Am 13.08.2014 demonstrierten ca. 1000 Menschen in der Mannheimer Innenstadt gegen den Terror der IS (Islamischer Staat) Milizen und für Internationale Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf. Im folgenden ist ein kurzer Bericht und eine Einschätzung des Arbeitskreis Internationale Solidarität Mannheim dokumentiert.
Aus Anlass der Angriffe der islamischen Kämpfer der IS Milizen auf kurdische Dörfer und Städte und den verübten Gräultaten gegen die dort lebenden Menschen demonstrierten am Abend des 13.08.2014 ca. 1000 Menschen durch die Innenstadt Mannheims. Ein breites Bündnis aus kurdischen, türkischen und deutschen Gruppen rief zur Solidarität mit den von Vertreibung und Mord betroffenen Menschen auf. Auf ihrem Weg zur Errichtung eines "Kalifats" ist der demokratische Aufbauprozess in den kurdischen Autonomiegebieten den IS Truppen ein Dorn im Auge. Um ins Fadenkreuz des IS zu kommen reicht es allerdings schon aus in ihren Augen als "Ungläubig" zu erscheinen. Deshalb befinden sich aktuell mehrere Tausend Menschen die zur Glaubensrichtung der Jesiden gezählt werden auf der Flucht.
In Mannheim gab es nun die erste größere Solidaritätsaktion um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. In den Wochen und Monaten davor gab es zahlreiche kleinere Kundgebungen, Demos und Veranstaltungen (z.B. Rojava Solidaritätsdemo) zum gleichen Thema. Hier blieben die kurdischen und türkischen Gruppen meist unter sich. Wir begrüßen es deshalb außerordentlich das wohl aufgrund der medialen Aufmerksamkeit in den bürgerlichen Medien, nun endlich auch größere Teile der deutschen Linken sich der Problematik anehmen und an Aktionen beteiligen.
Die Demonstration begann sehr pünklich, um 19.05Uhr. Am Wasserturm zog der Demonstrationszug über die Planken Richtung Paradeplatz. Die komplette Demo war durchzogen mit vielen Fahnen, Schildern und Transparenten der unterschiedlichen Gruppen. Wir beteiligten uns mit einem Hochtransparent und roten Fahnen im mittleren Teil. Ebenfalls waren viele solidarische Antifaschisten_innen in der Demo und setzten ihr Handeln in den Kontext der Internationalen Solidarität. Die deutsche Polizei ließ es sich nicht nehmen Spalier zu laufen, hielten sich aber relativ zurück. Die Zurückhaltung war wohl vor allem dem Umstand geschuldet gewesen das auch zahlreiche Stadträte der Grünen und der Linkspartei anwesend waren.
Am Paradeplatz angekommen wurden zahlreiche Redebeiträge gehalten. Besonders erwähnenswert war unserer Meinung nach der Redebeitrag der Gruppe "Perspektive Kurdistan". Wir denken das es aus linker Sicht zu kurz gegriffen ist nur nach einer besserern Bewaffnung der kurdischen Gruppen zu rufen (LowerClassMagazine). Vielmehr muss es Ziel sein den Kräften die für einen Aufbauprozess hin zu einer befreiten Gesellschaft einstehen den nötigen Rahmen zu schaffen. Das heisst konkret: Weg mit dem PKK Verbot! Desweitern: Schluss mit deutschen Waffenlieferungen in die Türkei und nach Saudi-Arabien!
Unser Fazit ist ein durchweg positiver Eindruck der Demonstration. Innerhalb einer sehr kurzen Zeit ist es den verschiedenen kurdischen, türkischen und deutschen Gruppen gelungen viele Menschen zu mobilisieren und ein mediales Echo zu erzeugen (SWR Fernsehbericht). Hieran gilt es unserer Meinung nach anzuknüpfen und die Kontakte weiter auszubauen. Eine langfristige Solidaritätsarbeit in breiteren Teilen der deutschen Linken ist unerlässlich.
In diesem Sinne:
Hoch die Internationale Solidarität!
Biji YPG!
Arbeitskreis Internationale Solidarität Mannheim
Gutes Ding!
Schön zu sehen, dass in der Hinsicht auch in Mannheim was geht!
video
Bilder
Bilder der Demonstration.:https://www.flickr.com/photos/bundphotography/sets/72157646039360978/