(DO) NPD-Kandidat in seiner Nachbarschaft geoutet

Thieme bei seiner ersten Verurteilung (02/2011)

Heute bemerkten Antifaschisten Outing-Plakate in Dortmund-Körne. Darauf wird der NPD-Ratsherr Axel Thieme seinen Nachbarn vorgestellt.
Gerade in dem eher spießigen Stadtteil dürften sich die Leute nicht so freuen, dass ein Neonazi in ihrer Nähe wohnt. Aus einem anderen Grund wird sich auch der Geoutete ärgern, denn die Plakate machen einiges über ihn bekannt, was nicht zum Image des bürgerlich-konservativen demokratischen Politiker mit seriösen Lösungen passt, dass zumindest Teile der NPD anstreben.

 

Zwar dürfte Thieme als Mitglied des Dortmunder Rates politisch Interessierten längst bekannt sein, doch nicht jeder weiß um die Aktivitäten des gewalttätigen NPD-Mannes - erst recht nicht in seiner Nachbarschacht. Offenbar wurden auch Flugblätter an Haushalte verteilt. Ein befreundeter Genosse stellte uns eins für Dokumentationszwecke zur Verfügung. Wir haben das mal für euch abgetippt:

 


 

Gewalttätiger Neonazi in der Nachbarschaft

Liebe Nachbarinnen und Nachbarn, mit Erschrecken und Sorge mussten wir feststellen, dass seit einiger Zeit ein gewalttätiger und vorbestrafter Aktivist der rechtsextremen Partei NPD in unserem beschaulichen Stadtteil wohnhaft ist: Axel Thieme.

Der 62-jährige Neonazi wohnt mitten unter uns im Kirschbaumweg 110. Axel Thieme sitzt aktuell für die rechtsextreme NPD im Rat der Stadt Dortmund. Wie wir herausgefunden haben ist er bereits seit 2004 Mitglied im Rat der Stadt Dortmund - damals noch für die Deutsche Volksunion.

In ihrer Mischung aus Fremdenfeindlichkeit, Homophobie, nationalistischem Gesellschaftsmodell, populistisch-antikapitalistischen Parolen und dem Glauben an autoritäre Führung ist die Programmatik der NPD jener der NSDAP der 1920er- und frühen 1930er-Jahre ähnlich. Dortmund gelangt seit einigen Jahren immer wieder im Zusammenhang mit rechtsextremer Gewalt negativ in die Schlagzeilen. Meist geht es um junge Rechtsextremisten aus dem Spektrum der neonazistischen Kameradschaften.

Ebenso sind aber auch Mitglieder der Dortmunder NPD gewalttätig. Im Sommer 2009 hatte Axel Thieme, der NPD-Funktionär, ohne Not einen Mann aus Bochum auf dem Gleiszugang des Dortmunder Hauptbahnhofs angegriffen und dabei verletzt. Ein Mann, den er zuvor als politischen Gegner ausgemacht hatte. Das Opfer wurde anschließend im Krankenhaus unter dem Verdacht einer Gehirnerschütterung behandelt, und klagte mehrere Tage über Kopfschmerzen. Zudem zertrümmerte Thieme dessen Brille, einige Splitter verletzten das Gesicht des Mannes. Thieme wurde daraufhin im Februar 2009 wegen Körperverleitung verurteilt. Er legte zwar Berufung ein, das Urteil wurde jedoch vom Landgericht Dortmund knapp drei Jahre später bestätigt.

Der 62-Jährige nimmt regelmäßig an Aufmärschen gewaltbereiter Neonazis teil und organisiert eigene rechtsextreme Kundgebungen, auf denen er seine rassistische Hetze verbreitet.

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Zeigen wir allen Neonazis, dass kein Platz für ihre menschenverachtende Propaganda ist!
Weder in Körne, noch sonstwo!

NPD-Ratsherr und gewalttätiger Neonazi:
Axel Thieme
Kirschbaumweg 110
44143 Dortmund

Weitere Informationen zu Axel Thieme:

http://nrwrex.wordpress.com/tag/axel-thieme http://www.bnr.de/category/stichworte/axel-thieme
http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/dortmunder-npd-ratsmitglied-mus...

Bündnis Körne gegen Rechtsextremismus V.i.S.d.P. XXXXXX XXXXXXXXXX, XXXXXXXXXX XXXXXX XX, XXXXX Dortmund

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Sehe ich das richtig, dass ihr publik gemacht habt, dass jemand, der für die NPD kandidiert, für die NPD kandidiert?

Eigentlich könnte man meinen, dass die Autoren - in weiser Voraussicht - derartige Kommentare (die immer weider bei Outings von Mitgliedern extrem rechter Parteien auftauchen) bereits beantwortet hätten:

 

Zwar dürfte Thieme als Mitglied des Dortmunder Rates politisch Interessierten längst bekannt sein, doch nicht jeder weiß um die Aktivitäten des gewalttätigen NPD-Mannes - erst recht nicht in seiner Nachbarschacht.

 

Nochmal ausführlicher: Nur weil ein Kandidat/Ratsherr einer extrem rechten Partei mit Namen und Foto auf diversen Websites steht und vielleicht mal eine Rede im Stadtrat hält, heißt das doch noch lange nicht, dass auch seine Nachbarn über seine Aktivitäten Bescheid wissen. Schließlich hissen die meisten von denen ja keine Parteifahne im Vorgarten oder tragen eindeutige Kleidung. Insofern macht es schon Sinn, auch bereits öffentlich auftretende Partei-Menschen in ihrer Nachbarschaft oder am Arbeitsplatz  zu outen. 

 

Also Leute aus Dortmund: Keep on rockin'!