Contest: Berlin anschmieren!

Kunst

Die Zeitungen nennen uns „Farbschmierer“, wir würden es eher als Kunst, Meinungsfreiheit oder auch politisch motivierten Vandalismus bezeichnen. Es geht um Graffiti, um Farbe an Wänden und Zügen in der Scheißstadt Berlin.

 

Im Jahr 2005 fand in Berlin der erste Anti-Graffiti Kongress statt, auf Initiative von Nofitti e.V. Der Verein vom später als Stasi-Spitzel enttarnten Karl Henning kämpfte einige Jahre lang gegen das Besprühen von Wänden an. http://nofitti.blogspot.com/

Gegen die selbsternannten Saubermänner formierte sich Widerstand und 2006 fand der zweite und letzte Anti-Graffiti Kongress statt. Seitdem wird das Malen zwar von verschiedenen Sonderkommissionen und Reinigungsfirmen bekämpft, ist aber aus Berlin nicht mehr weg zudenken.

Graffiti macht nicht nur Straßen und Züge bunt, es symbolisiert auch die Unfähigkeit des Staates jeden Winkel zu kontrollieren und jede individuelle Regung zu ersticken. Um diese Bedeutung zu unterstreichen rufen wir auf Berlin anzuschmieren !

Und zwar aus einem bestimmten Anlass:

 

In wenigen Wochen begehen autonome Gruppen und Einzelpersonen, Jugendliche und Krawalltouristen in Berlin ein Jubiläum, 25 Jahre Erster Mai!

Für die Tage davor wird zu Insurrection Days aufgerufen http://insurrectiondays.noblogs.org/

Von Ende April bis Anfang Mai wird also unserer Stadt einiges an Aufmerksamkeit zukommen. Journalisten aus aller Welt werden Fotos von Autowracks, Barrikaden und SteinewerferInnen machen, während unsere Gäste und wir uns fragen:

 

 in was für einer Stadt leben wir eigentlich?

 

In was für einer Stadt wir leben drücken auf den ersten schnellen Blick vor allem Graffitis aus.

Gibt es überhaupt welche in den von Gentrifizierung betroffenen Vierteln und welche Botschaft vermitteln sie?

Der Fernsehzuschauer oder die Zeitungsleserin in Spanien oder sonst wo registriert auch ob neben Krawall und Bullen noch was an den Wänden steht. Bilder und Parolen stecken auch Territorien in der Stadt ab, die noch nicht komplett in die Hände von Typen wie Karl Henning, Frank Henkel oder Suitbert Beulker gefallen sind.

 

Deshalb Berlin anschmieren!, damit es während der Insurrection Days und am 1.Mai den richtigen Hintergrund zum Abriss gibt.

Wir wollen das Berlin voll gesprüht wird, alle Häuser, alle Züge und Autos. Die Pics sollen eine Botschaft haben, gegen den Staat, gegen das Kapital, für die Freiheit… Wie Du willst.

 

Die Bilder die uns am besten gefallen verbreiten wir, auf Plakaten und im Internet. Schick  Fotos von den besten Sprühaktionen auf Indymedia, Blogs oder

Wir verbreiten am liebsten Bilder, wenn sie aus Straßen sind, in denen es Konflikte gibt und wenn sie eine klare Aussage haben.

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Eine an sich ja löbliche Idee, das letzte Bild ist auch witzig mit den Tags dahinter.

Abgesehen davon ist der Text etwas mau, nicht wahr? Ein großteil der Maler sieht es weder als Kunst, noch als politisch motivierten Vandalismus. Das geht aus dem Text nicht besonders gut hervor, abgesehen davon können Toyaktionen (alles mit hässligen Tags anmalen) auch ziemlich kontraproduktiv sein, das Image des Politischen Graffitis hat schon so viel unter den ganzen unterirdischen Polit-Tags gelitten...

 

ps: das meiste andere von LUSH (von dem die ersten 3 bilder stammen) würde hier wohl wegen Sexismus zensiert, seine Flickr-Account spricht da Bände.

 

 

back to topic: http://minus.com/mbncU9cUt1

ganz besonders wichtig, die information, dass der typ bei der "stasi" war. was das damit zu tun hat, dass jemand ein arsch ist? hätte genau so eine schlagzeile im kurier sein können. schonmal davon gehört, dass ehemalige angehörige des mfs, 1990 loszogen um gegen die ersten naziaufmärsche in ostberlin parolen zu sprühen, wild zu plakattieren und mit knüppeln bewaffnet sich den nazis in den weg stellten? nein? so geschehen im herbst 1990, in friedrichshain und in mitte, nähe alexanderplatz. wo wart ihr da? vermutlich quark im schaufenster.

Was hat denn ein Bild auf dem ein uniformierter Mensch erschossen wird mit Meinungsfreiheit zu tun? Ich möchte in meiner Stadt jedenfalls nicht von solchen heftigen die Gewalt verherrlichenden Bildern umgeben sein.

ich schon! von mir aus an jeder ecke, gerne auch herorische wandbilder wie in nordirland! kill Cops!