Die Ludendorffer in Baden-Württemberg

Herbolzhausen (Hohenloherzeitung, 2003)

Die Ludendorffer sind eine extrem rechte, völkische und antisemitische Sekte. Innerhalb der extremen Rechten nehmen sie als eine Art „kleiner Parallelkultur“ im traditionell-völkischen Flügel (Wiking-Jugend, HDJ, Freibund, Sturmvogel, Neo-Artamanen-Siedler*innen in Mecklenburg-Vorpommern, IG Fahrt und Lager der JN) eine wichtige und beständige Funktion ein. Das Netzwerk der Ludendorffer erstreckt sich auch bis nach Baden-Württemberg, was bisher aber kaum thematisiert wurde. 

 

Wichtigste Organisation der Ludendorffer ist der „Bund für Gotteserkenntnis (Ludendorff) e.V.“ (BfG). Dieser Verein wurde im Jahr 1937 mit Hitlers Einverständnis gegründet. Der BfG stand in der Nachfolge des völkischen und paramilitärischen „Tannenbergbundes“, der von dem Erste-Weltkriegs-General und ehemaligen Hitler-Verbündeten Erich Ludendorff (Hitler-Ludendorff-Putsch 1923!) gegründet wurde. Der „Tannenbergbund“ entwickelte sich unter dem Einfluss von dessen Frau Mathilde Ludendorff (1877-1966) immer stärker von einem paramilitärischen Wehrverband zu einer Sekte zur Verbreitung antisemitischer, antifreimaurerischer und anderer abstruser Verschwörungstheorien.

Mit der Apothekerin Gudrun Klink (* 1962) aus Ingelfingen (Hohenlohekreis) stammt seit 2010 die  Vorsitzende des „Bund für Gotteserkenntnis“ aus Baden-Württemberg. Der Ehemann von Gudrun Klink ist der Augenarzt Dr. Hartmut Klink (* 1961) aus Ingelfingen. Dieser ist Teilhaber an der „Seminar- und Ferienhof GmbH“ und hat auch ein Baugesuch für den BfG beim Landkreis Schwäbisch-Hall eingereicht. Denn hier befindet sich mit dem „Jugendheim Hohenlohe“ in Kirchberg an der Jagst - Herboldshausen eine der seltenen Immobilien in rechter Hand in Baden-Württemberg. Bei dem „Jugendheim“ handelt es sich um ein großes dreistöckiges Bauernhaus. Hier finden regelmäßig Winter- und Sommersonnenwendfeiern statt. Eine Nutzung des Hauses durch ähnlich gesinnte Gruppen ist wahrscheinlich, aber bisher unbestätigt.
Das Konto des „Haus Hohenlohe“ wird bei der Kreissparkasse Heilbronn geführt. 

Eine weitere Ludendorffer-Organisation ist „Die Deutsche Volkshochschule e.V.“, deren Geschäftsstelle von Gerburg Adam (* 1943) aus Konstanz betrieben wird. Ihr zugehörig ist die Zeitschrift „Die Deutsche Volkshochschule“, die zweimal jährlich erscheint und deren „Schriftleiterin“ Gerburg Adam ist. Die Auflage des Ludendorffer-Blattes ist aber mit höchstens 400 Exemplaren (Stand: 2005) eher gering. 
Gerburg Adam war aller Vermutung nach verwandt oder verheiratet mit dem verstorbenen Gerold Adam (1933-1996). Der Biophysik-Professor an der Universität Konstanz, Gerold Adam, hatte unter dem Pseudonym „Hermin Leupold“ in der „Volkshochschule“ publiziert und war außerdem Mitglied im „Arbeitskreis für Lebenskunde“.

Das Netzwerk dieser altvölkischen Sekte besteht neben dem BfG aus weiteren Vereinen, wie dem „Arbeitskreis für Lebenskunde e.V.“ (AfL), der Jugendarbeit betreibt. Ab 1989 war Eckart Beck (* 1934) aus Weil der Stadt (Baden) Vorstandsmitglied des AfL. 

Die Ludendorffer-Funktionär*innen und -Aktivist*innen scheinen vor allem aus kleinen Orten in ländlichen Regionen zu stammen. Weitere von ihnen in Baden-Württemberg sind:
… Gerhard Fuchs (* 1932) aus Hüttlingen (Landkreis Ostalbkreis), ehemals in Hankensbüttel in Niedersachsen wohnhaft. 
… Wolfram Duppel (* 1942) aus Löchgau (Landkreis Ludwigsburg), Geschäftsführer des Verlags „Hohe Warte GmbH“ 2004 bis 2008. 
... Dieter Hemmerich (* 1945) aus Altensteig (Landkreis Calw), Vorsitzender des Vereins Ludendorff-Gedenkstätte 2001 bis 2009
... Dietlinde Höschen aus Altensteig (Landkreis Calw).  
... Gisela Lange aus Heubach (Ostalbkreis). 
… ein weiterer Ludendorff-Aktivist aus der Klink-Familie ist Helmut Klink (* 1925) aus Helbronn. 

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Soch X mal bei http://bnr.de gelesen! Einfach nur zusammenkopiert.

gut dass das mal einer für unsere region zusammengefasst hat, ist aber auch alles in diesem heft zu finden (wo es antifa recherche team baden württemberg her hat?): http://arug.de/shop/shop/USER_ARTIKEL_HANDLING_AUFRUF.php?darstellen=1&a...

habe das heft gelesen und denke nicht dass die ludendorffer eine wirkliche bedrohung sind. schon krass dass die noch immer solche häuser haben aber mit den straßennazis zusammenzuarbeiten tun die nicht. schlage vor: im auge behalten aber nicht überbewerten.

Im Waldstück von Herboldshausen Richtung Klinge wurden regelmässig Wehrsportübungen durchgeführt. Anwesend waren Rechtsextreme aus "Freien Kameradschaften Franken", diverse NPD Rechtsfaschisten aus Hohenlohe / Heilbronn. Betreut werden diese Ludendorffler von einer "Gisela Stiller" welche auch den dazugehörigen Verlag führt. Seit Neidlein sein Domizil in Weikersheim - Elpersheim verlassen hat, wurde es etwas stiller um diese braune Truppe. Sven Niebler und Janna Walther aus Weikersheim tauchten in Vergangenheit mit Weltkriegswaffen auf Radar auf!

Gibt es dafür Belege oder Hinweise?

 

und wo soll "Klinge" sein? Auf der Landkarte nicht gefunden!

1. Herboldshausen Richtung K 2500, rechte Seite ist ein Waldstück. Abfallend zur Jagst existiert eine Klinge (kleiner Bachlauf), in diesem Waldstück hat die Familie Z. Eigentum. Dem Eigentümer ist dies schon öfters aufgefallen, dass Personen, welche in dem Bauernhaus (welches direkt in Dorfmitte an Kurve liegt) nächtigen oder sich dort auf Grundstück aufhalten, in Uniformähnlichen Klamotten s.o. herum springen.

 

2. Gisela Stiller ist die Macherin dieser rechtsextremen Ludendorff-Truppe. Sie leitet auch den Ludendorffverlag "Hohe Warte GmbH" welcher in Pähl angesiedelt ist. Wie alle rechtsextremen Strukturen existiert eine Bestelladresse in Pähl und die Verteilung läuft über diese Gisela Stiller in Staftsstedt. Diese Neonazi-Dame ist sporadisch in Herboldshausen, ansonsten wird der Laden in Herboldhausen von lokalen Hardlinern aus Kameradschaften und NPD genutzt. (WSG Spielen, Sonnwendfeiern)

 

Der "weisse Fleck" Baden Württemberg halt .......