[VS] Veranstaltung mit Sarrazin-Unterstützerin Necla Kelek

Necla Kelek in Villingen-Schwenningen

Am 8. November fand in Villingen ein von SWR, der Buchhandelskette Osiander und dem städtischen Amt für Kultur veranstaltetes "öffentliches Interview" mit der Autorin Necla Kelek im städtischen Franziskanermuseum statt. Beworben wurde es mit der Bedeutung Necla Keleks für die "Diskussion um Integration und den Islam in Deutschland". Dass Necla Kelek sich mit unsachlichen Äußerungen und Sarrazin-Unterstützung nur selbst in Szene setzt und ihre Person lediglich möglichst geschickt zu vermarkten versucht, fiel im Vorfeld unter den Tisch.

 

Das Aktionsbündnis gegen Rechts Villingen-Schwenningen veröffentlichte kurzerhand einen Flyer mit dem Titel "Keine Basis für Rassismus" in welchem gegen die (sozial-)rassistischen Thesen Keleks Stellung bezogen wurde. Solidarische verteilten diesen Flyer im Vorfeld der Veranstaltung und der Flyer wurde von BesucherInnen der Veranstaltung durchaus interessiert zu Kenntnis genommen.

Eine Pressemitteilung, welche sich am Text des Flyers orientiert und im Vorfeld, von den Lokalzeitungen unbeachtet, an jene verschickt wurde, sei hier dokumentiert.

 

PM des Aktionsbündnis gegen Rechts Villingen-Schwenningen


Necla Kelek kommt in der breiten Öffentlichkeit die Rolle einer vermeintlich qualifizierten und unvoreingenommenen Kritikerin des Islam zu, die auf jeden Fall frei von Rassismus sein muss, weil sie selbst sogenannter türkischer Abstammung ist und dazu als Sozialwissenschaftlerin Kritik vermeintlich wissenschaftlich fundiert und reflektiert formuliert. Dies ist besonders gefährlich, flankiert sie doch mit ihrem Ruf rechtspopulistische Hetzer wie Thilo Sarrazin, dessen Buch "Deutschland schafft sich ab" sie 2010 mit ihm gemeinsam vorstellte. Auch erklärt sie sich öffentlich mit den unwissenschaftlichen und offen rassistischen Thesen Sarrazins einverstanden. Nebenbei bemerkt ist auch die Korrektheit Keleks wissenschaftlicher Arbeit in der Fachwelt sehr umstritten. An ihrer Methode der Islamkritik ist vor allem die platte Verallgemeinerung abzulehnen. So spricht sie meist pauschal von "dem Islam" oder – noch gefährlicher – "den Muslimen", denen sie pauschal die gleichen Eigenschaften zuschreibt. Damit ignoriert sie, dass der Islam alles andere als eine homogene Religionsgemeinschaft und der sogenannte "muslimische Kulturkreis" eine bloße Konstruktion ist. Wir wollen nicht, dass rassistische und sozialrassistische Standpunkte in der Öffentlichkeit etabliert werden! Wenn zu einer Veranstaltung mit Necla Kelek mit ihrer Bedeutung für „die Diskussion um Integration und den Islam in Deutschland“ geworben wird und dabei lediglich ihre belletristischen Werke als „Bestseller“ (ebd.) in den Fokus gerückt werden ohne ihre wissenschaftlich umstrittenen Werke zu beachten ,so zeugt das von der Ignoranz und Unverantwortlichkeit der Veranstalter, also dem städtischen „Amt für Kultur“, der Buchhandelskette „Osiander“ und dem SWR und lässt keinen ansatzweise kritischen Charakter der Veranstaltung gegenüber Kelek als Akteurin in dieser „Diskussion“ (s.o.) erwarten.

 

Wenn rassistische Thesen keine Medien haben, über die sie ungestört verbreitet werden, werden sie in der Gesellschaft nicht akzeptiert werden. Wie rufen die Veranstalter auf, in Zukunft mit ihrer Rolle als Meinungsbildner verantwortungsvoller und reflektierter umzugehen. Sicher muss es eine Religionskritik geben, die auch den Islam miteinbezieht. Diese muss aber wissenschaftlich sein, verallgemeinernde und rassistische Thesen fördern nur die weitere Ausgrenzung von als Muslimen verstandenen Menschen und spielen nicht zuletzt auch faschistischer Demagogie in die Hände.

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Ich bin selber Muslima, habe es aber geschafft mich nach langem Kampf von meiner Familie, meinem muslimischen Umfeld und daher meiner Unterdrückung zu befreien. Eure Behauptung Necla Kelek würde unreflektiert verallgemeinern und ihre Thesen seien "Sozialrassistisch" ist an Schwachsinn nicht zu überbieten. Uns Frauen, die es schaffen sich aus der Unterdrückung, die im muslimischen Kulturkreis (den es selbstverständlich gibt!) uns gegenüber herrscht, befreien konnten ist Necla Kelek ein Sprachrohr und eine wichtige Unterstüzerin.

Auf euch kann man ja leider nicht bauen, scheint doch alles was islamisch ist pauschal schützenswert zu sein. Wir Frauen, die gedemütigt und unterdrückt werden scheinen euch egal zu sein !

es ist unbestritten, dass die unterdrückung der frau in muslimischen teilen der gesellschaft ein immenses problem darstellt.

der kritikansatz bei necla kelek ist jedoch nicht, dass sie dieses problem thematisiert, sondern wie sie es analysiert. sie geht als sozialwissenschaftlerin (!) einseitig und voreingenommen an das problem heran und macht den islamischen glauben der dieser gesellschaftsschichten zugerechneten menschen allein dafür verantwortlich.

andere faktoren wie bspw. ihre soziale position, ihre bildung oder medieneinfluss werden dabei ignoriert, die schuld wird lediglich "den muslimen" selbst zugesprochen.

es ist wichtig, dass die debatte um dieses sehr ernsthafte problem nicht von menschen wie kelek (oder sarrazin, dessen "analysen" ähnlich sind und auf den sich kelek immer wieder beruft) dominiert wird und daraus falsche konsequenzen gezogen werden, wie eine diskriminierung von menschen muslimischen glaubens.

und der begriff des "islamischen kulturkreises" ist, wie ihn kelek benutzt, ganz sicher konstruiert. denn die einflüsse auf die gesellschaften zwischen bangladesch und dem maghreb sind individuell und vielfältig.

Es gibt definitiv einen islamischen Kulturkreis, denn bei allen Unterschieden die es unter einzelnen muslimischen Völkern geben mag ist die institutionelle Versklavung der Frau, die Verfolgung Andersgläubiger und die Kriminalisierung derer die "vom Glauben abgefallen" sind fundamentaler Bestandteil ALLER muslimischen Gesellschaften. Lediglich die Intensitäten variieren.

Das abzustreiten ist ein Schlag ins Gesicht derer, die unter dieser Unterdrückung leiden müssen.

Und doch, es liegt am islamischen Glauben, da er all dies beinhaltet und KEINE Interpretation die an diesen Grundpfeilern rüttelt zulässt.

Ich kam in den zweifelhaften Genuss ab meinem 7 Lebensjahr Koranunterricht besucht haben zu müssen. Ich WEISS was meine "Religion" beeinhaltet und es ist schrecklich.

Der Islam ist auf Herrschaft ausgelegt und sonst gar nichts. Wann erkennt ihr Europäer das endlich, und hört auf Moscheen zu bauen in denen Frauen allenfalls eine Abstellkammer zugebilligt wird, und in der sich die Männer versammeln um Hass zu lernen ?

WANN helft ihr uns Frauen endlich, die hier in Frieden und Freiheit leben wollen und uns auch hier von den muslimischen Jungen und Männern psychisch und physisch bedrängen lassen müssen, weil wir NICHT nach deren Regeln leben wollen.

Warum überlasst ihr den Rechten das Feld, indem ihr alles was muslimisch ist in den Heiligenstand erhebt und unangreifbar macht ???

Es tut mir leid, aber die Linke enttäuscht mich sehr, denn offenbar nehmt ihr nur die Gläubigen Muslime in Schutz, die die alles das wofür ihr eigentlich stehen solltet hassen und verachten.

 

WAS IST MIT UNS FRAUEN ???? WANN STEHT IHR ENDLICH GEGEN UNSERE UNTERDRÜCKUNG IN DEN MOSCHEEN UND IN DEN MUSLIMISCHEN FAMILIEN AUF ?