++ Entschlossener Protest bei homophoben Reggae-Konzert +++ ca 50 Personen demonstrieren gegen Homophobie +++ Neonazis provozieren am Rand +++
Bislang hatte sich in Wuppertal der U-Club einen Namen durch Konzerte mit offen homophoben Reggae-Artist gemacht. Nach Protesten gegen ein Konzert mit Sizzla im Herbst 2009 und der recht erfolgreichen „Fight Homophobia – U-Club dichtmachen“-Kampagne, hält sich der U-Club zumindest mit Konzerten bekannter Sänger von sog. Battyman-Tunes zurück.
Dafür lud letzten Donnerstag nun ein anderer Wuppertaler Club zu einem Konzert mit Elephant Man – der Bloom-Club in der Elberfelder Innenstadt.
Erfreulicher Weise gab es auch diesmal Proteste am Abend des Konzertes – die von den Besucher_innen und Verantwortlichen des Clubs auch nicht ignoriert werden konnten.
Eine angemeldete Kundgebung gegen das Konzert war von der Polizei 30 Meter vom Club weg verlegt worden mit dem Argument wegen der Weihnachtsmarktbuden und dem auf das Konzert wartende Publikum sei es direkt am Club zu eng. Nichtsdestotrotz versammelten sich mehr Protestler_innen direkt vorm Club als an der Kundgebung. Hier und dort wurden Flyer verteilt – angesichts dessen das der Club mitten in der Innenstadt liegt, konnten damit durch aus andere Leute, als die Clubbesucher_innen erreicht werden. Das bei diesen Aufklärung kaum lohnt war an einzelnen Gesprächen schnell festzustellen. Ein Beispiel: Die wahren Mörder sind doch die Schwulen – weil wegen denen die Menschheit ausstirbt.
Andere Konzertbesucher_innen ließen sich es nicht nehmen den Weg direkt durch die Menge der Protestierenden zu nehmen und dabei nach rechts und links auszuteilen (was natürlich nicht unbeantwortet blieb).
Doch es blieb nicht bei fruchtlosen Diskussionen und verteilten Flyern. Kurz bevor Elephant Man und seine Begleiter_innen ankamen, sammelte sich am Hintereingang eine weitere Gruppe Aktivist_innen, so dass die ankommenden „Künstler“ nach kurzem versuchen mit dem Auto oder zu Fuß in den Club zu gelangen sich erst mal für eine ganze Weile in das Auto zurück zogen und warteten. Die Polizei wertere die Personenansammlung als Versammlung und konnte trotz zahlreicher versuche jedoch keine Verantwortlichen für diese Versammlung finden. Da auch auf Aufforderung durch die Polizei die Leute trotz fehlendem Versammlungsleiter vor Ort blieben, wurde die ganze Gruppe um Elephant Man schließlich erst mal wieder weggeschickt und verspätet durch einen anderen Eingang mit Hundertschaftsbegleitung in den Club geschleust.
In der Zwischenzeit war es auch vorm Haupteingang spannend geblieben. Zum einen tauchten die bekannten Nazis Marie Leder und Tim Schulze-Oben am Rande der Kundgebung auf. Diese prollten geschützt von der Polizei, Protestierende an. Außerdem erstellten die beiden bekannten Neonazis wahllos Anzeigen gegen Antifaschist_innen. Einige Demonstrant_innen nahmen dies nicht hin und machten mit Parolen auf die beiden Neonazis bekannt.
Des Weiteren gingen aus unerklärlichen Gründen zahlreiche faule Eier direkt vorm Eingang des Bloom-Clubs kaputt. Die Folge war ein wirklich unerträglicher Gestank im gesamten Bereich vorm Eingang, in dem wohl oder Übel die Konzertbesucher_innen weiter ausharren mussten, da der Einlass noch nicht begonnen hatte. Ein kleiner Teil der Protestler_innen zog es darauf hin vor den Rest des Abends anderweitig zu verbringen, zahlreiche Leute blieben jedoch vor Ort und taten ihren Protest mit der (in diesem Fall wirklich treffenden) Parole „Eure Homophobie stinkt“ und weiteren Parolen kund.
Auch hier zeigte sich noch einmal das solche Konzerte nicht von unschuldigen Fans jamaikanischer Musik besucht werden, die nicht wissen welche Inhalte sie damit unterstützen. Einige in der Warteschlange streckten als Antwort auf die Parolen Feuerzeuge in die Höhe. Eine unmissverständliche Anspielung auf die in Battyman-Tunes weit verbreite Parole „Burn the Chichiman“ – also in etwa „Verbrennt die Schwuchteln“.
Zur Illustration des Anlasses der Proteste hier ein paar Zeilen aus Songs von Elephant Man:
„Wir mögen keine schwulen Männer, wir wollen keine Schwulen … verbrennt sie, erschießt sie, ergreift ihn und reißt ihm die Fingernägel aus, schlagt ihn mit einem Knüppel … „
aus "We nuh like gay"
„Wenn du hörst, dass eine Lesbe vergewaltigt wurde: Es ist nicht unsere Schuld.
Es ist falsch. Zwei Frauen in einem Bett, das sind zwei Sodomiten, welche tot sein sollten.“
aus "A Nuh Fi Wi Fault"
„Arschficker müssen getötet werden! Bitte merk dir meine Worte. Gib mir eine Tec-9. Erschieß sie wie Vögel.“
aus "A Nuh Fi Wi Fault"
„Genieß unseren Tanz und verbrenn einen Schwulen.
Tritt auf ihm rum wie auf alten Kleidern.
Genieß unseren Tanz und zertrete einen Schwulen.“
aus "Log on"
Elephant Man hat zwar in Europa verkündet, sich von seinen Songs zu distanzieren und sie nicht mehr zu spielen. Wie schon bei zahlreichen anderen Reggae-Sängern scheint dies jedoch wieder einmal eher eine Strategie für den europäischen Markt zu sein. Die Songs sind weiterhin auf dem Markt. Und ein Bericht in dem Jamaican Observer über ein Konzert klingt so: “The favourite target of the se lectors and Elephant Man were gays whilst Mavado lyrically a ttacked his nameless enemies. Wayne Marshall kept his set c lean.”
Mehr Hintergrundinformationen zu homophobem Reggae findet ihr bei http://uclubdichtmachen.blogsport.de
quelle
quelle des fotos: http://de.indymedia.org/2010/07/286626.shtml - http://fighthomophobia.blogsport.de/2010/07/24/flyer-sind-verteilt-10/ - http://aipmh.blogsport.de/2010/07/27/flugblatt-aktion-auf-dem-ruhr-regga...
konzert
http://www.reggaeville.com/nc/artist-details/artist/elephant-man/vid/ele...
Mukke fürn Protest
PROTEST MUKKE hier!!!
http://404.bplaced.net/sound/02.mp3
Lyrics:
we`re not waiting for no saviour
we`re not waiting for another leader
for there`s nothing up there it´s just us
to end this misery
disjah - fight homophobia
disjah - counter religions
redemptionsongcrippled consciousness
countless liberation prayers go unheard
as freedom will never bow down
to any master
lied into heaven
or manifest on earth
haile selassie - victorious lion of juda
god´s chosen emperor
son of god
- what a fuck !
want to overcome babylon?
still praying / just part of the game
blind to the fact that this slaverysystem
is built on the belief in a higher authority
war mentality established
invention of god
imperial powertrips / genocides
trademarks of religion
but still you pray
fuck your religious brainpulp
and your culture of subordination
and obedience
sheep-generating reactionary ideology
we`ll always reject
may it be powered by the vatican
or rebellious disguised
as rastafari