[ME] Inhaber des Neonazi-Treffpunkts „Lounge Deluxe“ hat Mitteilung von Knecht Ruprecht erhalten

Knecht Ruprecht besucht "Lounge Deluxe" Inhaber Frank Krellner

Uns, als Antifaschistisches Bündnis für den Kreis Mettmann, ist die Information zugekommen, dass der Inhaber der einschlägig als Neonazi-Treffpunkt bekannten Gaststätte „Lounge Deluxe“ in der Elberfelder Straße 53, Frank Krellner, heute, den 6. Dezember 2012, anstatt vom Nikolaus, Besuch von Knecht Ruprecht bekommen hat, um ihm seinen Entschluss und seine Beweggründe, warum er nicht artig gewesen sei, mitzuteilen. Außerdem stellte man uns ein Beweisfoto zur Verfügung.

 

An dieser Stelle möchte wir den Text mit allen teilen und zitieren den Brief des Knecht Ruprechts an Herrn Krellner:


Hallo Frank,

Während der Nikolaus am heutigen Tag brave Menschen mit schönen Dingen beglückt, komme ich, Knecht Ruprecht, zu Menschen, die sich in diesem Jahr nicht artig verhalten haben. Es gibt nicht viele solcher Fälle, aber in deinem bleibt mir nichts anderes übrig, als dir eine Rute zu hinterlassen.

Ich bin sehr schockiert, welche Gesinnung du offenbar zu haben scheinst. Auch ich habe mich der modernen Zeit angepasst und mit erschrecken gelesen, was du so auf Facebook von dir gibst. Dort benutzt du zum einen symbolträchtige Codes, wie „88“, tätigst schützende Äußerungen für Neonazis oder es dreht sich um eine angebliche Verschwörungstheorie um die „NWO“ (Neue Weltordnung). Mir gefällt es ebenfalls nicht, dass du auf diesem Netzwerk mit Neonazis, wie u.a. der Vorsitzenden des NPD-Kreisverbandes Düsseldorf/Mettmann, Nadine Braun, befreundet bist.

Diese Personen, die eindeutig der rechten Szene zuzuordnen sind, dürften dir wohl auch als Gäste deines Restaurants „Lounge Deluxe“ in der Elberfelder Straße 53 in 40822 Mettmann bekannt sein. Du hast Neonazis, wie schon in den Jahren zuvor, erneut Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, damit entweder Veranstaltungen der rechtsradikalen Partei „NPD“ oder Info- und Mobilisierungsvorträge von sogenannten autonomen Nationalisten stattfinden können. So unterstützt du Neonazis, indem du ihnen die Möglichkeit gibst, sich bei dir zu treffen, sich auszutauschen, Aktionen zu planen und ihr rechtes Gedankengut weiterzuverbreiten.

Außerdem hast du am 9. November 2012 zum Jahrestag der Reichspogromnacht eine angebliche Geburtstagsfeier von Neonazis bei dir stattfinden lassen. Diese Geburtstagsfeier stellte sich aber als Provokation einer Demonstration gegen Rechts heraus. Diese zog aus ersichtlichen Gründen an deiner als Neonazi-Treffpunkt bekannten Gaststätte „Lounge Deluxe“ vorbei, um gegen neonazistisches Gedankengut zu demonstrieren. Aus deiner Gaststätte heraus, haben Neonazis diese Demonstration abgefilmt bzw. abfotografiert und mit rechtsgesinnten Rufen zu stören versucht. Dies geschah nicht nur aus deiner Gaststätte heraus, sondern auch aus deinen privaten Räumen in den übrigen Stockwerken. Damit ist auch für mich ersichtlich, dass du enge Kontakte mit Neonazis zu haben scheinst und ihnen mit solchen Sachen zu unterstützen versuchst.

Ich bin sehr traurig darüber, was ich in diesem Jahr von dir zu berichten weiß. Nazis haben in der Vergangenheit schon für so viele schreckliche Ereignisse gesorgt. Und auch in heutiger Zeit liest man viel zu viel von rechtsradikalen Auftretungsformen. Ich drücke mich ganz klar gegen Antisemitismus, Faschismus, Rassismus und weitere Formen der Ausgrenzung aus. Deshalb kann ich dein Auftreten und Handeln keineswegs für gut heißen. Und du stellst Neonazis jederzeit deine Gaststätte „Lounge Deluxe“ zur Verfügung, welche mittlerweile als ein wichtiger Rückzugsort für Neonazis in Nordrhein-Westfalen gilt.

Ach ja und Frank, bitte komme mir nicht mit deinen Verschwörungstheorien an. Ich bin definitiv nicht gekauft. Weder irgendein Staat, noch der Nikolaus hat mir dafür Geld gegeben, dir meine Beweggründe mitzuteilen.

Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass mir keine Klagen über dich kommen. Denn weder ich oder der Nikolaus, noch die Mettmannerinnen und Mettmanner haben Bock auf Neonazis oder solche Menschen, die sie unterstützen!


Mit antifaschistischen Grüßen
Knecht Ruprecht

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Es freut mich das manche Linke trotz der beschissenen Lage ihren Humor nicht verloren haben.

 

Humor ist eine Waffe!

eine super aktion. dicken respekt. outings sind immer super und so verpackt noch wirkungsvoller als sonst. ich wünsch euch das die aktion auch in der  breiteren Erfolg hat in den Lokalen Medien. Wäre doch auch cool das ganze noch etwas in der nachbarschaft zu verbreiten (so a la: wussten sie schon das Knecht Rupprecht bei X ihrem Nachbarn war.)

aber wie gesagt. fette aktion.

beste wünsche aus dem verschneiten süden.

!

Klasse Aktion! Das Gesicht des Typen als er den Brief gelesen hat, hätte ich allzugerne gesehen!

Aktion defintiv Lustig! Nach dem man jetzt schon über ein Jahr mit diesem Thema beschäftigt ist und sich nach wie vor nichts ändert, finde ich sowas langsam echt fehl am Platz... Hier sind ander Mittel nötig Leute.