Update: Warstartsherecamp 12.-17.9.2012

warstartshere

Der 2. Newsletter informiert Euch: über den Stand der Vorbereitungen, aus gegebenem Anlass: den Aufruf, bereits ab Montag zum Marktplatz nach Letzlingen zu kommen, Näheres zum Aktionstag am 15.09., alles, was zum Gelingen des Camps noch gebraucht wird, Infos zum Gelände des GÜZ, Lesetipps, namentlich und die Veröffentlichung des NATO-Gegenstrategiepapiers, das „Schnöggersburger Extrablatt“, die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

 

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DAS IST NOCH WICHTIG!


Wie ihr wisst, braucht es immer noch an viel mehr Beteiligung durch Euch, damit uns gemeinsam ein gutes Camp gelingt zu lassen.
Deshalb meldet euch, wenn ihr noch

  • Grossgruppenzelte auf dem Dachboden liegen habt
  • Freund_innen kennt, die gerne spannende Diskussionen übersetzen
  • Autos und Shuttlefahrer_innen vermitteln könnt
  • wenn ihr Euch aktiv in das Zusammenleben und Gelingen des Camps für verschiedene Aufgaben und einzelne Schichten einlassen wollt – natürlich sind wir alle gefragt, uns zu beteiligen
  • last but not least - mit möglichst vielen Leuten schon ab Montag, dem 10.09. mit uns auf dem Marktplatz von Letzlingen den Campplatz sein könnt, um mit uns vor Ort einen geeigneten Campplatz zu erstreiten!

 

UPDATE ZUM CAMP


Am 12. September wird das „War Starts Here“-Camp in der Altmark gegen das Gefechtsübungszentrum (GÜZ) der Bundeswehr beginnen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Nachdem es über 40 Infoveranstaltungen in Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern gab, fand das große Finale unserer Info-Touren in den vergangenen zwei Wochen mit Markplatz-Aktionen und Info-Veranstaltungen in der Altmark rund um das GÜZ  statt.
Ab Montag, dem 10. September, werden also internationale Antimilitarist_innen beginnen nach Letzlingen in die Altmark zu strömen, um das Camp gemeinsam aufzubauen. Wir rechnen mit ca. 300 - 500 Aktivist_innen. Letzlingen ist eine kleine Ortschaft, die sich in einer Entfernung von einem Kilometer direkt neben der Kommandozentrale des GÜZ befindet. Wir haben uns dieses Dorf nicht nur aufgrund seiner räumlichen Nähe zur Zentrale des GÜZ ausgesucht, sondern auch wegen seiner engen zivil-militärischen Verflechtungen und Machtstrukturen, die wir nicht nur kritisieren wollen, sondern in die wir mit international getragenen Protest direkt intervenieren werden.
Die starke Durchdringung der Gesellschaft in dieser Region durch das Militär hat eine über 70 jährige Geschichte und wirkt deutlich in die örtliche Politik hinein. So verwehren sich die politischen Verantwortlichen, der Bürgermeister der Stadt Gardelegen, Herr Fuchs, sowie die Bürgermeisterin der Gemeinde Letzlingen, Frau Lessing, dem antimilitaristischen Camp einen Platz bei Letzlingen zur Verfügung zu stellen. Von Grundstückseigentümer_innen gab es bisher ebenfalls keine Zusagen für einen Campplatz - aus Angst den vorweggenommenen gesellschaftlichen Konsens zu brechen und sich gegen das GÜZ und den Betreiber Rheinmetall Defense zu stellen.
Auch wenn wir bisher noch keinen Platz bei Letzlingen zugesichert bekommen haben, werden wir auf jeden Fall ab Montag, 10.09., vor Ort sein und uns einen geeigneten Platz für das Camp dort politisch erstreiten! Diese Region trägt durch ihre enge Beziehung zu GÜZ, Militär und Rheinmetall eine politische Verantwortung und muss sich unserem Protest stellen.
Wir laden deshalb alle ein, ab Montag, dem 10.09.2012, auf den Marktplatz von Letzlingen zur Dauerkundgebung zu kommen, um unter dem Motto "Jedes Camp braucht seinen Platz" den antimilitaristischen Protest in die internationale Öffentlichkeit zu tragen. Anmeldung und Vöku stehen, jetzt fehlt nur noch ihr! Ab Montag ist auch das Infotelefon freigeschaltet! Das Camp wird auf jeden Fall am Mittwoch, dem 12.09., beginnen!

 

15.09. 2012 AKTIONSTAG - GÜZ ENTERN!
Jeder Tag, an dem nicht geübt wird, ist ein guter Tag


Am Samstag, dem 15.09.2012, findet unter dem Motto „entern lahmlegen, umgestalten“ der Aktionstag gegen das GÜZ statt.
Mit mehreren öffentlichen Kundgebungen wollen wir an diesem Tag das
Gelände des GÜZ umzingeln und sichtbaren Protest artikulieren. Dort wird es Info-Punkte, Redebeiträge, kreaktive Aktionsansätze, Pressevertreter_innen, Musik und natürlich etwas zu Essen geben.

Viele Aktivist_innen werden sich zudem auf den Weg machen, um das GÜZ zu entern. Die Verbotsschilder des Militärs markieren für sie nicht den äußeren Rand einer militärischen Sperrzone, von der die Öffentlichkeit ausgeschlossen bleibt, sondern sie markieren einen Ort, an dem das Töten und Kriege führen geübt wird und somit einen Ort, auf den unser antimilitaristischer Protest und Widerstand getragen werden wird.  

Nachdem die Leitung des GÜZ den Tag der offenen Tür am 08. September 2012 aus Angst vor Protesten und Störaktionen abgesagt hat, rufen linke Aktivist_innen zum antimilitaristischen Tag der offenen Tür auf dem GÜZ am Samstag, dem 15.09., auf!  Mit möglichst vielen Menschen wollen wir das Gefechtsübungszentrum (GÜZ) entern und den Übungsbetrieb der Bundeswehr für einen Tag lahmlegen. Wir wollen an diesem Tag zeigen, dass wir den Krieg dort, wo er beginnt, auch aufhalten können.
Wir rufen auf zu einem Aktionstag in drei Phasen: hier weiterlesen
 
Hier noch Informationen zur Beschaffenheit des GÜZ-Geländes


Wir gehen ganz klar davon aus, dass wir ein Recht auf Proteste gegen das, was auf dem GÜZ stattfindet, und das andere Menschen weit weg von uns ihr Leben kostet, haben. Das GÜZ ist ein militärisches Gelände und erstreckt sich von Norden nach Süden über 30km und von Westen nach Osten an der breitesten Stelle um die 15 km. Der südliche Teil wird in der Mitte von Osten nach Westen durch eine Durchgangsstraße durchteilt. Am Rande des GÜZ bietet ein breiter Waldstreifen Sichtschutz für die Übungen, die auf dem Gelände stattfinden. Sonst ist das GÜZ an Einfahrtsstrassen bzw -Wegen entweder mit Schranken oder Erdwällen abgesichert und mit Schildern versehen, die darauf hinweisen, dass hier jetzt das militärische Sperrgebiet anfängt. Sonst zieht sich manchmal noch ein Erdgraben zwischen Straße und Waldrand. Rote Fähnchen auf dem Gelände bedeuten übrigens - hier ist was (Miene ö.Ä.) noch nicht beräumt. Ansonsten ist das gesamte Gelände bis auf 80cm Tiefe beräumt; auf dem Heideflugplatz bis zu zwei Meter tief. Am Aktionstag, den 15.9.2012 wird es Kundgebungen rund um das Gelände geben, so dass alle rechtlich eine gewisse Nähe zum Protestort erreichen können sollten. Wir können nicht einschätzen, welche Schiene die Bullen fahren werden, und auch nicht, wie sich das Militär vorbereitet. Eine Info schon mal vorab: die Feldjäger_innen haben ähnliche Kompetenzen wie Bullen bzgl. kurzzeitiger Festnahme oder Durchsuchung. Welche Maßnahmen die Militärs davon anwenden werden, ist schwer absehbar. Konkrete Infos werden in den nächsten Tagen auf der Website zum Camp veröffentlicht.

 

EMPFEHLENSWERTER LESESTOFF
…das NATO-Gegenstrategiepapier „Militär in den Straßen“


Hiermit veröffentlichen wir die neue Übersetzung des NATO-Gegenstrategiepapiers „Militär in den Straßen“. Der Text nimmt kritisch Bezug auf das NATO-Strategiepapier „Urban Operations 2020“, in dem die NATO ihre Pläne darlegt, wie sich die Militärs auf zukünftige Kriege vorbereiten.
Kommunikationsnetzwerke kennen und ausschalten, Isolierung von Stadtteilen, vorgeblich nicht-tödliche Waffen, virtuelle und soziokulturelle Kontrolle und psychosoziale Profile sind Teil des Waffenarsenals der Zukunft. Die klassische Kriegsführung der Materialschlachten zwischen Nationalstaaten tritt in den Hintergrund und macht Platz für die urbane Aufstandsbekämpfung. Denn immer mehr Menschen leben in den Städten und somit auch in den Banlieues, Favelas und Vorstädten. Die Revolten der Benachteiligten - derer, denen sonst niemand Gehör schenkt - wird ungebändigt an den Säulen der Ordnung rütteln. Die Antwort zum Erhalt des Bestehenden suchen die NATO-Staaten nun in einer Strategie der Kriegsführung, die in alle Lebensbereiche zu jeder Zeit eingreift.

Wir sehen uns auf dem GÜZ und im urbanen Brennpunkt!
der Text hier zum download
 
… und das Schnöggersburger Extrablatt mit einigen Hintergrundinformationen
die Zeitung zum direkt lesen oder zum audrucken

 

ANFAHRTSMÖGLICHKEITEN
Wie kommt ihr zum Camp?


Am besten mit Autos, kleinen und auch großen, am Liebsten für viele Menschen nutzbar, denn könnten wir auch ein paar Shuttle-Service-Angebote nutzen.

Da wir ja ein Camp in Letzlingen durchsetzen wollen, ist Letzlingen schon ab Montag, dem 10.9.2012, das Anfahrtsziel. Der Ort liegt direkt bei der GÜZ-Zentrale. Die nächstgelegenen Orte, die ihr mit der Deutschen Bahn erreicht, heißen Gardelegen, Salzwedel und Magdeburg. Von dort aus geht es weiter mit dem Bus (Abfahrtszeiten siehe unten). Die unten angegebenen Busse existieren, aber achtet darauf: einige Busse von Gardelegen und Salzwedel, müsst ihr vorher telefonisch bestellen (Infos siehe unten). Alle anderen Busse müsst ihr nicht anrufen! Allgemein: Bitte ruft vorsichtshalber noch mal beim Infotelefon an, dort gibt es ab Montag, den 10.9.2012 die neuesten Infos!

 

Anfahrtsmöglichkeiten für diejenigen ohne Auto:

!!!!Es gibt Rufbusse von Salzwedel nach Letzlingen, um 7:05, 14:45, 18:05, 20:05 Uhr

!!!!!Es gibt Rufbusse von Gardelegen nach Letzlingen, um 5:10 8:20,9:30, 19:20, 21:30
Was ist ein Rufbus?
Dieser Bus verkehrt nur nach vorheriger telefonischer Bestellung unter 03901 30 40 30, mind. 2 Std. vorher, Fahrten vor 09.00 Uhr bitte bis 18:00 Uhr am Vortag bestellen.

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http://www.heise.de/tp/blogs/8/152711/

Die Bundesregierung investiert dafür 100 Millionen Euro für den Bau einer Phantomstadt

Die Bundeswehr hat großes vor: Auf einer Fläche von mehr als sechs Quadratkilometern soll für 100 Millionen Euro die Stadt Schnöggersburg entstehen - mit allem, was zu einer modernen Stadt dazugehört. Eine Altstadt mit Bahnhof gehört ebenso dazu wie eine Hochaussiedlung und ein Industrieviertel. Sogar an ein Elendsquartier hat die Bundeswehr gedacht. Um die Realität möglichst nah abzubilden, bekommt Schnöggersburg zudem einen 1,5 Kilometer langen Fluss, Autobahn und Straßen. Auch eine U-Bahn soll gebaut werden. Die Stadt, in der es auch ein politisches und ein kulturelles Zentrum geben wird, ist Teil des Gefechtsübungszentrums, das die Bundeswehr in der Altmark betreibt. Das Ziel ist die möglichst realitätsnahe Vorbereitung der Soldaten auf ihre Einsätze.

Für die Linksfraktion im Bundestag ist die Ausstattung der Übungsstadt ein Zeichen dafür, "dass hier für keine der derzeit existierenden Einsatzgebiete geübt werden soll, sondern Bundeswehrsoldaten auf neue Einsatzszenarien vorbereitet werden". Die Linken wollten daher in einer Kleinen Anfrage von der Bundesregierung wissen, warum Kampfszenarien in modernen Städten geübt werden, obwohl dies nicht den bisherigen Einsatzgebieten entspricht.

In ihrer Antwort, die Telepolis vorliegt, begründet die Bundesregierung den Bau von Schnöggersburg mit den Verteidigungspolitischen Richtlinien. Ausdrücklich schreibt die Regierung, dass demnach auch der "Heimatschutz, d.h. Verteidigungsaufgaben auf deutschem Hoheitsgebiet sowie Amtshilfe in Fällen von Naturkatastrophen und schweren Unglücksfällen, zum Schutz kritischer Infrastruktur und bei innerem Notstand" zu den Aufgaben der Bundeswehr gehört. Daraus leite sich "für die Streitkräfte die Notwendigkeit eines breiten Fähigkeitsspektrums mit Durchsetzungsfähigkeit im gesamten Aufgaben- und Intensitätsspektrum ab". Dies schließe auch den "Kampf in urbanen Räumen" mit ein. In die Entscheidung über die künftigen Übungsszenarien werde der Bundestag nicht "unmitttelbar" einbezogen, kündigt die Bundesregierung an. Gemeinsame Übungen zwischen Militär und deutschen oder europäischen Polizeieinheiten sowie Übungen im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit seien "derzeit" jedoch nicht geplant, so die Regierung.

Inge Höger, die Abrüstungspolitische Sprecherin der Linkspartei sieht den "Urbanen Ballungsraum Schnöggersburg", wie die Bundeswehr ihre Übungsstadt nennt, kritisch. Dort könne künftig der Bundeswehreinsatz im Inneren geübt werden, den die Verfassungsrichter erst Mitte August ermöglicht hätten. "Hier werden am Bundestag vorbei neue bedenkliche Einsatzszenarien für die Bundeswehr etabliert und die Trennung der Aufgaben von Militär und Polizei immer weiter aufgeweicht", so Höger. Sie fordert gemeinsam mit ihrer Fraktion, das Gefechtsübungszentrum zu schließen und die Gelder stattdessen in eine zivile Entwicklung der Region und eine rein zivile Außenpolitik zu investieren.

Gegen den Bau der Phantomstadt regt sich bereits Widerstand: Aktivisten rufen dazu auf, vom 12.-17. September in einem internationalen Camp bei Hillersleben gegen das Bauvorhaben zu protestieren.

Die Phantomstadt steht auf einem Gelände das stellenweise hochgradig verseucht ist und wie jede Bundeswehrgelände nur jämmerlich untersucht wird.

 

Auch das Grundwasser ist betroffen und das wird durch die Baumaßnahmen alles noch viel schlimmer, ob die Anlieger dann noch so militärfreundlich sind?

 

Und warum überhaupt Geld vernichten um eine Stadt zum Töten zu haben?

warum hört man nichts davon?

 

Hab mal gesucht, es gibt seitenweise info drüber:

 

natural-attenuation.de/download/kora-handlungsempfehlungen.pdf

 

Muss der Bau dann nicht verboten werden?

Als Geographin habe ich zu verschiedenen TÜP-Flächen recherchiert:

 

Beim GÜZ ist die Vornutzung durch Militär seit 1934 gegeben, der Schießbetrieb wurde erst nach 1990 eingestellt.

 

Alle diese Flächen wurden nur oberflächlich beräumt, es wurden auch nur Granaten und Munitionsteile entfernt. Die Vergiftung

 

mit Sprengstoffresten, Treibstoff usw. blieb überall in Böden und Grundwasser bestehen und die BW läßt gezielt nur "unschädliche Untersuchungsprogramme" zu.