Im Einsatz bei Obama

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Erstveröffentlicht: 
03.03.2009

LÖRRACH. Am 3. und 4. April treffen sich Staats- und Regierungschefs, Verteidigungs- und Außenminister der 26 Mitgliedsstaaten zum 60-jährigen Bestehen der Nato in Baden-Baden und Straßburg. Beim größten Polizeieinsatz in der Geschichte Baden-Württembergs sollen bis zu 15 000 Polizisten für deren Sicherheit sorgen. Unter ihnen ist der Pressesprecher der Polizeidirektion Lörrach, Dietmar Ernst. Er ist im Planungsstab "Besondere Aufbau-Organisation (BAO) Atlantik" für die einsatzbegleitende Öffentlichkeitsarbeit zuständig.


"Für mich ist das eine spannende Geschichte", sagt Dietmar Ernst. Er ist einer von momentan 80 Polizisten, die im Planungsstab BAO den Einsatz im Rahmen des Nato-Gipfels vorbereiten. "Aber die Zahl erhöht sich sukzessive, wenn es vom Planungs- zum Einsatzbereich geht", erklärt er. In sechs Gruppen ist der Stab aufgeteilt, eine davon, in der Dietmar Ernst arbeitet, kümmert sich um die Medienbetreuung. Von der Landespolizeiakademie in Freiburg aus – zu der er täglich von Lörrach aus pendelt – bearbeitet er Anfragen von Zeitungen, Radiosendern und Fernsehanstalten. Alle wollen sie wissen, was da auf die Region zukommt, wie sich die Polizei vorbereitet, wie die Journalisten während des Nato-Gipfels am besten an Nachrichten und Bilder kommen. Doch auch Anfragen von Anwohnern erreichen ihn. "Einer möchte wissen, ob er dann noch zu seiner Wohnung kommt, ein anderer, ob er sein Geschäft öffnen darf", berichtet Polizeihauptkommissar Ernst.

Einschränkungen wird es für die Bürger in jedem Fall geben. "Den Menschen in der Region zwischen Karlsruhe und Basel muss klar sein, dass es Behinderungen geben wird", sagt Kriminaloberrat Matthias Zeiser. Er leitet die Medienarbeit des Planungsstabs. "Als Nadelöhr wird sich die Autobahn Karlsruhe – Basel erweisen." Eine Sperrung könne nicht ausgeschlossen werden. Auch der Bahn- und Flugverkehr könnte behindert werden. In neun Bundesländer beginnen dann außerdem die Pfingstferien.

Die Polizeiakademie in Freiburg, Quartier des Planungsstabs der Polizei zum Nato-Gipfel. Als im Vorfeld des Gipfels Fachkräfte innerhalb der Polizei gesucht wurden, wurde auch Dietmar Ernst angesprochen. Für ihn war klar, dass er mitmacht: "Man kommt aus dem Alltagsgeschäft raus und sieht, wie vielfältig Polizeiarbeit ist." Während des Nato-Gipfels wird er eines von mehreren mobilen Presseteams leiten. Vor Ort kümmern sie sich dann – speziell gekennzeichnet, damit sie auch gleich erkannt werden – um Journalisten. "Wir wollen eine offensive Informationspolitik machen", sagt der 52-Jährige.

Einen besonderen Zuschlag für seine Arbeit erhält Dietmar Ernst nicht, lediglich seine Reisekosten kann er geltend machen. Er freut sich auf die Herausforderung, Teil des Jubiläumsgipfels zu sein, zu dem unter anderem auch der neue amerikanische Präsident Barack Obama erwartet wird – wenngleich jede Menge Arbeit auf den Presseprecher wartet. "Aber auf ewig wollte ich das auch nicht machen", sagt Dietmar Ernst und lacht.