Protestkundgebung vor den Kriegsgräbern in Vossenack

Volkstrauertag abschaffen

Am 17.​11.​2013 ab 11.​00 Uhr Pro­test­kund­ge­bung vor den Kriegs­grä­bern in Vos­se­nack - Volkstrau­er­tag ab­schaf­fen! Gegen Nazis, Geschichtsrevisionismus und deutsche Opfermythen! 

Am 17. No­vem­ber 2013 fin­det der vom „Volks­bund Deut­scher Kriegs­grä­ber­für­sor­ge“ (VdK) all­jähr­lich or­ga­ni­sier­te Volkstrau­er­tag statt. Auch in die­sem Jahr wird im Kreis Düren, ge­nau­er ge­sagt an den Kriegs­grä­bern in Vos­se­nack, an die­sem Tag eine öf­fent­li­che Ver­an­stal­tung statt­fin­den. Mit dem Auf­lau­fen von Neo­na­zis muss auch die­ses Jahr ge­rech­net wer­den.

 

Die Kriegs­grä­ber wer­den im of­fi­zi­el­len Sprach­ge­brauch als Eh­ren­fried­hö­fe be­zeich­net. Dabei stört es of­fen­sicht­lich nicht, dass der Ge­ne­ral­feld­mar­schall Model und An­ge­hö­ri­ge der SS dort be­gra­ben sind. Ab­ge­se­hen davon, dass alle dort Be­gra­be­nen, Teil­neh­mer an einem ver­bre­che­ri­schem Er­obe­rungs-​ und Ver­nich­tungs­krie­ges waren.

 

Was mit einem Got­tes­dienst in Hürt­gen be­ginnt, endet mit einer Zu­sam­men­rot­tung, mal an den Grä­bern in Vos­senak mal in Hürt­gen. Teil­neh­mer sind Ver­tre­ter der Kir­chen, der Bür­ger­meis­ter aus Hürt­gen, der Land­rat des Krei­ses Düren und an­de­re Po­li­ti­ker, eine Ab­ord­nung der Bun­des­wehr vom Bo­el­ke­geschwa­der aus Nör­ve­nich und nicht zu ver­ges­sen bis zu 30 Fa­schis­ten aus dem Um­feld der „KAL“. Letz­te­re sind seit Jah­ren ak­zep­tier­ter Be­stand­teil der Ver­an­stal­tun­gen. Pro­tes­te, be­son­ders gegen die An­we­sen­heit der Nazis, wer­den als stö­rend emp­fun­den und mit Po­li­zei­ge­walt ver­hin­dert.

 

Volkstrau­er­tag – Ern­te­dank­fest der Rüs­tungs­in­dus­trie


Nach­dem der Ver­such von Kai­ser Wil­helm II, die eu­ro­päi­schen Macht­ver­hält­nis­se neu zu ord­nen, nach vier Jah­ren und zehn Mil­lio­nen Toten ge­schei­tert war, wurde 1919 der Volkstrau­er­tag aus der Taufe ge­ho­ben. Dazu wurde der drit­te No­vem­ber­sonn­tag aus­er­ko­ren. Die Nazis setz­ten noch einen drauf und nann­ten des ab dem Jahr 1933 Hel­den­ge­denk­tag. Dies aber pass­te nach 1945 an­fangs nicht so rich­tig in die po­li­ti­sche Land­schaft. Aber mit den Sol­da­ten, die in Zinks­är­gen aus Af­gha­nis­tan oder sonst wo heim­keh­ren, möch­ten ei­ni­ge das Rad der Ge­schich­te of­fen­bar wie­der zu­rück­dre­hen.

 

Deutsch­land führt Krieg und nun? Haupt­sa­che tot?


Die jüngs­te Er­wei­te­rung des of­fi­zi­el­len To­ten­ge­den­kens im Hürt­gen­wald be­trifft die Sol­da­ten, die „im Aus­lands­ein­satz ums Leben kamen“. Im Ein­gangs­be­reich des „Sol­da­ten­fried­hofs“ in Vos­se­nack sind seit ei­ni­ger Zeit zwei Kreu­ze auf­ge­stellt, auf denen fol­gen­de In­schrif­ten ste­hen:

 

Ge­denkt mit uns der Sol­da­ten der Bun­des­wehr, die im Dienst für Frie­den und Frei­heit ihr Leben lie­ßen.

För­der­ver­ein: „Wind­hun­de mah­nen zum Frie­den“


„Wer als Sol­dat im Dienst des Va­ter­lan­des steht, be­trach­tet sich als Die­ner der Si­cher­heit und Frei­heit der Völ­ker. Indem er diese Auf­ga­be recht er­füllt, trägt er wahr­haft zur Fes­ti­gung des Frie­dens bei.“
Papst Be­ne­dikt XVI


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Hier wan­delt sich der Volkstrau­er­tag er­neut zum Hel­den­ge­denk­tag. Wie­der­um wird nicht ge­fragt, ob es für diese Aus­lands­ein­sät­ze eine Recht­fer­ti­gung oder auch „nur“ eine ju­ris­ti­sche Grund­la­ge gibt. Der Über­fall auf Ju­go­sla­wi­en war völ­ker­rechts­wid­rig, was die Ver­ant­wort­li­chen heute auch gern offen ein­ge­ste­hen. Die Be­tei­li­gung am Krieg gegen Af­gha­nis­tan ist es eben­falls. Das Min­des­te, was man zum Af­gha­nis­ta­n­ein­satz der Bun­des­wehr sagen kann, ist, dass er die vor­geb­li­chen Ziele nicht er­rei­chen kann.

 

Gegen Mi­li­ta­ri­sie­rung


Die Bun­des­wehr ent­zieht sich einem de­mo­kra­ti­schen Dis­kurs, es wird kom­man­diert und an­ge­ord­net. Den Ver­ant­wort­li­chen muss aber klar wer­den, dass sie im öf­fent­li­chen Raum auch Kri­tik er­tra­gen müs­sen. Wer sich jetzt als Opfer von Aus­lands­ein­sät­zen dar­stellt, muss sich öf­fent­lich zu sei­ner wirk­li­chen Rolle be­fra­gen las­sen. Die Stadt und der Kreis Düren sowie der Volks­bund mit sei­nen or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ver­flech­tun­gen zur lo­ka­len Po­li­tik müs­sen sich der Kri­tik an der Mi­li­ta­ri­sie­rung des Volkstrau­er­tags stel­len und sei es über die Par­la­men­te. Wir er­war­ten min­des­tens, dass nach gründ­li­cher Dis­kus­si­on eine Ent­mi­li­ta­ri­sie­rung des Volkstrau­er­tags statt­fin­det, dass der Op­fer­be­griff so dif­fe­ren­ziert wird, dass Täter nicht da­hin­ter ver­steckt wer­den kön­nen. Deut­sche Täter waren und sind keine Opfer!

 

Unser Ziel ist es al­ler­dings, den Volkstrau­er­tag, das „Ern­te­dank­fest der Rüs­tungs­in­dus­trie“, ab­zu­schaf­fen. Kämp­fen wir stär­ker als bis­her dafür. Wer sei­ner An­ge­hö­ri­gen ge­denkt, soll das tun, wann immer er will. Wenn aber einem gan­zen »Volk« Trau­er ver­ord­net wer­den soll, ist in der Regel Alarm­stu­fe Rot an­ge­sagt.

 

Nie wie­der Fa­schis­mus – Nie wie­der Krieg
Kein Ver­ge­ben den NS-​Tä­tern! Kein Ver­ges­sen den NS-​Op­fern!

Volkstrauertag abschaffen!

 

Kommt am 17.​11.​2013 ab 11.​00 Uhr zahl­reich zur Pro­test­kund­ge­bung noch Vos­se­nack!


Da Vos­se­nack eine schlech­te An­bin­dung an öf­fent­li­che Ver­kehrs­mit­tel hat emp­feh­len wir die An­rei­se mit PKWs. Bil­det Fahr­ge­mein­schaf­ten. Eine An­rei­se­be­schrei­bung wird in den nächs­ten Tagen noch ver­öf­fent­licht.


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Die Bun­des­wehr ent­zieht sich einem de­mo­kra­ti­schen Dis­kurs, es wird kom­man­diert und an­ge­ord­net.

Soll das eine ernsthafte Kritik an Militär sein? Um Loriot zu bemühen: "Ach".