Seit dem frühen Morgen sind alle Zufahrten der Gronauer Urananreicherungsanlage blockiert. Rund 50 Menschen beteiligen sich an der Aktion, zwei hölzerne Dreibeinkonstruktionen versperren die Tore, eine Sambagruppe sorgt für musikalische Unterstützung und es gibt eine Sitzblockade.
Ab 9 Uhr ist auch eine Mahnwache in der Gronauer Innenstadt (Ecke Schulstraße/Neustraße) angemeldet.
Vom Anti-Atom-Camp in Metelen hatten sich einige Aktionsgruppen aufgemacht, um gegen die fortlaufende Urananreicherung zu protestieren. „Die Urananreicherungsanlage der Firma Urenco ist nämlich vom angekündigten angeblichen Atomausstieg ausgenommen.“ erklärt Sim aus Münster ihre Aktion. „Es geht uns darum, den Atomkreislauf weltweit zu unterbrechen.“ setzt die Aktivistin fort. Denn die Firma Urenco produziert ein Viertel des weltweiten Bedarfs an angereichertem Uran.
Das Uran, welches in Gronau verarbeitet wird, wird meist unter menschenunwürdigen Bedingungen gewonnen, zum Beispiel in Australien und verschiedenen afrikanischen Ländern. Erst kürzlich berichtete ein Aktivist aus dem Kongo von beobachteten Missbildungshäufungen bei Neugeborenen von Minenarbeitern, die selber auffallend oft chronisch krank sind.
Außerdem ist die Lagerung des Atommülls, insbesondere des jährlich in Gronau in großen Mengen anfallenden abgereicherten Urans völlig ungeklärt. So liegen in Gronau zehntausende Tonnen teilweise unter freiem Himmel. „Das ist gefährlich und absolut unverantwortlich. Deswegen gehen wir entschlossen gegen diese Anlage mit vielen verschiedenen Mitteln vor.“ kommentiert Uli.
Die Aktion dauert zur Stunde noch an, Presse vor Ort ist willkommen.
Pressekontakt: 0170-6028362
Mehr Information: antiatomcamp.nirgendwo.info/aktionen
Durchhalten
SUPER AKTION......Durchhalten und (bei den Temperaturen) nicht das Trinken vergessen!BIG RESPECT!!!
UAA weiterhin blockiert
Nach wie vor sind beide Zufahrten zur Urananreicherungsanlage in Gronau blockiert. Die Sitz- und Sambablockade an der Feuerwehrzufahrt wurde zwischenzeitlich durch Kletter_innen verstärkt, die an einer Traverse über der Straße hängen. Auch die Transparente in den Bäumen werden mehr.
An beiden Blockadepunkten ist die Situation momentan recht entspannt und die Stimmung gut, die Polizei hält sich zurück. Einzig fallen Urenco Mitarbeiter durch exzessives Filmen und Photographieren auf.
Für die mit ihren PKW in der Anlage eingeschlossenen Arbeiter_innen der Frühschicht, bezahlt Urenco Taxifahrten nach Hause, Fahrzeuge kommen weder rein noch raus, auch diverser Lieferverkehr musste draußen bleiben.
Die Menschen vor Ort sind weiterhin sehr motiviert und freuen sich über Besuch.
Es gibt auch neue Fotos der Ation auf antiatomcamp.nirgendwo.info/aktionen
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