Hunderte Kohlegegner_innen blockieren Kohlebahn

Gleis 1

31.08.2013 Manheim. Tag zwei der Aktionstage im Rheinischen Braunkohlerevier. In Solidarität mit dem Klima- und dem Reclaim the Fields Camp besetzen derzeit 200 Aktivist*innen erneut die Hambacher Kohlebahn – den Haupttransportweg für Braunkohle aus dem Tagebau Hambach in die großen Kraftwerke, die jährlich 100 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen. Sie haben sich genau dort niedergelassen, wo neue und alte Hambachbahn zusammenlaufen.

 

„Bereits in den letzten Jahren hat es solche Aktionen gegeben. In diesem Jahr jedoch deutlich mehr Menschen als je zuvor, die sich ihrem legitimen Protest auf diesem Wege Ausdruck verleihen. Außerdem sind es Menschen aus unterschiedlichsten Zusammenhängen und Regionen der Welt. Dies zeigt deutlich: Klimawandel geht uns alle an. Und eine Änderung der derzeit bestehenden Verhältnisse von Ausbeutung und Zerstörung ist nur durch entschlossenes und gemeinsames Handeln von unten möglich“, äußert sich eine der Aktivist*innen. „Die Auswirkungen der Braunkohle-Verstromung sind nicht nur aufgrund des Klimawandels überregional spürbar, sondern auch durch die Verbreitung des Feinstaubes. Je nach Wetterlage kann der Feinstaub aus RWEs Kraftwerkenund Tagebauen überall in Europa niedergehen und verheerende Gesundheitsauswirkungen nach sich ziehen.“ „Immer wieder werden Aktionen des Braunkohlewiderstandes kritisiert, weil sie geltendes Recht übertreten. Wenn aber das geltende Recht Industrien schützt, die die Zukunft auf diesem Planeten zerstören, dann kann nicht das Übertreten des rechtlichen Rahmen das Problem sein, sondern das Recht selber ist es“ begründet eine Aktivistin, warum sie diese Blockadeaktion legitim findet.

 

Gleichzeitig zieht ein Demozug von Manheim Richtung „Terra Nova“, dem Propaganda-Zentrum von RWE. Dort wird um 13:00 Uhr eine Abschlusskundgebung stattfinden. Diese Demonstration richtet sich gegen die einseitige Darstellung seitens RWE zu den massiven Eingriffen in der Region. „Umsiedlung, Feinstaubbelastung, Zerstörung von fruchtbaren Böden und Ökosystemen – all das versucht RWE als notwendiges Übel für eine günstige und sichere Energieversorgung zu verkaufen. Wir sind hier um diese Lügen zu demaskieren. Fakt ist, dass weder 'Renaturierungsmaßnahmen' noch genormte Neubausiedlungen ersetzen können, was an Kulturgütern und gesellschaftlichen Strukturen zerstört wird“, kommentiert Manuel Schreiber als einer der Demonstranten.

 

*Informationen über den aktuelle Situation finden Sie auf dem Ticker:* *https://stopptrwe.crowdmap.com

*Aktuelle Fotos sind zu finden unter:* *https://secure.flickr.com/photos/100963658@N02/