livestream:
www.radioflora.de
Am Dienstag, den 7. September, von 18 - 19 Uhr.
Die Sendung wird am wiederholt am Donnerstag, den 9. September, von 11 - 12 Uhr.
Themen:
- Gespräch mit dem Gefangenen Werner Braeuner aus der JVA Sehnde
- Mustafa Atalay droht Beugehaft im Düsseldorfer §129b-Prozess
- Nulla e finito! Nichts ist vorbei! Revolutionäre Geschichte aneignen und verteidigen!
Am Freitag, den 15.Oktober wird es in Stuttgart dazu eine Veranstaltung anläßlich des 18. Oktober 1977 geben.
Hintergrundinformationen:
- Gespräch mit dem Gefangenen Werner Braeuner aus der JVA Sehnde
Werner ist den regelmäßigen ZuhörerInnen dieser Sendung kein Unbekannter mehr, denn er wurde letzten Jahres schon zweimal befragt. Er kommt aus der Arbeitslosenbewegung und wurde im August 2001 zu 12 Jahren Knast wegen Totschlags verurteilt, weil er einen Arbeitsamtsdirektor getötet hatte.
Seit dem 12. Juli verweigert Werner die Zwangsarbeit im Knast für insgesamt 938 Tage bis zu seiner voraussichtlichen Haftentlassung am 5.2.2013. In dem telefonischen Interview wollen wir von Werner wissen, warum er diese Widerstandsform gewählt hat, wie gering Arbeit im Gefängnis entlohnt wird und ob es schon zu repressiven Reaktionen von Seiten der Justiz gekommen ist.
Seine Mitteilung, die er dazu verfasste, ist in der in der neuen Ausgabe des "Gefangenen Info" und "Entfesselt" abgedruckt.
Wer ihm schreiben will:
Werner Braeuner,
Schnedebruch 8, 31319 Sehnde
- Mustafa Atalay droht Beugehaft im Düsseldorfer §129b-Prozess
Schon häufiger wurde hier auf "Radio Flora" über den schwer herzkranken Mustafa berichtet, der über 17 Jahre in türkischen und deutschen Knästen eingeperrt war. Während er in der Türkei der blutigen Folter ausgesetzt war, ist er im sogenannten Rechtsstaat BRD zeitweise in völliger Isolationshaft gehalten worden.
Mustafa schrieb dazu sinngemäß: "Isolation ist die schlimmste Art der Folter!"
Am 01. und 2. September wurde er gegen seinen Willen im Düsseldorfer §129b-Prozess gegen Nurhan Erdem, Ahmet Istanbullu und Cengiz Oban vor dem Staatsschutzsenat unter Vorsitz des Richters Breidling als Zeuge vorgeladen.
Falls er nicht aussagt, oder das Gericht das "Gefühl" hat, dass er es nicht tun wird, droht ihm Beugehaft. Wie schnell die Klassenjustiz Beugehaft verordnen kann, haben wir Sommer 2009 im Verfahren gegen Faruk Ereren - das ebenfalls vor dem OLG Düsseldorf stattfindet - gesehen, bei dem der blinde Nuri Eryüksel beinahe 2 Monate in Beugehaft weggesperrt wurde, nachdem dieser die Antwort auf eine Frage, die sich auf ihn bezog und für ihn strafrechtliche Konsequenzen haben konnte, verweigerte.
Mustafa kann trotz seines angeschlagenen Gesundheitszustandes weiter vernommen werden und es drohen ihm deshalb immer noch bis zu 6 Monaten Beugehaft.
Weiterhin wird über eine internationale Delegation berichtet, die am ersten Prozesstag da war, um den Verfahren und Mustafa eine gewisse Öffentlichkeit und damit Schutz zu gewährleisten.
- Nulla e finito! Nichts ist vorbei! Revolutionäre Geschichte aneignen und verteidigen!
Am Freitag, den 15. Oktober wird es in Stuttgart eine Veranstaltung anläßlich des 18. Oktober 1977 geben. An diesem Tag starben die Gefangenen aus der RAF, Gudrun Ensslin, Andreas Baader und Jan Carl Raspe im Knast Stuttgart-Stammheim.
Es soll aber auch auf ein Verfahren des ehemaligen RAF-Mitglieds Verena Becker eingegangenen werden, das am 30.9. in Stuttgart-Stammheim beginnt. Einige, die zu unterschiedlichen Zeiten in der RAF organisiert waren, schützen das Verfahren so ein, dass es "offensichtlich nur als Auftakt zu weiteren Prozessen geplant ist". Gegen Stefan Wisniewski und Rolf Heißler, beides ehemalige RAF- Gefangene, die über 20 Jahre eingesperrt waren, wird weiterhin ermittelt. Es droht ihnen und weiteren ehemaligen Gefangenen Beugehaft.
Auch soll erörtert werden, ob eine Beschäftigung mit der RAF auch Bedeutung für die heutigen Auseinandersetzungen haben könnte.
Geplant ist auch, am Samstag, den 16.10., zu den Gräbern von Gudrun, Andreas und Jan Carl in Stuttgart zu gehen.
Die Sendung wird am wiederholt am Donnerstag, den 9. September, von 11 - 12 Uhr.
wieso
heißt es eig freiheit für alle POLITISCHEN Gefangenen und nicht etwa für alle Linken Gefangenen? ich hoffe es gibt plausible Antworten