Tod nach Trinkspiel

Erstveröffentlicht: 
14.11.2012

Student (22) stirbt nach Corps-Party

 

München - Die genauen Umstände sind noch unklar - aber offenbar war es ein exzessives Gelage, bei dem ein 22-Jähriger in der Studentenvereinigung „Corps Suevia“ ums Leben gekommen ist.

 

Nach Informationen unserer Zeitung ist am Wochenende bei der Studentenverbindung „Corps Suevia“ in Schwabing wild gefeiert worden. Was sich dabei genau zugetragen hat, ist nun aber sogar Gegenstand staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen. Fakt ist, dass am Samstag gegen 16 Uhr ein Notruf bei der Rettungsleitstelle eingegangen ist. Es heißt, dass Philip D. plötzlich bewusstlos geworden sei. Im Laufe des Samstagabends starb der 22-Jährige dann in einer Münchner Klinik.

Da die Todesumstände unklar sind, hatte die Staatsanwaltschaft eine Obduktion angeordnet. Diese sei abgeschlossen, hieß es am Dienstag. Das Gutachten steht aber noch aus. Besonders die toxikologischen Untersuchungen nehmen erfahrungsgemäß noch einige Wochen in Anspruch. Entsprechend wurde auch noch kein Alkoholwert bekannt. Offenbar hatte der junge Mann aber große Menge Alkohol getrunken.

„Wir haben momentan ein Todesermittlungsverfahren, konkrete Ermittlungen gegen Dritte gibt es bislang nicht“, sagt Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch. Doch aus Ermittlerkreisen ist zu hören, dass die Todesumstände durchaus ungewöhnlich sind. Steinkraus-Koch räumt denn auch auf Nachfrage ein, dass „womöglich unterlassene Hilfeleistung zu prüfen ist“.

Unbeantwortet ist bislang die Frage, wann das Gelage gefeiert wurde und wann der 22-Jährige kollabiert ist. Und auch, was sich hinter den dicken Villa-Mauern an der Werneckstraße abgespielt hat. So ist die Rede von teils exzessiven Trinkspielen der Verbindungsbrüder und ihrer Gäste.

Das Corps Suevia gehört zu den ältesten Studentenverbindungen in Deutschland. Am früheren Sitz der Bayerischen Landesuniversität wurde die Vereinigung schon 1803 in Landshut gegründet. Mit der Universität zog sie 1826 nach München. In bester Schwabinger Villenlage ist der repräsentative Bau an der Werneckstraße seit 1959 der Mittelpunkt des Corps. Neben Studentenzimmern gibt es dort auch großzügige Wohn- und Gesellschaftsräume. Das Selbstbild des Corps ist durchaus elitär: „Unsere Corpsbrüder sind an nahezu allen Schaltstellen der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Kultur zu finden“, heißt es auf der Internetseite der Verbindung.

Sven Rieber

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Bei dem Studenten handelt es sich um Philip Daimler, den Ur-Ur-Enkel von Gottlieb Daimler.

Mit Gras wäre das nicht passiert.

Es ist tragisch, dass wieder einmal ein junger Mensch an den Folgen von Alkoholkonsum gestorben ist.

 

Das excessive Trinken hat bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den letzen Jahren so zugenommen, und die jungen Leute kennen Ihre Grenzen nicht. Woran es liegt, darüber kann viel spekuliert werden. Vielleicht ist es einfach der Überfluss, Perspektivlosigkeit oder fehlende Disziplin und Ordnung...

Der junge Corpsstudent ist nicht einfach bei einem "Trinkspiel" verstorben und das war auch kein Unfall. Die Polizei ermittelt zwar wegen unterlassener Hilfeleistung, ob jedoch unsere Ordnungshüter jemals den wahren Grund dieses tragischen "Unfalls" eruieren werden, möchte ich bezweifeln. Wenn es eine Burschenschaft getroffen hätte - sicher - aber bei einem hochwohllöblichen Corps - niemals.

Das wäre dann der 5. - 10. Tote in Corpskreisen in den letzten Jahren.

Selbst schuld, wer so asozial säuft.

Ein Wunder, daß nicht viel mehr passiert.

Wenn ans Licht käme, was in Städten wie Heidelberg, Bonn, Göttingen etc. in den sog. Saufkellern abläuft, wäre da sicherlich Raum für eine große Reportage.

Am besten fährt mal ein Spiegelteam zum Kösener Kongreß nach Bad Köden an Pfingsten.

Bis dahinist es nicht schade um jeden, der sich mit derartigen Mengen totsäuft.

Philip Daimler war Inaktiver des Corps Bremensia Göttingen und für seinen Bier- und Kokain-Konsum bekannt.

Ich kann mir ganz genau vorstellen, was da passiert ist, denn eine nicht geringe Anzahl dieser Saufkeller kenne ich von innen. Ebenso den der Suevia München... Da wird schon heftig gesoffen.

 

In diesem Fall kam dann anscheinend noch Koks hinzu. Alk+Koks=> Bewusstlosigkeit + Erbrechen => Erstickt an der eigenen Kotze. Was ein würdiger Tod für einen im Herzen grünen Curry...

Schon sehr schneidig sich einen dort reinzustellen und sich auf diese Weise zu revangieren. Verschwiegenheit können halt nicht mehr viele...

Der Artikel im Merkur ist inzwischen "verschwunden". Zum Glück gabs längst ne Bezugnahme von Spiegel Online.