Pussy Riot Aktion gegen Kirche, Staat und Knast im Kölner Dom

Pussy Riot

Link zum Video: https://vimeo.com/47813091

PM zur Aktion: „Heilige Maria, Jungfrau, werde Feministin und erlöse uns von Putin“. So lautet ein Zitat der feministischen Punkband „Pussy Riot“ aus Moskau bei ihrem Punkgebet im Februar in der Christi Erlöser Kirche. Es ist auch der erste Satz auf dem Flyer einer am Sonntag im Kölner Dom geschehenen Solidaritätsaktion für die inzwischen wegen „Rowdytums“ zu 2 Jahren Haft verurteilten Feminist_innen.

 

Gegen Ende der 10 Uhr Messe im Kölner Dom trat am Sonntag eine Gruppe von Aktivist_innen, in bunten Röcken und Strumpfmasken, ähnlich wie die russischen Aktivistinnen in den Gottesdienst und sangen und schrien nach Maria, die ihnen Helfen sollte das „System abzutreiben“ und „Pussy Riot zu befreien“. Bei sich trugen sie ein Transparent: „Free Pussy Riot and all prisoners“ .

Ihr Auftritt dauerte wohl weniger Zeit als der der russischen Aktivist_innen, welche sich etwa 40 Sekunden Zeit verschaffen konnten. Schon nach wenigen Sekunden stürmten die ersten engagierten Mönche und zwei Sicherheitsbeamte auf die singenen Aktivist_innen zu und trugen, schubsten oder zerrten sie unter Einsatz von Würgegriffen und Knietritten aus der Kirche. Dort wurden sie festgehalten bis die Polizei eintraf.

 

„Durch die Reaktion der Priester wurde bestätigt was wir deutlich machen wollten. Neben einer deutlichen Solidaritätkungebung für Pussy Riot, sollte thematisiert werden, dass nicht nur das russische Regime autoritär und brutal gegen Menschen vorgeht, welche Normen brechen und gegen stumpfe Alltagsregeln verstoßen, sondern jeder Staat. Kirche und Staat sind Institionen, die den Menschen die Selbstbestimmung nehmen und jedes kreative Handeln unterbinden.“ so eine der Aktivist_innen. Der Polizei-Einstzleiter kündigte dann auch an, persönlich Anzeige zu erstatten.

 

Drei Aktivist_innen, die vor der Kirche zunächst von den Priestern und später von der Polizei festgehalten wurden, hielten während dessen Reden und thematisierten auf deutsch, englisch und spanisch ihre Kritik an Strafe und Herrschaft. Dabei bezogen sie sich auf die Band „Pussy Riot“. Mit einer ähnlichen Aktion gingen die Feminist_innen in der Christi-Erlöser-Kathedrale gegen das russische Regime vor, welches kürzlich einen Gesetzesentwurf vorbrachte, der das öffentliche Leben von Homosexualität unter Strafe stellen soll.

 

eine Gemeinschaft wird unendlich mehr durch das gewohnheitsmäßige Verhängen von Strafen verroht als durch das gelegentliche Vorkommen von Verbrechen“- so wurde Oskar Wilde zitiert.

Umstehende Passanten und Kirchenbesucher_innen reagierten unterschiedlich auf die Aktion, so wurde teils applaudiert und andere regten sich lautstark auf und forderten die Festnahme der Aktivist_innen oder dass die ihren Protest ins Internet verlegen sollten.

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Eine Kritik habe ich dann doch noch. Unverständlich, dass es den Kirchenleuten gelingt die AktivistInnen am Boden zu fixieren, um sie der Polizei zu übergehen.  Ich finde hiermit die Grenze zu Gewalt eindeutig überschritten und es gibt ein Recht sich gegen diese Behandlung auch körperlich zu wehren. Wir müssen uns von Frieden predigenden Christen und ihren Helfersherlfern nicht alles bieten lassen!

lasst euch nicht von diesen schmierigen Lakaien auf den Boden fixieren...

 

 

Was Religion aus Menschen machen kann...

 

 

ansonsten: geile Aktion! free pussy riot! fuck putin.

"Free ...all prisoners" - also auch alle Mörder, brutalen Vergewaltiger, Wirtschaftskriminellen, asozialen Banker etc. Wer will das denn? So etwas ist völlig unreflektierte, naive Scheisse von realitätsfremden Heile-Welt-Spinnern. Wer selbst zum Beispiel am eigenen Leib oder in der Familie Gewalt erfahren hat, will, dass andere vor Gewalt geschützt werden. Freiheitsentzug von Gewaltverbrechern mit hoher Wiederholungswahrscheinlichkeit ist die einzige Möglichkeit, dies zu gewährleisten. Ein klein bisschen Differenzierung wäre also nett, anstatt einfach in ich-bin-ein-kleines-doofes-Mädchen-Manier auf diesen Sommertheaterzug aufzuspringen.

Sehr gute Aktion, so rabiat wurde noch nicht einmal in Russland gegen Pussy Riot am Tag ihrer Aktion vorgegangen. Entlarvend!

 

Zum letzten Posting.l Das heißt das AnarchistInnen den Staat aufrecht erhalten müssen, damit das Knast System bestehen bleibt... Wohl ein Freund des paradoxen?

Deine ralitätsfremde heile Welt bedeutet tägliche Ausbeutung, Vergewaltigung, Mord, Krieg, Terror, Zerstörung all das was dein politisches heile System ausmacht....Da wird mit Töten noch Geld verdient...

aber klar, den Menschen das Übel in der Welt vorwerfen und selbst die Augen verschließen. Also troll dich auf deine Seiten, wo so ein "duchdachtes" Posting abgefeiert wird, kleiner "ich bin ein kleiner doofer Junge (?)und lebe in der heilen Welt meiner demokratischen Grundordnung"

 

WassSommertherater ist und was uns ein Anliegen ist, lassen wir uns von dir nicht bestimmen. Die erste UnterstützerInnen für Pussy Riot kam von uns nicht von PolitikerInnen, die sich profilieren und von der deutschen demokratischen Freiheit schwadronieren und mit auf geistiger Wellenlänge schwimmen...

 

 

Free Pussy Riot!

Ein kleines bisschen Differenzierung. ha.
schwarz - weisz auf schwarz- weisz zu reagieren ist natuerlich sehr differenziert.
Schonmal darueber nachgedacht, dass es um Knaststrukturen gehen koennte? Die nachweislich wenig schuetzt als viel mehr die problematik verschaerft.
Es geht darum gewisse verbrechen als gesellschaftliches, aus dem system resultierendes problem anzuerkennen und dementsprechend
verantwortungsvoll & bewusst damit umzugehen.
Prison, also Knaststrukturen fuehren nicht zu einer loesung von problemen, sondern kommen einem "unter den teppich kehren" gleich.
irgendwann kommts dann aber wieder darunter hervor.

es gibt alternativen denen mensch sich widmen koennte. dementsprechend "free all prisoners" als kritik an einer bestehenden oft in repression genutzt struktur des wegschauens.

mal davon abgesehen dass knaeste die ausfuehrende hand eines fragwuerdigen rechtstaates sind und free all prisoners kann also auch als kritik an
der rechtssprechung an sich gewertet werden. bzw. als aufforderung diese zu ueberdenken.

als letztes argument ist die typische ueberspitzung von parolen zu nennen, deren sinn ist eine gegebenheit kritisch hervorzuheben.

ueberdenke deine denkansaetze & versuche reflektiertet mit thematik umzugehen.
eine meinung bilden bevor mensch sie ausspricht!

s.f.

..du bist schon so en Person die Knäste in ihrer Gesellschaft braucht, wa?

 

und nebenbei, was ist denn bitte ein "Wirtschaftskrimineller".. siehste, da fängts schon an, der Beweis wie sinnlos und willkürlich Knäste sind.

 

Was ist richtig und was ist falsch? Wer muss in den Knast und wer nicht?

Wer bekommt Orden für das Leid das er anrichtet und wer wird dafür eingesperrt?

 

Knast gewährleistet einen Scheissdreck und ist eines der größten Armutszeugnisse was die Menschheit jemals hervorgebracht hat.

 

Dein Sommertheaterzug heisst "anpassung" und "mitte-extremismus" und hält dein Leben lang an.

Wer wird denn faktisch wegen welchen Vorwürfen eingeknastet? Wieviele People of Color, arme Menschen usw. sind unter ihnen?

Verfestigt aktuelles Rechtssystem nicht aktuelle gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse (Rassismus, Klassismus ...)?

Wieviele Gefangene sind denn überhaupt "Wirtschaftskriminelle" oder "asoziale Banker"? Ist es erstrebenswert für ein irrationales, ungleicheits-reproduzierendes System, dass durch die Mehrheit am laufen gehalten wird, und "die da oben" als Schuldige festzumachen und sie aufgrund Rachegelüste einknasten zu wollen? Sollen etwa "die da oben" für auf die Spitze getriebene Handlungen gerade stehen, von der die Mehrheit auch profitiert hat? Und ist die Motivation zum Handeln wie Gier/Geiz nicht Grundlage für fast alle Menschen in diesem System? Hätten andere Menschen an derer Stelle anders gehandelt?

Ich sage: Systemfrage stellen statt nach Sündenböcken suchen.

Das sind keine Priester und auch keine Mönche die euch da zu recht aus dem Kölner Dom rausgeworfen haben.. Das sind Domschweizer. Die sind zuständig für die Ordnung im Dom. Gut das ihr gegen etwas protestiert wo von ihr anscheinend keine Ahnung habt.

 

Das ihr die Freiheit der Gläubigen mit eurer Störaktion ignoriert scheint euch egal zu sein. Schade das ihr so intolerant seid!

Würde uns eine tolerante, freie Kirchen tangieren? Nein, ihr könnten wir nur entgegenen, "Naiv seit ihr in eurem Glauben, aber harmlos".  Die Kirche bietet aber noch mehr viel Angriffsfläche und harmlos ist sie nicht...