[HD] Piusbrüder und Normannen

Franz Schmidberger

Unbeeindruckt von öffentlichen Skandalen und Protesten fährt die Heidelberger Burschenschaft Normannia fort, extrem rechtes Gedankengut zu verbreiten (siehe auch: Eichenlaub, Normannen und der NSU). Diesmal sucht sie den Schulterschluss mit der katholisch-fundamentalistischen Piusbruderschaft. Am Mittwoch, den 17.04. veranstaltet die Burschenschaft Normannia einen „Burschenschaftlichen Abend“ mit dem leitenden Funktionär der Piusbruderschaft Franz Schmidberger.

 

Der katholische Priester Schmidberger ist „Distriktoberer“ des deutschen Distrikts der Priesterbruderschaft, deren Generaloberer er als direkter Nachfolger des Sektengründers Lefebvre von 1982 bis 1994 war. Bei der Normannia soll Schmidberger über die verderblichen „kulturellen Folgen der 68er Bewegung“ referieren.

 

Schmidberger lehnt eine religiöse Neutralität des Staates ab und plädiert für eine „christliche Gesellschaftsordnung“, in welcher beispielsweise die Todesstrafe gälte, „keine zivile Ehescheidung“ vorgesehen sei,  „den vorehelichen und außerehelichen Beziehungen“ der Kampf angesagt werde und der „Vertrieb von empfängnisverhütenden Mitteln“ verboten werde, ebenso wie „Abtreibung, Gotteslästerung, Homosexualität und Pornographie“. Vertreter von „falschen religiösen Überzeugungen“ sollen nach seiner Vorstellung daran gehindert werden, „durch Missionsarbeit, öffentliche Kundgebungen, Errichtung von Gebäuden für ihren falschen Kult“ zu werben. Ihm schwebt eine Gesellschaft vor, in welcher die „Gewalt in Staat und Gesellschaft“ „nicht vom Volke“, nicht „von der Basis ausgeht, sondern von Gott.“ Statt eines Parteiensystems empfiehlt er, dass an deren „Stelle jene christlichen Männer treten, die sich durch sittliche Reife und Lebenserfahrung, durch Gerechtigkeitssinn und Sorge um das Gemeinwohl auszeichnen“. Als Beispiel für solche „gottgefälligen“ Staaten nannte der Piusbruderschaftsgründer Lefebvre die argentinische Militärjunta und Pinochets blutige Diktatur in Chile. Solche Vorstellungen von einem autoritären Gottesstaat scheinen der Normannia augenscheinlich zu imponieren.

 

Seit Jahrzehnten profiliert sich die Heidelberger Normannia durch rassistische, antisemitische und faschistische Tabubrüche. Offensichtlich  ist der Normannia jeder Bündnispartner recht, wenn es darum geht, einer offenen Gesellschaft, die auf Freiheit und Gleichheit beruht, den Kampf anzusagen.

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Bei denen geben sich ja wirklich alle Ekelhaftigkeiten der Rechten die Klinke in die Hand. Ist den Normannen eigentlich vollkommen egal wen sie einladen bzw. wie sie damit in der Öffentlichkeit dastehen? Oder ist das normal bei DB Burschenschaften und die Normannia hat nur das 'Pech' das Leute genauer hinschauen? Macht auf jeden Fall weiter so. Und woher stammen denn die Zitate vom Schmidberger?

Die Zitate kann man in seinem wikipedia-Eintrag nachlesen, samt Quellenangaben.

Das passt doch ins Bild: die Burschenschaften und die Piusbrüderschaft. Leute, ich hab da so die Theorie, die planen da im Untergrund die neue Weltverschwörung...

Es gibt eine Kundgebung gegen das morbide Spektakel: Die AIHD ruft dazu auf, vor dem Haus der Normannia einen Exorzismus zu zelebrieren:

https://linksunten.indymedia.org/de/node/83675

Wird bestimmt lustig...