Der 6. Dezember in Athen

Zerstörtes Bullenschild

 Die Ereignisse zum 3. Jahrestag der Ermordung von Alexis haben über die von einigen griechischen Zeitungen monierten Gewaltrituale auch einige interessante Erkenntnisse geliefert.

 Die Mobilisierung zu den Demonstrationen war im Vergleich zu den Vorjahren eher Verhalten. Die anarchistischen Gruppen Athens sind angesichts einer allgemeinen Krisenstimmung momentan nicht so handlungsfähig, wie in der Phase nach dem Dezember 2008. Noch immer lähmen die Zerwürfnisse um die Toten in der Marfin Bank und die Repression die Szene. Auch die regelmäßigen Krawalle zu Generalstreiks haben eher Ratlosigkeit statt eine klare strategische Richtung mit sich gebracht. Erst kurz vor dem 6. Dezember übernahm Alpha Kappa, eine antiautoritäre Grupppe, die Vorbereitung zu den Demos.

Zunächst begann gegen Mittag eine Demonstration von ca. 2000 SchülerInnen. Diese kamen teilweise in ganzen Blöcken ihrer jeweiligen Schule zum Auftaktort an der Metrostation Panepistimio. Hier wurden zunächst zwei Jugendliche mit nationalistischen T-Shirts unter Schlägen vom Platz verwiesen, dann ging es diszipliniert die übliche Runde über Omonia zum Syntagma. Anders als in den Vorjahren wurde unterwegs auf Brandschatzen verzichtet, die Polizei war unsichtbar.

Kaum am Parlament angekomme

n wurden die dort post

ierten Polizeibeamten von den Jugendlichen angegriffen, wie hier zu sehen ist:

 

http://www.youtube

.com/watch?v=0c8NDTdhjss

http://www.youtube.com/watch?v=u78SqzJqknE

 

Obwohl die studentische Bewegung sich in einer Schwächephase befindet, auf die Abschaffung des Uniasyls und andere Schweinereien gab es nicht die erwartete Mobilisierung, zeigten die jüngeren SchülerInnen sehr entschlossen.

Nach dem diese Demo randalierend zum Auftaktort zurück kehrte und dort zerstreut wurde, gab es 15 Verhaftungen und 14 verletzte Beamte. Inzwischen hatte die Polizei den Treffpunkt von Alpha Kappa gestürmt und durchsucht.

 

Gegen 19 Uhr startete auf der gleichen Route eine Demonstration von anarchistischen und kommunistischen Gruppen. 8.000 Menschen nahmen teil. Auf dem Weg wurde ein Modegeschäft geplündert und danach die Polizei vor dem Parlament sehr heftig angegriffen. In diesem wurden gleichzeitig neue Sparmaßnahmen beraten:

http://www.youtube.com/watch?v=Gr7XS8vkqHQ

 

Nach dem Rückzug dieser Demonstration nach Exarcheia versucht die Polizei sich weiter defensiv zu verhalten, wurde jedoch aus dem Viertel heraus immer wieder von hunderten wütender AnwohnerInnen angegriffen. An der Stelle, an der Alexis erschossen wurde, sammelte sich eine Menge und griff die MAT Einheiten, die das Viertel umstellt hatten über mehrere Stunden lang an. Die Polizei war häufig auf der Flucht und hinterliess dabei Ausrüstung, die dann auf dem Square an eine Statue gehängt wurde.

Ein Zug der MAT nähe Polytechnio:

http://www.youtube.com/watch?v=eg7SCzT1EIY&feature=endscreen&NR=1

Exarcheia tagsüber:

http://www.youtube.com/watch?v=XQxpmb3gS1U&feature=related

 

Am Ende des Tages gelang es der Polizei unter massivem Einsatz von Chemikalien und Blendschock Exarcheia zu räumen. Ungefähr hundert Beamte verletzt, genaue Festnahmezahlen sind noch nicht bekannt.

 

Die Menschen haben auch 3 Jahre nach dem Mord die Sache nicht vergessen und sind auch in schwachen Phasen der Bewegung bereit und in der Lage die verhasste Polizei zu bekämpfen.

 

 

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 dass ihr den Bericht geschrieben habt, bisher gab es garnichts dazu. selbst auf contrainfo und occupiedlondon gab es kam was zum 06.12., von hier aus nicht einzuschätzen warum.

in Greichenland sind- waren nie stark oder organisiert. Die Szene hier wie in Rest Europa besteht aus Micro Grüppchen. Organisierte Zusammenhänge kennzeichnet in Greichenland das sie Verwandte sind  oder sich seit Kindheit kennen. Keine linke Szene in Europa ist ähnlich abgekapselt wie die hiesige.

Existent auch eine Lifestyle Subkultur die nicht politisch aktiv ist vielmehr sich selbst abfeiert in Athen übermässig existent. Parallelen zu Barcelona Squatter Hype in den Anfängen 2000.

In Thessaloniki sehr politische und aktive Szene, auch Volos und andere Kleinstädte Dörfer nicht lifestyle entpolitisiert.

 

Der Vorteil ist eine nahezu unmöglichkeit organisierte klandestine Strukturen aufzu decken. Klar erkennbar an der nur durch einen Unfall erfolgten Festnahme von Savvas Xiros und den Folgefestnahmen.