Hiermit geben wir die Gründung der Gruppe Contra Públic bekannt.
Wir, die Gruppe Contra Públic (katalan: Gegenöffentlichkeit) sind
 eine offene antifaschistische Gruppe aus Dresden, die ihr Aktionsfeld 
vor allem im Bereich der “Öffentlichkeitsarbeit” sieht. Darunter 
verstehen wir die Organisation von Infotischen oder Kundgebungen sowie 
das Zusammentragen und Publizieren von Informationen über 
Rechtsradikalismus und -populismus oder Polizeigewalt. Wir verstehen uns als Ergänzung zu den bereits bestehenden radikal-antifaschistischen Gruppen in Dresden und Umgebung.
Da wir, um mehr Menschen mit radikalen Forderungen vertraut zu machen, 
offen arbeiten wollen, werden wir unser Aktionsfeld im legalen Rahmen 
halten.
Im Gegensatz zu vielen Parteien und Gewerkschafen begnügen wir uns nicht
 damit, einfach “nur gegen Nazis” zu sein. Wir erheben an unsere Arbeit 
den Anspruch, immer wieder die Verbindung zwischen Neofaschismus, 
Nationalismus, Rassismus und anderen Formen der Unterdrückung sowie dem 
kapitalistischen System in dem wir leben aufzuzeigen, und dadurch zu 
zeigen, dass der Nährboden, genauso wie die eigentliche Form der 
Unterdrückung selbst, bekämpft werden muss.
Gründungsaufruf:
Antifa heißt Aufklärung
Antifaschistische Arbeit, das ist mehr als zu Demos zu rennen und im 
BlackBloc durch die Straßen zu ziehen. Das ist auch mehr als einmal im 
Jahr einen Naziaufmarsch in der eigenen Stadt zu blockieren und sich 
dann zu denken: “Jetzt haben wir es ihnen gezeigt!”
Antifa-Arbeit besteht aus Recherche und Intervention überall dort, wo 
Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und Faschismus zu Tage treten.
 Aber Antifa-Arbeit heißt für uns auch kontinuierliche Aufklärung.
Aufklärung über radikales sowie populistisches rechtes Gedankengut, über
 rechte und Polizeigewalt und darüber, wie Staat und Nazis Hand in Hand 
gehen. Aufklärung darüber, dass nur “gegen Nazis sein” nicht ausreicht. 
Antifaschismus, das heißt nicht nur Nazis und Rechtspopulist_innen zu 
blockieren oder ihnen den öffentlichen Raum zu nehmen, sondern auch 
ihren Nährboden zu bekämpfen.
Die Konstruktion von Identitäten anhand von Staatsgrenzen, Religionen 
oder anhand einer vermeintlichen Volkszugehörigkeit ist ein häufig 
angewendetes Mittel der Herrschenden und der Rechtspropaganda. 
Verschiedenste Widrigkeiten innerhalb des Systems werden durch 
konstruierte Konflikte und Charakteristika zwischen den vermeintlich 
unterschiedlichen Identitätszugehörigkeiten erklärt. Solch eine 
Erklärung erscheint dann sehr einfach und dient dazu, von eigentlichen 
Problemen, Poltikversagen und der Ursächlichkeit von sozialen und 
gesellschaftlichen Misständen abzulenken.
Dies passiert wiegesagt nicht nur durch radikale Rechte, sondern wird 
auch – mal unterschwellig, mal sehr offen – durch Rechtspopulist_innen 
und Menschen aus der vermeintlichen “Mitte der Gesellschaft” 
reproduziert. Denn auch Politiker_innen wissen, dass vereinte Menschen 
schwerer zu beherrschen sind.
Für die so erschaffenen Sündenböcke steht durch Rassismus, 
Nationalismus, Faschismus und vielen anderen Formen der Unterdrückung 
nicht selten das eigene Leben auf dem Spiel. Deshalb ist es gerade in 
Zeiten sogenannter rechter Kapitalismuskritik besonders wichtig, darauf 
hinzuweisen, dass Herrschaft und Kapitalismus nur in einer Bewegung 
bekämpft werden können, die einen antinationalen bzw. internationalen 
Anspruch hat.
In Dresden gibt es bereits radikale, antifaschistisch agierende Zusammenhänge, warum also noch eine Gruppe gründen?
Als linke_r Aktivist_in muss mensch immer mit staatlicher Repression und
 Verfolgung durch politische Gegner_innen rechnen. Daher sind bestehende
 antifaschistische Gruppen oft sehr geschlossen. Dies wollen wir nicht 
angreifen, da wir die Beweggründe kennen und verstehen, doch wollen wir 
als “offene” Gruppe unseren Beitrag zur antifaschistischen 
Radikalisierung leisten. Wir begreifen uns somit als Ergänzung zu den 
bestehenden Strukturen.
Um die Gefahr von Repression gegen uns und andere so gering wie möglich 
zu halten und um trotzdem eine offenere Struktur aufzubauen, erklären 
wir, dass wir unsere Aktionen im Rahmen herrschender Gesetze (Gesetze 
die andere gemacht haben) durchführen werden.
in diesem Sinne:
Bildet euch, bildet andere, bildet Banden!
Unsere offenen Plenas werden vorraussichtlich immer am 2. Dienstag im Monat, 19:00 im KOK16 stattfinden. Das nächste ist folglich am 12. März.


Radikal!
"Die Konstruktion von Identitäten anhand von Staatsgrenzen, Religionen oder anhand einer vermeintlichen Volkszugehörigkeit ist ein häufig angewendetes Mittel der Herrschenden"
Man seid ihr radikal! Wie wärs mit ernsthafter Ablehnung gegen Sündenbockmentalität?
Man muss also einfach nur die herrschenden stürzen und dann gibts keine Nazis mehr?
Das ist schon etwas einfach...
Ansonsten wünsche ich euch ein gutes weiterkommen!