Antirassistische Demo in Düsseldorf

Refugees welcome

Am 14.04. fand unter dem Motto „Abschiebungen stoppen! Den rassistischen und antiziganistischen Normalzustand brechen!“ eine Demo durch die Düsseldorfer Innenstadt statt. Zu Beginn der Demo wurde eine Rede verlesen, in der vor allem die „deutsche Normalität“ von Abschiebungen beleuchtet werden sollte. Deutschland schob in den letzten Jahren immer wieder Sinti und Roma in den Kosovo ab. Sie führen dort ein menschenunwürdiges Leben und sind dort immer wieder rassistischer Diskriminierung ausgesetzt.

 

Betont wurde weiterhin der lokale Bezug zu Düsseldorf, über dessen Flughafen die Abschiebungen abgewickelt werden. Letztlich folgte ein Aufruf sich an den Protesten am Flughafen zu beteiligen, da am 17.04. schon wieder eine Abschiebung nach Serbien ansteht.

 

Gegen 15:30 setzte sich die Demo langsam in Bewegung und zog durch die Innenstadt. Die Demo war relativ offen, doch leider waren schwarzer Windbreaker und Sonnenbrille bei vielen der Teilnehmer Lieblingskleidung, was bei diesem Anlass unnötig war und nicht zu einem positiven Außenbild der Demo beitrug. Weiterhin schade war, dass auf der Demo wenig Flüchtlinge vertreten waren.

 

Die umher stehenden Passanten wurden via Lautsprecherwagen über den Inhalt der Demo informiert, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Zusätzlich wurde der Aufruf am Rande der Demo verteilt. An verschiedenen Zwischenpunkten waren interessante Reden von verschiedenen Gruppen und Initiativen gehalten. Diesen Reden folgte eine Abschlussrede der Düsseldorfer Gruppe „Brigada hora azul“, die theoretisch und analytisch die Verstrickungen zwischen Rassismus und Kulturalismus aufzeigen wollte.

 

Nach Beendigung der Demo, ging es in kleineren Gruppen zu einem Denkmal für die im NS ermordeten Sinti und Roma in der Düsseldorfer Altstadt, um dort an die Verbrechen der Nazis zu erinnern und Blumen abzulegen.

 

Die Demo ist also sehr friedlich, offen und weitestgehend bunt verlaufen. Trotzdem müssen zwei Zwischenfälle noch erwähnt werden.

 

Schon am Bahnhof wurde eine Gruppe Antifas von Neonazis gestört, worauf jedoch die Antifas festgenommen wurden. Diese Kriminalisierung von Antifaschistischer Politik darf nicht gedultet werden und wurde auf der Demo mehrheitlich scharf kritisiert.

 

Weiterhin gab es einen Vorfall auf der Abschlusskundgebung. In dessen Verlauf es ein offensichtlich verwirrter Mann schaffte, sich trotz Lautischutz, in diesen zu setzen. Anstatt diesem Vorfall ruhig zu klären, wurde der Mann aus dem Wagen gezerrt und von ca. 30 Personen umringt. Der nun völlig überforderte Mann versuchte sich zu wehren, wohin letztlich die Polizei eingreifen musste.

 

Dieser Umstand hätte wirklich anders gelöst werden müssen! Wofür gibt es Lautischutz? Und wie kann es sein, dass schließlich die Polizei eingreifen muss und der Mann ggf. mit einer Anzeige rechnen muss oder irgendwelchen Institutionen zugeführt wird?

Dieser Vorfall muss von allen Beteiligten kritisch reflektiert werden und darf nicht hingenommen werden.

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Wie viele Leute waren denn auf der Demo?

ca. 200

Man muss sagen,dass mensch dachte,das der ,,verwirrtte Mann" zur Demo gehörte bzw. zur Orga. Dass dieser Mensch verwirrt war,konnte man auf den ersten Blick auch nicht erkennen.Ausserdem denke ich das er eher besoffen als verwirrt war. Nebenbei Frage ich mich auch, was in der momentanen Situation von Naziübergriffen und Überlaufern daran so schlimm ist Windbreaker und Sonnenbrille aufzusetzen und sich selbst,eben durch dieses Kleidungsverhalten, zu anonymisieren? Das die Demo offen war kann ich bestätigen, das lag aber meiner Meinung daran, dass die erste Reihe etwas schnell gegangen ist.

?

Wer hat diesen Artikel denn verzapft?

Zum einen wurden die Antifas am Bahnhof im Vorfeld der Demo nicht "gestört" sondern angegriffen (mit Pfefferspray und Flaschen würfen), zum anderen wird hier auch maßlos übertrieben dass eine Personengruppe von 30 Menschen den "verwirrten" Mann ( der sich in den Lautsprecherwagen setzte die Fahrertür zusperrte und eine Person mit einem im Lautsprecherwagen befindlichen Blumenstrauß aus dem Beifahrerfenster heraus angriff)umringt hätte. Es ist zwar richtig dass der Mann nicht besonders sanft aus dem Lautsprecherwagen geholt wurde aber das hier beschriebene Szenario hat so nicht statt gefunden, hier bei sollte auch bedacht werden was wäre gewesen wenn der Schlüssel des Lautis gesteckt hätte oder der Typ eine andere Waffe (als den Blumenstrauß) zur Hand gehabt hätte!

 

"Die Demo war relativ offen, doch leider waren schwarzer Windbreaker und Sonnenbrille bei vielen der Teilnehmer Lieblingskleidung, was bei diesem Anlass unnötig war und nicht zu einem positiven Außenbild der Demo beitrug"

 

Positives Außenbild schön und gut doch das sollte jeder für sich selbst entscheiden können und es ist überhaupt nicht angebracht sich darüber zu mukieren denn allein der Naziangriff im Vorfeld hat doch gezeigt dass die Nazis auch Interesse an unseren Demos haben und nicht nur die Nazis sondern auch der Staatsschutz der wärend der ganzen Demo schön nebenher gelaufen ist und das bestimmt nicht weil die Damen und Herren nichts besseres zu tun haben oder weil unsere Demos so hübsch anzusehen sind.

"Und wie kann es sein, dass schließlich die Polizei eingreifen muss und der Mann ggf. mit einer Anzeige rechnen muss oder irgendwelchen Institutionen zugeführt wird?"

 

Also mit ner Anzeige hat er bestimmt zurechnen was auch nicht verwundert, wenn mensch sich trotz 4facher Polizei überzahl trotzdem noch wehrt.

Was soll dieser Artikel hier ?

Er scheint merklich nicht von den Veranstaltern der Demo zu sein und gibt nur eine persönliche Einschätzung preis.

Überlass die Auswertung doch bitte den Veranstaltern und gib dann deinen Senf dazu ab.

das ist wohl ein schlechter witz!

-

Es ist unfassbar ekelhaft flüchtenden Menschen den indirekten Vorwurf zu machen, nicht auf dieser Demonstration gewesen zu sein.

 

Nicht nur weil die Situation von "Flüchtlingen" es in der Regel nicht zulässt einer solchen veranstaltung beizuwohnen, sondern auch weil es eine widerliche Arroganz birgt, und von einer absoluten Selbsterhebung zeugt, eine solche Aussage zu treffen.

Denkst du ernsthaft, dass jene Menschen die täglich die pure Verachtung und Diskriminierung in diesem Land erleben, sich selbst darum kümmern sollten die Verhältnisse zu ändern? Womöglich unter Gefahr einer Entdeckung, im Falle von illegalisierten?

 

Der Polizei wurde von seiten der Veranstalter_innen mehrmals gesagt, sie solle den Mann gehen lassen. Da dieser Widerstand geleistet haben soll, wollten sie dies wohl nicht tun. Dass die Polzei überhaupt eingriff geschah nicht auf Wunsch der Veranstalter_innen.