Gewaltverhältnisse bekämpfen!
"Viele Protagonist_innen zeigen im aktuellen Geschehen teilweise ein katastrophales Konfliktverhalten [...] Uns geht es weder darum, uns selbst auf der einen oder anderen Seite einzugemeinden, noch halten wir die Mitte für den richtigen Ort für linke, radikale Politik. [...] Wir halten Anzeigen weder für ein richtiges Mittel, noch für einen sinnvollen Umgang bei Gewaltübergriffen im Rahmen linker Strukturen. Eben diese Haltung erfordert aber auch ein aktives und solidarisches Verhalten der Szene. [...] Es ist Aufgabe der gesamten Linken, ein politisches Klima zu schaffen, in dem innerlinke Gewalt nicht zur Form der Auseinandersetzung gehört. Mit Gruppen, die für solche Aktionen stehen, werden wir nicht zusammenarbeiten. Jenseits sonstiger möglicher politischer Gegensätze halten wir es zudem für wichtig, sich mit Betroffenen von gewaltsamen Übergriffen zu solidarisieren."
Am 24.12.2011 fand ein Angriff von 8 Menschen aus dem Spektrum der Roten Szene Hamburg (RSH) auf 3 Personen statt, die von diesen dem Spektrum „der Antideutschen“ zugerechnet wurden. Dokumentiert und thematisiert ist der Vorfall bereits durch den Text „Alle Jahre wieder“ (http://allejahrewieder.blogsport.de). Dieser Übergriff ist kein Einzelfall. Er reiht sich ein in eine Reihe von Angriffen in den vergangenen Jahren.
Für uns als Plenum der Roten Flora und Kampagne „Flora bleibt unverträglich“ ist das aktuelle Ereignis ein erneuter und überfälliger Anlass, sich in einem politischen Konflikt zu positionieren, der vielfach auf der Ebene persönlicher Anfeindungen ausgetragen wird, der viele seit langem nur noch nervt, aber dennoch keine Privatsache ist, sondern eine politische Frage, die alle angeht.
In der Konsequenz lehnen wir eine Zusammenarbeit mit der RSH, der TAN (heute Assoziation Dämmerung) und der Sozialistischen Linken (SoL) ab. Hintergrund dieser Entscheidung sind nicht nur die wiederholten gewaltsamen Angriffe auf politische Gegner_innen, sondern auch die Blockade und Verhinderung des Claude Lanzmann-Filmes „Warum Israel“ im B-Movie Ende 2009.
Blickpunkt Flora
Aus der Perspektive der Flora wird es vermutlich keine Antworten geben, die die Anhänger_innen absoluter Positionierungen zufrieden stellen werden. Weder im Haus noch um dieses herum. Die Flora war und ist immer auch ein Spiegelbild der Konflikte und Auseinandersetzungen der radikalen Linken. Entsprechend heterogen sind die Blickwinkel, die hier zusammenkommen. Wir halten diese Heterogenität jedoch nicht einfach für einen Mangel, sondern sehen in ihr die Chance, über Differenzen hinweg politische Grenzen innerhalb linker radikaler Bewegungen zu bestimmen und ohne Anspruch auf umfassende Klärung und absolute Wahrheit einen (Minimal)Konsens zu entwickeln, um Handlungsfähigkeit zu gewinnen.
Wir sehen die Rolle der Flora nicht darin, sich zur Szene-Polizei zu erheben oder sich als moralischen Machtfaktor zu inszenieren. Stattdessen wollen wir den Diskussionstand von Gruppen und Projekten im Haus, die sich auf dem Plenum vernetzen, transparent machen und uns als Teil der radikalen Linken in den Rahmen der Auseinandersetzung stellen. Dies bedeutet, nicht über Konflikte zugunsten einer vermeintlichen Harmonie hinwegzusehen, sondern sich einzumischen, das Maul aufzumachen und gegebenenfalls auch Nein zu sagen.
Tanz auf dem Drahtseil
Ausgangspunkt ist für uns die Verweigerung, sich einem dualistischen Lagerdenken zu verpflichten, das Freund und Feind wahlweise als „AntiDs“ oder „AntiImps“ bestimmt und jede Position in diese Logik einsortiert. So sind wir zum Beispiel zutiefst angeödet von dem Reflex, eine jede unangenehme Kritik des Antisemitismus zum Problem anderer Leute oder mit dem Verweis auf ihren vermeintlichen oder tatsächlichen antideutschen Ausgangspunkt für von vornherein erledigt zu erklären.
Ebenso wenig ist irgendwem geholfen, wenn etwa internationale oder globale Kämpfe und ein diesbezügliches Engagement selbstgefällig zu reaktionärem Dreck erklärt wird, statt den unterschiedlichen Ausgangspunkten und Ungleichzeitigkeiten in einer Perspektive kritischer Solidarität zu begegnen. Politische Perspektiven entstehen durch (selbst)kritisches Einlassen auf unbequeme Fragestellungen und Ambivalenzen und nicht durch deren selbstgenügsame Abwicklung vom eigenen Standpunkt aus.
Im aktuellen Konflikt werden Dualismus und Identitätspolitik aber nicht nur durch die Inszenierung verfeindeter Lager befestigt, sondern auch durch weit verbreitetes (und oftmals nicht minder identitäres) Nichtverhalten der Szene und politisch entleerte Abgrenzung in alle (beide) Richtungen. Ein gutes schlechtes Beispiel dafür ist der Text „Szeneperistaltik“, mit dem die Gruppe AG/R auf die Verhinderung von „Warum Israel“ im B-Movie reagierte (www.nadir.org/nadir/initiativ/agr/szeneperistaltik.html). Der politische Konflikt um Antisemitismus und die Präsenz übergriffiger Gewalt innerhalb der Auseinandersetzung wird hier auf ein „Gezänk zwischen Antideutschen und Antiimps“ und auf die „Suche nach Identität“ reduziert, mit dem die AG/R nichts zu tun haben will.
Ein Problem ist diese Abgrenzung nicht deswegen, weil sie Kritik an Inhalten und Verhaltensweisen formuliert, sondern weil der Verweis auf die allseitige Unzulänglichkeit darauf hinausläuft, sich gar nicht mehr in Beziehung zu setzen und sich die unerträgliche Neutralität der Mitte zu bewahren, frei von Inhalt und Praxis. Ein leerer Ort. – Uns geht es weder darum, uns selbst auf der einen oder anderen Seite einzugemeinden, noch halten wir die Mitte für den richtigen Ort für linke, radikale Politik.
Alltäglicher Wahnsinn
Viele Protagonist_innen zeigen im aktuellen Geschehen teilweise ein katastrophales Konfliktverhalten, in dem die inhaltliche Auseinandersetzung hinter polemischen Getöse, identitären Gesten, Eingemeindungen und Abgrenzungen verschwindet oder gar ganz zum Erliegen kommt. Das oftmals komplizierte und komplexe Konfliktgeschehen wird dabei zu oft durch Vereinfachung und pauschale Schuldzuschreibung handhabbar gemacht und im Sinne der jeweiligen Partei als scheinbare Schlacht von Gut gegen Böse erneut in Bewegung gesetzt.
Die politische Ausgangsfrage und die sie begleitenden Konflikte werden so zu einer Frage der reinen Parteilichkeit verkürzt und als eine Schmierenkomödie neuaufgeführt, in der Rumgemacker und emotionsgeladenes Gedisse im Stil verfeindeter Gangs die Regie übernehmen. Diese Ober- und Untertöne leisten selbst (ungewollt) einen Beitrag zur Entpolitisierung und stehen einer weitergehenden politischen Auseinandersetzung entgegen.
Wir sehen es nicht als unsere Aufgabe an, jedes Ereignis und jede Aktion der letzten Jahre aufzudröseln, wollen aber zwei Punkte klarstellen: Besonders ätzende Formen nimmt – erstens – das Geschehen immer wieder im Rahmen abendlicher Partyveranstaltungen an, auf denen die Konfliktparteien aneinander geraten und meinen, alkoholgepegelte Revierkämpfe austragen zu müssen. Ein respektvoller Umgang in innerlinken Konflikten, der den politischen Gegner ernst nimmt, gehört für uns zu den Basisbanalitäten.
Die Flora ist für uns kein neutraler Ort, aber auch nicht das Territorium für Auseinandersetzungen auf der Ebene solcher Revierkämpfe. Auch und gerade wenn politisch ernst zu nehmende Konflikte im Spiel sind: Solange Leute kein Hausverbot durch einen gemeinsamen Plenumsbeschluss haben und sich an die grundsätzlichen Regeln halten, können sie sich hier aufhalten und feiern. Darüber hinaus bedarf es erneut und immer wieder der Entwicklung differenzierter Umgangsweisen, die Widersprüche und Konflikte ernst nehmen und sie zugleich in einen politischen Kontext stellen.
Eine andere Variante ist zweitens, Personen der jeweils anderen Seite „Anti-Antifa-Arbeit“ vorzuwerfen, vom Abfotografieren von Demoteilnehmer_innen über die Veröffentlichung der Bilder bis hin zur Nennung von Namen in Texten und Artikeln. Solche Praktiken haben in der Auseinandersetzung nichts zu suchen und lassen sich auch nicht dadurch rechtfertigen, den politischen Gegner aus der Linken heraus zu definieren. Nachweisliche Aktivitäten in diese Richtung stellen tatsächlich eine politische Zusammenarbeit in Frage. – An dieser Stelle sei angemerkt, dass der diesbezügliche Vorwurf gegen einen der kürzlich angegriffenen Genossen nach unserem Informationstand schlicht Verleumdung ist, während etwa die „Kommunistische Assoziation Hamburg“ (KAH), deren einziger Sinn und Zweck der Kampf gegen alles vermeintlich Antideutsche zu sein scheint, in ihren Veröffentlichungen gezielt denunziatorisch und frei von der Leber zieht, wer, wann, wie, wo, was.
Mythen der Gewalt
Anlässlich des Übergriffs von Ende Dezember lassen sich in der Szene – vereinfacht gesprochen – zwei mittlerweile allzu bekannte Reaktionsschemata vorfinden. Die eine Reaktion sieht in dem physischen Angriff auf Genoss_innen einen Rückfall in die Barbarei vormoderner Zustände, gegen die es die Mindeststandards der bürgerlichen Gesellschaft zu verteidigen gilt. Die andere Reaktion trivialisiert den Angriff zu einer „Schelle“, die aus guten Gründen einen womöglich gar nicht mehr so linken Menschen getroffen hat, was wiederum durch seine Hinwendung zum Repressionsapparat des bürgerlichen Rechtsstaats bestätigt sein soll.
Wir bestehen weiterhin nachdrücklich darauf, die Ereignisse als Bestandteil einer innerlinken Auseinandersetzung zu begreifen! Das eigentliche Problem ist aber, dass in beiden Fällen die Deutung der Gewalt hinter die Diskussionen der radikalen Linken zu diesem Thema zurückfällt. Ein Ausgangspunkt linker Politik ist die Einsicht, dass die gesellschaftlichen Verhältnisse vielförmig gewalttätig sind. Der ganze Laden wird am Laufen gehalten, indem das Gewaltmonopol dem Staat zugesprochen wird, während andere Formen der Gewalt bekämpft, verschleiert und in ein vermeintlich friedliches zivilgesellschaftliches Miteinander aufgelöst werden.
Ein wesentlicher Ansatz linker Politik ist es, diesem Mechanismus eine militante und selbstbestimmte Praxis entgegenzusetzen, um Herrschaftsverhältnisse in Frage zu stellen und Gegenmacht aufzubauen. Militanz in diesem Sinne ist nicht einfach gleichzusetzen mit Gewalt, sondern meint zunächst einmal ein selbstbestimmtes Handeln – was den Einsatz von Gewalt beinhalten kann. Dabei heiligt weder der Zweck die Mittel, noch sind die Mittel Selbstzweck. Es ist weder hilfreich, entsetzt vor „der Gewalt“ zu erstarren, noch sie zu trivialisieren. Stattdessen bedarf es eines genauen Begriffs der herrschenden Verhältnisse sowie einer verantwortungsvollen und inhaltlichen Bestimmung der eigenen Praxis.
Grenzgänge
Während es auf dieser Grundlage oftmals richtig ist, Nazis und Bullen die Straße entgegenzusetzen, ist für uns eine Grenze überschritten, wenn Leute in innerlinken politischen Auseinandersetzungen physisch oder psychisch beeinträchtigt werden. Sicherlich werden wir in unseren Strukturen und unserer Organisierung, in unseren Debatten und Kämpfen auch immer wieder die Gewalt der Verhältnisse reproduzieren. Doch unser Ziel muss es sein, bereits im Hier und Jetzt andere Formen des Miteinanders zu entwickeln. Wir werden uns dabei immer im Fluss befinden, Fehler machen, uns korrigieren und die Grenzen des Möglichen neu abstecken müssen.
Wenn es im aktuellen Rahmen immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen kommt, die auf die Einschüchterung des politischen Gegners zielen, ist dieser Umgang in keinster Weise zu tolerieren. Wie wir versucht haben darzulegen, ist dies nicht nur eine Frage der Form, sondern auch eine politische Frage. Besonders eklatant ist die Allgemeinheit der Zielsetzung: Anscheinend reicht es für die Protagonist_innen der Übergriffe aus, dass eine Person sich mit ihnen unliebsamen Positionen engagiert, um diese als „antideutsch“ zu labeln und zum Abschuss frei zu geben.
An diesem Punkt geht es nicht nur um das – wiederholt – gewalttätige Agieren von Menschen aus dem Spektrum der RSH, sondern auch um Aktionen aus dem Spektrum der SoL oder um die Anfeindungen gegen einen Flora-Aktivisten, der seit dem Sommer 2011 von einer Person aus dem engen Umfeld der ehemaligen TAN mehrmals bespuckt und bedroht worden ist. Wir lehnen eine Zusammenarbeit mit politischen Protagonist_innen einer solchen Praxis – namentlich mit RSH, SoL und TAN/Assoziation Dämmerung – ab. Mit solchen Übergriffen muss Schluss sein! Ungeachtet sonstiger Differenzen halten wir es für die Aufgabe aller, dafür zu sorgen, dass das Ganze aufhört.
Keine Zusammenarbeit mit Bullen und Justiz
Wir halten Anzeigen weder für ein richtiges Mittel, noch für einen sinnvollen Umgang bei Gewaltübergriffen im Rahmen linker Strukturen. Eben diese Haltung erfordert aber auch ein aktives und solidarisches Verhalten der Szene in solchen Fällen.
Ganz absonderlich wird es, wenn vorherige Übergriffe auf Betroffene mit daraus folgendem Bullenstress legitimiert werden. Diese Argumentation ist völlig verlogen und eine Umkehr des Gewaltverhältnisses. Zudem haben wir den Eindruck, dass Betroffene bisweilen durch reine Behauptungen oder die Streuung von Gerüchten gezielt unglaubwürdig gemacht werden sollen. So wurde auch in den Raum gestellt, dass im Zuge der Ereignisse vom 24.12. „Denunziation und Aussagen bei Polizei oder Justiz“ stattgefunden hätten. Nach unserem Kenntnisstand ist dies jedoch nicht der Fall. – Solche Formen des anpolitisierten Tratsches und personalisierten Mobbings finden wir zum Kotzen, auch in den eigenen Umfeldern.
Uns ist klar, dass die Haltung „keine Zusammenarbeit mit der Polizei“ in der Realität ihre Grenzen hat, z.B. bei schweren Verletzungen, Vergewaltigungen oder auch bei Übergriffen von Nazis. Wir leben nicht in einer befreiten Welt und für Betroffene von Gewalt gilt dies ganz besonders. Dennoch ist uns wichtig, zu vermitteln, dass Strafe und Justiz nicht unbedingt Sicherheit für Betroffene bedeuten, sondern auch ein gesellschaftliches Rachebedürfnis stillen und stets dem Fortbestand der Verhältnisse dienen.
Der Rückgriff auf polizeilichen Schutz im Rahmen einer akuten Bedrohung ist jedoch kein „Verrat“ sondern eine Niederlage – nicht der schutzsuchenden Person, sondern einer Linken, in der es soweit kommen kann/muss. Wo es darüber hinaus aber um die Offenlegung von Namen und Strukturen linker Gruppen geht, machen sich Betroffene zum Teil des Repressionsapparates und gefährden nicht nur sich selbst, sondern linke und autonome Standards insgesamt.
Antisemitismus als Filmboykott
Es gibt in der Flora einen politischen Konsens, dass Antisemitismus zu bekämpfen ist. Keinen umfassenden Konsens gibt es hingegen, wo dieser beginnt, was diesen ausmacht und wie ihm zu begegnen ist. Hier gilt es, am Ball zu bleiben, die Diskussion im Projekt wie auch in der autonomen Szene insgesamt weiter und über unterschiedliche Standpunkte hinweg zusammen zu führen.
Im Spektrum der Flora ist die Demonstration vom Dezember 2009 gegen die Verhinderung des Filmes „Warum Israel“ in ihrer inhaltlichen Ausrichtung und ihrem Ausdruck unterschiedlich bewertet worden, von nachdenklicher Zustimmung bis offener Ablehnung. Ein Konsens besteht jedoch darüber, dass die Blockade eines Filmes eines jüdischen Widerstandskämpfers und Dokumentarfilmers, der sich mit Israel als Konsequenz aus der Shoah auseinandersetzt, völlig inakzeptabel ist.
Wir finden diesen Konsens, der in der Erklärung der Flora zu den Vorfällen dokumentiert ist (www.nadir.org/nadir/initiativ/roteflora/news/20090030.html), einen ebenso wichtigen wie eigentlich selbstverständlichen Standpunkt. Auch im Rahmen der Filmblockade kam es zur Anwendung von Gewalt, woran Protagonist_innen der SoL und der damaligen TAN beteiligt waren. Das bedeutsamere Gewaltverhältnis liegt jedoch nicht in den körperlichen Übergriffen, sondern im antisemitischen Charakter der Aktion: der aktive Boykott eines Kinos, in dem „Warum Israel“ gezeigt wird.
Bis heute verteidigt das Spektrum der B5 die Filmblockade, die B5 selbst hat eine entsprechende Erklärung veröffentlich. Mal gilt die Blockade als legitime Aktion gegen „zionistische Propaganda“, mal als legitime Aktion gegen „antideutsche Kinobesucher_innen“. Für uns sind Gruppen, die sich in und um die B5 organisieren, Trägerinnen dieser Erklärungen und als solche politisch in der Verantwortung. Solange keine öffentliche selbstkritische Stellungnahme erfolgt, ist für uns eine weitergehende Auseinandersetzung mit ihnen ausgeschlossen.
Die Perspektiven der Grenzen der Zusammenarbeit
Wie wir bereits sagten, wollen und können wir die Gesamtkonflikte der Linken nicht mit einer eindeutigen Geste auflösen, weder thematisch noch in ihren Ausformungen. Was wir jedoch können und wollen, ist, jenseits identitärer Zuordnungen und auf inhaltlicher Grundlage politisch Position zu beziehen.
Gewalttätige Übergriffe, wie zuletzt am 24.12.2011, sind bei Konflikten in der Szene nicht zu tolerieren. Es ist Aufgabe der gesamten Linken, ein politisches Klima zu schaffen, in dem innerlinke Gewalt nicht zur Form der Auseinandersetzung gehört.
Mit Gruppen, die für solche Aktionen stehen, werden wir nicht zusammenarbeiten. Jenseits sonstiger möglicher politischer Gegensätze halten wir es zudem für wichtig, sich mit Betroffenen von gewaltsamen Übergriffen zu solidarisieren.
Die Filmblockade von „Warum Israel“ ist als solche nicht akzeptabel. Hier ist die Grenze jeglicher politischer Zusammenarbeit auch in breiten Bündnissen überschritten. Etwa im Rahmen der Mobilisierung gegen den Nazisaufmarsch am 02.06.2012. Trotz der Notwendigkeit eines breiten und vielseitigen Widerstandes sollte sich eine antifaschistische Linke in Foren und Formen bewegen, in denen die Kritik von Herrschaftsformen wie Homophobie, Rassismus, Sexismus und auch Antisemitismus zum Grundkonsens gehört.
Hausplenum der Roten Flora &
Kampagne „Flora bleibt unverträglich“
März 2012
Foto: Innerlinkes Konfliktverhalten? So nicht! Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen linken Demoblöcken vor dem Parlament in Athen
Naja, wenn dann bitte die ganze Wahrheit
Was zeitlich VOR der Filmblockade alles ablief verschweigt ihr immer wieder, so wurden z.B. der B5 von "Antideutschen" die Scheiben eingeworfen. Die Sache hatte sich bereits über einen längeren Zeitraum hochgeschaukelt. Im Grunde ist das Ganze ein spätpubertierender Bandenkrieg über die ideologische Deutungshoheit im hamburger Szenekiez. Wer da noch glaubt die Filmvorführung hätte irgendwas mit Antisemitismus zu tun hat völlig einen an der Waffel.
Und zur Rolle der Flora: Palästinensertuchverbote in der Flora sind korrekt und konses, Filmverbote in der B5 sollen hingegen untragbar sein? Gewalt innerhalb der Szene ist grundsätzlich abzulehnen, dabei ist Gewalt auch innerhalb der Flora oder an der Tür beinahe Tagesordnung. Und nicht wegen der Gewalt wurde die Zusammenarbeit mit mehreren Gruppen beendet sondern wegen der "falschen" Ideologie, so ehrlich solltet ihr dann schon sein.
Ein wesentlich besser Text dazu: http://kommunistischeassoziationhamburg.blogspot.de/
Da leidet wohl jemand an Realitätsverlust...
...und auch nur logische Folgeruungen scheinen bei dir nicht möglich zu sein! Und dann auch noch die KAH hier als Super gute und "wahre" Gruppe preisen :D Und ihr wundert euch warum mit euch Vollpfosten niemand mehr was zu tun haben will?
"Vollpfosten"
und deine Argumente?
Meine Argumtente
wurden alles in allem im obigen Text gut dargelegt. Soll ich jetzt hier nur das alles wiederholen was im obigen Text steht? Da bei euch wohl Hopfen und Malz verloren ist und ihr lieber an eurem reaktionären Verhalten fest haltet, sollte man aber echt überlegen ob man euch nicht konsequenterweise komplett aus allen Linken Zusammenhängen und Läden ausschliesst, solange bis ihr mal etwas Selbstreflexion und vor allem solidarische Verhalten zeigt!
Entsolidarisierung durch Flora
Mich wundert das die Flora nun Solidarität in Linken Strukturen fordert, dabei ging die Entsolidarisierung in den letzten Jahren doch eher von der Flora aus. Ich kann mich nicht erinnern das irgendeine sog. "antimperialistische" Gruppe (meist ist das ein stereotype Zuschreibung) jemals die Zusammenarbeit einer anderen Gruppen aus ideologischen Gründen abgelehnt hätte. Selbst mit israelsolidarischen Gruppen hätte man kooperieren können aber das war von vornherein von antideutscher Seite unerwünscht, denn es geht ja in Wirklichkeit gar nicht um Israel, Antisemitismus usw. sodern es geht -auch wenn ihr das nicht gerne hört- um Identitäten, Spaltung und den Status quo. Jahrzehntelang hat es Palästinasoli und die Kritik daran parallel in linken Strukturen gegeben ohne Probleme. Große Teile des Floraplesnums verkennen (auch in obigem Text wieder) das Sepezifikum der "Antideutschen", wenn sie beispielsweise davon ausgehen, daß es in dem Konflikt noch um eine "politische Ausgangsfrage" ginge.
Stimmt
Genau. Die Antiimps wollten immer mit den Israelsolidarischen zusammenarbeiten. Zum Beispiel als sie den Film blockiert haben. das war eigentlich ein Aufruf zur Zusammenarbeit. Die entsolidarisierung ging da ganz klar von den Israelsolidarischen aus.
Realitätsverlust FTW!
Versiuch nur weiter den Konflikt zu entpolitisieren. Das kauft die keiner mehr ab.
Ne Ne
dein 'die antiimps haben aber angefangen' kannste knicken. Wie oben schon gesagt wurde gab es seit ewigkeiten ein miteinander oder relativ friedliches nebeneinander von unterschiedlichsten Strömungen nicht nur HH. Geändert hat sich das erst Ende der 1990iger mit den Antideutschen. Diese angebliche Antisemitismuskritik ist einfach eine dämliche Projektionsfläche wo Leute wie du scheinbar immer noch drauf abfahren. Glaubst du ernsthaft die Antideutschen hätten irgendeinen Beitrag zur innerlinken Antisemitismusdebatte geleistet? Das Thema gab es schon in den 70igern, nach den Olympiaattentat und den RAF-Aktionen, gegenüber Palisolis und dem ganzen Kram, es wurde nur völlig anders miteinander umgegangen und es gab zig andere Themen woman sich genauso dran aufgeilen konnte. Im Extremfall hat man sich gemieden aber Bullenkooperation, Zensur, Entsolidarisierung und solche Geschichten waren Tabu. Sollte dem Floraplenum auch bekannt sein aber vielleicht wollte man das ja auch ganz bewusst ändern, ein bißchen Rebellion gegen die Alten sozusagen. dafür ist der Laden auch scheißlangweilig.
...
Es ging mir nicht um die Frage wer angefangen hat. Sowas ist kindischer Mist. Ich wollte nur mal ganz dezent darauf hinweisen, dass es absolut nicht der Realität entspricht, wenn du behauptest, "die Antiimps" wären ja immer und zu jeder Zeit offen für Kooperation und Dialog gewesen und hätten immer für ein soidarisches Miteinander geworben. Das mag vielleicht in deiner guten alten Zeit so gewesen sein. Heute ist es nicht mehr so.
Und der Versuch den Konflikt zu entpolitisieren wird dadurch nciht glaubwürdiger oder überzeugender, wenn er immer und immer wieder wiederholt wird. Mag sein, dass es die Bedenken schon früher gab. Konsequent ausgesprochen und vertreten wurden sie nicht. So wichtig ein solidarischer Umgang miteinander in der linken ist, so wichtig ist es auch diese Solidarität nciht als Deckmäntelchen zu benutzen um jeden Scheiß passieren zu lassen. Das wäre keine Solidarität sondern Heuchelei. Nach dem Motto: "Ist ja eine_R von uns. Dann ist das ja nicht so schlimm". Ein solidarischer Umgang miteinander sieht anders aus und ich denke mit dem Text des Flora-Plenums wurde ganz gut gezeigt wie ein solcher aussehen kann.
Ich will garnicht bestreiten, dass es einige Menschen gibt, denen das Label "antideutsch" vor allem dazu dient sich in ihrer Identitätsfindung nicht auf sich selbst sondern auf eben solche Labels beziehen zu können. Traurig genug. So zu tun als ließe sich das ganze aber darauf reduzieren ist im besten Fall selbtgefällig und blind.
worum geht es wirklich?
ich komme nicht aus hamburg und war bisher weder in der flora noch im b5.
nachdem ich mir beide texte durchgelesen habe, weiß ich nur dass ich nicht verstehe.
das israel-palestina-thema ist so komplex, warum muss das denn auf den straßen von hamburg ausgetragen werden.
oder spielen "identitäre" zuordnungen auf beiden seiten eine größere rolle?
ich meine, die flora fand ich bisher recht sympatisch, was ich so gelesen habe und was da inhaltlich passiert (ist aber wahrscheinlich auch sehr selektiv). was da jetzt "wirklich" passiert ist, kann ich nicht beurteilen. aber was ist denn dran an so vorwürfen wie:
das mit den bullen zusammengearbeitet wird?
das sich "antideutsche" freuen, wenn die regierung was gegen "linksextremismus" macht?
das bei demos "Wir tragen Gucci, wir tragen Prada, ..." gerufen wird?
ich versteh es einfach nicht!!!
weiß da jemensch mehr als ich?
es hilft...
... den Text zu lesen ;)
Ich komme uach nciht aus HAmburg aber so wie ich das verstanden habe geht es in dem Text hier doch eindeutig darum die Grenzen abzustecken, ab denen eine politische Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist, also auch darum, welche Formen der Auseinandersetzung "in Ordnung" sind.
Nicht-Zusammenarbeit mit Bullen hat in einer Gesellschaft, die eben keine befreite ist ihre Grenzen und ist als Niederlage der Linken zu interpretieren, die es nicht fertig gebracht hat ihre Konflikte so auszutragen, dass niemand eingeschüchtert und attakiert werden muss. Gleichzeitig sollte man nicht vergessen, dass so ein Verhalten immer auch einem ganz banalen Rachebedürfnis entspringen kann.
Das ist keine "klare" Antwort, aber wer solche erwartet, der hat sowieso etwas nciht verstanden.
Darüber, dass sich "antideutsche" freuen, wenn die Regierung was gegen Linksextremismus macht steht nichts im Text. Der Vorwurf ist aber auch so behämmert, dass er eigentlich nicht kommentiert werden muss. Bloß weil irgendwer das schreibt und ein paar Leute das abfeiern heißt das noch lange nicht, dass alle israelsolidarischen Menschen (das ist ja leider meistens das zuschreibungskriteriem für sog. "antideutsche") das so teilen. Wie wäre es wenn der Vorwurf an diejenigen gerichtet wird, die diese Position tatsächlich vertreten und nicht mal pauschal an irgendeine konstuierte homogene Gruppe?
Sich über irgendwelche Demoparolen aufzuregen ist ziemlich langweilig. Was Demoparolen inhaltlich ausdrücken ist sowieso fragwürdig. Darüberhinaus sind weder Demos noch Demoparolen ein sinnvolles Feld der politischen Auseinandersetzung.
Und btw: Hier jetzt genauer darauf einzugehen was denn wirklich passiert ist käme ungefähr dem unsolidarischen Verhalten gleich das hier angeprangert wird. Darüber hinaus würde es die ganze frage entpolitisieren und zu einem Bandenkrieg degradieren, der er nicht ist. So sehr man sich das auch herbeireden möchte (Siehe der erste Kommentar).
Liebe Grüße
Quark
1. Es gibt kein Palästinenser(_innen)tuchverbot in der Flora. Diese Legende wird auch nicht wahrer in dem sie immer wieder in Ergänzungsspalten behauptet wird.
2. Richtig Antideutsche haben teilweise ebenfalls einen an der Waffel, nix anderes steht im Text
3. Von antideutscher Seite wurde sich nach dem Flaschenwurf auf die B5, der übrigens nach der Kinoblockade war, umgehend öffentlich distanziert. Aus der B5 wartet mensch bis heute auf eine solche Distanzierung.
4. Der KAH Scheiß entlarvt sich selbst als solcher
Scheiben vs. Flaschenwurf
Die Scheiben wurden vor der Blockade eingeworfen und es gab auch immer wieder Pöbeleien wegen vermeintlichen Antisemitimus an der B5.
Und was ist denn an dem KAH Text so "scheiße"?
Nein
Der Wurf wurde von Antideutscher Seite eingeräumt und kritisiert, im folgende Text von Mai 2010 ist das dokumentiert. Die Kinoblockade war im Oktober und Dezember 2009. Der Zeitpunkt ist in der Sache zwar ohnehin etwas egal, aber bevor hier wieder Legenden entstehen.
Über die ressentimentgeladenen Halbwahrheiten und Verdrehungen bis hin zu offensichtlichen Lügen in den Texten der anonym im Netz agierenden KAH lasse ich mich gar nicht erst aus, ich diskutiere auch nicht mit und über die Bahamas.
http://b-g-h-u.blogspot.de/2010/05/zum-flaschenwurf-auf-die-b5-und-zum.html
mhm
seriöse quelle hast du da genannt ;-)
Was das Datum angeht aber glaubwürdig
Um mehr ging es nicht und das es von antideutscher Seite kommt hat ich ja klargestellt.
Bei aller inhaltlichen Kritik, auf eine solche Distanzierung von Seiten der Sol wartet mensch bis heute.
Echt guter Text
Wow, das beste was ich seit langem zu dem Thema gelesen habe. Wenn ich mir noch überlege, dass es eine Stellungnahme eines gesamten Projektes ist, dann muss das eine krasse Arbeit gewesen sein und wie ich finde hat sie sich gelohnt.
Vielen Dank
An die Rotfloristen, vor allem für die Generellen Betrachtungen des Problems. Die tatsächlichen Vorgänge kann ich mangels Beteiligung nicht bewerten, aber was ihr über die Mechanismen schreibt, die in solchen Auseinandersetzungen greifen, halte ich für einen wertvollen Beitrag zur Debatte.
Solidarität mit RSH, SOL und anderen revolutionären Gruppen
Lasst euch nicht einschüchtern! Es stehen genug revolutionäre Gruppen hinter euch und das wird man am 01. Mai und 02. Juni in Hamburg schon sehen! Rotfront!
???
Was hat das mit 1. Mai und 2. Juni (Nasenaufmarsch, schon klar) zu tun? Ist mir nicht ganz klar.?
hahahahaha
Seit wann ist SoL und RSH revolutionär?
Traurig das sich sowas auch noch Rotfront nennt.
Selbstwahrnehmung
Der Streit um die "richtige revolutionäre Linie" erinnert fatal an die beiden Ameisen, die auf dem Nacken eines Elefanten sitzen und sich ernsthaft darüber in die Wolle kriegen, ob sie ihn erschlagen oder erwürgen sollen. Da steht die Selbstwahrnehmung linker Subkultur im umgekehrten Verhältnis zu ihrer gesellschaftlichen Bedeutung.
Im Zweifel für die "Antideutschen"...
...lese ich aus dieser Erklärung. Darüber täuschen auch die ständigen Generalisierungen nicht hinweg. Wenn´s konkret wird in dem Text (und das ist ziemlich selten) gehts immer gegen RSH, SOL und B5. Wer die Hamburger Linke auch nur nen bisschen kennt, weiß wo große Teile des Flora Plenums stehen. Mir fallen ein gutes Dutzend Geschichten der letzten Jahre ein, wo selbsterklärte Antideutsche, Menschen die sie für "Antiimps" hielten bespuckt, bepöbelt oder geschlagen haben (zum Teil sogar in der Flora und auch mal mit fleißiger Unterstützung der abendlichen Tür-Schicht). Davon hat die Flora selbstverständlich nichts gehört, oder es lohnt sich nicht solche Sachen zur Sprache zu bringen. Versteht mich nicht falsch, ich bin diesen elenden Konflikt schon lange leid und begrüße einen respektvollen und solidarischen Umgang unter Linken, aber an eurer vorgegaukelten Differenziertheit ist nichts differenziert. Diese Erklärung der Flora ist, obwohl nicht nur falsches drinsteht, einfach verlogen - was die Verfasser_innen eigentlich selbst wissen müssten.
Im Zweifel für eine eigene Positionierung
Das Antideutsche und auch die eigenen Strukturen Teil des Konfliktes sind lässt sich aus dem Text doch herauslesen. Votum ist diesen testosterongesteuerten Kinderkram bleiben zu lassen. Da kann nun wirklich niemand was dagegen haben. Das B5 und Sol an dieser Stelle aktiver agieren ist doch schon klar wenn mensch sich mal die Leute ansieht, die da im Regelfall von wem angegangen worden sind. Kickboxer die Profikämpfe bestritten haben gegen studentische Nerds, 8er Gruppen als Kiezmiliz gegen 3, das hat mit "Hooliganehre" nix zu tun und daher ist es auch OK Sol und RSH an der Stelle besonders anzuzählen. Eine mögliche konstruktive Reaktion liegt ja wie im Text aufgemacht bei ihnen.
Gleichwohl tragen alle Seiten solche Revierkämpfe aus wenn sie sich auf ihrem Terrain in der Überlegenheit wähnen. Genau dies muss ein Ende haben. Weshalb die Erklärung also verlogen sein soll erschließt sich mir nicht. Im Endeffekt schimpfen Antideutsche über die Rote Flora weil sie ebenfalls angezählt werden und keine Parteilichkeit über die Angriffe hinaus aufgemacht wird, während Antiimps meckern weil Konsequenzen gegenüber der SOL und RSH ausgesprochen wurden. Insofern hat mensch ja vielleicht schon mal einiges richtig gemacht.
Im Zweifel für die "Antideutschen"...
So nicht!
Es wäre so einfach,
einerseits sehen , dass sich "antideutsche Position" und "antitimp" Richtung sich selbst diskreditieren und sich trotzdem gegen Deutschland und gegen Imperialimus stellen
Wir brauchen endich unsere undogmatischen, libertären, anarchistischen, meinetwegen auch freiheitlich kommunistischen Freiräume, wo sich Menschen treffen können, die von diesem ganzen Blödsinn die Schnauze voll haben und die sich, notfalls auch ohne Wattebäuschchen, gegen Angriffe aus diesem Spekrum wehren können. Wenn es denn sein muss...(scheint sich ja um ein schlagkräftiges Trüppchen zu handeln.)
Ich lehne als Anarchist übrigens per se jegliche Zusammenarbeit mit RSH, der TAN (heute Assoziation Dämmerung) und der Sozialistischen Linken (SoL) und auch mit vielen andere Gruppen ab, mit denen die "Linke" in Deutschland so gemeinsame Sache macht. Ich mach dieses bestimmt nicht alleine an einem umstrittenem (und diskutierbaren) Israel Film bzw. einem vollkommen überzogenen Boykottaufruf fest gegen diesen fest , da gibt es so viel mehr, was an solchen Gruppen ablehnenswert ist.
Wenn die Flora geräumt werden sollte, sind wir dann doch alle wieder gemeinsam auf der Straße, ist doch klar...
hh
kann mir jemensch die kritik an der TAN, jetzige Assoziation Dämmerung (aus einer anarchistischen perspektive) erklären oder einen link posten wo ein Text zufinden ist? danke.
---
Meine Meinung kann es keine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen AnarchistInnen und Assoziation Dämmerung geben, weil es sich um MarxistInnen handelt.
Das sind für mich dann theoeretische Unterschiede, die ich ernst nehmen kann. Ich akzeptiere unterschiedliche Meinungen, Assoziationen sollten sich aber zwischen Gruppen bilden, die ähnliche Ziele verfolgen und Hintergründe haben.
Was sich da aber seit einigen Jahren zwischen Antiimps und Antideutschen abspielt (nicht nur in Hamburg) ist einfach dämliches, internes Szenegeplänkel. Darin war die "Linke" Die Rote Flora könnte gerne mal "Anarchist against the wall" (Übrigens nicht alles AnarchistInnen dort aktiv, die ReferentInnen der Gruppe bezeichnen sich aber schon so) einladen. Diese ExpertInnen könnten einiges Interessantes zur Debatte beitragen. Aber ob das gewollt ist?
Jede Wette,
dass dieses StudentInnen - blablabla nur von einem kleinen Zirkel verfasst wurde und in seiner Gänze so nie diskutiert wurde. So ein abgehobenes Gewäsch stellt nur eines klar, die Flora wird von ein paar (antideutschen, pst, das sagt man heute nicht mehr so laut) studentischen Freizeit - RevoluzzerInnen dominiert. Jenseits irgendwelchen Hörsäalen kann dieser Text nur absolut abtörnend wirken und auf keinen Fall zur Klärung irgendwelcher Probleme beitragen.
Im Gegensatz zu sicher vielen der TextverfasserInnen kenne ich die Flora noch aus den Achtziger und Neunziger Jahren, wo es als Treffpunkt unterschiedlicher Strömungen GEMEINSAM auch verteidigt wurde.
Heute steht die Flora für Intoleranz und bürgerlichen Verständnis einer ausserhalb Hamburg glücklicherweise aussterbenden Politströmung. Für die Flora, die früher in Hafen- oder Häusertagen uvm. mal wichtiger Faktor war, würde ich heute nicht mal mehr den Hintern anheben.
Früher, hör auf mit früher.....
Ja, ja früher war alle besser oder Denk in an die deutsche Linke in der Nacht, bin ich...
Quelle: Rote Flora Online...
Im Sommer 1990 organisierten einige Mitglieder der Veranstaltungsgruppe eine Ausstellung von Comic-Geschichten amerikanischer ZeichnerInnen in der Flora. Eine der Geschichten handelte von einem gesellschaftlichen Verlierer, der durch New York streift, mit einer Prostituierten schläft und anschließend von ihrem Zuhälter zusammengeschlagen wird. Eine Zeichnung stellte den Geschlechtsverkehr dar, wobei auch ein Penis zu sehen war. Diese Darstellung wurde überklebt und der Penis selbst rausgeschnitten.
Die Verantwortung übernahm hierfür eine Frauengruppe, die die Flora als einen weiteren Ort von Sexismus ausmachte. Der Organisator der Ausstellung versuchte darüber eine offene Diskussion einzufordern, die aber nicht stattfand. Stattdessen erschienen mehrere Flugblätter, die sich zwischen der Ignoranz gegenüber Sexismus, allgemeinem Unverständnis und dem Vorwurf der Lustfeindlichkeit bewegten. Nicht wenige der direkt an der Diskussion Beteiligten verließen bald die Flora: Der Verfasser des Flugblattes "Einige Männer" flog raus, der Ausstellungsorganisator zog sich frustriert zurück und FrauenLesben-Zusammenhänge gingen noch stärker auf Distanz zur Flora.
Schutz- und Freiräume verteidigen!
Dann besuche doch einfach mal die Flora um zu wissen, wie es heute dort in den Strukturen aussieht, bevor du hier irgendwelche wilden Vermutungen aus dem Blickwinkel von 89 anstellst. Das Haus wird von allen möglichen Strömungen genutzt, auch von alten und jüngeren Aktivist_innen , und das ist auch gut so. Über die Bedeutung der Flora in politischen Zusammenhängen zum Thema Stadtentwicklung und Häuserkampf brauchst du dir auch wirklich keine Sorgen zu machen. Und wenn Intoleranz heisst aktiv gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie oder eben auch Antisemitismus im Stadtteil vorzugehen, dann ist sie auch im positiven Intolerant in ihrer Funktion als Schutz- und Freiraum gegen die herrschenden Verhältnisse
Empfehlung für Flora - AktivistInnen
Man kann den AktivistInnen der Flora nur das Buch "Antisemit!: Vorwurf als Herrschaftsinstrument" von Moshe Zuckermann empfehlen. Spätestens in einem Diskurs darüber würde sich die Beschränktheit eurer sog. Toleranz offenbaren.
ach was
eine Diskussion zu dem Buch in den Räumen der Flora würde genausowenig stattfinden wie der Lanzmannfilm in der B5. Zensur überall noch und nöcher, das ist die Realität in der Linken und wenn die Floraleute wirklich cool wären würde sie SOL, B5 usw. einfach mal zur Aussprache einladen, das wäre solidarisch! Der Text oben ist nur fadescheniges blablabla. ich glaube euch kein Wort!
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„Der alltägliche Widerstand, an dem sich Anarchisten in Palästina beteiligen und den sie verteidigen – durch das Wegräumen von Straßenblockaden oder den Schutz von Bauern vor den Siedler-Attacken bei der Olivenernte und vieles mehr – trägt dazu bei, das Überleben und die Würde von Menschen zu bewahren und nicht, sie einem eigenen Staat näher zu bringen.“
Uri Gordon - Mitglied von Anarchist Against the Wall
In dem Text geht es vor allem um Gewalt
Interessant das ihr daraus vor allem eine Frage um Antisemitismus macht, was eher am Rande und differenziert behandelt wird und der Nahostkonflikt kommt erst gar nicht darin vor. Was es bringen soll Schlägerattacken in diesen Kontext zu stellen müsst ihr selbst beantworten. Mir auch Wurst ob der Anlass von Übergriffen Antizionismus, Sexismus oder einfach nur Lust und Laune ist. Solches Verhalten ist und bleibt Scheiße und ist eben genau nicht durch inhaltliche Differenzen zu legtimieren.
Und frag doch mal Moshe Zuckermann was er von der Blockade jüdischer Filme in deutschen Kinos hält. Da wirst du eine sehr deutliche Antwort hören, die dir nicht gefallen wird!
Moshe Zuckermann
wird davon das Selbe halten, wie ich, "Kinderkacke" bürgerlicher Revoluzzer. Aber man kann Moshe so schlecht dazu fragen, verhindert doch das heute in der Flora heimische Klientel ein ums andere mal Veranstaltungen mit solch "selbsthassenden Juden". Um das also rauszubekommen müsste sich in der Flora so einiges bewegen.
Ausserdem solltet ihr mal aufhören diesen Konflikt so verkürzt dazustellen. Es ist schon gar kein Konflikt zwischen B5 plus Umfeld und der Flora. Um das so zu sehen, muss man schon arg verbohrt und von arg eingeschränkter politischer Auffassungsgabe sein.
Genauso gibt es nämlich einen "Generationskonflikt", indem viele von uns Alten durch eure Machtkonstruktionen zu Verkündung EURER einzigen Wahrheit genervt das Weite suchten. Flora akzeptiert jede Meinung, solange es ihre ist. Oder wie es Mikis Theodorakis sagte: "Alle Menschen sind gleich, manche nur etwas gleicher"!
Mit der Akzeptanz anderer Meinungen hat man da ja so generell sein Problem. Mag man die Meinungen der B5, RSH usw. nicht akzeptieren, ist es mit der Akzeptanz von internationalistischen AnarchistInnen auch nicht viel weiter her (Anarchists against the wall, Grasswurzlrevolution...).
Als Internationalist fallen mir auch gerade keine Gründe ein, mich von ein paar spätpubertären Revoluzzis vollquatschen zu lassen.
Aber über so etwas diskutiert ihr Rechthaber ja nicht. Genausowenig, dass ihr in Hamburg und Flora zum Leidwesen vieler ernsthafter FAUlerInnen die FAU zu einer "I love Israel" - Truppe umgebaut habt.
Also fangt endlich mal damit an, euch damit auseinanderzusetzen, dass viele auch gerade mit euch nicht mehr wollen!
Unter Anarchismus stelle ich mir was anderes vor!
In der Flora gibt es viele ältere Leute und viele junge, was das mit dem Spätpubertieren hier soll verstehe ich nicht. Und wenn du denkst, dass die Flora irgendwelche anderen Politgruppen zu irgendwas umbauen würde, dann solltest du eher mal ernsthaft über deine Visionen nachdenken. Soviel Macht und Einfluß aus dem Reich der Verschwörungstheorie hat weder die Flora noch irgendeine andere Gruppe. Zuguterletzt: Wenn du nicht mit der Flora willst dann ist das doch völlig Ok, muss ja nicht! Was mich aber wirklich ärgert ist, dass das Thema des obigen Textes insgesamt für dich eigentlich nur "Kinderkacke bürgerlicher Revoluzzer" zu sein scheint und du dafür dann aber ständig Ressentiments und falsche Behauptungen über die Flora raushaust. Das beschreibt doch vor allem deine eigene verbohrte Sicht auf die Welt.
Warum antwortest du auf einen Kommentar,
denn du noch nicht mal gelesen hast?
Hättest du ihn gelesen, wäre dir aufgefallen, dass sich "Kinderkacke bürgerlicher Revoluzzer" auf das Verhindern anderer Leute Filme bezog. Ups, und nu kritisierst du was, was du eigentlich verteidigen solltest. Ich halte nicht so viel von solchen Boykottaktionen. Hättsde, Hättsde, hättsde, würde Mareks Eisbär sagen, bloss den Text erst gelesen...
Und gleich hinterher noch euer üblicher (wie sehr du mich damit langweilst) Herrschaftsinstruments - Totschlagsmist "Verschwörungstheorie". "Antisemit" fehlt dann noch irgendwie ums komplett zu machen.
Warum soll man sich mit Leuten abgeben (Flora), die weder Texte richtig lesen, noch zuhören zu vermögen.
Da wird der Ausgangstext zur Farce.
Verlange nicht Dinge von anderen, die du augenscheinlich selber nicht bringst (Aufmerksamkeit, Respekt...)
Mit untertänigster Höflichkeit
Selber besser lesen, das Thema des obigen Textes, welchen du Kinderkacke fandest ist unter anderem die Kinoblockade. Nichts anderes war also von meiner Seite gesagt. Aber Hauptsache du hast Recht. Und tut mir leid, wenn du ernsthaft denkst irgendwelche dritten Kolonnen der Flora würden andere Gruppen wie die FAU "umbauen", dann ist der Hinweis auf die Ebene der Verschwörungstheorie kein "Totschlagmist" sondern leidern mehr als naheliegend. Wenn du die "Leute der Flora" in einen Topf tun magst und Deckel drauf, bitte. So was beschreibt deinen Schubladenblick in der Diskussion, nicht aber die unterschiedlichen Ausgangspunkte der vielen Nutzer_innen.