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Am 11.05.2013 Demonstrierten am Rosenheimer Bahnhof Neonazis des "Freien Netz Süd". Es fanden diesbezüglich zwei Demonstrationen statt, eine Kilometer weit weg, und eine direkt gegenüber der Nazis. Hier ein kleiner Review.

Zunächst einmal muss die antifaschistische Zusammenarbeit kritisiert werden. Geischt-"zeigen"-rosenheim lag bereits früher als allen Anderen die Information vor, dass für Samstag Nazis in der Fußgänger_innenzone eine Kundgebung angemeldet hatten. Klammheimlich meldeten sie darauf eine Demonstration am Salzstadel an, um den Nazis bei einer Absage ihres ersten Veranstaltungsortes keinen weiteren Platz in der Innenstadt zu überlassen. Die Fußgänger_innenzone wurde dann auch wegen einer Baustelle nicht genehmigt und so mussten die Nazis an den Bahnhof ausweichen. Trotz des Abstands zur Innenstadt bewarb Gesicht-"zeigen"-rosenheim ab Freitag die Demonstration am Salzstadel.

Am Freitag Morgen gelangen dann die infos bezüglich der Nazikundgebung zur autonomen Antifaschistischen Gruppe "Infogruppe". Diese wussten besser mit der Information umzugenen, machten sie Publik und mobilisierten eine Notfalplenum am selben Abend. Auch wurde eine Eilkundgebung in Zusammenarbeit mit "der Linken" direkt gegenüber angemeldet, zu der mit Transparenten, Flyern und Plakaten mobilisiert wurde. Am Notfallplenum beteiligten sich vor allem viele Einzelpersonen. So konnte auch ein spontaner EA und Informationsstrukturen errichtet werden.

Am Samstag kamen die Nazis schon vor 12 Uhr, dem Startpunkt ihrer Kundgebung, um in der Innenstadt zu Flyern. Um 10:30 Uhr wurde die Lautsprecheranlage zum angemeldeten Gegendemonstrationsort geschafft, und auf die Nazis gewartet. Die Cops trennte diese ohnehin schon durch eine gut befahrene Straße getrennte Gegendemonstration mit hüfthohen Gittern ab. Nach und nach trudelten die Loite sowohl an der Gegendemonstration, als auch an der Nazikundgebung ein. Die Bürgis auf der Gegendemonstration brachten ab und an ein paar Parolen hervor, weitestgehend war jedoch stille. Auch das Transparent mit den Worten "Antisemiten packen, zerhacken und vorm Zug" wurde, anscheinend wegen der Wortwahl, lange nicht verwendet. Und so wartete mensch schweigend, bis die ganze unangenehme Sache vorbei war.

Irgendwann kamen noch die Nazis aus der Innenstadt vom Flyern zurück, es flogen wenige Flaschen, kurzes Gerufe, stille. Als die Nazi Kundgebung irgendwann mit 20 Menschen ihren Höhepunkt erreichte, versammelten sich auf der Gegenseite etwa 200 Gegendemonstrant*innen. Somit war das Kräfteverhältnis so, dass die Kundgebung, zumindest mit Lautstärke, zunichte gemacht werden könnte.

Doch dafür war mensch zu weit weg. Also warteten Antifaschistische Aktivist*innen auf den richtigen Zeitpunkt, öffneten den Käfig, oder sprangen darüber, um den Anfang zu machen und die Bürger*innen dazu zu motivieren, näher an die Faschisten ranzutreten. Es geschah: Nichts. Es wurden von besagten 15 Aktivist*innen 2 festgenommen, einer von ihnen kam mit auf die Wache. Die Antifaschisten wurden zurück in den bürgerlichen Block gedrängt, der in der zwischenzeit den Käfig wieder von alleine geschlossen hatte. Großes Kino!

Der Rest ist schnell geschildert: Durch die erste Aktion war die Luft raus, auch weil sich eine Bullenkette zusätzlich zu dem Käfig um die Gegendemonstrant*innen postiert hatte. Die Gegendemonstration erinnerte eher an eine Dose mit Ölsardinen, als an Demonstrant*innen, die etwas gegen irgendetwas hätten. Auch eine später entfachte Rauchbombe konnte die Stimmung kaum steigern. Letzlich verfehlten auch noch die Eier...

Aber: wenigstens sind die Loite gekommen, um sich den Nazis entgegenzustellen.

Nicht so die Bürger am Salzstadel von Gesicht-"zeigen"-rosenheim: Dort versammelten sich 150 Gutbürger_innen, die alle superglücklich Reden hielten und sich selbst feierten. Natürlich lieszen sie auch nicht aus, was sie von den bösen Gegendemonstrant_innen am Banhof trennen würde: Der Extremismus.

Weiter wurde die Ignoranz nicht nur direkt, sondern auch auf den Transparenten gezeigt: "Rosenheim ist Nazi-Rein". Dies nach den Vorfällen in Rosenheim behaupten zu können ist eine Diffamierung und eine Entsolidarisierung der Nazi-Opfer. Aber, mit denen will mensch sich auch gar nicht solidarisieren, die betreiben ja ihren Privatkrieg, wenn mensch sich eben fern hält von den Nazis, der kriegt von ihnen auch nicht aufs Maul.

Wir denken:
Wer sich nicht von Extremismustheoretiker*innen distanzieren will, soll vom Antifaschismus schweigen! Weiter hätten wir das näxte mal gerne Gegendemonstrant*innen, keine Dekodemonstrant*innen!!

No Pasaran, und das meinen wir auch so!

Erboste Einzelaktivist*innen

Weitere Kritik und berichte über Festnahmen gibt’s hier