Am 10.10.2013 soll in Groß Berßen (Emsland) ein Rechtsrockkonzert stattfinden:
• Pressemitteilung vom 06.10.2013: Rechtsrockkonzert im Emsland
• Pressemitteilung vom 08.10.2013: Kundgebung gegen Rechtsrockkonzert angemeldet
Pressemitteilung vom 06.10.2013: Rechtsrockkonzert im Emsland
Nach Informationen der antifaschistischen Kampagne „Keinen Platz für Nazis – …in Lingen und anderswo!“ soll am Donnerstag, den 10. Oktober, ein Rechtsrockkonzert im Emsland stattfinden. Auftreten soll Michael Regener, besser bekannt als „Lunikoff“. Lunikoff ist der ehemalige Sänger der 2003 als kriminelle Vereinigung verbotenen Band „Landser“, die bei Neonazis weltweit bekannt ist. Dadurch genießt auch Lunikoff selber einen guten Ruf innerhalb der Neonaziszene.
Ersten Hinweisen zufolge soll das Konzert, das in einem konspirativen Rahmen organisiert wird, in der Gaststätte „Zur Singenden Wirtin“ in Groß Berßen stattfinden. Ganz unwahrscheinlich sind diese Hinweise nicht: Wie ein Sprecher der Kampagne zu berichten weiß, fand bereits 2007 ein Rechtsrockkonzert mit etwa 150 Besucher/-innen in diesen Räumlichkeiten statt. „Auch die NPD traf sich mehrfach für so genannte Stammtische und Mitgliederversammlungen in der Gaststätte“, so der Sprecher. Ebenfalls seien die Neonazis in der Gaststätte nicht ganz unwillkommen, denn bereits 2006 zeigte die Besitzerin der Gaststätte Interesse an der Arbeit der NPD, indem sie u.a. um Infomaterial der Partei bat.
Initiator des Konzertes ist der 32-jährige Neonazi Tobias Richter aus Haselünne, der bei der Bundestagswahl als Direktkandidat für die NPD im Wahlkreis „Mittelems“ angetreten war, jedoch in Niedersachsen die schlechtesten Ergebnisse für seine Partei erreicht hatte.
Erst im Dezember letzten Jahres fand im Schützenhaus an der Schwedenschanze in Lingen ein Neonazikonzert mit dem Liedermacher „Lokis Horden“ statt, welches durch das Engagement von Antifaschist/-innen öffentlich gemacht wurde. Der Schützenverein reagierte und die Räumlichkeiten werden seitdem nicht mehr an den Neonazi, der nur für die Anmietung der Räume Mitglied des Vereins geworden war, vermietet.
„Rechtsrockkonzerte dienen der Festigung der Neonaziszene sowie der Rekrutierung von Neulingen“, so der Sprecher der Kampagne weiter. „Diese Konzerte müssen unterbunden werden. Und der erste Schritt dazu ist die Veröffentlichung solcher Veranstaltungen im Vorfeld“.
Pressemitteilung vom 08.10.2013: Kundgebung gegen Rechtsrockkonzert angemeldet
Mit einer Kundgebung will die antifaschistische Kampagne „Keinen Platz für Nazis – …in Lingen und anderswo!“ am Donnerstag direkt vor Ort in Groß Berßen auf das Rechtsrockkonzert aufmerksam machen und dagegen protestieren. „Wir halten es für wichtig, den Neonazis direkt zu zeigen, was wir von ihnen und ihrer menschenverachtenden Musik halten“, so ein Sprecher der Kampagne. „Schon alleine durch die Veröffentlichung im Vorfeld dürften wir Unruhe bei den Neonazis ausgelöst haben“.
Wie im Verfassungsschutzbericht 2009 aus Berlin zu lesen ist, steht „Lunikoff“, der an diesem Tag auftreten soll, unter besonderen richterlichen Auflagen. So muss er beispielsweise jedes seiner Konzerte eine Woche im Vorfeld der Polizei mitteilen. Die Polizei hingegen sagt, dass sie bis zu unserer Veröffentlichung von nichts gewusst haben. Somit würde Lunikoff gegen Auflagen verstoßen. Der Sprecher der Kampagne hierzu: „Hier wäre ein Ansatzpunkt, um das Konzert mit Lunikoff zu untersagen. Allerdings ist uns nicht bekannt, ob und in welcher Form diese Auflagen noch heute gelten“.
Ob das Konzert nun stattfindet oder nicht: Eine Kundgebung ist am 10.10.2013 ab 17.30Uhr vor dem Dorfgemeinschaftshaus an der Bushaltestelle (Dorfstraße Ecke Klein-Berßener Straße) in Groß Berßen angemeldet. „Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Menschen vorbeikommen und zusammen mit uns ein deutliches Zeichen gegen Rechtsrock und Menschenverachtung zu setzen“, so der Sprecher abschließend.
aufwachen!
- der wohl bekannteste (noch lebende) rechtsrock-sänger weltweit spielt im beschaulichen groß berßen
- der nach ihm wohl populärste rechtsrock-sänger deutschlands, daniel "gigi" giese (saccara, stahlgewitter, gigi und...), wohnt in meppen und hatte wohl kenntnis von den nsu-morden (siehe: sein song "döner killer")
- die nrw nazi-hochburgen dortmund und wuppertal berichten auf ihren internetseiten von mobiaktion im emsland für deren naziaufmärche
- auch für den heulmarsch in bad nenndorf wurden laut nazi-fb-seite flyer in papenburg verteilt
- in papenburg, meppen und lingen gründen sich kameradschaften und nebenbei ist die npd zumindest im wahlkampf präsent und schafft wahlergebnisse, die sie in die wahlkampfkostenerstattung bringen
- nazis feiern und arbeiten jedes wochenende unbehelligt in der bei jungen menschen sehr beliebten kneipe "new jersey" (meppen) und in lingener discotheken
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kein grund panisch zu werden, aber auch keine komfortabele situation!