[B] Über den 16. Februar in Kreuzberg

egal wieviele steine
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Mit der Demonstration am 16. Februar sollte zum Einen eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Arbeit der beim Polizeikongress versammelten TeilnehmerInnen angeschoben werden. Gleichzeitig sollte der Handlungsspielraum einer antiautoritären Bewegung auf der Straße erweitert werden, bzw. überhaupt erstmal festgestellt werden, in welchem Zustand sich diese Bewegung eigentlich befindet.

Der Diskurs zu den Absichten der beim Kongress versammelten Bullen und Firmen verlief leidenschaftslos. Obwohl es in den dazu veröffentlichten Texten hauptsächlich um Überwachung, Verlust des Privaten, Mord, Folter und Knast ging, gab es weder besondere Empörung noch Kritiken über die von verschiedenen Gruppen verfassten Texte. Lediglich die CAMOVER Kampagne erreichte mediale Aufmerksamkeit über die Szenegrenzen hienaus.
Nicht erreicht wurde eine genaue Analyse von Aufstandsbekämpfung oder ein theoretisches Zerlegen der Ideologie vom Polizeikongress, sowie den dahinter stehenden Logiken des Systems.

 

Trotz Aufforderung sich an Vorbereitungen zur Demonstration eigenverantwortlich zu beteiligen, war das Interesse eher schleppend. Es wäre alles, was im Nachhinein kritisiert wird möglich gewesen, wenn Menschen es vorbereitet hätten. Genauso wäre eine angemeldete legalistische Demonstration ohne Ausschreitungen bzw. stundenlange Straßenschlachten mit den Bullen möglich.
Wir, die diese Demo vorbereitet haben, wollten möglichst vielen Einzelpersonen, Kleingruppen oder Strukturen die Möglichkeit bieten, sich gemeinsam mit uns die Straße ohne staatliche Kontrolle zu nehmen oder ihre jeweilige Protestform einzubringen.
Es hat sich bestätigt, dass es nötig ist den Leuten hinterher zu rennen, wenn eine Aktion nicht von einem kleinen Kreis dominiert werden soll, das gefällt uns nicht.

 

Zum Schluß haben sich die Zusammenhänge beteiligt, die sich unter der Bezeichnung „eigenverantwortlicher Widerstand“ etwas vorstellen können und auf das ständige Delegieren von Verantwortung verzichten. So gab es im Vergleich zu anderen Demos viele verschiedene Aufrufe, Plakate und Mobiaktionen, die von Gruppen unterzeichnet waren, die unterschiedliche Strömungen der linksradikalen oder autonomen Bewegung repräsentieren.

 

Im Vorfeld der Demonstration gab es nächtliche Kleingruppenaktionen, von denen wir nicht glauben, dass sie ausreichen, um eine Veranstaltung, wie den Polizeikongress zu versenken, von denen wir uns aber auch keinesfalls distanzieren. Wir finden es legitim und in der Kombination absolut begrüßenswert, wenn die einen nachts losziehen und andere offene Kundgebungen und Veranstaltungen machen. Unser Beitrag, war eine unangemeldete Demonstration, in deren Vorbereitung wir einige Szenarien veröffentlichten und einige Sicherheitsaspekte ansprachen.

 

Von dem erwarteten Mobilisierungspotential her, erschien uns ein längerer Schlagabtausch mit den Bullen als unrealistisch. Wir wollten die DemonstrantInnen in keine wirklich harte Auseinandersetzung treiben; die Absicht war sich für einen gewissen Zeitraum einen Teil vom Kiez zu nehmen, um dort auf den Polizeikongress aufmerksam zu machen unabhängig von einer staatlichen Legitimation.

Gut war, das alle Interessierten den Startpunkt auf dem Mariannenplatz problemlos erreichen konnten. Dieses ‚Einknicken‘ der Staatsmacht verbuchen wir als Erfolg des Konzepts von unangemeldeten Demonstrationen. Als Routenziele hatten wir die von Flüchtlingen besetzte Schule in der Ohlauer Straße und das BCC angegeben.

 

Leider hatte das Flüchtlingscamp auf dem Oranienplatz erklärt, dass sie keine Demonstration am O-platz vorbeiziehen, starten oder enden sehen wollten, egal zu welchem Anlaß. Ein Schlag ins Gesicht aller, die sich mit dem Kampf der Flüchtlinge solidarisieren und eine Funktion, die dem Myfest gleichkommt. Noch nie hat es wer gewagt, ein Demonstrationsverbot mitten im 36 Kiez zu fordern!

 

Wir hatten den Wunsch geäußert, dass die Demonstration den Bullen keinen Vorwand liefert, um in die besetzte Schule einzudringen, womit klar war, dass von uns auf dem Weg dorthin keine Eskalation ausgeht.

Der Start, laut Polizeifunk 1000 Menschen, verlief am Mariannenplatz problemlos, dynamisch und pünktlich um kurz nach 20 Uhr. Das Entzünden von Bengalos am Mariannenplatz sehen wir nicht als den Beginn der von der Presse herbei halluzinierten Randale.

 

Nachdem unsere Demo am Görlitzer Bahnhof von den Bullen angegriffen wurde, hat sie sich aufgelöst und das vorher angekündigte dezentrale Konzept wurde von einigen umgesetzt. An dem schnellen Ende gab es einige Kritik, teilweise eindeutiger "Counter Müll" von Behörden die Indymedia vollgespamt haben, teilweise aber auch fundierte Kritik. Die Menschen, die an dieser Demo teilgenommen haben, hatten teilweise wenig Erfahrung mit solchen Zusammenstößen, teilweise auch Angst (was übrigens nicht schlimm ist, weil sie uns vor falschen Entscheidungen warnen kann) und die organisierten Leute hatten nicht die Absicht einer längeren Auseinandersetzung. Dafür hatte es schon im Vorfeld an der Bereitschaft gefehlt, hierfür Verantwortung zu übernehmen, wozu in den Vorbereitungstexten aufgerufen wurde.
Sollte es Strukturen geben, die die Bullen in dieser Stadt richtig stellen wollen, so sind wir dabei. Jedoch hat es weder alternative Konzepte nochVorschläge für andere Routen gegeben. Die Stärke einer Demonstration misst sich nicht an der Anzahl der geworfenen Steine, sondern an ihrer Wirkung in den Köpfen und Herzen der Menschen, die sie erreicht.

 

Zerstört wurden meistens Sachen, die die Welt nicht braucht: Firmen- und Bullenautos, Nobelkarossen und Loftneubauten, BVG-Bushaltestellen mit ihrer Werbung und Banken. Zu den beschädigten Kleinautos können wir nur sagen, dass die bei Indymedia hochstilisierte Disskussion von einigen KommentatorInnen, bedeutungslos ist, im Vergleich zu Bullen, die öffentlich Menschen hinrichten oder mordenden GSG9 Bullen, die eine Blutspur im Irak und Afghanistan hinterlassen. Diese ewigen Diskussionen einiger finden wir nicht sinvoll, die Beschränkung der ganzen Ereignissberichte darauf lächerlich. Was nicht heissen soll, das man sich nicht Gedanken machen soll, welche Ziele vielleicht von strategischer Bedeutung sind. Beschädigt wurden kleine Autos, weil Bullen davor standen oder weil Leute eben auch unreflektiert ihre Wut rausgelassen haben, Scheiß drauf.
Die Empörung über Scherben in Kombination mit einer Gleichgültigkeit gegenüber staatlichem Morden wirft ein bezeichnendes Licht auf diese Verfechter des heiligen Privateigentums.

 

Bewiesen wurde, das der Verzicht auf eine Anmeldung sich nicht negativ auf die Zahl der TeilnehmerInnen auswirkt. Die Bullen bzw. der Berliner Senat wollten diese Demo nicht, sie wurde genauso auseinander geschlagen, wie viele angemeldete Proteste davor. Die Zeit für Vorkontrollen, Stress wegen Transpilänge und deren Aufschrift, V.i.S.d.P. auf Postern und Flyern sowie das geflissentliche Übergeben von Belegexemplaren an die Einsatzleitung oder Diskussionen über die Kleidung der DemonstrantInnen, ist abgelaufen. Auf sämtliche Schikanen, die nur die Psyche auf die Moral der Herrschenden abrichten soll, mussten die Bullen verzichten.

 

Eines unserer wichtigsten Ziele wurde nur teilweise realisiert, nämlich die Konsumhaltung zu Demonstrationen aufzuheben. Wer mit der Erwartung zu einer Demonstration erscheint, hier ein vom Zentralkommitee gesteuertes Widerstandsereignis mitspielen zu können, hat grundlegendes nichts verstanden. Wir sind nicht der DGB, wir schreiben kein Verhalten auf Demos vor, sondern machen höchstens Vorschläge. Erwarte keine Anweisungen, wann du dich vermummst, ob du Steine ausgräbst oder dich zurück ziehst. Auch das dezentrale Konzept kann dir nicht als Auftrag übergeben werden, du musst es selbst entwickeln. Deshalb sind wir auch froh über die Kritiken an dieser Demo, denn warum hast du es nicht besser gemacht?

 

Unsere Perspektive für den Widerstand in Berlin ist das selbstständige Agieren von größeren und kleineren Gruppen und auch von Einzelpersonen, die auf der Straße beweglicher sind als die Bullen, weil sie nicht auf Befehle warten. Demonstrationen von assoziierten Zusammenhängen mit einem Grundverständnis von verantwortlicher Militanz. Wenn wir den Staat ablehnen, brauchen wir nicht seine Genehmigung um das zu zeigen.

 

Ein Ende haben sollte auch der Partycharakter mancher Demonstrationen. Ein Lautsprecherwagen kann bei sehr großen Demos Sinn machen aber eigentlich nimmt er Dynamik raus und bindet Strukturen. Musik kann am Auftaktort ruhig laufen, mit einer wandernden Party steigt jedoch nicht unsere Durchsetzungsfähigkeit. Darum sind wir für den Verzicht auf Soundsysteme, hundert Menschen können sehr viel lauter sein.
Grundsätzlich halten wir es für problematisch, in Aufrufen oder dem Erscheinungsbild der Demo das Gewaltmonopol des Staates in Frage zu stellen, dann aber aus taktischen Gründen diesem Gewaltmonopol bis zur völligen Verbiegung entgegen zu kommen.
Bei der Frage ob wir uns auf Spielchen mit Verbindungsbeamten, Anmeldung und Kooperationsgesprächen einlassen sollen, ist der Zweck der Demo genauer zu definieren. Kommt es darauf an unbedingt eine lange Strecke zurück zu legen oder wird mehr durch eine kurze knallige Strecke vermittelt? Besonders am 1.Mai, wo die Demo das Wort „revolutionär“ im Namen trägt, müsste mehr auf ein authentisches Auftreten geachtet werden.

 

Der Polizeikongress ist ein undankbares Event für Proteste, die Bullen geniessen in der Bevölkerung immer noch ein gewisses Vertrauen, das Wetter ist Scheiße und die linke Szene lehnt zwar vielleicht das kapitalistische System ab, kann sich den völligen Verzicht auf eine Ordnungsmacht im Alltag aber nicht vorstellen. Deshalb darf die Arbeit gegen den Polizeikongress auch nicht auf dieses Datum beschränkt bleiben sondern muss kontinuierlich betrieben werden. Es wäre Schade, wenn dieser Kampagne das gleiche Schicksal blühen würde wie den Protesten gegen das WEF in Davos oder die SIKO in München, nämlich ein ritualisierter Protest, der sich polizeilich zerschlagen lässt weil er sich weder inhaltlich noch in seiner praktischen Umsetzung weiter entwickelt hat.

 

Bei einigen Details ist uns Verbesserungsbedarf aufgefallen. Bei der Mobilisierung und Informationsverbreitung haben wir Techniken benutzt, denen wir eigentlich kritisch gegenüber stehen, z.B. Twitter und andere haben sogar Facebook eingesetzt. Leider konsumieren viele AktivistInnen Informationen nur statt sie, je nach Relevanz klandestin oder offen, weiterzugeben. Grade für B oder C Pläne und dem schnellen reagieren auf Bullenbewegungen müssten sichere Wege der Kommunikation entwickelt werden. Uns ist aufgefallen das noch immer zu viele Hirarchien durch Zugang zu Infos bestehen. Informationen müssen rechtzeitig und sicher weitergegeben werden und nicht nach dem persönlichen Befinden. Auch Pläne an denen man/frau nicht teilnimmt sollten mitmobilisiert werden, auch an Leute die man/frau nicht mag, die aber zuverlässig sind.

 

Die Wahl von Orten für solche Sachen wie am 16.Februar sind immer stark umstritten. Wir haben uns für den 36 Kiez entschieden weil wir dort noch eine Zustimmung in der Nachbarschaft spüren können, weil wir durch den leidigen Tourismus hier eine grössere Aufmerksamkeit erreichen und weil wir es wichtig finden in einer Gegend, die seit über 30 Jahren befriedet werden soll, weiterhin für Unruhe zu sorgen. Weder halten wir die Straßen um den Heinrichplatz für jeden Protest geeignet und würden für ähnliche Demos auch andere Viertel nutzen wollen, noch glauben wir das die Nachbarschaft grundsätzlich die Schnauze voll hat von uns (auch wenn das immer in jedem Medienbericht als erstes behauptet wird).
Vor diesem Hintergrund begrüssen wir auch die Initiative einer anderen Gruppe gegen die Befriedung von SO 36.

 

Das Filmen und Fotografieren wollen wir noch ganz kurz ansprechen. Alle Fakten der letzten Jahre sprechen dafür, dass überwiegend unverantwortlich auf Demos gefilmt wird, meistens die Fotos nicht sicher aufbewahrt werden und mindestens ein Teil der FilmerInnen dienstlich unterwegs ist. Wir werden das in Zukunft verstärkt unterbinden. Unterschätzt uns nicht – viele Leute sehen das so wie wir, wer mit Randalefotos Geld verdienen will oder unbedingt Eindrücke verbreiten will, die ihn/sie eigentlich völlig kalt lassen aber Hauptsache es gibt etwas zum Erinnern für das leere Hirn – wir greifen Paparazzi an!
Zwei Beispiel was wir meinen:
Das ist in Ordnung: Dokumentation bei der niemand identifiziert werden kann. Manchmal vermittelt auch die Geräuschkulisse etwas.
Das ist nicht in Ordnung: Fotos für Behörden- und Nazikarteien.
Diese Fotos sind ok, diese Fotos sind total Scheiße und diese sind kommerzieller Dreck.

 

Wir freuen uns auf weitere Nachbereitungen, Kritik und Anpöbeleien.

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Da immer wieder Fotos von der Zwangsräumung auftauchen:

 

Euch ist klar, dass die CDU der bürgerlichen Bevölkerung immer wieder verkaufen will, dass an diese Blockaden nur "Linksradikale" (Wortlaut CDU) beteiligt sind und dass sich dem nichts entgegensetzen lässt, wenn man d ie Menschen anonymisiert und niemand sehen kann, wer dort blockiert/demonstriert?

 

Habt Ihr, bei den permanenten Drohungen, die so laufen, das Bündnis gegen Zwangsräumungen gefragt, die Teilnehmer*innen, die selbst sich eher zur "Mitte" rechnen, und letztlich auch die Familien, die geräumt werden sollten, was sie davon halten? Sonst müsstet Ihr Euch den Vorwurf gefallen lassen, dass Ihr hier versucht, sehr effektive Widerstandshaltungen, die dokumentierterweise von der ganzen Bevölkerung ausgehen, für Euch zu instrumentalisieren.

Wo ist dein Name * Adresse in der Spalte "Verfasst von"? Doch irgendsoetwas wie ein Sicherheitsbefürfniss?

 

Die bürgerlichen nennen uns auch Linksradikale, wenn wir nackt und mit der Adresse um den Hals rumlaufen. Für die ist der Protest gegen Zwangsräumung "linksradikal", nicht unser Gesicht. Das war auch bei gewaltfreien Protesten gegen S21, Startbahn West und Mutlangen so.

 

Wer vom Bündnis rechnet sich eher zur "Mitte"? Welche Umfrage hast du wann gemacht? Ist das Bündnis ein paar Selbsternannte oder die 1000 auf der Strasse? "Mitte" sind doch eher die, die Fam. Gülbol am Liebsten abschieben und Rosamarie in die Klapse stecken würden und ihre Dreckskommentare in TAZ und Tagesspiegel ablassen.

 

Wer instrumentalisiert denn hier? Doch eher die Pressefuzzies oder irgendwelche "Bewegungsgurus". Ich akzeptiere ihren getanzten Waldorfansatz, also hör mal auf hier Keile einzutreiben.

 

Die Bullen tragen keine Schilder, verweigern Namen und Nummern. Im Einsatz tragen sie Sturmmaske und Helm...

 

Je grösser die Bewegung, desto grösser die Kriminalisierung. Warts ab.

 

Akzeptiere andererleute Sicherheitsbedürfnisse.

 

Zwangsräumung ist kein Urlaub auf dem Ponyhof.

Wer ist das Bündnis? Ein kleiner Teil, der hier nun versucht seine Maßstäbe durchzusetzen oder 1000 Menschen, die zum Kiez gehören oder auch von weiter weg kommen? Darüber zu reflektieren wäre sicher nicht verkehrt. 

 

Zwangsräumungen gibt es am Tag mittlerweile über 20 am Tag. Es betrifft uns alle. Das ist kein Nischenprotest zur Selbstbeweihräucherung.  Das Thema muss in die Medien und klar werden, dass der Widerstand szene- und bewegungsübergreifend stattfindet.

Counter-Müll ist vorallem das was ihr macht. Hauptssache euer Hooliganismus mit Politik legitimiert. Zielgerichtete Militanz sieht anders aus!

äääh, Euer Artikel ist aber in bester autoritärer Weise geschrieben, alleine:

  "Die Empörung über Scherben in Kombination mit einer Gleichgültigkeit gegenüber staatlichem Morden wirft ein bezeichnendes Licht auf diese Verfechter des heiligen Privateigentums."  Eure/die Opfer sind also eigentlich selbst Schuld??? Gehts noch? Wer nicht mit Euch geht, geht mit George W Bush sprich DEM Feind, oder wie oder was?

Und wenn ich Fotos machen will muß ich mich doch erst mit Mappe und autonomen Lebenslauf bei Euch  akreditieren, sonst gibts aufs Maul, oder wie?

Will keineswegs die Foto-debatte anschmeissen, aber von Euch auf andere zu schließen und es allen überzustülpen ist auch wieder autoritärer Scheiß!

Bei ner "illegalen" Demo sollten wohl andere Maßstäbe gelten als bei "Gesicht zeigen gegen Nazis" uswusf, aber bei ersterer solltet IHR über euren Sicherheitsstandard nachdenken (vermummen?) und nicht die Verantwortung dafür abgeben!

Der letzte Foto-Dreier-Pack ist definitiv ok, auch auf den "Kommerz"bildern ist Niemand identifizierbar, wo ist das Problem? (achja, das evtl jmd damit ihre/seine Miete bezahlt; Anwälte, Getränkelieferanten und Ähnliche sind auch gaaanz böse kommerzielle A****löcher, oder wie?)

Stehe der Handypicflut auch seeehr kritisch gegenüber, aber was ihr macht ist kurzdenkender Populismus für die eigene Szene.

Viel Gutes im Artikel, Manches ist aber echt gruselig!

...Es wurde schon einmal in einem anderen Kommentar oder Text darauf eingegangen, dass in einer stressigen und aufgeheitzten Stimmung, die Demoteilnehmer_innen nicht wissen welche Blende oder Perspektive genau verwendet wird, sondern nur eine Kamera direkt in ihre Fresse gehalten wahrnehmen (am besten noch mit Blitz). Die "scheiß kommerz" Beispielfotos von Kiezmann sind eindeuig aus nächster Nähe geschossen worden (hauptsache Mittendrin, verkauft sich besser). Ist doch nicht so schwer das zu differenzieren? Und wie auch schon öfters erwähnt, verkaufen sich Sachbeschädigungs-Resultate bombe, dafür müssen keine Menschen auf dem Bild sein, die stören sogar eher (von wegen Stillleben).

 

und ein weiterer Nachtrag

...Deutlich zu sehen auch, dass du dir offenbar noch nie Gedanken zur durchführung militanter Aktionen machen musstest. Vermummung reicht nicht, um die Idendität einer Person zu verschleiern. Wenn ein Fotograf mit seinem Iphone oder seiner 3000 Euro Kamera direkt jemanden filmt, der Steine wirft, dann hat diese Person ernsthafte Probleme. Deshalb haben Fotografen darauf zu achten, mindestens eine Wurfweite abstand zu halten, wenn es zu Sache geht. Sonst wird es gefährlich. Und irgendwelche Helferlein, die denken, dass wäre der Augenblick, das erstemal in ihrem Leben militant zu agieren und dabei Aktivist_innen angreifen riskieren noch einiges mehr.

"Leider hatte das Flüchtlingscamp auf dem Oranienplatz erklärt, dass sie keine Demonstration am O-platz vorbeiziehen, starten oder enden sehen wollten, egal zu welchem Anlaß. Ein Schlag ins Gesicht aller, die sich mit dem Kampf der Flüchtlinge solidarisieren und eine Funktion, die dem Myfest gleichkommt. Noch nie hat es wer gewagt, ein Demonstrationsverbot mitten im 36 Kiez zu fordern!"

 

Wie bescheuert seid ihr eigentlich sowas zu schreiben!?

Von Seiten der Flüchtlinge wurde nicht abgelehnt eine Demo an sich vorbei ziehen zu lassen, schließlich gab es das schon (NSU Demo etc.).

Die Repression der sich die Flüchtlinge immer wieder ausgesetzt sehen ist immens und wesentlich höher als für (Weiß-)deutsche linksradikale. Da ist es nur logisch den Bullen den Vorwand für die Räumung des O-Platzes nicht auf dem silbernen Tablett zu liefern, zumal die Bullen die Ecke sowieso als "neues" Aufmarschgebiet für sich entdeckt haben (wie bei der Soli-Sponti für die griechischen Genossen gesehen werden konnte). Das hat nichts mit einem einknicken gegenüber dem Staat zu tun, denn jeder Tag öffentlicher Protest auf dem O-Platz ist ein Tag Widerstand gegen den Staat. Im Endeffekt stresst das wahrscheinlich die Bullen und die Politik sogar mehr als 20-30 Minuten Bullen in Kreuzberg zu ärgern.

Deshalb war es gut, dass der O-Platz ausgespart wurde...

 

a

Dem kommentar zuvor kann ich mich nur vollständig anschließen! Das sind momente in denen ich mich dafür schäme mit menschen solcher einstellung auf der straße zu laufen! Das zeugt für mich entweder von extrem jugendlicher naivität und/oder dummheit. Ohne zweifel aber von enormer ignoranz und elitärer überheblichkeit!

Wer wie vermutlich die verfasser_innen dieses textes einen gesicherten aufenthaltsstatus und ein warmes zuhause hat in das sie_er sich nach "gelungenen held_innen-taten" zurrückziehen kann sollte sich tunlichst unreflektierte und intollerante kommentare dieser art verkneifen.

Die akzeptanz von bedenken und ängsten einzelner und das auf einander achten sollte nicht nur innerhalb von bezugsgruppen eine selbstverständlichkeit sein! Mit dieser art von egoshootertum will ich nichts zu tun haben.

Ich wüede mal sachte vermuten, dass die verfasser_innen schon nach spätestens 3 monaten dieser aktionsform des täglichen 24-std.-protestes mit angriffen, verhaftungen, folter, hungerstreik und extremer kälte eingeknickt wären.

 

 

SCHÄMT EUCH FÜR SOLCHE AUSSAGEN !!!

ich bin froh das ich die zeilen mit dem kommentar zum protestcamp am oranienplatz überlesen hatte und erst durch die kommentare weiter untern darauf aufmerksam wurde.  die gefahr eines brechreizes wurde so zumindest abgelindert - meine tastatur gerettet.

 

ehrlich gesagt bin ich sprachlos. der artikel trotz generell vor überheblichkeit. aber die genoss_innen vom oranienplatz auf die art und weise anzugreifen ist unerhört. diese menschen stehen oftmals in der gefahr bei nacht und nebel von deutschen bullen überfallen und deportiert zu werden. um nur einen punkt von vielen zu nennen der sich einfach mit eurer lebensrealität nicht deckt. und ihr überheblichen hobby revoluzer traut euch mit eurem deutschen pass in der hand das maul auf zu reisen. die einzige entschuldigung die ich angebracht finde ist: das ihr euch auf den oranienplatz begebt und eure kompletten persönlichen dokumente dort öffentlich verbrennt. angefangen von eurem pass, eurer krankenversicherung, eurem mietvertrag, eurem schulabschluss,... bei jedem stück das ihr verbrennt könnt ihr euch dann gedanken darüber machen was es für eine bedeutet sie im eurem leben besitzten.

 

gut zu wissen das ihr nur ein bruchteil dehrer seid die aktiv handeln. gebt euch zu erkennen. damit ihr ausgerenzt werden könnt.