„Außergewöhnlich brutal griffen die Autonomen an“, titelten die Zeitungen nach dem 1. Oktober 1983. Militante hatten versucht, den Tagungsort des NPD-Bundesparteitages in Fallingbostel zu stürmen. Mindestens 80 Verletzte und 30 Festnahmen wurden nach der Straßenschlacht mit der Polizei gezählt.
Fallingbostel gehört zu den Gründungsmythen der autonomen Antifa, deren Etablierung von heftigen Auseinandersetzungen innerhalb der radikalen Linken begleitet war. Denn antifaschistische Politik stellte seit jeher ein Sammelsurium verschiedenster Strömungen dar, die sich kaum zu einem gemeinsamen Handeln bewegen ließen.
So gab es gleich drei Aufrufe zur Verhinderung der Nazi-Provokation: vom DGB zu einer Veranstaltung im 36 km entfernten Bergen-Belsen, von konsequenteren Antifaschist/innen zu einer Demonstration im Ort, die Militanten wiederum mobilisierten zu einer Blockade der Heidmarkhalle. Mehr als 2000 Aktivist/innen folgten diesem Aufruf, ein Teil von ihnen griff unverzüglich die Polizeiabsperrungen an.
Am Beispiel Fallingbostel wollen wir politische Konzepte und Strategien des Antifaschismus in der BRD der damaligen Zeit im Vergleich zu heute beschreiben und Aktivist/innen der verschiedenen Ansätze zu Wort kommen lassen.
Ort: ver.di-Bildungszentrum in Walsrode (Niedersachsen), Sunderstrasse 77
Datum: Freitag, 25. Oktober 2013
Beginn: 19.00 Uhr
Programm: erst Vortrag von Bernd Langer, anschließend Diskussion
Daumen hoch
Schöne Ding. Schon gespannt drauf.
Die Frage ist: Was haben wir gelernt?
Anreise mit der Bahn
Walsrode liegt an der Bahnstrecke Hannover - Soltau - Hamburg.
Ab Bahnhof Walsrode sind es ca. 20 Min. Fußweg durch die Ostdeutsche Allee und rechts in die Sunderstraße.
Anreise mit dem PKW
aus Richtung Bremen auf A 27 Ausfahrt Walsrode-West
aus Richtung Hamburg auf A 7 Ausfahrt Fallingbostel
aus Richtung Hannover über Dreieck Walsrode auf A 27 Ausfahrt Walsrode-Süd
Anfahrtsbeschreibung als pdf:
http://www.lust-auf-verdi-in-walsrode.de/upload/anfahrt_pkw.pdf
BRD-Polizei knüppelte Neonazis den Weg frei
Fallingbostel (ADN). Mit brutaler Gewalt gingen mehrere Hundertschaften Bereitschaftspolizei am Sonnabend in Fallingbostel (Niedersachsen) gegen mehr als 1500 Demonstranten vor, die gegen den Bundesparteitag der neonazistischen NPD protestierten. Die Polizei setzte Schlagstöcke, Tränengas, Wasserwerfer und Hundestaffeln ein. Die Bereitschaftspolizisten prügelten die Demonstranten nieder, um sie vom Tagungsort der Neonazis, der Heidmarkhalle, zurückzudrängen. Dabei wurden sie von Schlägertrupps junger Neonazis unterstützt, die auf Demonstranten einschlugen und sie mit Steinen bewarfen. Der Polizeieinsatz forderte 50 Verletzte. 31 Demonstranten waren festgenommen worden.
Auf einer Protestkundgebung am Mahnmal des ehemaligen faschistischen Konzentrationslagers Bergen-Belsen, gegen den Parteitag der NPD, an der 4000 Menschen teilnahmen, warnte das DGB-Bundesvorstandsmitglied Ilse Brusis nachdrücklich vor einer Verharmlosung des Neonazismus in der BRD und forderte das Verbot aller neofaschistischen Organisationen.
Mit einer Mahnwache vor dem Rathaus in Fallingbostel protestierte auch die VVN - Bund der Antifaschisten der BRD gegen die neonazistische Zusammenrottung in der Stadt.