Seit nunmehr zehn Jahren herrscht in Afghanistan Krieg und das Märchen von der humanitären Intervention, von Brunnenbau und Mädchenschulen glauben die meisten schon längst nicht mehr. Die Realität des Krieges sieht anders aus. Am 5. Dezember 2011 soll nun in Bonn am Petersberg eine Afghanistan-Kriegskonferenz stattfinden, um über die Zukunft des Landes zu beraten, 10 Jahre nach der ersten Afghanistan-Konferenz – ebenfalls in Bonn.
Die Bilanz von 10 Jahren NATO in Afghanistan ist erschreckend. Die katastrophale Versorgungslage und eine Arbeitlosenquote von rund 40% prägen den Alltag. Die Alphabetisierungsrate liegt bei 28%, in ländlichen Regionen lediglich bei 10%. Zwei Drittel der Bevölkerung haben keinen Zugang zu Trinkwasser und die Situation der Frauen Afghanistans ist nachwievor fatal. Durch Krieg und Bürgerkrieg wurde die afghanische Landwirtschaft in den letzten drei Jahrzenhten fast vollständig zerstört, lediglich der Opiumhandel blüht. Seit Beginn des von Nato-Truppen geführten Krieges steigt der Anbau von Schlafmohn weiter an, der Weltmarktanteil Afghanistans an der Opium- und Heroinproduktion lag 2009/2010 bei 90%.
Doch in diesem Krieg geht es offensichtlich nicht um die Situation der Menschen in Afghanistan. Die führenden Nato-Staaten haben andere Interessen. Trotz vergleichsweise wenigen Rohstoffen ist die Lage des Landes für den gesicherten Zugriff auf die reichhaltigen Rohstoffvorkommen im kaspischen Raum von zentraler Bedeutung. Diesen soll etwa die geplante Trans-Afghanistan-Pipeline gewährleisten, durch die sich die imperialistischen Staaten unabhängiger von russischen Erdgasvorkommen machen wollen.
Die einzige Chance für einen Ausweg aus der katastrophalen Situation des Landes sehen wir in einem sofortigen Abzug der ausländischen Truppen aus Afghanistan. Zivile Aufbauhilfe ist wichtig aber auch kein Allheilmittel. Notwendig ist vor allem die Unterstützung der fortschrittlichen Kräfte Afghanistans; Frauenrechtsorganisationen, linke Parteien und Organisationen, Menschenrechtsgruppen und Gewerkschaften.
Vor allem in Zeiten ökonomischer Krisen ist imperialistischer Krieg für die herrschende Klasse unverzichtbar zum Erhalt des kapitalistischen Systems. Wir unterstützen darum die Proteste gegen die Kriegskonferenz in Bonn und fahren am 3. Dezember 2011 mit dem Bus von Freiburg zur bundesweiten Großdemonstration.
Krieg dem Krieg!
Hinein in den internationalistischen Block!
Samstag | 3. Dezember 2011 | 11 :30 Uhr
Bonn, Kaiserplatz | Großdemonstration
Gemeinsame Busfahrt aus Freiburg
Tickets: 25 Euro | 30 Euro (Soli-Preis)
Bestellen: info [ät] antifaschistische-linke.de oder
Abfahrt: 3. Dezember 2011 | 5:30 Uhr
Rückkehr: am selben Abend
Mehr Infos zum Bus aus Freiburg
Aufrufe: 3A-Bündnis | IL | Protestbündnis gegen Petersberg II
Titel
Auch wenn jede Stadt in Süddeutschland einen eigenen Artikel darüber schreibt, dass sie nach Bonn fahren werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mehr Menschen kommen als die letzten Reste dümmlicher ML-Antiimperialisten, die in einem Weltbild von vor 30 Jahren hängen geblieben sind.
Hier in Bonn zumindest interessiert sich niemand außer einer Handvoll ebenfalls dümmlicher Antiimperialisten für eine Demo mit der deutschen Friedensbewegung. Über die wurde in den 80ern schon alles gesagt. Ich schlage Texte von Wolfgang Pohrt vor. Allein die Ankündigungen wer alles kommt reicht schon. ZK-Berlin, Aufbau Stuttgart, ARAB, ALB, ALFR... Bin ich froh, dass es solche Gruppen de facto in Bonn nicht gibt.
http://jungle-world.com/artikel/2001/42/25029.html
achso
Meines Wissens gibt es in Bonn ein großes Interesse an dem Protest. Wir können ja einfach mal den 3.12. abwarten und dann hetzen. Ich frage mich desweiteren, welche der aufgezählten Gruppen, bzw. der unterstützenden Gruppen des Aufrufes, ML-Antiimps sind. Bevor du soetwas palaverst, solltest du Quellen dafür haben und nicht mit deinem kranken Schubladendenken nerven.
Krieg ist scheiße und darum ist es sehr gut und richig, dass die Friedens- UND Antikriegsbewegung gemeinsam in Bonn auf die Straße geht gegen einen imperialistischen Krieg in Afghanistan.
Was der Jungle World-Link zu bedeuten hat, weiß ich gerade nicht. Ich versuchte kreativ zu sein, aber den Zusammenhang habe ich nicht gecheckt. Vielleicht solltest du einfach aufhören, dich lächerlich zu machen.
ML ist Quark
Warum auch immer Menschen derart reagieren wenn Marxisten-Leninisten als solche benannt werden. Mir wird es ein Rätsel bleiben. Belege? Z.B. von genannten Gruppen geschriebene Aufrufe, Vernstaltungen, Texte, Schmierereien, etc.
Fürs Protokoll, außer ein paar Hoxhaisten (sprich: StalinistInnen) interessieren sich hier in Bonn weder KommunistInnen noch AnarchistInnen für eure nix-dazugelernt-Demo.
Genau, Krieg ist scheiße, war es schon immer und wird es immer sein. Auch der der Alliierten gegen die deutsche Mordgemeinschaft. Und gegen Taliban muß ein zünftiges Blockadekonzept her. Das hat die IL doch schon sicher in der Schublade.
Der Artikel, sofern du in der Lage bist aus den einzelnen Worten einen Sinnzusammenhang zu entschlüsseln, ist zwar schon alt, aber deswegen nicht falsch. Gepostet aus dem einfachen Grund, um noch einmal aufzuzeigen, dass ein simples "Nie wieder Krieg" in Bezug auf ein durch Taliban und andere Dschihadisten kontrolliertes Land menschenverachtender ist, als denen eine Bombe auf den Kopf zu werfen. Aber wer wie ein kleines Kind die Kugel (Geschehen in Afghanistan) durch die viereckige Öffnung (ML-Denkschablone) versucht zu drücken und wenn es denn nicht funktioniert lieber einen Hammer bevorzugt als das Gehirn zu gebrauchen wird das wohl nie fassen können. (Ich nehme an das Kindergartenspiel mit verschiedenen geometrischen Formen und passenden Öffnungen ist bekannt - es sei nur noch einmal erwähnt, für den Fall, dass dieses einfache Gleichnis nicht zugänglich genug ist.)
By the way, es hat die ALFR zufällig getroffen. Mich nervt nur wie hier für jede Gruppe die zu irgendeiner Demo fährt ein eigener Artikel geschrieben wird.
Sherry statt Sharia
ZK-Berlin
Stimme zu, wie zum Teufel kommt jemand auf die blöde Idee ZK-Berlin als ML-Gruppe zu bezeichnen, wo sie doch eindeutig stalinistisch ist!
lustig
Haha, oh man, ich wusste es und hab mir den Artikel eigentlich auch nur deswegen angeschaut: Kaum gibts steht hier was aus Freiburg wird gleich wieder von irgendwem rumgenörgelt. Das ist doch mittlerweile schon Realsatiere.
Flyer Freiburg
Hier gibts noch den Flyer für die Freiburger Mobi als Kopiervorlage:
www.antifaschistische-linke.de/Zwischenablage/bonn-flyer-front.jpg
www.antifaschistische-linke.de/Zwischenablage/bonn-flyer-back.jpg