[H] Kundgebung gegen Frei.Wild-Konzert im Capitol

Mobi-Plakat

Die Südtiroler Band „Frei.Wild“ wird am 29. November ihr einziges Konzert in Norddeutschland im Capitol in Hannover geben. Für den Abend ist ab 17 Uhr auf dem Schwarzen Bären eine Kundgebung gegen Nationalismus und völkische Ideologie angemeldet.


Im Aufruf heißt es:


Frei.Wild, die ähnlich wie früher die Böhsen Onkelz, einfache Texte zu simplen Liedstrukturen singen, ziehen vor allem junge Männer an, die auf der Suche nach einer kollektiven Identität sind. Die Gruppenzugehörigkeit wird dabei über nationales „Wirgefühl“ gepaart mit einer Prise Rebellion und „Freiheit“ erzeugt.


Dass sich Frei.Wild und ihre Fans mit der positiven Bezugnahme auf das Konstrukt „Nation“ gegen den Freiheitsgedanken des gleichberechtigten Zusammenlebens aller Menschen positionieren, wird von ihnen nicht reflektiert oder ist ihnen egal. Denn Nationalismus ist immer ausgrenzend und braucht neben den Mitgliedern der Gemeinschaft auch Nichtmitglieder, die ausgeschlossen werden. Dabei wird die Gruppenzugehörigkeit noch durch das Konstruieren gemeinsamer Feinde verstärkt, was sich beispielsweise auch an den Namen der Platten wie „Feinde deiner Feinde“ bemerkbar macht. Wirkliche Freiheit wird nicht propagiert. Das nationale Konstrukt und die „Volksgemeinschaft“, in die sich selbige einordnen möchten, ist ein Macht- und Herrschaftsinstrument, welches im Gegensatz zum Konzept der Freiheit steht. Das nationale Kollektiv unterdrückt das Individuum, schaltet es mit seinen persönlichen Bedürfnissen und Eigenschaften gleich und reduziert es auf eine völkisch definierte Zugehörigkeit zur Nation.


Der Nationalismus und die damit heraufbeschwore Angst vor Überfremdung sind deshalb nicht wie Frei.Wild behaupten unpolitisch, sondern hochpolitisch.
Vor diesem Hintergrund erscheint die Vergangenheit des Sängers der Band, Phillip Burger, ehemaliges Mitglied in der offen rechten Partei „Die Freiheitlichen“ sowie Sänger in der mittlerweile aufgelösten Naziband „Kaiserjäger“, entgegen der Eigendarstellung als nicht abgeschlossen.


Frei.Wild fungiert somit als ein Bindeglied in die rechte Szene und bietet vor allem Einsteiger_innen Anknüpfungspunkte.


Unsere Antwort heißt deshalb: Frei.Wild eine Absage erteilen! Im Capitol und anderswo!

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