Vom Grollen der Vulkane in den Metropolen: 1. Mai verlängert

Vulkan Grímsvötn

Aufgrund von Sabotage im Betriebsablauf verzögert sich die Wiederaufnahme produktiver Geschäftigkeit. Wir bitten um Verständnis. Genießen Sie den verlängerten 1. Mai.“ (Dies könnte ein Lautsprecher heute auf einem Bahnsteig in Berlin verkündet haben.)

 

Könnt Ihr das hören? Es ist der Klang ihrer Welt, die zusammenbricht. Es ist die unsere, die wiederkehrt. Der Tag, der Tag war, wurde Nacht, und die Nacht wird der Tag sein, der Tag sein wird.”

Dies verkündeten am 21.12.2012 über 40.000 aufständische Indigene mit Schweigemärschen im Süden Mexikos. Mit ihrem Aufstand von 1994 gegen das damalige Freihandelsabkommen reklamierten die Aufständischen ein Lebensrecht und setzten dieses gegen die kapitalistische Dynamik, von der sie sich bedroht sahen und sehen.

Wir antworten aus dem Dschungel der Metropolen: „Wir haben Euch gehört!“

 

Wir sehen selbst das Offenkundige: Eine Welt ausgeplündert, ausgedörrt. Flüchtlingsströme, Hungersnöte, Überschwemmungen, Dürren: die naturalisierten Folgen gesellschaftlicher Verhältnisse. Materielle und psychische Überlebenskämpfe, Konkurrenzkämpfe, Festung Europa, Kriege... Dafür aber Rettungsschirme für das Kapital, statt Banken abzuwickeln, statt Börsen still zu legen, statt endlich damit anzufangen, anders zu wirtschaften, anders zu leben.

 

Wir wollen den Betrieb hierzulande so ins Straucheln bringen, dass das die Menschen in Griechenland, in Spanien, in Portugal, Zypern.. und auch die indigenen Bevölkerungen dieser Erde, die für ein anderes Leben kämpfen, von hier aus unterstützt. Die sozial bewegte Situation im Süden Europas und auf anderen Kontinenten lässt sich von der gespannten Ruhe hier nicht trennen.

 

Dafür verlängern wir heute den ersten Mai, praktisch wie inhaltlich.

Wir haben an mehreren Orten im Süd-Westen Berlins, mit Wirkung in die „besseren“ Wohngegenden hinein, die Personenmobilität des Fern-, des Nah- des Güterverkehrs und der kaputtsanierten S-Bahn, sowie in Teilen die Telekommunikation stillgelegt, bzw. eingeschränkt. Dies mit einigen Auswirkungen für den morgendlichen Pendelverkehr, das Internet und die Mobiltelefonie. Für Menschen bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr.

Wir verlängern den ersten Mai, den klassischen Kampftag der Arbeiterklasse, und bringen die auf dem Funktionieren von technischen Netzen und Kreisläufen basierende zerstörerische Normalität des Arbeits- und Ausbeutungsalltages für eine kurze Zeit ins Stocken.

 

Das, was IWF und Weltbank Ende des 20. Jahrhunderts als „Strukturanpassungsmaßnahmen“ für verschuldete Staaten in der sogenannten Dritten Welt entwickelt haben, wird derzeit in Griechenland erstmals für ein ganzes europäisches Land eingeführt und blüht den Menschen in Europa insgesamt. Griechenland und Zypern sind zu europäischen Experimentierlabors dafür geworden, wie weit die Menschen in die Armut gezwungen werden können und wo die Grenzen derartiger Enteignungsprogramme aktuell liegen. Dieses Modell könnte zur Matrix für ganz Europa werden. Einen Namen haben sie auch schon dafür: Agenda 2020. Für uns ist die Grenze längst überschritten. Als ein lokales Beispiel sei die zweite Fahrpreiserhöhung dieses Jahr durch den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und eine für die weitere Privatisierung und Zerschlagung sturmreif „sanierte“ S-Bahn genannt. Ein weiteres Beispiel liefert das Milliardengrab Flughafenneubau BER. Das einzige, was dort pünktlich fertig wurde, war der Abschiebeknast. Oder die explodierenden Preise für Mieten und Wohnraum. Oder Übersichtsaufnahmen auf Demonstrationen durch die Polizei.

 

Nicht erst die aktuelle Krise hinterläßt eine Spur der sozialen Verwüstung. Aber in der aktuellen Krise sehen wir eine neue Angriffswelle auf unsere Lebensperspektiven. Das Diktat der europäischen Wirtschaftseliten in Gestalt der Troika zwingt die politischen Eliten zunächst in Griechenland und Zypern, aber auch in Italien, Portugal, Spanien,... zu einem Sparkurs, der ausschließlich zu Lasten von Menschen geht, die die Verschuldung nicht zu verantworten haben und vom globalen Finanzmarktkapitalismus nicht profitieren. Es passiert vor unseren Augen und ohne Augenwischerei: Die Kürzungspolitik trifft die Armen und Ärmsten und das Kleinbürgertum. Nicht die Reichen. Nicht die Konzerne. Nicht die Banken. Nicht die Aufstandsbekämpfungseinheiten. Nicht das Militär.

 

Wir beobachten, wie die sich am ersten Mai straßennah gebenden deutschen Gewerkschaften internationalistisch orientierte Kämpfe links liegen lassen, wenn nicht blockieren. An einem europäischen Aktionstag im vergangenen Jahr, während anderswo Hunderttausende auf den Straßen waren, organisierten hierzulande einige gewerkschaftliche Linksabweichler ein paar Dutzend Leute ans Brandenburger Tor – immerhin, könnten wir zynisch sagen und es dabei belassen, wenn diese Episode nicht symptomatisch wäre: Denn mit ihrem Konzept der Sozialpartnerschaft dienen sich die Gewerkschaftsführungen in Deutschland dem nationalen Kapital an. Obwohl sie damit seit langem in der Krise gelandet sind, versuchen sie, auch die Gewerkschaft auf europäischer Ebene nach dem deutschen Mitbestimmungsmodell zu gestalten. Damit ordnen sie sich den systemischen Vorgaben des transnational taktierenden Kapitals unter. Die von ihnen vertretenen abhängig Beschäftigten bleiben flexibler Produktionsfaktor, sie werden nicht „systemrelevant“, und die Systemfrage bleibt auch trotz systemischer Krise tabu. Stattdessen zieht das Kapital mit seinen schmutzigen und teils tödlichen Produktionsstätten von einem Billiglohnland ins nächste oder importiert die Billiglohnarbeiterinnen in die Metropolenländer, je nach Bedarf. In dieser Situation fehlt den gewerkschaftlichen Kampagnen die angemessene Radikalität, sie hinken hinter den sozialen Notwendigkeiten hinterher – derzeit mit der Forderung nach Mindestlohn und der Einschränkung von Leiharbeit. Notwendig wäre stattdessen, dass aus gewerkschaftlichen und gesellschaftlichen Basisstrukturen heraus organisierte Menschen mit international koordinierten Generalstreiks die globalen Verwertungsketten sprengen und so die kapitalistische Produktionsweise als solche ins Zentrum ihrer praktischen Kritik stellen.

 

Uns deprimieren auch Demonstrationen, die nur laut verkünden: „Wir zahlen nicht für Eure Krise“, solange auch wir diejenigen bleiben, die büßen müssen für die Schulden der Wachstumswahnsinnigen. Blockupy 2012 in Frankfurt/M. z.B. hat den Polizeistaat offenbart, dessen Personal als Option und Drohung bereits in den Kasernen bereitsteht. Derartige Bürgerkriegsmanöver lassen wir uns nicht auch noch von „Bewegungsmanagern“ als Erfolg der Bewegung verkaufen.

 

Wir können auch anders, wenn Demonstrationen, wie z.B. in Berlin im vergangenen  Jahr am 1. Mai von der Polizei angegriffen und zerschlagen werden oder in einer toten, aufstandsgesicherten Regierungsmitte tot laufen wie dieses Jahr. Mit der Sabotage der Infrastruktur treffen wir genauso wie mit einer Demonstration, nur eben anders.

Wir stellen unseren Angriff zur Diskussion als Alternative oder Ergänzung zur Ritualisierung der Maifestspiele, die uns durch die Repression aufgezwungen wird und die der derzeitigen Macht vielleicht gar nicht mehr schadet.

 

 

Generalstreik – Pausenmodus – Sabotage als sozialer Streik - Streik als soziale Sabotage

 

Wir beziehen uns mit unserer Aktion auf die Kämpfe derjenigen, die sich jenseits von Staats-, Partei- und Gewerkschaftsautoritäten organisieren und halten die Perspektive eines grenzenlosen Generalstreiks für richtig.

Ein politischer Generalstreik wird in Deutschland absehbar nicht unter Beteiligung der Gewerkschaftsapparate und der Parteien zu machen sein. Ein Generalstreik kommt von unten, von außerhalb der Parlamente, gegen diese und ihre formaldemokratischen Spektakel: Wahlkämpfe und die damit verbundenen periodischen Führungspersonalwechsel. Wir arbeiten mit unseren Mitteln an der Blockade der Metropole: Damit diese Steuerungsfiliale der globalen Kapitalverwertung einmal nicht reibungslos funktioniert. „Pausenmodus“ nannten das andere, was uns sehr gefallen hat.

 

Wir agieren und formulieren ausdrücklich aus der Defensive, in der sich hiesige soziale Bewegung angesichts des neoliberalen Angriffes, den wir seit mehr als 30 Jahren durchmachen, nach wie vor befindet. Dennoch halten wir den Gedanken an die Machbarkeit eines internationalen und politischen Generalstreiks hoch, aber nicht als träumerische Illusion oder überhebliche Avantgarde-Inszenierung. Während sich Polizei und Militär schon seit langem auch hier in Deutschland auf Aufstände vorbereiten und gleichzeitig Waffen, Ausrüstung, Know How und Ausbildung nicht nur nach Athen zur Niederschlagung der dortigen Aufstände liefern, sehen wir unsere Aufgabe darin, mit unserer militanten Intervention für einen Generalstreik hier den Aufstand dort zu befördern.

Der Effekt unserer Aktion erinnert an einen Streik, indem er das Funktionieren von Verwertungs- und Funktionszusammenhängen stört. Die Gruppe „Das Grollen des Eyjafjallajökull“ brachte das auf die Formel „Sabotage als Streik“ und erklärte weiter: „Nichts erscheint unwahrscheinlicher als ein allgemeiner Streik, als die allgemeine soziale Sabotage, die das Kontinuum der unentwegten Ausbeutung, Unterdrückung und Zerstörung unterbricht – und nichts ist notwendiger. (...) Die Netzwerkinfrastrukturen, die uns einbinden und das Funktionieren des zerstörerischen Alltags sind kaputtbar.

Wir machen uns mit unserer Aktion diesen strategischen Vorschlag und den Begriff des „Streiks als sozialer Sabotage“ zu eigen. Zwar fehlt unserer Aktion – und das bedauern wir – die soziale Dimension eines politischen Streiks: Die gesellschaftliche Mobilisierung von unten gegen Herrschaft und Ausbeutung und die damit verbundenen massenhaften kollektiven Widerstandserfahrungen und Erlebnisse gemeinsamer Stärke. Doch auch aus einer Position der Defensive heraus lassen sich offensive Aktionen bewerkstelligen, denen Effekte von Streik innewohnen. Wir unterbrechen mit unserer Aktion den Fluss der Mobilität und der Telekommunikation und damit den für Kapitalverwertung und Profitmaximierung notwendigen dynamischen Zustand, der die Menschen als Material mit Konsumenten- und Produzenteneigenschaften notwendigerweise eingewoben hält im beschissenen Gesamtzusammenhang. Die Sabotage der Warenflüsse, der Mobilität und der Datenflüsse behindert und unterbricht diesen a-sozialen Zusammenhang, wenn auch nur geringfügig, wenn auch nur punktuell, wenn auch nicht als breite soziale Massenbewegung. Die Sabotage als Streik gedacht, als Bruch mit den eingeübten Abläufen im Alltag, als Unterbrechung des täglichen Funktionierens im Netzwerk (früher im industriellen Zusammenhang: Räderwerk), bricht auch mit der Komplizenschaft durch Mit- oder Nichtstun.

 

Fanden Sabotage und Streik im vergangenen Jahrhundert innerhalb der Fabrikmauern statt, so hat sich der Arbeitsplatz heute in unser tagtägliches Leben hinein verlagert. Angesichts des Zwanges zur Selbstvermarktung führt kein Weg mehr an den globalen Netzwerkinfrastrukturen vorbei, die unsere Arbeitswerkzeuge geworden sind und über die auch wir selbst alles koordinieren und organisieren. Als Self-Manager oder Billiglohnkraft versklavt, im Verwertungsprozess lokal und global eingebunden, hilft uns eine solche Sabotage des Alltages, andere Lebensperspektiven, neue Räume, neue Sozialität jenseits informations- und kommunikationstechnisch basierter Herrschaft und Ausbeutung zu gründen.

 

Die Kritik, wir träfen mit unserer Aktion nicht die Richtigen, nehmen wir vorweg und sagen: Diese Kritik setzt bewusst oder unbewusst voraus, dass es eindeutig Richtige gäbe, die es zu treffen gälte. Gibt es aber nicht. Wir greifen die Infrastruktur an, um das Netz zu zerreißen, um die Dynamiken der Abläufe zu stoppen, die uns alle in dieses Macht- und Ausbeutungssystem einweben und zu Komplizen und Komplizinnen von Zerstörung und Mord machen. Unsere Ansatzpunkte dabei sind 1. die Sabotage von Funktionsabläufen und Infrastruktur an Stellen, wo keine Menschen in Gefahr kommen; 2. die Unterstützung politischer Streiks und der Aufbau von Aufstandsbewegungen, die sich untereinander unterstützen. Das ganze über Grenzen hinweg: Auch wir sind losgegangen und suchen nach angemessenen Formen von Widerstand und Solidarität, international und lokal. Deshalb erklären wir auch unsere Solidarität mit dem seit 520 Jahren andauernden Aufstand der Menschen gegen Kolonialisierung und deren Folgen. Deshalb unterstützen wir auch die Forderungen nach einem sofortigen Stopp des Krieges „niederer Intensität“ der Regierung Mexikos gegen alle zapatistischen Gemeinden!

 

Aus dem Dschungel der Metropolen antworten wir:

Wir können das hören. Es ist der Klang ihrer Welt, die zusammenbricht. Wir vertrauen darauf, das es auch die unsere ist, die wiederkehrt.”

 

Vulkan Grimsvötn. Würde Freiheit Gerechtigkeit“

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Gelungene Aktion!Aber bitte denkt dran,daß ein "grenzenloser Generalstreik" (von unten) nur erreicht wird,wenn man mit möglichst vielen Menschen aus möglichst vielen "Bewegungen" in Kontakt kommt und auf der Strasse Druck gegenüber der Herrschenden Meinung ausübt.Demonstrationen sind da wohl unumgänglich,wenngleich ich Euch recht geben muß,das Eure Aktion weniger deprimierend ist (wenn`s klappt),als 3 Stunden im Polizeispalier durch die Metropolen Deutschlands zu latschen und Angst haben zu müßen auf die Fresse zu bekommen oder im schlimmsten Falle in Gewahrsam/gefangen genommen zu werden.Aber eine Demonstration als "Aufzeigen" von Mißständen ist schon ok.So denke ich und handel ich...Paßt auf Euch auf! Und für weitere Vulkanausbrüche....Solidarischer Gruß

von einem "Symphatisanten"

unmoderiert

Alle paar Monate taucht wieder so eine Nachricht in geschwollenem Duktus und mit dem Namen eines Vulkans auf, mit der sich die Weisen, die wissen wie wir unser Leben führen sollten, selbst feiern.

 

Draußen in der wirklichen Welt fragen sich derweil Leute, warum sie sich jetzt auch noch mit sowas rumschlagen müssen. Aber die sind ja selbst schuld, gell? Könnten sich ja gefälligst eurer heiligen, antikapitalistischen Revolution anschließen und einfach.. ja was sie eigentlich könnten ist egal und auch nicht so wichtig. Hauptsache Revolution.

 

Ich bewundere immer wieder die Anmaßung und Hybris mancher Linker, die glauben die alleingültige Wahrheit darüber zu besitzen wie die Welt und unser Leben aussehen müssen. Aber Hybris ist ja ein Merkmal so mancher politischer Strömung. :-)

Ganz meine Meinung!!!

x

Bürgerlicher Shitstorm.

take care

Darf ich nicht der Meinung sein, dass das ne dämliche Aktion war? Besteht auf keinen Fall die Chance, dass ich damit sogar Recht habe? Wir sind wieder an dem Punkt: Abweichende Meinungen sind... naja schau mal in die Kommentare.

 

- ein brügerlicher Shitstorm

- stinkende Gülle

 

... sorry weiter hab ich nicht gelesen, war mir zu langweilig. Aber im großen und ganzen bleibt es dabei: Entweder man ist "eurer" (in Ermangelung einer besseren Bezeichnung) Meinung, oder man ist dumm, vom System verblendet oder ein Klassenfeind.

 

Dass man einfach jemand ist, der mit seinem Leben eigentlich ganz glücklich ist, es hier garnicht so übel findet und es nicht sonderlich mag sich den halben Tag um die Ohren schlagen zu müssen, weil jemand was abfackelt, passt einfach nicht in euer Weltbild, oder?

Wie kommst du denn auf bürgerlich? Das kannst du doch gar nicht wissen?

Vielleicht ist es jemand, der dafür arbeitet, eine Gesellschaft zu erreichen, die von Freiheit, Würde und Gerechtigkeit geprägt ist.

Außer heute, weil ihr es verhindert habt.

genau getroffen, hätte es besser nicht schreiben können. ( Ohne zu mich jetzt messen zu wollen, ne )

Also ich fand´s jut...Brauchte nur 3 Stunden malochen und habe endlcih mein Buch zu ende lesen können (zwecks Warten).Weiter so....

Jungs und Mädels, ich versteh euch einfach nicht. Es ist schon faszinierend, wie man so lange Texte schreiben kann, in denen sich wirklich alles widerspricht und am Ende nur Gehirnschmerzen übrigbleiben und die absolute Ratlosigkeit, was das jetzt sollte.

Ein paar Beispiele:

Was der Unterschied zwischen eurer Aktion und einem Generalstreik ist, kann ich nachvollziehen, dass eurer Aktion die soziale Ebene fehlt und das ein Problem ist, auch. Die für mich logische Konsequenz: Sabotage und Generalstreik sind zwei sehr verschiedene Sachen mit verschiedenen Vor- und Nachteilen. Eure Konsequenz: Sabotage ist irgendwie doch Generalstreik. Häh?

Und dann dieses ganze wirre "das Netzwerk und die Mobilität sind irgendwie  die Basis von allem Schlechten" Gerede. Äh - Nein? Das ist immer noch Kapitalismus, Rassismus und Sexismus, von mir aus Herschaft, Unterdrückung, Ausbeutung, Macht, aber nicht das Netzwerk und die Mobilität. Ihr könnt mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen, aber das müßt ihr dann schon auch versuchen, und zwar ohne mich solange mit verworrenen, unzusammenhängenden Fetzen zu bombardieren, bis ich gar nichts mehr verstehe, sondern mit ein wenig altmodischer Logik.

Eure Ansatzpunkte: Sabotage und Unterstützung von Streiks. Welche Streiks, bitte? Ohne Vorhandensein von Streiks kann man sie auch nicht unterstüzten. Und ihr glaubt nicht ernsthaft, dass eure Aktion irgendetwas dazu beiträgt, das welche entstehen, oder? Ich wüßte wirklich nicht, wie?

Ich würds ja echt gerne gut finden, was ihr da versucht zu machen, aber ich versteh einfach nicht, was es soll. Und das nach einer ewig langen Erklärung. Ziemlich frustrierend.

streik und sabotage haben gemeinsam, dass sie wirtschaftlichen schaden anrichten und das störungsfreie funktionieren der ökonomie oder weiter des gesellschaftlichen alltags stören. jede dgb-demo oder -streik hat dies zum ziel, ihr sinn besteht gerade in dieser wirkung auf gesellschaft und ökonomie auch wenn sich die akteure dessen scheinbar nicht immer bewusst zu sein scheinen und die wirkung relativ gering ist. im übrigen waren und sind in vielen regionen dieser welt reguläre streiks von sabotage (in der fabrik oder durch blockaden von straßen etc.) begleitet und zudem ist speziell die sabotage das druckmittel derjenigen, welche nicht eine ausreichend wichtige stellung in der ökonomie einnehmen um durch arbeitsverweigerung ihre bedürfnisse geltend zu machen.

um die ähnlichkeit von sabotage und streik zu unterstreichen, könnte mensch simpel fragen, wo in bezug auf die ökonomische wirkung der unterschied liegt, zwischen einem lohnarbeitendem menschen der die arbeit verweigert weil er es will und einem der nicht zur abeit kommen, weil er wegen sabotage nicht kann - keiner. mensch kann natürlich einwenden, dass dies im einen fall eine ziemliche bevormundung darstell, wozu eingewendet werden kann, dass streikbrecher früher auch militant am arbeiten gehindert wurden, was als legitim angesehen und wogegen nicht mit illegitimer bevormundung denen gegenüber argumentiert wurde.

die spezielle sabotageaktion in berlin sich nun gegen die infrastruktur dieser gesellschaft gerichtet (netzwerk und mobilität wie du es nennst). die infrastruktur wird dabei sicher nicht als ursache alles schlechten angesehen (zumindest hab ich es so gelesen), ist aber dennoch ganz zentraler bestandteil eines funktionierenden gesellschaftlichen alltags, der eben gekennzeichnet ist von allerlei widerwärtigen verhältnissen und sich katastophal auf die menschlichen und tierischen individuen und unsere lebensgrundlage auswirkt und diese verhältnisse repoduziert. mobilität und kommunikation sind dabei unentbehrlich (der gegenwärtige kapitalismus ist auf schnellen transport und kommunikation angewiesen, auf menschen die zur arbeit kommen können, ebenso wie es der herrschaftsapparat ist). mit einer solchen sabotageaktion wird die ursache der herrschafts- und ausbeutungsverhältnisse angegriffen, der gesellschaftliche alltag in seiner spezifischen form und es werden krisenmomente geschaffen welche genutzt werden können um alternativen aufzubauen. damit dies jedoch eine realistische perspektive ist, müssten solche sabotageaktionen zunehmen gleich welcher gestalt, seien es reguläre oder wilde streiks, blockaden, sabotage von mobilität und kommunikation, nichtakzeptanz von eigentum in form von diebstahl, besetzungen, sachschaden oder auch der gute alte krawall. all diese aktionsformen sind sabotageaktionen, denn sie stören den gesellschaftlichen alltag und damit seine zerstörerischen konsequenzen.

 

ich empfehle: "der kommende aufstand" und "das ende der welt und katastrophen" ein artikel des crimethinc. - kollektivs aus den usa (gibts auf deutsch!)

Danke fürs ein wenig entwirren, hab schon weniger Gehirnschmerzen. Vielleicht können dich die Leute ja als Erklärungsschreiber_in gewinnen, das würde die ganze Aktion extrem verbessern.

Ich finde die These, dass der Alltag die Ursache von Herrschaftsverhältnissen sein soll, allerdings immer noch ziemlich weit hergeholt. Mit der gleichen Argumentation könnte man auch den Sauerstoff und die Tatsache, dass Menschen atmen, zur Ursache erklären. Oder Kommunikation. Wenn wir alle nicht mehr miteinander reden, funktioniert nichts mehr und Herrschaft hat ein Ende. Jegliche andere menschliche Lebensweise allerdings auch.

Ich hab eher den Eindruck, dass die lieben Aufständischen ihren strategischen Angriffspunkt mit der theoretischen Erklärung des Ursprungs gleichsetzen.

Und danke für deine Literaturtipps, hab ich schon gelesen (zumindest den kommenden Aufstand), krieg davon aber immer Gehirnschmerzen und bin hinterher verwirrter als vorher und krieg davon, was noch viel schlimmer ist, massive Anfälle von Ohnmacht. Daher les ich das Zeug lieber nicht und bleib bei meinen oldschool-geradeaus-denken Strategien. Und wie der Kommentar über mir richtig bemerkt hat, gibts auch ziemlich bedenkliche Kritik daran, die ich auch, als ich mal masochistsich drauf war, weitgehend nachvollziehen konnte. Zumindest Teile vom kommenden Aufstand sind alles andere als emanzipatorisch, und dass das ganze logisch unzusammenhängende Gedankensprünge zum Markenzeichen erhebt macht es nicht leichter, die guten von den gefährlichen Teilen zu trennen.

Find ich nicht so richtig vertrauenserweckend, und die Idee, dass diese Leute ihren Aufstand machen wollen, ohne irgendwen zu fragen; dass sie meinen, Streik durch Sabotage zu ersetzen, ohne die Zustimmung von irgendwem zu brauchen, läst mich nicht gerade in Begeisterung ausbrechen. Mein Aufstand funktioniert anders.

Die Ratlosigkeit der radikalen Linken verstehe ich - weit und breit kein Generalstreik und die Empörung des europäischen Südens ist auch weniger revolutionär, als man das gerne hätte.

 

Was tun, wenn man keine gute Idee hat? Einfach irgendwas anzünden und ein bisschen von "Sabotage", "Netzen" und "Dynamik der Abläufe" faseln. Und nicht die Zapatistenfolklore vergessen.

 

Armselig. Stumpf. Dämlich.

"1. Mai verlängert?" Hierdurch wurde nichts verlängert außer der Weg zur Arbeit durch ein Umsteigen in die S 1! Wer sich wundert, warum linke Ideen in Deutschland so einen geringen Zuspruch haben? - Ihr habt heute wieder die Antwort geliefert.

Liebe Gutbürger_innen, die jetzt durch etwaige verlinkungen aus Onlineartikeln von Zeitungen auf linksunten.indymedia gestoßen sind, lasst eure Gedankliche Gülle bei euch, sie stinkt. Wenn ihr gerne Arbeitet: Selber schuld, ihr könnt ja gerne machen worauf ihr lust habt.  Und wenn ihr jetzt schon Feierabend habt, was ihr ja müsstet, da gute, ordentliche deutsche Arbeiter_innen sich nicht im Internet während der Arbeitszeit "Herumtreiben", dann könntet ihr die Zeit genauso gut nutzen, den obigen Text 1. durchzulesen und 2. zu verstehen.  Oder noch besser, ihr bereitet euch auf die morgige Arbeit vor. Denn wenn ihr die nicht ordnungsgemäß rechtzeitig antretet, schadet das eurem Image. Und dem darf kein Schaden zugefügt werden, schließlich müsst ihr noch lang lang gut gut arbeiten, um mir kostenlos, ohne Arbeit, staatliche Kohle zu bringen. (Ach, ich böser Sozialschmarozer...)

Die Meinungsfreiheit für sich reklamieren, aber andere Meinungen als gedankliche Gülle abtun? Ich schäme mich dafür, dass du dich anscheinend links fühlst.

die qualifizierung als gedankliche gülle is ja nu einfach auch ne kundgetane meinung.

hat ansich nichts damit zu tun, die andere meinung verbieten zu wollen.

 

ich halte auch so einiges für gedankliche gülle und halte das auch für ausgesprochen links, soweits die "richtigen" meinungen sind, die dafür gehalten werden (-- rassismus, -- eigentum als naturrecht der herrschenden und dergleichen)...

und sei dankbar, dass du so hier leben kannst. Das macht dich zum vermeintlichen Abzocker; nicht besser als die, die an den Banken arbeiten.

  • Sie ist aussagelos: am Bahngleis zu zündeln hat keine politische Message.
  • Sie ist bedeutungslos: so wird nur Köpfschütteln erreicht, aber kein Nachdenken bei denjenigen, die man aufrütteln müsste.
  • Sie ist zwecklos: verbunden mit dieser Miniatur-Sabotage sind keine politischen Forderungen. Das wäre auch kaum möglich.

 

Damit ist sie sinnlos. Die Aktion bewirkt aber:

 

  • das Darstellen linker Positionen in den Medien als welche von Brandstiftern
  • das In-die-Hände-Spielen der Scharfmacher, die weiter auf Unterdrückung setzen wollen und jetzt mit dem Finger auf Brandstifter zeigen können
  • die Abwertung sogar der sinnvollen Hinweise im obigen Bekennerschreiben in der Rezeption der Leser

Kurz: die Aktion ist völlig kontraproduktiv. Entweder sie ist von Leuten durchgeführt worden, die sich keine Gedanken gemacht haben, was sie mit ihrer Aktion erreichen möchten, oder sie ist fingiert.

 

Hanlon's Razor sagt mir: möglicherweise ist die Aktion tatsächlich echt. Umso schlimmer.

du bewertest solche aktionen rein nach ihrem symbolischen wert, du betrachtest sie als protest, der bittstellermäßig eben auf unterschiedlichen wegen, in diesem fall eines anschlags, an verantwortliche appelliert etc.. solche aktionen sind aber als widerstand gedacht, es geht nicht darum, darum zu betteln ihrgendwelche rechte, geld oder banal ein gutes leben zu bekommen, sondern es sich zu nehmen. es geht auch nicht darum die bürgerliche masse dazu zu bewegen, plötzlich in einheitlichen massendemonstrationen mit klarem ziel, wie es die klassische arbeiterbewegung gewünscht hat, die verhältnisse zu stürzen, sondern es geht darum diese bürgerliche masse daran zu hindern diese zerstörerischen verhältnisse zu reproduzieren - hat es sich nicht gerade in deutschland gezeigt, das dass leben manchmal gegen diese masse, ihr denken und handeln, verteidigt werden muss und dass es falsch ist, das für und wider von widerstand oder protest daran auszurichten ob möglichst viele dieser masse mitmachen und sich nicht dran stören. es geht nicht darum sie mitzunehmen oder zu mobilisieren (gegen wen überhaupt? (ironei) gegen die bösen politiker und banker, die die eigentlich schönen verhältnisse kaputt und schlecht machen), sondern gegen sie, bzw. besser, da es scheinbar und richtiger weise nicht ums töten von leuten ging, gegen ihre alltagspraxis, denn diese ist es die kapitalistischen verhältnisse, ihre grundlagen und ihre zerstörerische dynamik entfalten und reproduzieren. natürlich bleiben solche sabotageaktionen wenn sie vereinzelt passieren auch symbolisch, sie sind aber grundsätzlich anders ausgelegt als protestaktionen, als welche du solche aktionen betrachtest. der wert solcher sabotageaktionen leigt darin den kapitalistischen alltag zu unterbrechen, krisenmomente zu erzeugen und die reproduktion der verhältnisse so zu behindern und eventuell zu durchbrechen.

"solche aktionen sind aber als widerstand gedacht, es geht nicht darum, darum zu betteln ihrgendwelche rechte, geld oder banal ein gutes leben zu bekommen, sondern es sich zu nehmen."

 

Richtig so! Der Kabelschacht wird es sich in Zukunft zweimal überlegen ob er uns unterdrückt, indem er uns ermöglicht zur Arbeit zu kommen!

Gegen Kabelschächte und Oberleitungen als willfährige Büttel des Kapitalismus ist jedes Mittel recht!

Gerade in ihrer Negativität, im Fehlen von Forderungen, in der Unmöglichkeit zur Vereinnahmung ist die Aktion adäquate Intervention. Danke!

arbeiten kann ich auch morgen und mein ganzes leben noch ;)

super aktion! und letztendlich sieht mensch auch, dass allein durch dieses kleine feuer mehr politische inhalte morgen in den blättern drinnen stehen werden, als in allen arab aufrufe zum ersten mai zusammen!

 

wir haben keinen bock mehr auf diese scheisse! keinen bock auf eine 18h demo die reformistisch "ins herz der besitie" lief.. gähn, was war denn dann dort.. nieman dort, gehwege hochgeklappt.. die mach zitterte.. bullshit..

 

was die vermittlung solcher aktionen in zukunft angeht, vielleicht auch das eine oder andere mal aktionen durchführen von niedrigerer intensität, mit thematischem bezug auf das was die leute morgens im berufsverkehr noch so beschäftigt.. niemand wird sich aufregen, sondern eher freude empfinden, wenn der eine, oder die andere parlametarisch oder wirtschaftlich verantwortliche person, mal was in die fresse bekommt.

 

meine sympathie habt ihr habt ihr jedenfalls. wie es schon wer anderes ähnlich gesagt hat: "was die bahn fährt nicht? ab zum s-bahn fuzzi, entschuldigungsschein holen und in den park legen und nen spannendes buch lesen..."

Irgendwie erinnern mich die ganzen isländischen Vulkane langsam an das Zitat von Watzlawick "Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.": Atomkraft, Castortransporte, Waffenhandel, Afghanistankrieg, Kapitalismus, Krise, Sozialabbau, völlig egal - wer als Aktionsform nur den Kabelbrand kennt, für den hat jedes Problem mit der Berliner S-Bahn zu tun...

Ursprünglich wollte ich auch eine Text bzgl. des Potenzials von Sabotageaktionen schreiben, dafür wollte ich noch den 1. Mai abwarten, um die Erfahrung einfließen zu lassen.

 

Sabotage hat auf jedenfall unglaubliches Potenzial. Kleiner Aufwand, großer Effekt, geringes Risiko. Wenn sich die Vorgehensweise erstmal durchsetzt, ist da einiges möglich. Ein Stromausfall am Montag morgen, der macht Eindruck. Dabei will ich mich aber noch nicht festlegen, wo die Granzen der Vertretbarkeit liegen. Auch bei eurer kleinen Aktion, in der, so gesehen, niemand ernsthaft zu Schaden kommt, wird in die Lebenswelt vieler Menschen eingegriffen und wir müssen diskutieren, inwieweit sowas vertretbar ist.

 

Es wird allerhöchste Zeit, dass wir neue Konzepte entwickeln, mit denen wir Eindruck auf das System machen können. Aus unterschiedlichen Gründen reichen Riots nicht mehr aus, mit der jüngeren Generation ist da auch kaum noch was anzufangen und die Polizei ist sehr gut aufgestellt, wenn es um die klassische Blockdemo geht. Aber auch da kommt ja langsam Bewegung rein.

 

Gelungene Aktion, lasst uns mal sehen wohin das führt.

... was für ein Schwachsinn. Dieses selbstreferentielle Gewichse ist so was von langweilig und ganz nebenbei ein Schlag ins Gesicht der echten Notleidenden in aller Welt. Aber diese Erkenntnis würde ja das Denken im linksradikalen Kleingarten stören.

Ihr wisst nur wenig. Zumindest wenig von Berlin. Tolle Leistung, einen Verteilerkasten im ach so reichen Zehlendorf abzufackeln. Trifft es die Reichen? Nö! Die Armen, denn die fahren mit der Bahn. Schreit das Volk nach Generalstreik? Nö, alle sind von links angepisst. Irgendwelche Sympathien? Nö, außer anderen Viertklässlern, die auch schon mal was angezündet haben. Warum steckt ihr nicht mal in Oberursel oder all den anderen Käffern, aus denen ihr wahrscheinlich kommt, mal die Bushaltestelle oder so an? In Berlin will euch keiner haben, ehrlich

Word!

Es ist einfach so unglaublich erhellend und erfrischend zu lesen und zu bemerken mit was für einfachen Mitteln große Teile der in Apathie versunkenen "Gesellschaft" wachzurütteln sind.

Sobald ihre kleine, unsichere Blase des Alltages auch nur etwas ungewöhnliches streift, droht sie zu platzen und auf einmal müssten sich die Menschen mit sozialen Problematiken auseinander setzen welche sie sonst gekonnt hinter ihre eigene Probleme stellen können.

 

Das zeigen zum einen die "empörten" Kommentare hier wie auch der plumpe Versuch von Kandt der Aktion den Bezug zum ersten Mai und sozialen Kämpfen abzusprechen.

"Widerstand, ja bitte aber ich muss morgen früh wieder auf Arbeit."

Wir empfehlen euch allenm die hier gegen die unserer Meinung nach sehr gelungene Aktion argumentieren, das Gedicht "Der Revoluzzer" von Erich Mühsam( http://mela.de/Mela/revoluzzer.html ), bei lesen desselben geht euch vielleicht ein Licht auf.

 

Oder, um es im Sinne der heutigen Erwerblosendemonstration zu sagen:

"Leute das die ruhn, es gibt schöneres zu tun."

 

Auch finden wir die Aussagen über Sinn und Vertretbarkeit einer solchen Aktion für müsig und unsinnig.

Debatten über diese Punkte haben unserer Meinung nach erst eine Berechtigkeit geführt zu werden sobald Menschen aktiv gefährdet werden.

Alle anderen Aktionen sind definitiv und ohne Einschränkungen vertretbar.

Das schließt die Sabotage von Bahnstrecken/Kommunikationsanlangen genau so mit ein wie das einwerfen von Fensterscheiben von Banken und Geschäften.

 

Dass die Arbeit als solches zusammen mit dem Geld mittlerweile so tief im alltäglichen Leben einzug gefunden hat, dass viele Menschen nicht nur unbezahlte Überstunden machen oder zu beschissensten Konditionen arbeiten sondern auch noch oft in der Zeit in der Sie nicht arbeiten, die Arbeit ihr Denken großteilig bestimmt und teilweise sogar vor zwischenmenschliche Bedürfnisse gestellt wird, zeugt davon in was für einer manipulierten vom Zwang bestimmten Welt wir leben.

Jede Aktion die die Menschen in diesem Treiben unterbricht, kann nur als gut gewertet werden.

Dass viele der "betroffenen" Bürger_innen nicht einmal mehr genug von der Arbeit unäbhängiges Denken besitzen um ihre plötzlich gewonnene Zeit zu nutzen um sich und anderen glückliche, angenehme Stunden zu bereiten, ist eigentlich erschreckend.

 

Wir hoffen auf weitere Aktionen die den Produktivalltag aktiv unterbrechen und dass die viele neu zur verfügung stehende Zeit immer mehr Menschen dazu anregen mag ihr Gehirn für mehr als Arbeit zu aktivieren.

 

50 Jahre Arbeit und nichts erreichen kann nicht der Sinn des Lebens sein.

Das Leben ist vielfältig und Bunt, erlebt endlich etwas.

 

 

Fünf ist Rechtsaußen.

Das Zitat der Erwerblosendemonstration lautet:

"Leute lasst die Arbeit ruh'n, es gibt schöneres zu tun."

Nun ja, die Erfolge dieser Aktion waren echt grandios. Die Öffentlichkeit wurde wachgerüttelt, um auf die Problematik im südlichen Europa aufmerksam zu machen. Das war ja richtig Pfiffig. Ab heute hat Griechenland keine Schulden mehr, weil ein Verteilerkasten angezündelt worden ist. Klasse, nun muss wenigstens kein Land mehr Millionen von Euros überweisen. Machen wir jetzt immer so, wenn es jemanden Dreckig geht, dann wird einfach was angezündet, Steine geworfen oder die Schule geschwänzt.

 

Da haben sich nun ein paar "Aussteiger" ausgetobt und freuen sich wie ein Schneekönig das ihr Plan aufgegangen ist. Nämlich der Plan, das etwas gebrannt hat. Mehr war es nicht. 

 

Selten so eine unüberlegte Aktion gesehen. Ich gebe allerdings auch zu das es wahnsinnig schwierig ist sich als normaler Bürger in politische Entscheidungen einzumischen und Veränderungen herbeizuführen. Dafür braucht man Verstand, Vernetztes Denken und vor allem Realitätssinn. Dank Eurer Aktion weiß Deutschland, dass Ihr mit diesen Eigenschaften noch überfordert seit. 

Na bloß gut weiß Deutschland das jetzt, wäre ja nicht auszudenken wenn nicht!

 

Und wenn viele viele solche Aktionen in diesem beschissenen Land statt finden und Bezug auf die von diesem Land (mit)verursachten Probleme beziehen, dann wird Deutschland wissen dass sein Handeln nicht ohne Konsequenzen ist und auch im "eigenen" Land Menschen diese Zustände beschissen finden.

 

Oder wir sitzen einfach alle herum, schreiben Protestbriefchen und wundern uns das wir auf Demonstrationen von der Staatsgewalt verprügelt werden, wenn es denen zu "gefährlich" wird.

Ja, ich glaube das wäre VIEL besser als ein paar brennende Kabel und führt eindeutig zu "Veränderung".

 

 

Die Militanz ist die Speerspitze der Bewegung und genau so wichtig wie andere politische Arbeit, aber das wollen einige Menschen wohl nicht sehen.

Ich denke Protestbriefchen, oder besser, Volksbegehren erwirken mehr als Sachbeschädigungen oder andere Kriminelle Handlungen. Du glaubst doch nicht wirklich das Du eine Revolution anzetteln kannst zum Thema südliches Europa. Ohne es beweisen zu können denke ich, Millionen Deutsche haben es satt Kohle für andere raushauen zu lassen. Solidarität finde ich wichtig, aber eben nicht durch Zündeln. 

 

Die Militanz ist die Speerspitze der Bewegung und genau so wichtig wie andere politische Arbeit? Nee, das nennt man dann wohl eher "Lust an Gewalt". 

genau. das hat sich der deutsche schon einige male im 20. jhd. gedacht. bloss nix kriminelles, zündeln beingt ja so wie so nix.

da hätt ich mir vor allem in den 30ern mehr gewuenscht. aber da wars halt schon zu spät.

 

wartet noch ein weilchen... solche verhältnisse kommen schneller als gedacht. dann is nix mehr mit demos und zündeln wird dann richtig "teuer".

Bla bla sülz. Immer noch keine Antwort auf die Frage, warum ihr das eigentlich gemacht habt.

"Die Militanz ist die Speerspitze der Bewegung und genau so wichtig wie andere politische Arbeit"? Schon, dass Problem dieser Aktion ist nur, dass sie überhaupt keinen Bezug zu irgendeiner Bewegung hat. Damit ist sie dann nur noch eine Speerspitze ohne Speer, und das ist keine besonders effektive Waffe. In keinem der Tagschichtkontexte, in denen ich mich im Moment in Berlin so rumtreibe, diskutiert irgendjemand  dieses ganze Aufstandszeug als irgendwie ernstzunehmende Perspektive. Nachtschicht im Alleingang. Und das auch noch theoretisch begründet und nicht aus Versehen. Na gute Nacht.

99jähriger Antifaschist zu Brandanschlägen auf Bahn in Berlin

 

http://www.youtube.com/watch?v=D5PiT61QObs

Wißt ihr was, auch wenn ihr's nicht hören wollt, aber mit euer unsinnigen Tat entlarvt ihr euch als wahre Spießer.

Mehr gibt's dazu nicht zu sagen.

NEUER DRECK VERLANGT NEUE WESEN....gut gemacht!

Ich saß den ganzen Tag zuhause. Und habe von da gearbeitet, ich Scheißkapitalist! Und jetzt?

?

was soll sein? du warst doch gar nicht gemeint.

...könnte man seine Ziele erreichen. Aber macht mal weiter eure "Aktionen" gegen das "Kapital". Vielleicht schafft ihr es auch mal in 2-3 Sätzen zu beschreiben was ihr wollt so dass es sich nicht ganz so blöde anhört für den "dummen Bürger". Ihr seid nicht die 99% die ihr gerne wärt sondern das prozentuale Gegenstück zu den anderen 1%. Viel Spaß beim Spielen.

Warum sabotiert ihr nicht mal die echte Pest, den motorisierten Individualverkehr? Immer gegen den öffentlichen - wie feige.