Mit lautstarken Sprechchören sind rund 150 Demonstranten aus der Linken
Szene durch die Freiburger Innenstadt gezogen. Ihr Ziel: Das vor kurzem
noch besetzte Antoniushaus in der Wiehre. Knapp 200 Polizisten
begleiteten den Protestzug.
Die Demonstration startete am Mittwochabend gegen 20 Uhr im Grün, zog dann weiter Richtung Bertoldsbrunnen (zur Fotogalerie). Wegen des Protestzuges kam es zu teilweise schweren Behinderungen im Straßenbahnverkehr.
Von dort ging es weiter Richtung Wiehre. Knapp 200 Polizisten
begleiteten die Demonstration, Schlagstöcke und Helme hatten sie parat.
Das Ziel des Zuges war die Kirchstraße. Dort besetzten bis Dienstag rund 45 Linke das Antoniushaus, ehe es von der Polizei geräumt wurde. Das Gebäude – bis Ende 2007 ein Altenpflegeheim – steht seit Anfang 2008 leer. Die Demonstranten hielten es seit vergangenen Freitag besetzt.
"Wir sind hier, wir sind laut weil man uns die Häuser klaut" – mit
diesen Worten trieb einer der Demonstranten über Megafon die Menge gen
Wiehre. "Nach der Räumung ist vor der Besetzung", gellte es aus dem
Protestzug. Vor der Johanneskirche stoppte die Demonstration zunächst.
Dann bog der Zug ab in die Basler Straße und in den Einmündungsbereich
der Kirchstraße. 30 Meter vor dem Haus bildete die Polizei einen
Sperrriegel. Per Lautsprecher bedankten sich die Demonstranten bei den
Anwohnern in der Kirchstraße für deren Solidarität.
Der Polizei gelang es nach mehreren Minuten den Zug wieder über die
Günterstalstraße, die Kaiserbrücke und die Schreiberstraße hinunter
wieder zurück ins Grün zu lotsen. Die Demonstranten fügten sich
weitgehend friedlich.
Ganz andere Szenen hatten sich jedoch offenbar zu Beginn des Protestes
abgespielt: Augenzeugen zufolge kam es vor der Demonstration zu
Rangeleien zwischen Linken und drei Mitgliedern aus der rechten Szene.
Diese zogen offenbar Messer und bedrohten die Protestler. Einem der
linken Demonstranten soll ein Zahn ausgeschlagen worden seien.
Coinneach McCabe, Stadtrat der Grünen Alternative Freiburg,
kritisierte, dass die Polizei sich vor der Prügelei wieder von der
Gruppe zurückgezogen hatte. Einsatzleiter Harry Hochuli bestätigte am
Rande der Demo, dass von den drei Personen die Personalien aufgenommen
worden seien.
Fotogalerie: Der Protestzug gen Wiehre
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Fudder-Artikel:
150 Demonstranten protestieren gegen Antoniushaus-Räumung