Jusos und Anhang veröffentlichen „emanzipatorische“ Demo-Netiquette:

Jusos und Anhang veröffentlichen „emanzipatorische“ Demo-Netiquette:

Hübsch ist sie geworden, die am 06.01. veröffentlichte sog. „Demo-Netiquette“ des Bündnisses für ein „neues“ und „emanzipatorisches“ Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht.

 

Hübsch und modern im Wortlaut. Da wird nicht lange erklärt und gesülzt. Drei kurze Absätze stellen unerwünschtes Verhalten dar und drohen mit versammlungspolitischen (-rechtlichen?) Konsequenzen.

Von der Demo „verwiesen“ wird menschenverachtendes Gedankengut. Darunter fällt: Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und Sozialchauvinismus ebenso wie die Verherrlichung des Realsozialismus und Symbole „nationaler Befreiungsbewegungen“.

Aber die Leser_innen dürfen hier ja noch selber lesen:

http://rosaundkarl.blogsport.de/2013/01/06/demo-netiquette/

Nur ein kleiner Tip noch für alle, die immer noch meinen auf dieser Demonstration richtig zu sein (Gerade weil sie auf den Trick des vorgeschobenen Hauptgrundes „Mao, Stalin, Ho-Chi-Minh“ reinfallen…):

Lasst, sofern vorhanden, EZLN-Button und Che-T-Shirt zu Hause. Hammer und Sichel nicht am Körper tragen. Auch der Trozki-Button ist gefährlich (Realsozialismus und so). Keine positive Bezugnahme auf die Pariser Commune, bittesehr! Besser kein positives Wort zur antifaschistischen Volksfront Italiens (manche_r nennt das auch „Partisaninnen und Partisanen“). Kein Wort zur Resistance. Fragt generell lieber die Demoleitung ob Euer Outfit, Transpi oder Sprechchor genehm ist. Es wäre doch unnötig und spalterisch, das emanzipatorische Gewaltpotential von Ordner_innen und Polizist_innen sinnfrei abzurufen.

Erlaubt sind offenbar: Fahnen der beteiligten Organisationen.

Ob ihr ver.di- oder DGB-Fahnen mitnehmen dürft, erfragt bitte bei Euren jeweiligen Jugendvorständen. Von einem demokratischen Beschluss zur Unterstützung des „Rosa&Karl“-Bündnisses ist bei den meisten Aktivist_innen der beiden gewerkschaftlichen Einheiten bisher nichts bekannt.

Viel Spaß beim emanzipatorischen Gedenken und immer schön einseifen lassen!

http://www.youtube.com/watch?v=Fd5xvhYYVl4

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Dort wurden Teilnehmer angegriffen weil sie ein Transpi mit diversen Diktatoren hochgehalten haben.

Da mach ich mit:

Auf der LL-Demo 2012 zog die Gruppe "kritische Selbstreflexion" ein Transpi mit der Aufschrift "Nein, nein, das ist nicht der Kommunismus" an der Seite der Demo auf. Auf dem Transpi waren Mao, Stalin und Lenin durchgestrichen. Eine Gruppe testosterongesteuerter Arschlöcher ging darauf ins Handgemenge über.

"Kritische" Töne (Transpis, Flugis etc) zu Mao, Stalin oder Lenin (wahlweise dann Trozki, Bebel, Kim-il-Sung etc.) waren und sind nichts neues in der Geschichte der LL-Demo. Das ist ihrem Charakter und dem Zustand der "Bewegung" geschuldet.

 

Die Transpiaktion als Vorwand für das "neue" Gedenken zu verwenden ist ein schlechter Witz. Vor allem deshalb, weil es dem "neuen" Gedenken um antikommunistische Abgrenzung und sozialdemokratische Einverleibung Luxemburgs und Liebknechts geht. Bäm!

 

Aber gut: Wenn die Ordner_innen der "neuen" Demo ihre Streetfight-Skills testen wollen, und so verstehe ich dich, dann werden sie wohl unglücklich nach Hause gehen müssen. Sie werden nämlich keinen Opfer finden. Es wird keine kritische Teilnahme geben. Das ist zu eklig und die sozialdemokratisch befehligte Polizei macht ja bekanntlich schon vorher sauber.

Ihr werdet Eure Friedhofsruhe bekommen. Den Flughafen auch. Beruhige dich wieder.

darauf war lenin, stalin und mao. dabei stand "Nein nein nein, das ist nicht der Communismus"

Evtl. liest du dann eine andere Kritik aus dem Transpi. Ich nicht. Aber merci für den Hinweis.

 

Der in ideologische Haft genommene Bloger Kulla (dessen Diskurs- und Kritikfähigkeit ich, bei allen Widersprüchen, schätze) lässt sich zumindest nicht von sozialdemokratischen Jungfunktionären verarschen. Immerhin etwas.

 

http://www.classless.org/2013/01/08/zum-jahrestag-der-ermordung-von-luxemburg-liebknecht/

Find ich gut und richtig !

Die fiese Rosa&Karl-Demo will das Tragen von Mao- und Stalin-Bildern unterbinden und das ist jetzt brutale Repression?

Da wollen Linke einen Einfluss darauf haben, welche Inhalte auf ihrer selbstorganisierten Demo vertreten werden und das ist ein Angriff auf die Meinungsfreiheit?

 

Auf jeder drittklassigen Antifa-Demo ist es selbstverständlich dass rassistische oder sexistische Bekundungen von der Demo verwiesen werden, aber wenn die Anhänger eines Regimes, in welchem hunderttausende Anarchist*innen, Trotzkist*innen und andere Linke eingesperrt und ermordet wurden, ausgeschlosen werden, da wird rumgeheult und Ordner*innen zu Polizist*innen verklärt?

 

Pathetic.

Biste bitte so freundlich und liest den, zugegeben etwas ironisch hingeworfenen, Text nochmal?

Ne?

Auch gut. Dann eben so: Du liest sowohl bei der "Nettiquette" als auch im Text unter dem du postest etwas ganz anderes als z.B. ich. Ist ja fein.

"Nicht gleich pathetisch werden" klingt eher nach den Typen, die du vorgibst zu kritisieren.

 

Auch dir aber natürlich viel Spaß am Wochenende!

@Verblüfft.: Ich halte den Text verkehrt herum und lese trotzdem das gleiche wie du.

@echt jetzt?: ja

Was die ganzen LL-Demogänger*innen wahrscheinlich eigentlich stört ist, dass sich ihr wichtigstes internationales Event seinen 15 Sekunden Beitrag auf der Tagesschau mit der neuen Demo teilen muss... aaand its gone.

Du scheinst, wie so manch_er, nicht verstehen zu wollen, dass es vielleicht politische Leute gibt, die sich auf keiner der Demos verorten. Die evtl. nicht organisatorisch oder identitär eine Entscheidung zu fällen haben und trotzdem Kritik üben.

Natürlich gibt es die "ganzen LL-Demogänger*innen" nicht. Das weist du selbst. Das vielen Aktivist_innen die sich zur "Linken" zählen, die Präsenz in den bürgerlichen Medien egal ist, weist du auch. Das wird wohl auch auf der "neuen" Demo so sein. Oder?

Ist es den Organisator_innen der beiden Demos egal? Oder gehts um die Tagesschau? Keine Ahnung. Interessiert mich nicht. Dich?

 

Wollteste n Witzchen machen?

Supi! Ha, ha.

 

Dein "...aaand its gone." hat dich aber verraten. Dir geht scheinbar darum, die LL-Demo loszuwerden. Macht ja nix. Aber vielleicht sagst du das auch mal offen und wirfst nicht anderen vor, irgendwas zu machen oder zu sagen oder für irgendetwas zu stehen.

Und wenn du ganz kritisch und fortschrittlich bist, dann begründe das doch mal politisch. So zum diskutieren und so.

 

Oder sind alle Anderen doofe Dogmaten, Spinner, K-Grüppler, Diktatorenfreunde, Menschenfeinde und Stalinos?

Nein ich glaub das aaand its gone ist ein ausspruch der sich auf die tageschau minuten bezog.

Wie schafft es der Autor dieses "Artikels" nur aus dem Text des rosa&karl-Bündnis rauszulesen, das irgendwas unerwünscht ist, was mit partisan_innen oder der Pariser commune zu tun hat? Das ist billigste, durchschaubare Stimmungsmache! Alles was da wirklich aufgezählt wird (Sexismus, antisemitismus, Realsozialismus, Rassismus, nationale Befreiungsbewegungen) sollte von jeder linken Veranstaltung verwiesen werden. Und weil das bei der traditions-LLL-Demo nicht getan wird, gehen da auch außer autoritären Splittergruppen kaum Menschen hin... Für den Kommunismus - ohne Stalinisten, Maofans und Nationalisten!

Die Autorin (!) dieses Textes (!) schafft das deshalb, weil sie die "Netiquette" des Bündnis zur Grundlage genommen hat und darauf, dem Prinzip der Waffengleichheit verpflichtet, ähnlich, ich sag mal, universell reagiert hat.

 

Wenn du den bürgerlichen Begriff des "Realsozialismus" bemühst, so wie es das Bündnis macht, dann setze ich dir den realen (viel zu kurzen) Sozialismus der Pariser Commune entgegen.

Wenn du "nationale Befreiungsbewegungen" so definierst, wie es das Bündnis kurz, bündig und abgrenzend macht, dann erinnere ich dich gerne an die diversen (bewaffneten) Einheits- und Volksfronten gegen Deutschland. Schön? Keine Ahnung, ich hätte mir auch den direkten Übergang in den internationalen Kommunismus ausgesucht. Stand nur gerade nicht zur Debatte. Das waren nationale Befreiungsbewegungen gegen den Faschismus.

Auch an Ernesto Guevara oder die kämpfenden Genoss_innen in Chiapas, oder, oder, oder könntest du ja....

 

Na, egal. Alles "autoritäre Splittergruppen". Schon kapiert.

 

Nur zwei Bitten: Höre auf mir irgendwelche Zuschreibungen angedeihen zu lassen. Und: Zeige mir den Olaf-Palme-Platz ohne die Rote Armee und ohne die Partisan_innen (unterschiedlichster Weltanschauung; an der Waffe ausgebildet meist von Genoss_innen der jeweiligen KPs, aus Gründen.) der von den Nazis besetzten Länder.

Das war jetzt, leider wohl doch notwendige, billigste Stimmungsmache!

Tja, dumm nur dass weder die Pariser Commune, noch die Partisan*innen und antifaschistischen Volksfronten nationale Befreiungsbewegungen gewesen sind. Genauso wenig wie die Rote Armee.

 

"Realsozialismus" ist eine Selbstbezeichnung gewesen und der einzige Sammelbegriff der sich für die gemeinten Staaten etabliert hat.

 

Und Che? Scheiss auf Che.

Die Pariser Commune war realer Sozialismus. Honeckers Begriff ist bürgerlicher Sprachgebrauch.

 

Ab dem Moment der Besetzung durch Deutschland war der Widerstand in den betreffenden Ländern als nationaler Befreiungskampf notwendig geworden und angelegt. Anders waren die beteiligten Massen, leider, auch nicht zu organisieren. In Frankreich, Spanien und Italien war die antifaschistische Volksfront bereits vorher besiegt.

 

Die Rote Armee hat nicht unerheblich geholfen Nazideutschland, leider nur militärisch, zu zerschlagen.

 

"Scheiss auf Che" ist natürlich auch eine Aussage. Da fehlen jetzt noch die Trophäenfotos der Mörder. Die haben nämlich, das ist kein Witz, wirklich auf ihn geschissen und uriniert. Das war kurz bevor sie ihn halb-totgeschlagen haben. (um dem Sterbenden anschließend noch Kugeln zu verpassen).

Aus der Nettiquette:

 

"Nationalfahnen, einschließlich der von ehemaligen Staaten, wie Sowjetunion oder DDR und Fahnen (noch) nicht existierender Staaten oder Symbolen „nationaler Befreiungsorganisationen“ haben auf der Demo nichts verloren."

 

...  ...  ... (noch) nicht existierender Staaten ?

 

Und was soll das heißen? Ich darf nicht mit einer Westsahara-Fahne auftauchen? Oder hat die Demoplanung Angst vor selbsgebastelten Phantasiefahnen? Auch keine Israel-Fahnen (es soll ja so Menschen geben, die glauben, das ist die letzte Haltestelle vorm "emanzipatorischen" Kommunismus)? GASP!

total schlau argumentiert.

 

Schonmal was von den Nicht-Staaten Palästina, Baskenland und Kurdistan gehört, Brainiac?

Schon mal was von humor gehört?

 

Und wo sehst du bei mir überhaupt eine Argumentation? Mich würde ausserdem interessieren, für was ich so total schlau argumentiere. Ich lerne immer gerne neue Sachen über mich.

 

Aber für deine eigene Nettiquette geb ich dir Punkt Nummer 1 von den "Auflagen" der Rosa und Karl-Demo mit auf den Weg:

 

Unsere Demonstration richtet sich gegen Normativität, Ungleichbehandlung, Diskriminierung und Ausbeutung. Wer entsprechend menschenverachtendes Gedankengut von sich gibt, oder sich entsprechend verhält, ist auf dieser Demo falsch.

 

Vielleicht bist du da eher falsch aufgehoben?

ich bleib daheim,

 

rosa luxemburg konferenz, ja!

 

demo eins und zwei nein!