Dieser Brief wurde im Anschluss an die antifaschistische Kundgebung am 18.Juni auf dem Markplatz, an die Kneipe "Treffbar" übergeben. Als Grund dafür sahen wir, dass sich dort regelmäßig Neonazis treffen konnten und dabei auch mit offensichtlichen Nazishirts auftraten. Nach dem Vorfall am 17.Dezember 2010 an dem AntifaschistInnen aus der "Treffbar" geschmissen wurden, weil sie eine Gruppe bekannter Nazischläger aufforderte zu gehen, mussten wir nun einschreiten und die Kneipe dazu auffordern, den Nazis keinen Zutritt mehr zu gewähren. Der Wirt reagierte positiv auf unseren Brief!
Sehr geehrte Frau Schlesinger,
Inhaberin der „Treffbar“,
hiermit wollen wir Sie nocheinmal schriflich in Form eines offenen Briefes darauf hinweisen, dass sich regelmäßig Neonazis in Ihren Räumlichkeiten treffen und ihnen damit Platz geboten wird, ihre braune Propaganda und die menschenverachtende Hetze gegen all diejenigen, die nicht in ihr beschränktes Weltbild passen, zu verbreiten.
Erst im Sommer letzten Jahres wurde ein Infotisch der Antifaschistischen Initiative Leonberg (AIL), der vor der Römergalerie stattfand, von mehreren Neonazis brutal mit Bierflaschenwürfen, Baseballschlägern und Reizgas angegriffen.
Ein bekanntes Gesicht der aggressiven
Angreifer, ist oft in Ihrem Lokal anzutreffen und auch auf den
Bildern, die auf Ihrer Hompage veröffentlicht sind, mit
offensichtlichen Nazisymoliken auf der Kleidung wiederzuerkennen.
Kürzlich, am 17. Dezember.2010 wurde eine Gruppe bekannter
Neonazis aus der Region in Ihrem Lokal angesprochen und darauf
hingewiesen, dass sie nicht erwünscht seien. Darauf hin wurden diese
Nazigegner rausgeschmissen und die Nazis durften in Ruhe ihr Bier
weitertrinken.
Ganz egal wer so etwas duldet, sei es
Wirt oder anwesender Gast, macht sich zum Wegbereiter für das braune
Gedankengut der Nazis und erstärkt somit auch die rechte Szene.
Um
Nazis und ihrem menschenverachtenden Gedankengut wirkungsvoll etwas
entgegenzusetzen, muss auf allen Ebenen gehandelt werden, dazu gehört
auch, ihnen keinen Platz in öffentlichen Räumen zu bieten und ihnen
somit wenigstens teils den Nährboden zu entziehen.
Wenn man also nur aus
Profitinteressen duldet und damit auch unterstützt, dass Nazis sich
ungestört treffen können, macht man sich selbst zum Mittäter und
sollte lieber auf die paar Euro verzichten.
Außerdem stellen sie
wegen ihrer Gewaltbereitschaft gegenüber MigrantInnen und
Andersdenkenden ein ernormes Risiko für alle anderen Gäste dar und
sind immer wieder für brutalste Schlägereien und Übergriffe
verantwortlich.
Wir als Antifaschistinnen und
Antifaschisten fordern Sie also auf, den Neonazis nicht weiterhin
einen Platz zu bieten und sich öffentlich von ihnen zu distanzieren.
Sie sind nicht dazu gezwungen, den Nazis Eintritt zu gewähren,
sondern können von Ihrem Hausrecht Gebrauch machen. Schmeißen Sie
die Nazis einfach raus!
Wehren Sie sich gegen die Nazis und
lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass es für die braunen
Schläger keine Akzeptanz gibt, weder auf der Straße noch in Ihrem
Lokal.
Im Anhang haben wir Ihnen ein
durchgestrichenes Hakenkreuz beigelegt, dass Sie sich an die
Eingangstür hängen können, um klar Stellung zu beziehen, dass
Nazis in Ihrer Kneipe nicht erwünscht sind und Sie sich ausdrücklich
von Faschisten distanzieren.
Außerdem haben wir die bekanntesten
Nazisymbole aufgelistet, damit Sie die Neonazis erkennen und sie
direkt rausschmeißen können.
Alle anderen Kneipen auf dem
Leonberger Markplatz wurden ebenso informiert und darum gebeten,
Neonazis keinen Platz in ihrer Kneipe zu bieten.
Wir verstehen
diesen Brief als einen offenen Brief, den wir an einige regionale
Parteien, Zeitungen, Kneipen und Organisationen verschicken und im
Internet veröffentlichen werden.
Antifaschistische Initiative Leonberg
antifa-leonberg.blogspot.com
AIL_Mail@gmx.de
,,Menschenverachtend"
Gut geschrieben, bis auf das immer wieder in euren Flyern und Texten ,,menschenverachtenden Gedankengut" ,,menschenverachtende Hetze".
:-)
ja aber ist halt menschenverachtend- "beschreibt" es meistens immer am besten