[Bensheim] Transparentaktionen in Solidarität mit dem IVI

An einer Brücke über der Rodensteiner Straße/B3

Heute Nacht gab es in Bensheim mehrere Transparentaktionen durch Aktivist_innen der Freirauminitiative „Jukuz Maraldo“ in Solidarität mit dem – von der Räumung bedrohten – Frankfurt „Institut für vergleichende Irrelevanz“.

Kommt heute zur Demo „Wohnraum für alle!“ um 17:00 Uhr an der Bockenheimer Warte (Ffm)

 

2003 wurde im Rahmen der Studierendenproteste ein leerstehendes Gebäude der Uni Frankfurt besetzt. Seitdem bietet das „Institut für vergleichende Irrelevanz“ (IVI) sowohl für kritische Wissenschaft als auch kulturelle Veranstaltungen einen Raum.

 

Projekte wie das IVI versuchen einen Raum zu ermöglichen, in dem sich Menschen möglichst frei von Diskriminierung bewegen können. Solche Räume sind wichtig und stellen eine Austauschplattform dar, auf der kritisch über Themen diskutiert werden kann, die im Alltag kaum Beachtung finden.

 

„Die Besetzung verstand sich als Antwort auf die Umstrukturierungsmaßnahmen der Uni sowie die Kürzungen im Sozialbereich und der Marginalisierung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen. Das neu entstandene Zentrum war der Versuch einen Raum für die Vernetzung zwischen diesen Gruppen zu schaffen. Der daraus resultierenden Gedankenaustausch ermöglichte die Formulierung einer Gegenposition zum Bestehenden.“ [http://www.ivi.copyriot.com/ueber-2]

Anfang des Jahres wurde das – bis 2003 ungenutzte Gebäude – vom Präsidium der Universität Frankfurt an den Investor „Franconofurt AG“ verkauft, laut Unipräsident Müller-Estel für über eine Million Euro. Der Investor ließ ohne vorherige Kontaktaufnahme mit den Bewohner_innen des Gebäudes die Eingangstür aufbrechen und entfernen, sowie Strom und Wasser abstellen; eine Räumung steht kurz bevor.

 

Wir, die Initiative Jukuz Maraldo, kritisieren das untransparente Vorgehen des Unipräsidiums und das Verschleiern des Verkaufs an die Franconofurt AG. Außerdem verurteilen wir das unsachgemäße Vorgehen des Investors ohne jegliche rechtliche Grundlage am 22. Mai 2012 im Institut für vergleichende Irrelevanz gegen die Besetzer_innen! Wir fordern den sofortigen Rücktritt vom Kauf des IVIs!

 

Auch in Bensheim gab es bereits Versuche, selbstverwaltete Jugend- und Kulturzentren zu schaffen. Auch bezahlbarer Lebensraum ist und war Thema. Diese Versuche scheiterten immer wieder aufgrund mangelnder Hilfs- und Handlungsbereitschaft seitens der Stadt, nicht zuletzt jedoch aufgrund staatlicher Repression und der Hinhaltepolitik kommunaler Parteien.

 

Das Bedürfnis nach einem selbstorganisierten Raum ist immer noch da. Aufgrund dessen wurden in der Nacht auf den 31. Mai mehrere Transparente im Bensheimer Raum aufgehängt, die auf den Leerstand und die Nutzungsmöglichkeiten aufmerksam machen.

 

Wir zeigen uns solidarisch mit den Forderungen nach dem Erhalt des Instituts für vergleichende Irrelevanz im Kettenhofweg 130 und unterstützen die Aktionen rund um die Gegenproteste!

 

Darüber hinaus rufen wir dazu auf, dezentral und überregional Solidaritätsaktionen zu machen. Kommt alle in den „We IvI“-Block bei der „Wohnraum für alle!“-Demo heute in Frankfurt am Main! (Start: 17:00 Uhr / Bockenheimer Warte)

Solidarität mit Besetzer_innen in Frankfurt und überall! - Räume für kritisches Denken schaffen & verteidigen!

We're not talking about Peanuts - Support the IVI!

 

 

http://www.juzmaraldo.blogsport.de

http://www.ivi.copyriot.com

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Das seit 2003 in einem leerstehenden Institutsgebäude der Universität Frankfurt bestehende Institut für vergleichende Irrelevanz ist derzeit akut von Räumung bedroht. Die Universität Frankfurt am Main hat den Kettenhofweg 130 in dem sich das IvI befindet im Januar 2012 an das Immobilienunternehmen Franconofurt AG verkauft.

Die Franconofurt AG ist in Frankfurt am Main seit Jahren für ihre schikanösen Praktiken gegenüber Mieter_innen bekannt. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert Wohnhäuser zu kaufen, sanieren und weiter zu verkaufen. Mieter_innen welche sich höhere Mieten nicht mehr leisten können werden unter Ausnutzung aller legalen Mittel aber auch illegaler Druckmittel zum Verlassen ihrer Wohnungen gedrängt.

Um Mieter_innen und Geschäftspartner_innen der Franconofurt über die Praktiken des Unternehmens informieren zu können

haben wir euch Liegenschaften der Franconofurt AG in Frankfurt am Main aufgelistet. Unten befindet sich ein Verweis auf Projekte einer der zahlreichen Tochterfirmen der Franconofurt AG, die derzeit Luxuswohnungen im Frankfurter Westend, Nordend und der Innenstadt entwickelt

Liegenschaften der Franconofurt AG in Frankfurt am Main:

Bockenheim:
Hamburger Allee 60

Bornheim:
Hartmann-Ibach-Straße 69
Ringelstraße 17

Eschersheim: 
Haeberlinstraße 48
Kurhessenstraße 50
Nußzeil 57-79

Holzhausenviertel:
Fürstenberger Straße 1

Innenstadt: 
Fahrgasse 15-19 / Kannengießergasse 1
Hainer Hof 3a
Hochstraße 27

Niederrad:
Gerauer Straße 79

Nordend:
Bornheimer Landstraße 16
Bornwiesenweg 81
Böttgerstraße 18
Brahmsstraße 18
Burgstraße 8
Glauburgstraße 68
Günthersburgallee 96
Keplerstraße 4

Sachsenhausen:
Kaulbachstraße 50
Kranichsteiner Straße 27
Launitzstraße 4

Westend:
Auf der Körnerwiese 3
Körnerstraße 10
Leerbachstraße 43

Quelle: www.franconofurt.de
Stand 05/2012. Die Daten sind mittlerweile von der Homepage genommen worden.

Informationen zu Luxuswohnprojekten der OperaOne AG einer Tochterfirma der Franconofurt AG: 

 "Zurzeit befindet sich im Frankfurter Westend das Wohnprojekt "Westend Suites" in der Umsetzung. Das hochwertig zu revitalisierende Wohngebäude, welches 43 Apartments und fünf Penthäuser mit einer Gesamtwohnfläche von rund 4.250 Quadratmetern enthält, erstreckt sich parallel zur Bockenheimer Landstraße von der Mendelssohnstraße bis zur Arndstraße. Die Fertigstellung und anschließender Globalverkauf der Westend Suites werden für das erste Quartal 2012 angestrebt." (operaone.de)
Der Verkauf soll laut einer Mitteilung des Unternehmens nun im Quartal 02/12 durchgeführt werden. Weitere Projekte des Unternehmens werden derzeit in der Westendstraße und in Frankfurt Sachsenhausen "entwickelt".